Rezensionen

Wilde Minze
Roman | Eine berührende Liebesgeschichte - "Ein Lesegenuss!" Charlotte McConaghy

Autor: LaCour, Nina

Erschienen 2023 bei Ullstein Buchverlage GmbH & Co. KG
ISBN 978-3-550-20178-3
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Mir war es zu langatmig - 3 Sterne

Zum Buch:

Sara ist Barkeeperin in einem Szenelokal, Emilie bringt Blumen für das Lokal und hinterlässt bei Sara einek bleibenden Eindruck. Es könnte Liebe auf den ersten Blick sein, wenn Sara nicht eine furchtbare Vergangenheit hinter sich hätte und so gar nicht zu Emilie zu passen scheint.


Meine Meinung:

Sara und Emilie könnte ein so schönes Paar sein, wenn Sara mit ihrer Vergangenheit abschließen könnte.
Sara hat eine richtig heftige Vergangenheit hinter sich, ihre Freundin tot, sie total heruntergekommen. Gut das ihr die Flucht gelang und sie ein neues Leben beginnen konnte. Emilie ist der Augenstern ihrer Eltern. Ihre Schwester starb jung und so ist sie alles was die Eltern noch haben.
Eine etwas langatmige Erzählweise, dann widerrum geht alles sehr schnell. Die zwei Charaktere, Sara und Emilie, könnten unterschiedlicher nicht sein, verlieren sich wieder aus den Augen und finden sich auch wieder. Die Story wird sehr glaubhaft erzählt, es scheint authentisch. Konnte mich aber trotzdem nicht wirklich unterhalten, mit war es teilweise echt zuviel Drama und zu wenig Unterhaltung.
von Lesemama - 2023-12-11 16:25:00

Eine berührend, spannende queere Geschichte - 4 Sterne

Wilde Minze ist mein erstes Buch von Nina LaCour das ist gelesen habe, aber das sollen in Zukunft gerne mehr werden - ihr Schreibstil hat mich sehr angesprochen.

Der Roman handelt von Sara und Emilie die sich eines Tages zufällig kennen lernen.
Beschrieben werden beide Lebenswege aus den jeweiligen Perspektiven und wie die beiden dort angelangt sind wo sie sich das erste Mal treffen und verlieben.

Beide Protagonistinnen sowie sind tiefgehend und authentisch beschrieben, so konnte man sich in beide sehr gut hineinversetzen und nachvollziehen wie es ihnen wohl gehen muss.
Sehr gut gut gefallen hat mir, dass wie es so oft ist im Leben, es aus ständigen Entscheidungen und Wendungen besteht und es manchmal in Richtungen führt, die man niemals erwartet hätte.
Ein schöner Roman voller Emotionen, Leben, Verlust, Aufbruch und die Liebe.
von Sandy3333 - 2023-12-04 13:45:00

Zu langatmig - 3 Sterne

Sara, die in ihrer Jugend die Mutter wegen einer Überdosis verloren und der Familie den Rücken gekehrt hat, um in LA von vorne anzufangen, ist mittlerweile angesehene Barkeeperin. Auch Emilys Schwester ist drogenabhängig, und Emily leidet unter der fehlenden Aufmerksamkeit, die ihr als kleiner Schwester zukommt; die Folge ist ein Leben, in dem sie zwischen ihrem Job im Blumenladen, ihrem niemals endenden Studium und Beziehungen hin- und herpendelt.
Die erste Begegnung zwischen Sara und Emily verläuft ebenso intensiv wie zunächst folgenlos. Denn es ist zwar erste Liebe auf den ersten Blick, als die beiden im Yerba Buena, einem schicken Restaurant, aufeinandertreffen, doch verlieren sie sich im Anschluss aus den Augen. Erst später begegnen sie sich wieder und beginnen eine Beziehung, die jedoch nicht unangetastet bleibt von dem, was sie in ihrer Kindheit und Jugend erleben mussten.

