Rezensionen

Partem. Wie die Liebe so kalt
Band 1 der Urban Fantasy Dilogie rund um eiskalte Gefühlsdiebe

Autor: Stefanie Neeb

Erschienen 2021 bei Dragonfly
ISBN 978-3-7488-0060-6
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Irgendetwas fehlte mir - 4 Sterne

Bewertet mit 3.5 Sternen

Zum Buch:
Jael stiehlt Gefühle, das ist sein Auftrag, seine Bestimmung. Als er Xenia trifft, fällt es ihm auf einmal überhaupt nicht mehr leicht.
Xenia ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, allerdings hört sie Geräusche wenn sie jemanden berührt. Außer bei Jael. Beide fühlen ihr Herz schneller schlagen und beide wissen, es ist nicht gut, für den anderen etwas zu empfinden...

Meine Meinung:
Ich fand das Cover und auch den Klappentext total ansprechend und wollte es unbedingt lesen. Ich mag normalerweise Jugendbücher sehr gerne, vor allem wenn sie fantasievoll geschrieben sind.
Aber hier fehlte mir das gewisse Etwas, ich kam ewig nicht in die Geschichte, fand es teilweise verwirrend und langatmig. Es dauerte lange, bis die Story richtig an Fahrt aufnahm.
Manchmal passt die Zeit nicht zum Buch. So ließ ich es erstmal pausieren um es dann doch endlich mal zu beenden.
Die Geschichte wird abwechselnd von verschiedenen Personen erzählt, Jael, Xenon, Felix und Chrystal. Wobei ich bei den letzten zwei lange brauchte, bis ich ihre "Bestimmung" verstand. Auch wurden oft Teile der Geschichte wiederholt, also zuerst aus der einen Sicht, dann aus der anderen, das fand ich unnötig und empfand es fast als Zeitschinderei. Bei Xenia merkte man auch das junge Alter, sie war die jüngsten von allen und oft dermaßen unsicher, das es schon nervig war. Überhaupt gab es unheimlich viele Nebenchataktere, denen teilweise zuviel Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Dadurch fiel es mir bis zum Ende schwer, wirklich in die Story einzutauchen. Eigentlich eine gute Idee, leider nicht so toll umgesetzt. Zu viele Fragen blieben zu lange offen, sollte Spannung steigern, aber mich langweilt es dann doch.
Mal schauen, ob ich sie Geschichte weiterverfolgen mag.
von Lesemama - 2021-08-24 21:56:00

Interessanter Auftakt mit Schwachpunkten - 3 Sterne

Das Cover hat mich sofort angesprochen - edel, geheimnisvoll und besonders. Auch den Klappentext fand ich toll, obwohl Fantasy eigentlich nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre ist. Die Geschichte um Xenia und Jael, die beide komplett gegenseitige Pole darstellen, konzentriert sich größtenteils auf die Charaktere selbst und zeichnet diese sehr detailreich. Die Schreibweise der Autorin hat mir sehr gut gefallen, die kurzen Kapitel führen zusätzlich dazu, dass man sehr flüssig durch den Text kommt und immer noch ein weiteres Kapitel lesen will. Das volle Potential des Buches bzw. der Story wird beim Auftakt allerdings noch nicht komplett ausgeschöpft - so gut die Darstellung der Liebesgeschichte auch umgesetzt ist, so sehr wird doch das „Drumherum“ nur gestreift und nicht ausreichend ins Zentrum gerückt. Ich bin daher ein wenig unschlüssig - ich fand das Buch nicht schlecht, hoffe aber, dass bei Band 2 die bisherigen Schwachpunkte noch behoben werden.
von melanie82 - 2021-08-22 18:35:00

Interessante Idee mit Luft nach oben - 3 Sterne

Das Cover ist unheimlich schön und auch der Klappentext macht neugierig. Als Leser wird man hier ins kalte Wasser geworfen was zunächst nicht schlimm ist aber es gibt keinerlei Anhaltspunkte um sich in der Geschichte zurecht zu finden. Daher habe ich mich schwer getan in die Geschichte hineinzufinden. Auch zu den Figuren konnte ich keine richtige Bindung aufbauen, da man nur Bruchstücke über sie erfährt und man nichts genaues über sie weiß.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig geschrieben, sodass sich das Buch schnell lesen lässt. Erzählt wird die Geschichte aus Sich von Xenia, Felix, Jael und Chrystal. Am Anfang kam ich sehr oft durcheinander, da ich die Figuren noch nicht zuordnen konnte und immer mehr Namen genannt wurden. Der Sichtwechsel hat einige Male den Lesefluss gestört.

