Rezensionen

Academy of the Sun - Onyekas Superkraft
Fantasy-Buch 10 Jahren _ Abenteuer und Action für Superhelden- und Superheldinnen-Fans

Autor: T_lá Okogwu

Erschienen 2024 bei FISCHER KJB
ISBN 978-3-7373-4338-1
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Gleiche Geschichte, neuer Setting - 4 Sterne

"Academy of the Sun" erzählt eine ziemlich gängige "Kind-endeckt-Superkräfte-Geschichte". Allerdings findet die Handlung in Afrika statt und die Protagonistin ist ein afrikanisches Mädchen: Onyeka. Am Anfang lebt sie in London mit ihrer Mutter und entdeckt ihre Superkräfte, welche aus ihren Haaren stemmen. Sie fährt mit ihrer Mutter nach Nigeria, wo sie in der Academy of the Sun lernt, mit ihren Superkräften umzugehen. Irgendwann muss sie auch gegen einen Bösewicht kämpfen.

Die Handlung ist nicht besonders originell, aber ich glaube, das ist auch nicht das Verkaufsargument dieses Buches. Vielmehr lernen die Leser die Kultur Nigerias kennen. Zum Beispiel, ein Charakter spricht nur Pidgin-Englisch. Seine Wörter werden nicht übersetzt, aber durch den Kontext kann man gut verstehen, was er gesagt hat. 

Ich bin zwiegespalten über den Handlungsstrang, in dem Onyeka am Anfang ihre Haare hasst und durch die Superkräfte lernt, sie zu akzeptieren. Ich bin nicht sicher, ob die Botschaft der Selbst-Akzeptanz gut rüberkommt, da es im echten Leben keine Superkräfte gibt um seine Haare eine "Bedeutung" zu geben.

von bobo123 - 2024-05-01 23:05:00

Ein haarig-bunter Eintopf, für mich nicht überzeugend - 3 Sterne

Mit diesem Kinderbuch bin ich nicht zurecht gekommen. Diese haarige Geschichte ist irgendwie seltsam. Einerseits geht es um ganz grundsätzliche Fragen, die junge Leser ab 11 oder 12 beschäftigen. Man will dazugehören, nicht auffallen. Man liebt seine Familie, aber muss sich auch abnabeln. Dann geht es um die afrikanische Herkunft, es geht um Nigeria, es geht um unbekannte Sprachen. Zum in unserer Kultur Fremden gehört natürlich auch, dass Afrikaner besonders schwer zu bändigende Haare haben. Aus diesen bisher unvollständig aufgezählten Themen bastelt die Autorin dann eine Geschichte zwischen Mystery und Fantasy und Science Fiction. Dieser haarig-bunte Eintopf ist es, der mich eher befremdet als gefesselt hat.

Onyeka, die mit ihrer überbehütenden Mutter in London lebt, hat absolut wilde Afro-Haare, die sich immer wieder selbständig machen und einen eigenen Wilen zu haben scheinen. Der Vater ist in Nigeria verschollen. Als die Mutter sich aufmacht, nach dem Verbleib des Vaters zu forschen, bringt sie Onyeka in einer Nacht-und-Nebel-Aktion in einer ganz besonderen Schule unter, der Academy of Sun. Denn die Mutter weiß schon lange, dass Onyeka eine ganz besondere magische Gabe hat. Erst langsam begreift Onyeka in dieser Schule, dass ihre Haare Superkräfte haben, die sie mit der Kraft ihrer Gefühle steuern kann. Doch sie muss lernen, diese besondere Kraft zu beherrschen, denn deren übermäßiger Gebrauch raubt Onyeka alle Lebensenergie. Als die Schule angegriffen wird, und zwar aus den eigenen Reihen, muss Onyeka plötzlich entscheiden, welche letzten Kräfte sie einsetzen will und gegen wen.

