Rezensionen

Luyánta
Das Jahr in der Unselben Welt

Autor: Albrecht Selge

Erschienen 2022 bei Rowohlt, Berlin
ISBN 978-3-7371-0134-9
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Der Krieg der Murmeltiere - 3 Sterne

Ein Klappentext, der mit den meisterhaften Geschichten "Die unendliche Geschichte" und "Der Hobbit" wirbt und ein Buchcover, das in seiner Farbenpracht nach mir ruft. Ich musste einfach wissen, was hinter Albrecht Selges Luyánta steckt. Soviel vorweg: es war definitiv ein interessantes Hörerlebnis. So ganz wollte der Funke dann aber doch nicht überspringen.

Luyánta erzählt die Geschichte des Teenagermädchens Jolantha, die - sehr zu ihrem Missfallen - von ihren Eltern wieder mal zu einem Wanderurlaub in den Bergen verdonnert wird. Als Jolantha -  genervt von den anstrengenden Tagesmärschen, den asketischen Zuständen in den Berghütten und vorallem den Löchern im Boden, die sich Toiletten schimpfen - einen seltsamen Pfeifen folgt, übertritt sie unwissentlich eine Barriere in die Unselbe Welt. Und sie befindet sich plötzlich inmitten eines Krieges zwischen dem Fanesvolk und den Adlerkriegern.

Ich kannte die Sage vom Reich der Fanes vorher nicht und fand es daher besonders spannend zu erfahren, welche Mythen und Legenden die Bergwelt der Dolomiten hütet. Und so habe ich fasziniert mit Jolantha das Fanestor passiert und bin in die Unselbe Welt eingetaucht, in der die Uhren anders zu ticken scheinen. Denn in der Unselben Welt ist, wie ihr Name schon sagt, alles anders und doch irgendwie gleich wie in unserer Welt. Dort, in diesem prächtigen Reich, ist Jolantha plötzlich die verloren geglaubte Prinzessin Luyánta, die das Volk der Murmeltiere im Krieg gegen das Adlerheer anführen soll. Jolantha ist plötzlich nicht nur mehr ein unbedeutender Teenager. Sie muss in Schlachten kämpfen, steht dämonischen Widersachern gegenüber, muss überlegen wer Freund und wer Feind ist.

Auf diese sehr abenteuerliche Art erzählt Albert Selge eine Geschichte über Selbstfindung und Erwachsenwerden. Und das sehr ausführlich und in einem komplexen Worldbuilding eingebettet. Für mein Empfinden war die Handlung an manchen Stellen aber etwas zu ausschweifend,  wodurch leider einige Längen entstanden sind.

Außergewöhnlich ist nicht nur die Thematik, sondern auch der Schreibstil von Albert Selge. Luyánta ist ein Jugendbuch und das spürt man einfach mit jedem gelesenen, bzw. in meinem Fall gehörten, Wort.  Die Sprache ist sehr modern und der Autor verfällt immer wieder in einem jugendlichen Slang. So fallen zum Beispiel sehr oft Begriffe wie 'Digger' oder 'Die Dicke', 'Alter' und 'Bruder'. Ich hatte am Anfang so meine Probleme mit mit sehr saloppen Stil und der Umgangssprache. Man gewöhnt sich aber  mit der Zeit daran. Ich muss aber auch sagen, dass ich das Buch zunächst lesen wollte, nach der Leseprobe allerdings gemerkt habe,  dass ich immerzu ins stolpern komme. Daher habe ich zum Hörbuch gewechselt, was eine gute Entscheidung war. Gerade die Dialoge kamen beim Hören viel besser zur Geltung und auch der verwendete Slang hat sich besser ins Gesamtbild gefügt und nicht mehr so gestört.

Fazit

Sprechende Murmeltiere, Adlerkrieger, ein Tor in eine Welt, in der die Zeit anders verläuft, ein grässliches, verwesendes Maultier, ein alter Fluch und so viel mehr an Phantastik.

Luyánta ist ein außergewöhnlicher Fantasyroman für Jugendliche. Albert Selge hat die Sage des Fanesvolk neu interpretiert und ein junges Mädchen in einen jahrhundertealten Krieg katapultiert.

