Rezensionen

Dark Blue Rising (Bd. 1)

Autor: Teri Terry

Erschienen 2021 bei Coppenrath, Münster
ISBN 978-3-649-63871-1
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Wieso ist Tabby so außergewöhnlich? - 5 Sterne

Immer wieder wurde Tabby gesagt, dass sie niemandem trauen und sich vor allem vor dem Kreis hüten solle. Mit ihrer Mutter Cate ist sie immer unterwegs, dauernd ziehen sie um. Doch dann wird Cate verhaftet und für Tabby bricht eine Welt zusammen. Sie erfährt, dass Cate nie ihre Mutter war, denn sie hat sie als Kleinkind entführt. Tabby versucht sich in ihrem neuen Leben mit ihren echten Eltern zurechtzufinden. Doch der Ort, an dem sie sich zu Hause fühlt, ist das Meer. Ale eine innere Stimme sie in die Tiefe lockt, stellt sie fest, dass sie unglaublich lange die Luft anhalten kann. Hat dies etwas mit Cates Hinweisen auf den Kreis zu tun? Und geht es auch noch anderen so? Sie beginnt zu begreifen, dass ein Geheimnis in ihr schlummert.

Meine Meinung
Die Gelöscht-Trilogie der Autorin habe ich geradezu verschlungen. Leider bin ich dann nicht mehr dazu gekommen, Bücher von ihr zu lesen und jetzt in meiner Bücherei auf dieses Buch gestoßen. Das ich natürlich dann sofort lesen wollte. Ich habe es nicht bereut, diesem Wunsch nachgegeben zu haben. Die Autorin hat ihren eigenen Schreistil, der durchaus unkompliziert ist, so dass es keine Unklarheiten im Text gab, die meinen Lesefluss beeinträchtigt hätten. Aber doch ist er irgendwie - anders. Aber er gefiel mir sehr gut und ich war schnell in der Geschichte drinnen, kam auch gut in die Geschichte hinein und konnte mich in die Protagonisten hineinversetzen. In Tabby, auch wenn das nicht unbedingt einfach war, denn ein Mädchen, dass nie Freundschaften schließen konnte, das immer nur die ‚Mutter‘ (Cate) um sich hatte, kann man sich das wirklich vorstellen, wenn man selbst mit vielen Menschen Umgang hat? Und dann hat sie noch seltsame Füße und kann überaus lange den Atem anhalten. Zudem schwimmt sie wie ein Fisch. Dieses Buch hat mir ausnehmend gut gefallen, und ich will wissen, wie es weitergeht. Will wissen, zu wem sie am Ende des Buches reist, wem sie ihr Vertrauen schenkt. Und was es wirklich mit diesem Kreis, den sie meiden soll auf sich hat. Mir kam das Buch nie langatmig vor, auch wenn alles ziemlich genau beschrieben wird, und es dauert, bis Tabby das Vertrauen in die Menschen wieder verliert. Das Buch hat mich gefesselt und sehr gut unterhalten. Deshalb gibt es von mir eine Leseempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.
von Lerchie - 2022-03-05 16:24:00

Abwechslungsreiche Thematik - 5 Sterne

Meine Meinung:

Dieses Buch stand sofort auf meiner Wunschliste, als ich die Ankündigung gesehen habe. Ich liebe die Bücher von Teri Terry. Ich habe bisher auch alle bis auf eins von ihr gelesen und war stets begeistert. Sie sucht sich immer sehr interessante Themen aus, die auch stets den Zeitgeist treffen. Dabei ist sie als Schriftstellerin wandelbar und kann auch immer wieder neue Dinge ausprobieren und vermag damit zu überzeugen. Eigentlich sind ihre Bücher nie gleich oder gehen in dieselbe Richtung. Sie schafft es eben immer wieder sich neu zu erfinden, sich dabei aber gelichzeitig auch treu zu bleiben. So schreibt sie stets Jugendbücher und hat auch einen erkennbaren Stil, der sich sowohl durch die Dialoge als auch ihre Weltenentwürfe bzw. Beziehungsgeflechte zieht. Der Schreibstil ist dabei stets altersgruppenspezifisch passend.

