Rezensionen

Und doch sind alle Äpfel rund ...
Was Judentum, Christentum und Islam gemeinsam haben. Eine besondere Familiengeschichte

Autor: Christine Hubka

Erschienen 2021 bei Tyrolia
ISBN 978-3-7022-3919-0
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Interessant, kindgerecht, macht neugierig - 5 Sterne

Die Familie von Jojo (Jonathan) ist bunt gemischt – was sowohl das Äußere, als auch die Religionen betrifft.
In kurzen Abschnitten werden einzelne Punkte der verschiedenen Religionen (Christen, Juden, Muslime, Orthodoxe) dargestellt. Es geht um Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Die Sprache ist kindgerecht, die Illustrationen übersichtlich gestaltet (im positiven Sinn). Sie unterstreichen den Text sehr passend.

Ich finde, dass das Buch sehr gut geeignet ist, um mit Kindern im Grundschulalter über die verschiedenen Religionen zu reden. Die Kinder erhalten einen kurzen Einblick, was neugierig machen kann, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen.
von Kathrin Eimler - 2022-05-12 21:33:00

Religiöses Sach- und Vorlesebuch - 4 Sterne

Interessanter Ausgangspunkt des neuen religiösen Bilderbuches „Und doch sind alle Äpfel rund …“ von Christine Hubka und Agi Ofner aus dem Hause des Tyrolia-Verlages ist eine Wiener „multi-kulti“ (Groß)Familie, deren Angehörige die drei abrahamitischen Religionen abdecken. Aus Sicht von Jojo (Jonathan) einem Volksschuljungen (Ich-Erzähler) werden unterschiedliche Themen rund um Religion in kleinen Geschichten jeweils auf einer Doppelseite eingeführt und durch zusätzliche kleine Informationen ergänzt. So versucht das Buch kein reines Sachbuch für Kinder zu sein, sondern eben zeitgleich auch ein Vorlesebuch. Die Thematiken spannen sich von den heiligen Schriften über Beten, Fasten und Essen bis zum Tod und sozialem Engagement. Dabei fungiert der Kater Abraxas als „Stimme aus dem Off“, die augenzwinkernd das eine oder andere auch noch anzumerken hat. Inhaltlich und auch grafisch ist den Machern wichtig, das gemeinsame der drei Religionen in den Vordergrund zu stellen, was auch der Untertitel „Was Judentum, Christentum und Islam gemeinsam haben“ unterstreicht. Hier ist die Figur der aus der Kirche ausgetretenen, meditierenden Mama, die lustige Sprüche statt eines Tischgebetes spricht, einerseits authentisch und realitätsnah, bringt aber andererseits eine vierte Weltanschauung, nämlich die eines skeptischen Agnostizismus, durch die „Hintertür“ und unkommentiert ins Spiel bzw. Buch. Vielleicht kritisch kann man auch die geradezu idealtypische Zusammenstellung und sehr bemüht divers dargestellte Familie sehen, in der nicht nur die unterschiedlichen Religionen, sondern auch Hautfarben und zu vermutender Migrations-Hintergründe durch ein Familienmitglied vertreten ist. Vielleicht ist das Durchbrechen der in Österreich und Mitteleuropa tradierten Klischees und eindeutigen Vorstellungen von Familie aber auch eine Stärke und pädagogisch sogar geraten – dann dürfte aber die Familie auch nicht als total harmonisch und heile Welt überzeichnet werden …
Grafisch ist das Buch wunderschön umgesetzt und der teilweise doch viele Text hat trotzdem gut Platz, ohne die Bilder zu stören. So ist das gewiss ein Buch, das Kinder gerne anschauen. Bleibt noch die Frage der Adressaten-Gruppe: Das scheint mir ein wenig schwierig, da durch die erzählende Hauptfigur und auch die Gestaltung des Buches wohl auf das Volksschulalter abgezielt wird, der Text aber für die meisten Kinder in diesem Alter zu viel ist. Für die schon ein wenig älteren Kinder, die an Sachbüchern und an Informationen zu den Religionen interessiert sind, ist es als solches aber zu wenig. Für ein klassisches Vorlesebuch, sind aber die Geschichten dann wieder zu kurz und haben relativ wenig Spannungsbogen. Gut vorstellen kann ich mir aber das Buch im Religionsunterricht, da die einzelnen Teile das Jahr hindurch immer wieder eingeflochten werden könnten, sowie als Buch, das in Gotteshäusern und religiösen Einrichtungen aufliegt, um Wartezeiten zu überbrücken o.Ä.
Resümee: Ein sehr schönes und liebevoll gestaltetes Buch, das seine Leser*innen aber erst finden muss.
von Christoph Huber - 2022-01-20 17:20:00