Ich mochte die Idee sehr gerne, konnte mich aber letztlich mit der Umsetzung nicht ganz anfreunden.

Wenn du fantastische Geschichten wie "Die Chroniken von Narnia" oder "Die unendliche Geschichte" magst, dann könnte dir Luyánta auch gefallen. Ich würde allerdings empfehlen vorher in die Lese- oder Hörprobe rein zu schnuppern, um zu prüfen, ob einem der saloppe Schreibstil von Albert Selge zusagt.


von April1985 - 2022-06-01 11:42:00

Außergewöhnlicher Fantasyepos - 5 Sterne

Das wunderschöne Cover und der farblich passende Farbschnitt bietet einen echten Hingucker. Das macht natürlich neugierig, ob der 800 Seiten Wälzer auch hält, was der optische Eindruck verspricht. Deswegen habe ich mich sehr auf das Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Es geht um ein Mädchen, das bei einer Bergwanderung in den Dolomiten, von einem Pfeifton gelockt, ein Jahr in der Unselben Welt verschwindet. Jolantha ist ein besonderes Mädchen, entwickelt sich weiter, lernt die magische Welt kennen und erlebt spannende Abenteuer.

Ich mochte die ausschweifenden Beschreibungen, auch wenn sich Albrecht Selge häufig in Nebensächlichkeiten verliert. Der moderne Schreibstil fügt sich gut ein und ich störte mich nicht an der jugendlichen Sprache. Die vielfältige und facettenreiche Fantasiewelt konnte mich begeistern. Eine fein erdachte Welt, die Pflanzen und Tiere der Alpen miteinbeziehen. Im Verlauf des Buches nimmt die Handlung an Tempo und Spannung zu und bietet ein unvorhersehbares Ende. Es lohnt sich meiner Meinung nach, diesem Wälzer eine Chance zu geben.

Fazit: Ein außergewöhnlicher Fantasyepos, mit tollen Charakteren, den ich allen empfehle, die fantastische Welten lieben und einen ausschweifenden Schreibstil mögen.
von Kokoloreslot - 2022-04-04 23:02:00

Nicht einfach, aber lohnenswert - 5 Sterne

Luyánta - ein etwas anderes Buch.
Jolantha macht Urlaub mit ihrer Familie. Sie ist genervt, da ihre Familie anscheinend die ganze Bergwelt durchwandern will, ihre Familie ist von ihr genervt, weil sie so anstrengend und nervig ist.
Doch plötzlich findet sich Jolantha in einer anderen Welt wieder in der sie schon erwartet wurde. In der anderen Welt ist sie Luyánta, die verlorene Prinzessin.
Eine Abenteuerreise beginnt, in der sie ihre wahre Identität suchen muss.

Was für ein Cover, farbenfroh und ansprechend, dazu hat es noch einen farbigen Buchschnitt. Ich liebe es. Allerdings hat es auch über 800 Seiten und ist teilweise ein bisschen langatmig und auch verwirrend, aber wenn man sich darauf einlässt bekommt man eine ganz wunderbare, fantasievolle Geschichte mit spannenden Figuren.
Allerdings stört mich persönlich der Vergleich mit der Unendlichen Geschichte.
Zwar geht es die meiste Zeit um Luyánta, aber es erzählen auch andere Figuren. Die Geschichte beruht auf eine alte Sage, sowas mag ich immer sehr gerne.
Es ist nicht einfach zu lesen, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Mit hat es jedenfalls sehr gut gefallen.

Die unselbe Welt - 3 Sterne

Bei diesem Buch fand ich das Cover einfach fantastisch und allein deshalb war meine Neugierde auf die Geschichte geweckt. Es sind hier so viele Details zu entdecken und die Farbgebung finde ich auch sehr stimmig. Das Buch enthält auch eine schön gestaltete Karte - für mich besonders in Fantasybüchern immer ein sehr toller Zusatz. Also habe ich mich auf die fast 800 Seiten lange Reise begeben. Ich wollte so sehr, dass mir dieses Buch gefällt. Die Leseprobe hat mir so gut gefallen und auch der Klappentext. Diese Reise bietet auch viele Abenteuer und die Idee mit den Murmeltieren und dass Jolantha bzw. Lúyanta mal ein weißes Murmeltier, dann mal wieder eine Prinzessin ist, gefiel mir. Es gibt auch viele Kämpfe, aber die Art, wie sie beschrieben wurden, gefiel mir nicht so gut. Ich hatte vor allem Probleme mit dem Sprachregister und dem Schreibstil. Für mich war dieses Buch leider eher Mittelmaß. 2,5/5 Sternen
von lectrice - 2022-03-28 14:30:00

Eine interessante Wanderung in eine fantastische Welt - 3 Sterne

Alleine das Cover fand ich direkt großartig. Ein absoluter Hingucker und sehr gelungen. Ich liebe die bunte Farbmischung.