Wie oben schon beschrieben, kann ich mit diesem bunten Einerlei nichts anfangen. Die Autorin ist von Beruf Haarpflegeberaterin und Journalistin. So ist zu verstehen, dass Haare ein zentrales Thema im Buch darstellen. Und dass die in Nigeria geborene Autorin stolz ist auf ihr Geburtsland. Und dass sie all das in Worte fassen wollte. Doch diese Geschichte, die so menschlich und nachvollziehbar beginnt, verliert sich schließlich in eine dunkel-mystische und abstruse Science-Fiction-Erzählung, was, man erlaube mir diese platte Wortwahl, völlig an den Haaren herbeigezogen wirkt. Das offene Ende lässt eine Fortsetzung erwarten (oder befürchten). Leider gefällt mir auch der Schreibstil überhaupt nicht. Die im Präsens verfasste Erzählweise wirkt abgehackt und uninspiriert. Die einzelnen Sätze sind ohne weiche Verbindung zueinander, nicht aufeinander aufbauend, isoliert aneinandergereiht. Das erschwert das Lesen. Wie auch die Verwendung vieler fremder Begriffe oder die Einschübe in Pidgin-Englisch das Lesen erschweren. Das (sehr kurze) Glossar am Ende des Buches hilft hier nicht wirklich weiter.
Kurzum: Ich habe keine Idee, welcher Lesergruppe ich dieses Buch empfehlen könnte.

von heinoko - 2024-03-17 14:31:00

Magisches Haar - 5 Sterne

Onyeka hat magisches Superhaar. Ihr Afro ist wild, kaum zu bändigen und er verleiht ihr magische Kräfre. Sie ist aber auch eine Einzelgängerin und muss sich einiges von ihren Mitschülern anhören. Auf der Academy of the Sun lernt sie dass sie eine Solari ist und lernt andere Kinder, die sind wie sie, kennen.

Mich sprach das Cover und er Klappentext total an, ich mag ihr Haar. Und ich mochte die Story. Es war mal was anderes. Ein toller Schreibstil, eine interessante Protagonistin, die auf der Academy lernen soll mit ihrer Magie umzugehen. Ich fand die Geschichte spannend und magisch und hatte große Freude sie zu lesen. Am Ende gab es noch ein Glossar, das die wichtigsten Begriffe erklärt bzw. Übersetzt. Mir gefiel auch die Botschaft, sich so zu nehmen, wie man eben ist, denn jeder ist genau richtig. Die Kapitel sind kurz, das Buch lässt sich flüssig lesen und ich fand es sehr unterhaltsam. Eine absolute Buchempfehlung.
von _ich.lese_ - 2024-03-10 21:08:00

Eine magische Geschichte über Kraft und Identität - 5 Sterne

„Academy of the Sun. Onyekas Superkraft“ ist eine spannende und fantastische Geschichte der in Nigeria geborenen Autorin, Journalistin und Haarpflegeberaterin Tọlá Okogwu.

Die Protagonistin Onyeka ist eine Einzelgängerin. Durch ihre wilden, kaum zu bändigenden Haare fällt sie auf und muss einiges von ihren Mitschülern einstecken. Was sie zunächst selbst nicht weiß, sie ist eine Solari und in ihren Haaren stecken magische Superkräfte. Auf der Academy of the Sun lernt sie weitere Solari-Kinder kennen.

Für Tọlá Okogwu war es ein persönliches Anliegen über eine Protagonistin mit wilden und nicht zu bändigenden Haaren zu schreiben, da sie selbst als Kind immer etwas Negatives damit verbunden hat. Mit Onyeka hat sie eine tolle Protagonistin erschaffen, deren Entwicklung ich gerne verfolgt haben.

Am Ende des Buches gibt es ein Glossar nigerianischer Ausdrücke und eine Erklärung zu Pidgin. Das nigerianische Pidgin-Englisch hat sich zur besseren Verständigung der in Nigeria lebenden Menschen unterschiedlicher Herkunft entwickelt hat und ist eine Mischung aus Englisch vielen anderen Sprachen.

Die Botschaft des Buches, sich selbst zu akzeptieren so wie man ist, wurde hier ganz wunderbar in eine magische und spannende Geschichte voller Action gepackt und ich freue mich auf die Fortsetzung, da noch ein paar Dinge offen geblieben sind.
von Tara - 2024-03-10 16:12:00