Rezensionen

Südlich von Porto wartet die Schuld
Ein Portugal-Krimi | Mord an der portugiesischen Küste: Dieses Team ermittelt zwischen Pastel de nata und Bacalhau

Autor: Mariana da Silva

Erschienen 2024 bei Ullstein TB
ISBN 978-3-548-06814-5
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Mord und Urlaubsfeeling - 4 Sterne

In „Südlich von Porto wartet die Schuld“ von Mariana da Silva, begeben wir uns zum zweiten Mal nach Torreira und ermitteln mit Baptista, Ria und Joāo. Wir begegnen alten Bekannten, neuen Gesichtern und bekommen Fernweh.

Auch in diesem Buch stimmt die Atmosphäre wieder. Sie bringt ein einzigartiges Urlaubsfeeling rüber und sorgt bei mir für Fernweh. Es sind die kleinen Beschreibungen, die Details, die dieses Buch und das Setting ausmachen.
Genauso wie die Protagonisten.
Besonders Mariposa ist mir durch ihre offene und ehrliche Art erneut ans Herz gewachsen. Es bereitet einfach Freude, über sie zu lesen. Doch auch Ria und Baptista sind zwei Protagonisten, die mir gut gefallen und von denen man immer mal wieder eine neue Seite kennenlernt.
Die weiteren Nebenprotagonisten runden das Bild ab und sind authentisch geschrieben.

Generell ist der Schreibstil sehr angenehm und durch die einfach Wortwahl ist es ein Leichtes durch die Seiten zu fliegen. Wie auch schon im ersten Band gibt es hier ebenfalls kurze Worterklärungen über dem jeweiligen Kapitel. Diese Worte sind nicht willkürlich gewählt, sondern passen zu dem Inhalt der folgenden Seiten. So entsteht ein harmonisches Gesamtbild.

Nichtsdestotrotz hat mir an manchen Stellen die Spannung gefehlt und manche Szenen waren mir zu sprunghaft. Immer wieder wurde der Fokus sehr auf die Dynamik und die Beziehung von Ria und Baptista gelegt, sodass die Spannung nicht aufrechterhalten wurde. Es ist einfach ziemlich viel um den Mordfall und die Ermittlungen herum passiert.
Die Story ist deshalb aber nicht schlecht. Wenn man keine riesen Spannung, sondern nur gute Unterhaltung mit mörderischem Urlaubsfeeling sucht, dann ist man hier richtig.
Gesagt sollte allerdings sein, dass es sich lohnt, den ersten Band vorher zu lesen, denn auf diesen wird immer wieder Bezug genommen.

Schlussendlich bleibt mir nur zu sagen, dass ich auch hier nicht enttäuscht wurde und ich mich über weitere Reisen nach Torreira sehr freuen würde.
von Jule - 2024-05-07 18:28:00

Spannender Plott - 4 Sterne

Die mediterrane Aufmachung stimmt den Leser / die Leserin schon direkt auf den Ort des Geschehens, Portugal, ein.

Es geht auch erst mal eher friedlich los, bis dann der Fund einer Leiche die Idylle stört. Zumal es sich bei der Leiche um eine bekannte Person in einem wichtigen Amt handelt.
Ria, die gerade erst ihre Stelle beim Dorfpolizisten angetreten hat, trifft nun auf einen "alten Bekannten", für den der Fall schon direkt gelöst zu sein scheint, und der von seinem Verdacht keinen Millimeter abweichen will. Während Ria damit beschäftigt ist, ihm mögliche andere Motive und Täter zu liefern, ist der Dorfpolizist mit den Findern der Leiche ziemlich überfordert.

Das Buch liest sich trotz der massiven Geschichte ziemlich locker und flüssig. Die Autorin spart nicht mit wundervollen landschaftlichen Beschreibungen, welche sie immer wieder sehr geschickt in die Geschichte einfließen lässt. Für einen Portugal-Fan wie mich die beste Lektüre.
von Steffi Gruber - 2024-05-07 16:32:00

Ein Wohlfühl-Krimi - 5 Sterne

'Südlich von Porto wartet die Schuld' ist der zweite Band, um die Ermittlerin Ria Almeida und den Comissario Joaquim Baptista. Ohne den ersten Band zu kennen komme ich gut in die Geschichte, auch wenn an manchen Stellen auf den vorherigen Band referenziert wird. Die Figuren werden sehr sympathisch dargestellt und ich verfolge sehr gerne ihre Entwicklungen. Wie verändern sie sich im Zusammenspiel? Welchen Einfluss haben sie aufeinander? Daneben gibt es auch noch einen Mord aufzuklären. Auch hier wird ein angenehmer Spannungsbogen erzeugt und es ist, mir zumindest sehr lange nicht klar, wer nun der Mörder ist und wieso der Richter sterben musste.