In dem Buch passiert nicht sehr viel und hat sich teilweise sehr gezogen. Man bekommt immer mal wieder Puzzleteile hingeworfen, die aber kein Bild ergeben und man sich alles Mögliche zusammenreimen konnte. Gegen Ende erfährt man etwas mehr. Allerdings hätte ich mir ein paar Informationen zu einem früheren Zeitpunkt gewünscht um so auch die Spannung und Neugierde aufrecht zu erhalten.

Die Idee hinter dem Buch finde ich aber sehr spannend.
von Lili-Marie - 2021-08-05 08:58:00

Wundervolle Fantasy - 5 Sterne

Jael stiehlt Gefühle, das ist sein Auftrag. Xenia hört Geräusche wenn sie jemanden berührt, immer.
Als die beiden aufeinander treffen herrscht zum erstenmal Ruhe in Xenias Kopf und Jaels Herz schlägt schneller als gur für ihn ist.
Die beiden scheinen füreinander bestimmt zu sein, aber hat die Liebe eine Zukunft und kann Jael Xenia beschützen?

Fantasy vom feinsten. Ich mochte ja schon das Cover sehr gerne und die Kurzbeschreibung hat mich sehr neugierig gemacht. Und für mich konnte sie halten was sie versprochen hat. Natürlich sind noch jede Menge Fragen offen, aber es kommt ja auch ein zweites Buch.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen, die Geschichte hat alles was eine gute Story für mich braucht. Liebe, Romantik , Spannung und jede Menge Fantasie. Ein Roman der mich ziemlich schnell packen konnte und auch wenn nicht alle Fragen beantwortet sind habe ich mich ganz großartig unterhalten.

Originelles Thema, fieser Cliffhanger - 4 Sterne

Worum geht‘s?
Xenia hört Geräusche, wenn sie einen Menschen berührt. Jael kann einem Menschen die Liebe entziehen, wenn er ihn berührt. Verständlich, dass das Zusammentreffen der beiden zu Komplikationen führt, denn Xenia ist damit das absolute Gegenstück zu Jael. Blöd nur, dass sich zwischen den beiden etwas zu entwickeln scheint, was für beide den Tod bedeuten könnte.

Meine Meinung
Durch das originelle Thema, und den spannenden Einstieg in die Handlung war ich schon schnell sehr begeistert von der Geschichte. Die Charaktere sind ziemlich interessant, und durch die Erzählung aus vier verschiedenen Perspektiven konnte man eine ziemlich gute Bindung zu allen vieren aufbauen. Leider haben es die vielen Personen mir am Anfang etwas schwer gemacht, nachzuvollziehen um wen es gerade geht. Gegen Ende konnte sich diese Verwirrung allerdings legen.
Auch wenn es thematisch genau meinen Geschmack getroffen hat, und auch eine gewisse Spannung in sich hatte, wurde ich das Gefühl nicht los, es teilweise in die Länge gezogen wurde, und dem Leser gewisse Details vorenthalten wurden, um eine Spannung für den zweiten Teil aufzubauen. Teil 1 endet zudem ziemlich offen, sodass man fast dazu genötigt wird, den nächsten Teil zu lesen.

Fazit
„Partem“ hat viel Potential, und punktet durch die originelle Thematik und düstere Spannung. Minuspunkte gibt für die Längen und den Cliffhanger, die nur darauf ausgelegt wurden, den zweiten Teil lesen zu müssen.
von Milena - 2021-07-21 17:34:00

Kaum Lesefluss und Emotionen durch fehlende Hintergrundinformationen und sehr abgehackten Sprachstil im klischeehaften Setting. - 2 Sterne

Dieses Buch geisterte schon eine Weile in den sozialen Netzwerken rum und erweckte deswegen auch mein Interesse. Als ich es dann auch auf Netgalley fand, habe ich es kurzerhand angefragt und durfte es nun freudigerweise lesen. Ein herzliches Dankeschön an den DRAGONFLY Verlag für das Vertrauen! Die Autorin Stefanie Neeb ist mir noch nicht bekannt, umso gespannter war ich nun auf diesen Titel. Es ist der erste Band einer Dilogie.