Kein Titel - 5 Sterne

Ich empfinde das Buch "Und doch sind alle Äpfel rund" als eine großartige, geglückte Erzählung zu den drei großen Weltrelgionen. Für Kinder in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben, sehr anschaulich und nachvollziehbar. Eingebunden in das Hier und Jetzt, eingebettet in eine sehr ansprechende Bildsprache, die beim längeren Verweilen, immer wieder Neues entdecken lässt. Einzig die Rolle des Katers Abraxas wirkt für mich ein wenig befremdlich - doch Empfindungen und Sichtweisen sind verschieden. Ich denke, dass viele Kinder mit Freude der Familiengeschichte folgen werden, bzw. diese selber lesen.
Maria Elisabeth
von Maria-Elisabeth - 2021-12-20 21:52:00

Bezauberndes Bilderbuch zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten verschiedener Religionen - 5 Sterne

Ein als Bilderbuch gestaltetes Sachbuch, prall gefüllt mit Wissenswertem rund ums Thema Religionen.
Zum Inhalt:
Jonathan wächst in einer großen und sehr vielschichtigen Familie auf: Nicht nur die Haare und Hautfarbe der einzelnen Familienmitglieder ist sehr unterschiedlich. Auch ihre Religionszugehörigkeit ist es: Seine Mama ist evangelisch, sein Papa orthodox, sein Opa jüdisch, sein Onkel muslimisch, seine Tante katholisch. Daraus ergeben sich viele verschiedene Vorgehensweisen, etwa das Beten, das Essen von bestimmten Speisen oder die unterschiedlichen Gotteshäuser betreffend. Jonathan erfährt, warum manche Menschen nur bedeckt, also mit Hut (Kippa) einen Gottesdienst besuchen, andere wiederum den Hut absetzen, wenn sie eine Kirche betreten. Er lernt, dass auf jüdischen Grabsteinen oft ein Davidstern eingraviert ist und Trauernde als Zeichen des Andenkens einen Kieselstein auf die Grabplatte legen, während im Islam die verstorbene Person auf der rechten Seite liegt und das Gesicht Richtung Mekka zeigt.
Er erfährt aber auch die Gemeinsamkeiten, das Verbindende aller Religionen, die sich wie Äpfel alle ähneln und doch wieder unterschiedlich schmecken. Und doch sind alle Äpfel rund…
Durch die Erzählung rund um Jonathan und seinen Kater Abraxas erhält dieses Sachbuch einen Rahmen, anhand dem es sich auf kindgerechte Art und Weise den einzelnen Religionen und ihren Besonderheiten annähert.
Untermauert wird der Text durch wunderschöne, klare und ausdrucksstarke Illustrationen der Grafik-Designerin Agnes Ofner. Dabei bemalte sie die Grundflächen mit Wasserfarbe, um die Details dann digital umzusetzen. Herausgekommen ist dabei ein Augenschmaus, sehr ansprechend und einladend, der Kinder wahrlich zum Lesen des Buches animiert.
Mein Sechsjähriger hat dieses Buch geliebt, auch ich finde es wunderschön und sehr empfehlenswert für Vorschüler oder Grundschüler. Auch im Religionsunterricht in Volksschulen ist dieses Buch mit Sicherheit gut einsetzbar.
von csac - 2021-12-05 20:42:00

Berechtigte (Kinder-)Fragen - 5 Sterne

Wie heißt Gott? Wie geht beten? Und wieso fallen die Antworten in unterschiedlichen Religionen oft anders aus?
Fragen, die ganz besonders oft Kinder stellen - und das völlig zu Recht. Das Buch erzählt die Geschichte einer vielfältigen Familie, in der verschiedenste Religionen vertreten sind. Verbunden mit den Episoden sind dann sehr kompakte Sachinformationen, die ausgewählte Themen aufgreifen. In den ansprechenden Illustrationen gibt es vieles zu entdecken. So macht es Freude, den Buben Jojo dabei zu folgen, wie er Antworten auf seine Fragen zu den Religionen und ihren jeweiligen Traditionen bekommt.
von Helu - 2021-11-27 17:15:00