Jolantha ist mit ihrer Familie in einem Bergurlaub bei dem Wandern an allererster Stelle steht. Für Jolantha absolut nervig Doch dann plötzlich taucht sie ein in eine ganz andere Welt ein und heisst nicht mehr Jolantha, sondern Luyánta. Ich war so gespannt, was alles im Wanderurlaub von Jolantha alias Luyánta passieren würde. Immer wieder war die Rede davon, dass sie durch ein gewisses Fanestor hindurchgehen müsse. Auf ihrer Reise begegnet Luyánta allerlei Gestalten, wie zum Beispiel einem Adlerprinzen und wird dabei von lustigen Murmeltieren begleitet. Leider ist in dieser „unselben Welt“ nicht alles rosig und Luyánta befindet sich auf einmal mittendrin in einem sehr unschönen Krieg zwischen den Fanesleuten und denen des Adlerprinzen.

Mein Fazit:

Ich habe mich so sehr auf das Buch gefreut und ich wollte es so gerne mögen, aber irgendwie bin ich einfach mit der Geschichte einfach nicht so richtig warm geworden. Zwischendrin gab es natürlich aber auch schöne, lustige, spannende und mutige Szenen, die in einer ganz fantastischen Welt spielen.

Ich gebe insgesamt 3 Sterne
von Lagoona - 2022-03-20 20:26:00

ein phantastisches Abenteuer - 4 Sterne

Ich muss gestehen, dass mich die Dicke des Buches erst einmal ein wenig erschlagen hat. Doch ich habe mich auf dieses phantastische Buch eingelassen und wurde überhaupt nicht enttäuscht. Denn diese Geschichte nimmt uns mit in eine ferne und fremde und vor allem phantastische, märchenhafte Welt.
Die Geschichte dreht sich um Jolantha, die mit ihren Eltern in einem Wanderurlaub ist und dies natürlich gar nicht so begeistert davon ist. Im Gegenteil, eigentlich ist sie nur am meckern. Doch sie wird von Stimmen gerufen und taucht ein in eine völlig fremde Welt und noch famoser ist, dass sie dort bereits erwartet wird. Denn sie muss für diese neue Welt ein riesengroßes Abenteuer beschreiten. Eine tolle Geschichte, die uns auf eine ungewöhnliche Reise mitnimmt und völlig abtauchen lässt. Ich kann es empfehlen, auch wenn es sehr sehr dick ist.
von inya - 2022-03-19 20:06:00

Tolle Geschichte - 5 Sterne

Jolantha ist Mut ihrer Familie zum Wanderurlaub in den Bergen und ist genervt von der Gesamtsituation. Zudem hört sie ständig ein Piepsen, dass sie auch gehörig nervt. Das Piepsen stammt von sonderbaren Figuren die Jolantha in eine fremde Gegend führen, wo man scheinbar schon auf sie wartet und sie hat dort auch einen anderen Namen. Ein gefährliches Abenteuer wartet schon auf sie.

Meine Meinung:

Um dieses Buch genießen zu können muss man sich total darauf einlassen und das fiel mir gerade am Anfang nicht leicht. So viele Figuren, so ungewöhnliche Umstände, die man erstmal zusammen kriegen muss. Aber irgendwann hatte mich die Geschichte dann und ich habe sie genießen können. Ich hatte das Vergnügen, das Buch als Hörbuch zu genießen und das war gut, denn die Stimme war gut und das braucht man bei der langen Spielzeit unbedingt. Wer fantasievolle Geschichten mag, dem sei dieses Buch empfohlen.

Fazit:

Tolle Geschichte
von brauneye29 - 2022-03-16 06:53:00