Coverbild
Das gesamte Bild ist in sehr dunklen Farben gehalten. Dunkelblaue geschwungene Ornamente verschlingen sich ineinander. Darüber ist in großen Lettern der Titel in jeweils zwei Buchstaben in drei Zeilen großflächig verteilt. Es ist mystisch, dunkel, erinnert zwar eher an ein Dark Romance, ist es aber (zumindest in diesem Teil) nicht. Mir gefällt es sehr gut.

Handlung
In Xenias Nachbarschaft zieht eine Gruppe junger Menschen, die nicht nur sehr seltsam sind, sondern auch noch gesammelt in ihrer Schule als neue Schüler auftauchen und dort einiges durcheinander bringen. Das Merkwürdigste ist aber, dass wenn Xenia diese Personen berührt, keine Geräusche hört. Denn das ist ihre Gabe. Sobald sie jemanden berührt, hört sie bei jedem unterschiedliche Geräusche. Gerade Jael zieht ihr Interesse magisch an, da er so ruhig wie eine Kathedrale ist. Aber Jael und seine Mitbewohner müssen ihren Mitmenschen die Liebe klauen, und dabei dürfen sie sich selber keine Gefühle leisten. Nach einer Einweihungsparty in dieser seltsamen WG überschlagen sich die Ereignisse und Jael kommt ins Straucheln, da er Xenia nicht in Gefahr bringen möchte, aber gerade ihre Gefühle würden ihn bei seiner Mission weiter bringen.

Buchlayout / eBook
Die Gestaltung des eBooks ist sehr schlicht. Die 421 Seiten werden in 83 - wenn ich mich jetzt nicht verzählt habe - recht kurze Kapitel und einem Prolog aufgeteilt und nur mit dem Namen der Person betitelt, aus dessen Sicht der Abschnitt handelt. Ansonsten bleibt es ohne weitere Ausführungen oder Anhänge.

Idee / Plot
Leider kann ich zu der gesamten Idee noch nicht wirklich viel sagen, da es in diesem ersten Band noch nicht vollständig zur Aufklärung des Ganzen gekommen ist, man bekommt nur ansatzweise eine Ahnung. Aber der Ansatz ist recht interessant: Was passiert, wenn jemand seiner Liebe beraubt wird? Das kann die Liebe zu seinem Kind, oder die romantische Liebe sein, aber auch die freundschaftliche und jede weitere Facette von Liebe. Und was passiert, wenn man sich in eine Person verliebt, der man eigentlich die Liebe stehlen soll? Warum allerdings der PARTEM diese Liebe sammelt, und warum die WG Mitbewohner ihre Mitmenschen anscheinend nicht freiwillig entleeren, und welche Rolle die Immuniten - zu der Xenia angehört - dabei spielen, bleibt noch absolut unklar. Genauso, was mit den Personen passiert, denen man die Liebe beraubt hat. Das wird total unter den Tisch gekehrt. Ist diese Liebe für immer verloren? Was passiert dann mit der Menschheit, wenn ein Großteil keine Liebe mehr empfinden kann? Oder können sie die Liebe wieder neu erlernen?

Emotionen / Protagonisten
Es gibt vier Protagonisten, die jeweils zu einem romantischen Paar zusammengehören: Jael und Xenia, Chrystal und Felix.

Chrystal und Jael sind Bewohner der WG, dabei ist Jael der Anführer der Truppe und hat das meiste Sagen, und spielt seine Macht auch gerne aus. Chrystal hingegen hat wohl einen geheimen Auftrag innerhalb der WG der Entleerer zu erledigen und muss Jael das ein oder andere Mal hintergehen.

