Rezensionen

Autor: Iris Wolff

Erschienen 2020 bei Klett-Cotta

ISBN 978-3-608-98326-5

Dieses für den deutschen Literaturpreis nominierte Büchlein ist kaum 200 Seiten lang und doch unfassbar tiefschürfend, zärtlich mitreißend und sprachlich raffiniert. Es ist eine feinfühlige, jedoch aufwühlende Erzählung, die sich über mehrere Menschenleben und Generationen des Osteuropas des 20. Jahrhunderts spannt. Mich hat dieser Roman mit seiner kunstvollen Verflechtung von Prosa und politisch-historischen Inhalten nicht mehr losgelassen. Ein Kunstwerk aus Sprache, Erinnerung und Geschichte!

von Jennifer - 2020-10-01 10:05:00

Die deutsche Schriftstellerin Iris Wolff ist in Hermannstadt in Siebenbürgen geboren.
Für ihre Werke hat sie schon einige Preise erhalten.
Dort ist auch teilweise der Schauplatz ihres Romans „Die Unschärfe der Welt“.
Sie schreibt bewegend von einer Familie über vier Generationen aus dem Banat.
Mit poetische Stimme führt sie uns durch die Zeiten. Wir erfahren von dem Schicksal mehrerer Personen.
Die politischen Ansichten in Siebenbürgen war gefährlich. Nur weil zwei DDR Bürger sie besuchen, gibt es polizeiliche Befragungen, die nicht ohne Gewalt waren.
Die Kindheit Samuels wird erzählt und seine Flucht mit seinem Freund Oz.

Die Autorin braucht für diese große Geschichte gerade mal gut 200 Seiten. Es ist ein dichtes besonderes Werk.
Ich könnte mir den Roman als Film vorstellen.

von begine - 2020-08-25 19:20:00

Iris Wolff stellt uns 7 Personen aus vier Generationen näher vor, ihr Lebensmittelpunkt ist in Rumänien, im Banat. Die Autorin hat einen Familienroman geschrieben, mit vielen Metaphern. Und da mein Interesse an dieser Region groß ist, habe ich mir den geschichtlichen Hintergrund angesehen, um die Probleme dieser wundervollen Personen besser verstehen zu können. Was hält diese Familie nach der Wende, nach dem Umsturz von Nicolae Ceausescu noch zusammen? Besonders bewegend fand ich Samuel und Ozs Freundschaft und die gemeinsame Flucht in den Westen (in einem Flugzeug!). Ich bin hingerissen von den schönen Bildern, der tollen Sprache und Wolffs Gesamtkunstwerk. Diesen Roman vergisst man nicht mehr so schnell.

von Barbara Kumpitsch - 2020-08-24 14:02:00