Bei diesem Roman fällt wieder einmal auf, welche Treffsicherheit der Coppenrath Verlag bei der Covergestaltung besitzt. Es ist in Natura noch um ein vielfaches schöner. Es ist mit einer ganz tollen Foiltechnik bearbeitet. Ein wahrer Blickfang im Bücherregal. Was ich an dieser Stelle ebenfalls gelungen finde ist, dass auch die Cover von Terrys Büchern eine gewisse innere Geschlossenheit aufweisen. Sie sind ganz oft mit Gesichtern angelegt und das passt sehr schön auch reihenübergreifend zueinander.

Dieser Roman konnte mich von Seite eins begeistern. Nicht nur, dass Terry mit dem Thema der Suche nach Identität mal wieder ins Schwarze getroffen hat, nein auch erzählerisch gibt das Buch eine Menge her.

Tabby, die Protagonistin, hat mir durchgehend gut gefallen. Ich finde ihre Entscheidungen gut begründet und nachvollziehbar. Ihre Beweggründe waren mir stets klar und ich konnte etwas mit ihr anfangen. Auch ist sie bei weitem nicht perfekt, was eine Identifikation mit ihr erleichtert.

Den Stempel als „Klima-Thriller“ kann ich nicht uneingeschränkt bestätigen. Hier hatte ich etwas mehr erwartet. Aber thematisch sollte es etwas sein, was die Jugend unseres Landes interessieren dürfte, blickt man auf die Friday-for-future-Bewegung.

Aber auch die anderen Themen des Romans bringen Spannung mit sich. Obgleich einiger unerklärlicher Elemente, verliert der Roman im Grunde keine Authentizität und hat realistische Züge. Thriller ist mir vielleicht noch etwas zu hoch gegriffen, aber es ist ja auch erst der Auftakt.

Die Ich-Erzählerin konnte mich von Anfang an in ihren Bann ziehen. Diese Art der Erzählerin finde ich für den Kontext sowie die Zielgruppe genau richtig. Es schafft eine Beziehung zwischen Charakter und Leser, der das Lesetempo sowie die Sogwirkung des Buches nur noch beschleunigt sowie intensiviert. Man möchte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Gefühle werden auf diesem Wege am besten dargestellt und auch glaubhaft vermittelt.

Der Schreibstil ist niemals langweilend. Eine Grundspannung ist stets vorhanden und kann beliebig gesteigert werden, wovon die Autorin auch immer wieder Gebrauch macht. Zum Ende hin erwartet den Leser der erhoffte Höhepunkt, dessen Tiefen aber noch nicht endgültig aufgelöst werden. Dafür ist wohl eine Lektüre der zwei Folgebände notwendig, worauf ich mich richtig freue.

Insgesamt bin ich mit dem Auftakt sehr zufrieden. Terry präsentiert eine Szenerie, die den Leser vor Rätsel stellt, zum Mitdenken anregt und auch spannungstechnisch auf einem guten Niveau agiert. Ich bin überzeugt und freue mich auf Band 2 und 3 im nächsten Jahr.
von SLovesBooks - 2021-09-05 10:24:00

Toll geschriebener Jugendroman mit spannenden Elementen - 4 Sterne

Teri Terry ist inzwischen eine wirklich feste Größe im Jugendbuchmarkt und begeisterte schon mit ihrer „Gelöscht“-Reihe mehrere Leser.
Und schon beim Lesen des Klappentextes war ich äußerst gespannt auf die Geschichte rund um Tabby.

Tabby als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen.
Die Charakterentwicklung, die Tabby durchmacht, finde ich enorm. Tabby, die anfangs neugierig ist auf die Welt, die Cate ihr in Grenzen verwehrt, und sich in dieser Welt nie wirklich zurecht findet, entwickelt sich zu einer jungen, starken Frau, die dem Schicksal gleich mehrfach entwischt. Von absoluter Abhängigkeit gegenüber ihrer Mutter Cate hin zu einer Unabhängigkeit, um sich selber vor der Welt zu schützen. Ihre Neugier wandelt sich um in Misstrauen und Zweifel.
Diese Entwicklung hat mir unheimlich gut gefallen, vor allem, da Tabby es ganz alleine und von sich aus schafft.
Neben Tabby treten verschiedene Nebencharaktere auf, die ich allesamt sehr spannend fand. Die Beziehungen der Charaktere untereinander wurden wirklich toll herausgearbeitet und Handlungen sehr nachvollziehbar dargestellt.