Der Roman liest sich schnell, konnte mich dabei aber nicht packen. Die ersten paar Kapitel, die die Jugend der beiden Protagonistinnen beschreibt, fand ich spannend und intensiv zu lesen; irgendwann bald danach hat die Geschichte mich leider verloren. Erzählt wird abwechselnd aus den Leben Saras und Emilys, die viele Ähnlichkeiten aufweisen, jedoch lange Zeit parallel verlaufen und erst spät im Buch zueinanderfinden. Für mich hat sich das mehr gelesen wie zwei einzelne Geschichten, zwischen denen man immer wieder abwechselt, und nicht wie zwei Einzelstränge einer Geschichte. Das Gefühl des Verlorenseins, die Traumata, die aus dem Erlebten resultieren, die Suche nach einem Ort zum Ankommen - all das wird großartig transportiert und aufgearbeitet durch die unaufgeregte Sprache und die zarten Gefühle, die im Roman beschrieben werden.
Mir war das aber leider zu wenig. Die ersten Jahre des Erwachsenenlebens der beiden waren mir zu ausführlich und langatmig beschrieben, hier hätte man mMn stark kürzen bzw. mit der Begegnung und Beziehung der beiden einfach etwas früher ansetzen können.

So war "Wilde Minze" für mich ein Roman, der zwar ganz schön ist, aber kaum in Erinnerung bleiben wird.
von Anna625 - 2023-11-25 10:13:00

Bewegende Liebesgeschichte - 4 Sterne

Die amerikanische Autorin Nina Lacour ist mit ihren Jugendbüchern bekannt geworden. Nun hat sie ihr erstes Buch für Erwachsene vorgelegt. In "Wilde Minze" geht es um die Liebe zweier Frauen, Sara und Emilie.
 
Sara Foster ist 14 Jahre alt und lebt mit ihrem Vater und ihrem Bruder Spencer, um den sie sich seit dem Tod der Mutter vor zwei Jahren hingebungsvoll kümmert, in einem kleinen Haus in Kalifornien. Sie und ihre Freundin Annie sind heimlich ineinander verliebt. Zwei Jahre später bekommt Sara einen Anruf von Annies Zwillingsbruder Dave. Annie ist verschwunden.
Auf einer zweiten Erzählebene lernen wir Emilie Dubois kennen, die mit ihren vielbeschäftigten Eltern Bas und Lauren sowie der drei Jahre älteren Schwester Colette am anderen Ende Kaliforniens lebt. Das Verhältnis zur Schwester ist schwierig, da diese drogenabhängig ist.
 
Die Jahre vergehen. Sara hat ihre Familie verlassen und sich nach bewegten Jahren in Los Angeles ein neues Leben aufgebaut. Sie hat die erlittenen Traumata verdrängt und ist mittlerweile als Barkeeperin, die außergewöhnliche Cocktails kreiert, sehr gefragt. Eines Tages begegnet sie im Restaurant Yerba Buena, für das sie tätig ist, Emilie, die dort regelmäßig die Tische mit kunstvollen Blumenarrangements dekoriert. Es ist bei beiden Liebe auf den ersten Blick, sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen, doch jede hat ihre eigene belastende Vorgeschichte ...
 
Mir hat der ruhig erzählte Roman sehr gut gefallen. Er ist fesselnd, in schönem Sprachstil geschrieben und vollkommen kitschfrei. Die beiden Protagonistinnen sind bildhaft skizziert, allerdings hätte ich mir mehr emotionale Tiefe gewünscht. Wir begleiten Sara und Emilie als Einzelpersonen auf ihren unterschiedlichen Wegen und erleben ihre Höhen und Tiefen. 
Ich fand es sehr spannend, Sara und Emilie beim Erwachsenwerden zu begleiten und ihre Entwicklung zu verfolgen. Beide schaffen es nach mehreren Anläufen, im Laufe der Jahre ihre berufliche Erfüllung zu finden. Das Buch, in dem es neben Liebe und Hoffnung auch um Schuld, Verlust und Vergebung geht, behandelt weitere Themen wie Drogensucht und sexuellen Missbrauch. 
 
