Rezensionen

Ich sage Hallo und dann NICHTS
Ein intensiv erzählter Jugendroman über die Begegnung und Freundschaft mit einer Persönlichkeit, die Viele ist. Ab 14 Jahren

Autor: Lilly Axster

Erschienen 2023 bei Tyrolia
ISBN 978-3-7022-4153-7
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Testleserin LENA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (15 Jahre, Mieming) - 4 Sterne

978-3-7022-3260-3

Jecintas Entschluss steht fest, ihr Leben muss sich ändern. Sie will ab jetzt nur mehr "Nichts" sein. Dazu gehört: fast nichts mehr mögen, keine Markenklamotten tragen. Sogar ihren Namen ändert sie zu Jay. Viel hat sich dadurch in ihrem Leben leider noch nicht geändert, aber dann lernt Jay Leo mit der gelben Jacke kennen. Die beiden werden schnell ziemlich gute Freunde. Doch dann findet Jay heraus, dass Leo ihr die ganze Zeit etwas verschwiegen hat...

Ich fand das Buch interessant. Vor allem, weil es das erste Mal war, dass ich etwas von dieser Autorin gelesen habe. Was mir nicht gefallen hat war, dass es sich etwas in die Länge zog, es fast immer um das Gleiche ging und es eigentlich nie einen spannenden Plot-Wechsel gab. Toll war, dass Jays und Leos Charaktere sehr außergewöhnlich und spannend beschrieben waren.


von Tyrolias Welten - 2024-04-26 10:59:00

Ich sage Hallo und dann nichts – ein Jugendroman über die Tücken des Erwachsenwerdens - 5 Sterne

Jacinta ist ein „Kind dazwischen“, nicht die Älteste, nicht die Jüngste in der Geschwisterreihe, ihr Leben mittelmäßig in allen Belangen, ihre Noten durchschnittlich, weder hochbegabt noch dumm, kein Kind mehr, aber auch nicht erwachsen, kein Ja, kein Nein, maximal ein Vielleicht. Und keine einzige Katastrophe, „einfach nur dazwischen“. So beginnt der Jugendroman rund um die Protagonistin, die sich selbst als unspannend und langweilig wahrnimmt, bis sie beschließt, ab sofort zu streiken und nicht mehr mitzuspielen, um dazu zu gehören, nicht mehr das zu tun, was alle tun, um interessant zu erscheinen. Sie steigt aus und wird zu Jay. Und plötzlich eröffnen sich ihr neue Möglichkeiten. Denn sie freundet sich mit Leo, der Außenseiterin, an. Mit Leo, die ihr so eigenartige Fragen stellt, wie, was sie von der Liebe hält. Leo wohnt in einer therapeutischen Wohngemeinschaft. Und hört Stimmen im Kopf, in ihr wohnen viele Persönlichkeiten.
Zuhause zerbröselt inzwischen die Beziehung ihrer Eltern, die ältere Schwester zieht aus und scheint sie gar nicht zu vermissen. Jays Leben gerät plötzlich in ziemliche Bewegung.
Mit diesem Buch ist der Autorin ein Jugendroman gelungen, der ziemlich deutlich das Chaos und die Schwierigkeiten der Pubertät widerspiegelt. Wo gehöre ich hin? Wer möchte ich sein? Die Suche nach der eigenen Identität und seinem Platz im Leben ist keine einfache.
Die Angst, nichts besonderes zu sein, kommt dabei ebenso deutlich zum Ausdruck wie die Befürchtung, nicht zu passen, nicht richtig oder normal zu sein. Klare Antworten findet die Protagonistin keine. Aber tröstende Wege und Möglichkeiten, um herauszufinden, wer und was sie sein möchte. Ein Beginn…
Fazit: Ein berührender Roman für junge Menschen, der viele Themen wie Scheidung der Eltern, psychische Erkrankung, Auszug der älteren Geschwister, Zugehörigkeit zu einer Gruppe und die Suche nach der eigenen Identität anspricht. Dabei bietet er keine vorgefertigten Lösungen, vieles bleibt offen. Doch die Botschaft ist auch: Es gibt auch Veränderungen zum Guten, Neues kann auch Türen öffnen, die bisher verschlossen waren. Insofern ein hoffnungsspendendes Buch. Hat mir gut gefallen.
von csac - 2023-10-01 21:33:00

Nichts und Viel und alles dazwischen - 5 Sterne

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, wenn die Geschichte auch ein wenig anders ist als andere.

Jecinta, die lieber J ist, ist dabei sich selbst zu finden. J seht immer irgendwie dazwischen und sagt von sich selbst: Ich bin nichts. Wobei „nichts“ für J weder negativ noch positiv ist.
J freundet sich mit der Neuen in der Klasse an: Leonie – und Leonie ist viele. Leonie ist Mini, ist Checker, Leo und viele mehr.

Besonders interessant waren die Notizbucheinträge von „Leonie“, die die Geschichte immer wieder unterbrochen haben. An ihnen merkt man nach und nach auch, dass Leonie viele ist, denn die Einträge haben mehrere „Stimmen“.

Dieses Buch ist eines der ersten mit einem Charakter mit DID, das mir je untergekommen ist.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der ungewöhnliche, einzigartige Geschichten mag.
von Rebecca - 2023-09-14 17:31:00