Phasenweise war ich etwas verwirrt, in welche Richtung das Buch abdriften würde. Zu Beginn der Geschichte nahm ich an, dass es sich um einen Roman handeln würde, doch mit Fortschritt der Handlung wirkte es mehr und mehr wie ein Fantasy-Buch. Erst als ich mittendrin eine (zum Glück spoilerfreie) Rezension gelesen habe, in der es der Leserin ebenso ging, wurde mir bestätigt, dass es sich eher um einen Klima-Krimi handeln würde. Aber hier bin ich wirklich gespannt auf die Aufklärungen im nächsten Band.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, die Kapitel recht kurz gehalten, weshalb ich das Buch innerhalb weniger Tage beenden konnte. Einzelne Passagen sind sehr detailreich, vor allem die Beschreinungen des Meeres haben mir sehr gut gefallen.
Der Spannungsbogen flacht immer mal wieder ab, wodurch das Erzähltempo sehr abwechslungsreich ist.
Und obwohl Tabby so viele schreckliche Dinge widerfahren, fühlte sich das Buch niemals konstruiert an. Oftmals habe ich vor allem im YA/NA-Genre das Gefühl, dass Autor*innen wenig Bedacht in die Handlung legen und diese mehr Mittel zum Zweck ist (zum Beispiel um die Entwicklung eines Charakters zu erklären oder auch eine Liebesbeziehung voranzutreiben). Dark Blue Rising war einfach in jeder Hinsicht stimmig.

Als einzigen Kritikpunkt kann ich nur angeben, dass mir ein wenig zu viele Fragen, die sich schon zu Beginn des Buches stellten, offengeblieben sind.

Ich meckere ja wirklich gerne mal über Klischee-Bücher im YA/NA-Genre, aber Dark Blue Rising hat mir von vorne bis hinten einfach gut gefallen.
Ich freue mich nun sehr auf das baldige Erscheinen des zweiten Bandes und über die Klärung der vielen offenen Fragen. Denn von diesen gibt es eine Menge!
von Ceciliasophie - 2021-08-31 10:55:00

Solider Auftakt - 4 Sterne

Zum Buch:
Cate, die Mutter von Tabby, zieht ständig um, nie sind sie lange an einem Ort. Dann der Schock für Tabby, Cate wird wegen Kindesentführung verhaftet, sie ist überhaupt nicht ihre Mutter.
Tabby kommt zurück zu ihren richtigen Eltern und versucht dort ein normales Leben aufzubauen, aber wirklich wohl fühlt sie sich nur am und im Meer.

Meine Meinung:
Ein wunderschönes Meercover, sehr mystisch. Dies ist nicht mein erdte Buch der Autorin, ich las schonmal eine Trilogie von ihr und mag ihren Schriebstil sehr gerne. Die Geschichte fängt auch gleich spannend an mit der Verhaftung und der Rückkehr in Tabbys richtige Familie. Ein Klimathriller, gerade in der momentanen Zeit kann man nicht genug davon lesen. Auch dieses Thema wird hier gut beschrieben und man wird nochmal sensibilisiert.
Tabby ist ein sympathischer Charakter, sehr mystisch, sehr spannend und sehr unterhaltsam. Ein Highlight welches mich mit der Neugier auf den zweiten Teil zurücklässt.
von Lesemama - 2021-08-30 14:46:00

Faszinierend, aber mit Längen zwischendrin - 4 Sterne

Tabby ist mit ihrer Mutter Cate immer unterwegs, nie bleiben sie lange an einem Ort, bis Cate eines Tages verhaftet wird und Tabbys bisherige Welt auseinanderbricht.

Cate soll gar nicht ihre Mutter sein, sondern hat sie entführt? Kann das wirklich stimmen? Tabby weiß nicht mehr, was sie glauben soll und dann überschlagen sich die Ereignisse.

Der Klima-Thriller, als der das Buch angekündigt ist, muss sich im Laufe der Trilogie erst noch richtig dazu entwickeln, erst zum Ende des ersten Teils wird hier etwas stärker Bezug genommen.