Leseempfehlung von mir für diese bewegende Geschichte!
von Bücherfreundin - 2023-11-10 21:07:00

Yerba Buena - 4 Sterne

Nina Lacour erzählt in ihrem Buch von zwei Frauen. Von der Barkeeperin Sara und von Emilie, die in dem Restaurant, indem Sara arbeitet ,Blumen arrangiert. Passend dazu gibt es ein Cover, das nicht besser gewählt sein könnte.
Es ist nicht nur die Liebesgeschichte von Sara und Emilie. Der Leser lernt beide Frauen getrennt voneinander kennen und kann ihr Leben und ihre Entwicklung vom frühen Jugendalter verfolgen. Ihre Lebensgeschichten sind schwierig und doch kann man sie nicht vergleichen. Es gelingt ihnen mit viel Mut, Ausdauer und immenser Kraft sich zu den Menschen zu entwickeln , die sie sein wollen. Sie finden beide eine Arbeit, die sie ausfüllt und Menschen , die ihnen gut tun. Und sie finden sich und lieben sich, auch wenn es nicht immer einfach ist.
Es ist keine schnulzige Liebesgeschichte, aber eine Geschichte , die mich bewegt hat.
Auf die Gendersternchen hätte ich gern verzichtet, trotzdem meine Leseempfehlung!
von peppi - 2023-11-10 14:50:00

Bittersüße und zarte Liebesgeschichte - 3 Sterne


»Wilde Minze ist zärtlich und innig, eine umwerfende, sinnliche Erkundung der kostbarsten Momente des Lebens. Ein Lesegenuss!« Charlotte McConaghy

Ein toller Blurb, oder?
Das kann ich nach der Lektüre einfach so stehen lassen, denn auch ich mochte das Buch trotz einiger kleinerer Kritikpunkte sehr gerne!

Ja, es ist diesmal eine unkonventionelle Liebesgeschichte, die sich ganz ungewohnt in meine Leseliste geschlichen hat.

Los Angeles: Für Sara und Emilia ist es Elektrizität auf den ersten Blick, als sie sich im Szenelokal Yerba Buena das erste Mal über den Weg laufen.
Beide Frauen haben einen sehr unterschiedlichen Background. Sara ist sehr prekär im provinziellen White Trash Milieu aufgewachsen und aus ihrem toxischen Umfeld als Teenagerin nach LA geflohen. In ihrer Vergangenheit liegt der schwere Verlust ihrer Mutter und ein Verbrechen, das sie noch lange verfolgen wird.
Emelie dagegen stammt aus einer liebevollen, gut situierten kreolischen Familie. Sie hat eine ältere Schwester, doch das Verhältnis ist äußerst schwierig, da sie seit Emelies Kindheit drogensüchtig ist und der Kampf gegen die Sucht die Beziehung stark belastet.

Nina Lacour ist eigentlich eine in den USA sehr bekannte Autorin für Jugendbücher und hat mit „Wilde Minze“ ihren ersten Roman für Erwachsene veröffentlicht. Die Jungendbuchvergangenheit merke ich ihrer Geschichte an, aber in einem positiven Sinn. In ihrem Text schwingt eine wunderbare, fast naiv zu nennende Leichtigkeit mit, die aber durch ernsthaftere Töne wunderbar ausbalanciert wird.

Mir gefallen die zauberhaft sinnlichen Beschreibungen der Restaurants, der Cocktails, der Pflanzen und der Häuser.
Und natürlich der Menschen. Die beiden Protagonistinnen sind liebevoll skizziert, aber nicht idealisiert. Vor allem Sara ist vom Leben gezeichnet, aber nicht gebrochen.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Frauen ist genauso wie die Cocktails, die in dem Roman so detailreich beschreiben werden: süß, aber mit einem Hauch von Bitterkeit.

Kleinere Abzüge muss ich leider beim Reality Check einiger Plot Lines machen. (Meines Wissens nach reichen ein paar bunte Tapeten und ein paar farbige Fließen - selbst in den USA, nicht aus, um vollständig verfallene Häuser wieder zu renovieren.)
Auch einige der anderen Rahmenbedingungen wirken zu sehr auf die gewünschte Handlung zugeschnitten und zu konstruiert.

Der Schluss versöhnt mich allerdings mit diesen kleineren Mängeln und macht den Roman ingesamt zu einer bittersüßen, sinnlich schönen und zarten Lektüre.

Ein Plädoyer dafür, die Liebe zu wagen!
von @lust_auf_literatur - 2023-10-24 19:34:00