Fazit: Ein unterhaltsamer Wohlfühlkrimi an der portugiesischen Atlantikküste. Eine bildhafte Sprache macht die Erzählung lebendig und man kann die Schönheit Portugals vor dem inneren Auge sehen. Schon während des Lesens hoffe ich auf eine Fortsetzung und daher: eine klare Leseempfehlung von meiner Seite.
von Michaela - 2024-05-03 11:55:00

Zauberhaftes Torreira - 3 Sterne

Die Polizistin Ria Almeida ist endgültig von Stuttgart nach Torreira an die portugiesische Atlantikküste umgezogen, der Heimat ihres Vaters. Sie wohnt eine Zeit lang bei ihrer hochschwangeren Kusine Mariposa und übernimmt vertretungsweise ihren Job bei der örtlichen Polizei, wo auch ihr Schwager Joao Pinto arbeitet. Gerade bereitet sie den Umzug in ihre eigene Wohnung vor, als sie als Ermittlerin in ihrem ersten Fall gebraucht wird. Eine Gruppe von Umweltaktivisten hat in den Dünen die Leiche eines Mannes gefunden. Wie sich herausstellt, handelt es sich um einen Richter, der vor Gericht in einem wichtigen Prozess gegen den Drogenboss Thijs van der Steen erwartet wird. Kommissar Joaquim Baptista in Aveiro hatte so sehr gehofft, dass der reiche und mächtige Geschäftsmann endlich verurteilt wird, der es bisher durch Korruption und exzellente Anwälte offenbar geschafft hat, sich der Strafe für seine Taten zu entziehen.
Der Roman erzählt von den mühsamen Ermittlungen, einem zweiten Toten und Ria Almeidas Arbeit vor Ort, von dem langjährigen Freund Nuno, der allmählichen Annäherung an ihren schwierigen Vorgesetzten Baptista und der Wiederbegegnung mit ihren Eltern, die in Torreira auftauchen und ihr mit der Einrichtung der Wohnung helfen. Die Autorin hat selbst portugiesische Wurzeln und erschafft durch Beschreibungen der Landschaft und der portugiesischen Küche und durch als Kapitelüberschriften und im Text eingestreute Wendungen in portugiesischer Sprache ein sehr schönes Ambiente, das Lust auf einen Urlaub vor Ort macht. Dieser Portugalkrimi ist der zweite Roman einer Serie und hat mich gut unterhalten.
von cosmea - 2024-04-28 18:23:00

Ein stimmungsvoller Krimi aus Torreira - 5 Sterne

„Südlich von Porto wartet die Schuld“ ist nach „Südlich von Porto lauert der Tod“ der zweite Krimi der in Hamburg lebenden Autorin und Redakteurin Mariana da Silva mit den Protagonisten Ria Almeida und João Pinto. Der Fall ist ohne Vorkenntnisse aus dem vorherigen Band zu verstehen, allerdings entwickeln sich die Charaktere weiter und ich fand es interessant, diese Entwicklung zu verfolgen.

Zunächst war Ria Almeida Hauptkommissarin in Stuttgart, ist aber inzwischen in die alten Heimat ihrer Eltern den portugiesischen Küstenort Torreira gezogen. Ihre Kisten sind noch nicht ganz ausgepackt, als sie einen Anruf des Dorfpolizisten João Pinto erhält, der ihre Unterstützung benötigt. Im Naturschutzgebiet ist ein Toter gefunden worden und dabei handelt es sich ausgerechnet um den Richter auf den Comissário Baptista gerade in einer Verhandlung wartet.

Der Schreibstil von Mariana da Silva liest sich leicht und ist durch zahlreiche Dialoge sehr lebendig. Sie hat portugiesische Wurzeln und ihre Liebe zu dem Land ist deutlich zu spüren. Die Beschreibung der Umgebung macht Lust auf Portugal und Traditionen, Besonderheiten, Wissen über Land und Leute, Kulinarisches oder auch typische Redewendungen fließen ganz nebenbei ein, so dass ich direkt Urlaubssehnsucht bekam.

Gut gefielen mir die Kapitelüberschriften und -untertitel, die aus einem portugiesischen Wort mit einer kurzen Weisheit bestehen und so neugierig auf das folgende Kapitel machen.

Insgesamt ist es ein eher ruhiger Krimi mit Urlaubsfeeling, der durch ganz viel portugiesisches Flair und gut ausgearbeitete Protagonisten überzeugt. Mich hat die Autorin damit gut unterhalten und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall von Ria Almeida und João Pinto.
von Tara - 2024-04-21 20:13:00