Mit hat gut gefallen, dass man so schön im Dunkeln tappt und sich nur ganz allmählich Zusammenhänge entblättern. Sehr mysteriös - und richtig viel weiß man leider auch mit dem Ende des ersten Bandes noch nicht.

Die Grundstimmung im Buch ist düster - deshalb teile ich die Altersempfehlung des Verlags, der das Buch ab vierzehn Jahre empfiehlt.

Zwischendrin hatte ich mal etwas einen Hänger, da zog es sich und die ständigen Wiederholungen der Faszination des Meeres für Tabby hat mich auch etwas gestört.

Aber zum Ende hin wurde es dann richtig spannend - so spannend, dass ich jetzt am Überlegen bin, ob ich Band 2 nicht als englische Ausgabe lese, damit ich sofort weiterlesen kann.
von Marie aus E. - 2021-08-26 16:38:00

Viel Luft nach oben - 3 Sterne

Die Rezension für dieses Buch zu schreiben fällt mir nicht ganz leicht, da ich hin- und hergerissen bin.

Das Buch war spannend aber hatte auch einige Längen im Mittelteil während Tabby in der Schwimmschule eine Atemübung nach der anderen hatte. Irgendwann ist dann auch mal gut. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und ich hätte die Übungen mitgemacht.

Generell verlief die Geschichte sehr langsam. Aber vielleicht benötigt Tabby diese Zeit. Dafür wurde vieles sehr detailreich beschrieben, was mir wieder gut gefallen hat, da ich mir alles bildlich gut vorstellen konnte.

Mit den Charakteren bin ich nicht ganz warm geworden. Ich mochte Tabby ganz gern aber insgesamt wurden die Figuren eher blass und oberflächlich beschrieben. Vielleicht auch deshalb, da einige von ihnen mehr wissen als sie zugeben. Auch die Beziehung zwischen Tabbys Eltern empfand ich als sehr merkwürdig. Irgendwann kam ich an einen Punkt, an dem ich nicht mehr wusste wem Tabby noch trauen kann.

Zum Ende hat der Spannungsbogen deutlich zugenommen, was auch an Tabbys vielen Flashbacks lag. Sie konnte bisher allerdings noch keine Puzzleteile aneinanderfügen und treibt in einem einzigen Wirrwarr.
Zwar kann man sich schon einiges zusammenreimen aber letztendlich weiß ich noch weniger als zu Beginn. Es gibt unendlich viele Fragen auf die es noch keine Erklärung gibt.

Obwohl mich das Buch etwas frustriert zurücklässt und mir die vielen langatmigen Stellen einiges an Spaß genommen haben, sind meine Gedanken immernoch bei Tabby. Ich möchte unbedingt wissen wie es weiter geht und hoffe, dass es sich gelohnt hat, trotz langatmigen Stellen, das Buch gelesen zu haben. Ich vergebe 3.5 Sterne.
von Lili-Marie - 2021-07-30 11:12:00

Warten auf den nächsten Band... - 4 Sterne

Tabby zieht mit ihrer Mutter Cate ständig von einem Ort zum anderen. Sie lernt unerkannt vor den Behörden zu leben, keine Freunde zu haben, niemals aufzufallen. Doch dann wird sie angefahren und landet im Krankenhaus. Dort wird festgestellt das ihr Blut irgendwie anders ist. Zwar flieht sie wieder mit Cate, aber es hilft nichts, Cate wird verhaftet. Tabby wurde von ihr als Baby entführt.

Das Buch beschreibt erst einmal diesen Schock. Sie glaubt es zuerst einmal nicht, aber sie erinnert sich teilweise. Nun muss sie sich an ihre Eltern gewöhnen. Zum Glück wohnen sie direkt am Meer. Der einzige Ort an dem Tabby sich wirklich wohl fühlt. Und Tabby verändert sich auch. Viele Träume begleiten sie.

Ein interessantes wunderbar geschriebenes Buch. Die Spannung baut sich langsam auf, zum Ende hin passieren viele unglaubliche Dinge. Allerdings hört es auch plötzlich auf. Warum gibt es hier kein eigenständiges Ende? Es ist der erste Band einer Trilogie. Und so werden die Geheimnisse nur häppchenweise aufgeklärt.... Darum auch nicht die volle Punktzahl.
von Gerda - 2021-07-20 12:41:00

Spannend, leider zwischendurch mit einigen Längen, zum Schluss konnte ich aber nicht mehr aufhören und bin gespannt auf Teil 2 - 3 Sterne

Das Cover hat mich sofort angesprochen und der Klappentext klang spannend, weshalb ich mich sehr auf das Buch gefreut habe. Man lernt die 16-jährige Tabby kennen, die mit Ihrer Mutter Cate zurückgezogen lebt. Doch ein Unfall stellt Tabbys Leben auf den Kopf, denn im Krankenhaus werden viele Fragen gestellt und letztendlich flüchtet Cate mit Tabby. Die Flucht endet ziemlich schnell und Tabby erfährt, dass Cate gar nicht ihre Mutter war und sie als Kleinkind entführt wurde. Nun wird sie in ein Leben mit ihren neuen Eltern geworfen, hört Stimmen und fühlt sich vom Meer unwiderstehlich angezogen.
Tabby mir gleich sympathisch, irgendwie zurückhalten, vorsichtig, aber auch einsam und liebevoll. Am Anfang überschlagen sich die Ereignisse und ich bin nur so durchs Buch geflogen. Es werden kleine Hinweise gestreut, aber man erfährt nichts konkretes, was richtig Spannung erzeugt. Doch dann wird es etwas langatmig, Tabbys Zweifel, Ängste und ihre Eingewöhnungsphase ziehen sich ein wenig. Wieder richtig Spannung kommt zum Schluss auf, aber auch da bleiben noch viele Fragen offen. Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht und werde den nächsten Teil auf jeden Fall lesen, allein um Antworten zu erhalten.
Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen, flüssig und mitreißend, manchmal etwas verwirrend, aber das ist Tabbys Zustand geschuldet.
Fazit: Ein spannendes Jugendbuch was noch viele Fragen offen lässt.
von nuean - 2021-06-28 18:58:00

Atmosphärischer Umweltthriller - 4 Sterne

Die 16-jährige Tabby ist es gewohnt, niemandem zu vertrauen. Gemeinsam mit ihrer Mutter Cate zieht sie einsam durchs Land: ohne Handy, ohne Freunde und ohne ein richtiges Zuhause. Doch dann lernt sie Jagd kennen und ein Fehler führt schließlich dazu, dass Cate von den Behörden festgenommen wird und Tabbys richtige Eltern auf sie warten . Sie soll von Cate entführt worden sein, als sie noch klein war. Die neuen Entwicklungen in Tabby Leben stürzen sie in ein emotionales Chaos. Ihr Vertrauen ist zerstört und trotzdem haben sich Cates Regeln in ihren Kopf gebrannt, die sie zu Misstrauen gegenüber dem System und dem sogenannten Kreis erzogen hat: „Wenn andere deine Lüge glauben sollen, dann suche nach der Wahrheit in der Lüge.“ Immer wieder erinnert sich Tabby an die Zeit mit Cate und die Richtungen des Kompass: „Sonne ... Meer ... Erde ... Himmel …" Erinnerungen, nächtliche Träume und rätselhafte Ereignisse bringen daraufhin immer mehr Licht ins Dunkel, bis es für eine Erkenntnis fast zu spät ist.

Teri Terry schreibt unglaublich einnehmend in der Ich-Perspektive und lässt tief eintauchen, in die Gefühls- und Gedankenwelt von Tabby - einer außergewöhnlichen starken Heldin, der man gern durch die Geschichte folgt. Aktuelle Themen wie Klimaschutz und eine vegane Ernährungsweise werden immer wieder aufgegriffen. Im Fokus liegt das Element Wasser und das Meer - dem Meer, zu dem Tabby sich wie magisch hingezogen fühlt. Nur beim Schwimmen fühlt sie sich zufrieden und geborgen. Außerdem besitzt sie besondere Fähigkeiten. Teri Terry hat sich für den Auftakt ihrer neuen Trilogie Zeit genommen; schreibt authentisch über Ängste, Abläufe, Charakterentwicklung und baut vielschichtig atmosphärische Spannung auf. Es lohnt sich bei dem gemäßigten Tempoeinstieg dranzubleiben. Im letzten Drittel steigt das Handlungstempo dramatisch und lässt auf eine vielversprechende Fortsetzung hoffen, in der es dann wahrscheinlich auch mehr Handlung und Abenteuer gibt.
von La Calavera Catrina - 2021-06-20 12:39:00

Vielversprechender Start, doch der Mittelteil zieht sich - 4 Sterne

Solange sie zurückdenken kann, ist Tabby mit ihrer Mutter Kate auf der Flucht vor den Ketten der Gesellschaft, die ihr die Freiheit und den freien Willen nehmen will. Aber als sie dann doch geschnappt werden, erzählt man Tabby, dass Kate sie als Kleinkind entführt hat und gar nicht ihre Mutter ist. Tabbys Welt steht auf dem Kopf und nur ihre Verbundenheit zum Meer und ihr Vertrauen in Kate helfen ihr durch diese schwere Zeit.

Tabbys Geschichte konnte mich besonders am Anfang wirklich packen und ich war gespannt, was hinter ihrer Entführung als Kleinkind steckte. Auch Tabby konnte mich in dieser Zeit absolut überzeugen. Zunächst steht sie komplett unter Kates Einfluss, teilt ihre paranoiden Ängste und Ansichten, gleichzeitig sehnt sie sich auch nach Normalität und wagt es auch mal, Kate zu hinterfragen. Trotzdem gilt ihre Loyalität natürlich der Person, die sie für ihre Mutter hält und als ihr gesagt wird, dass sie ihr Leben lang belogen wurde, kann sie das nicht einfach so akzeptieren.

Leider ließ sie im Mittelteil dann stark nach. Man hat ihr ihr Leben lang beigebracht, sich unauffällig zu verhalten und immer vorsichtig zu sein. Schon am Anfang bricht sie ein paar Regeln und das konnte ich ihr schnell verzeihen, weil es zu ihrer Neugier passt, aber später verwandelt sie sich fast in eine andere Person, die zwar noch Ängste und Träume hat, aber ziemlich passiv durchs Leben geht. Nach ihrem starken Auftritt am Anfang fand ich das besonders enttäuschend. Gleichzeitig lässt auch die Geschichte nach und der Mittelteil zieht sich ganz schön in die Länge.

Ich war mir lange nicht sicher, ob das Buch eine Fantasy-Komponente hat oder nicht, weil es als Klima-Thriller vermarktet wird. Meine Theorien waren etwas wirr, weil ich nicht wusste, ob ich komplizierte Verschwörungen erwarten sollte oder eine einfachere, übernatürliche Erklärung, und letztendlich war es eine gelungene Mischung aus beidem. Den Anfang und das Ende fand ich wirklich sehr spannend, aber den Mittelteil fand ich höchstens interessant und teilweise sogar etwas langweilig, weil nicht so viel passiert, Tabby trotz ihrer eigentlichen Paranoia und einem generellen Misstrauen ziemlich naiv wird und so viele Informationen einfach irrelevant scheinen. Da wurde schon etwas Potenzial verschwendet, aber ich bin trotzdem sehr gespannt, wie es weitergeht.

Nun möchte ich noch anmerken, dass ich das Buch nicht wirklich als Klima-Thriller empfunden habe. Der Klimawandel und ein bewusster Umgang mit der Umwelt spielen immer wieder eine Rolle und liegen auch Tabby sehr am Herzen. Aber die Spannung in diesem Buch hat kaum etwas damit zu tun, sodass "Klima" und "Thriller" zwei voneinander eher unabhängige Elemente sind, zumindest meistens. Ich denke aber, dass man in den Fortsetzungen mehr davon erwarten darf.

Fazit
"Dark Blue Rising" konnte mich am Anfang begeistern, weil es spannend startet und auch eine interessante Protagonistin bieten konnte. Der deutlich schwächere Mittelteil hat mich dann eher enttäuscht, aber da ist auf jeden Fall noch eine Menge Potenzial für die Fortsetzungen!
von Meli - 2021-06-19 17:54:00