Xenia und Felix haben keine romantische Gefühle zueinander, ihre Beziehung ist eher geschwisterlicher Natur. Vor allem, da Xenias Mutter psychisch sehr labil ist und Xenia kaum Gefühle entgegenbringen kann, ist Felix für sie immer zur Stelle und der emotionale Halt.

Plötzlich tritt in Xenias Leben aber dieser unverschämte Jael, der ihr anfangs aus dem Weg geht. Und trotzdem ziehen sich beide magisch durch eine höhere Kraft an. Und klar, allen Versuchen zum Trotz, sich von ihr fern zu halten, werden seine Gefühle ihr gegenüber nur mehr angefacht. Und obwohl sich Jael ihr gegenüber oft echt scheiße verhält, entwickelt sie auch Gefühle für ihn. Leider kann ich das nicht so ganz nachvollziehen, zumal die Anziehung nicht aus natürlichem Ursprung kommt, sondern wohl eine höhere, magische Macht dahinter steckt.

Bei Chrystal und Felix finde ich die Entwicklung natürlicher und kann ich besser nachvollziehen, was mir deswegen auch besser gefällt.

Handlungsaufbau / Spannungsbogen
Die Handlung baut sich über das Buch eher sanft auf. Durch den ständigen Perspektivenwechsel haben wir auch mehrere Handlungsstränge, vor allem die beiden Liebesgeschichten zwischen Jael und Xenia, und Felix und Chrystal. Daneben gibt es aber auch den Handlungsstrang zwischen den Sammlern, die die Liebe einsammeln, und dem PARTEM, oder auch der Konflikt zwischen Mutter und Xenia.

Für mich wirkt deswegen alles wie ein Flickenteppich und kann bei mir kaum Spannung oder Emotionen erzeugen, zumal die Autorin sich mit Hintergrundinformationen bis zum Schluß sehr zurückhält und für mich lange alles sehr verwirrend war. Wir erfahren zwar, dass der PARTEM Gefühle, insbesondere Liebe sammelt und eine Untergrundorganisation sind, die auch vor Mord nicht abschreckt. Aber wofür diese Organisation diese Gefühle benötigt, und warum die Jugendlichen zu Entleerer ausgebildet wurden, bleibt immer noch ein absolutes Geheimnis.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Pärchen entwickelt sich sehr sanft, was ich im Grunde ganz gut finde, vor allem bei Felix und Chrystal gefällt mir der Aufbau und die Entwicklung sehr gut. Bei Jael und Xenia ist mir das zu ambivalent und unrealistisch. Der Mutter-Tochter-Konflikt wird gar nicht weiter ausgebaut, obwohl hier die Autorin ein paar Andeutungen macht.

Es gibt für mich aber keine wirklichen Spannungshöhepunkte oder interessante Plottwists. Auch das Ende ist einfach plötzlich da, ohne Cliffhanger oder Showdown. Das Buch endet einfach. Das spannendste am Buch war tatsächlich der Prolog, der einen richtig gebannt in die Geschichte einsteigen ließ, der aber im gesamten Buch nicht mehr aufgetaucht ist.

Szenerie / Setting
Wir sind irgendwo in irgendeiner Großstadt. Vom Gefühl her hätte ich gesagt Deutschland. Vielleicht Hamburg? Aber richtig klar wird es nie benannt. Ansonsten könnte man das Setting auch als typischen London-Highschool-Romantasy bezeichnen. Eine Highschool-Schülerin trifft auf einen mysteriösen absoluten bad-boy der sie magisch anzieht, er sie aber einfach scheiße behandelt. Der Grund bleibt ihr verborgen und sie weiß auch nicht, dass sie eine besondere Gabe besitzt und einer Personengruppe angehört, die der größte Feind der Gemeinschaft ist, der der junge Mann angehört. Und wahrscheinlich liegt die Wahrheit genau darin, dass nur sie beide gemeinsam die Welt retten können, weil sie wie auf magische Weise zusammengehören. Leider schon zu oft gelesen.

Sprache / Schreibstil
Sprachlich hatte ich auch immer wieder meine Probleme mit der Geschichte. Stefanie Neeb benutzt die Multiperspektive als personaler Erzähler im Präteritum. Dabei hat sie einen extrem abgehackten Sprachstil, die Sätze sind oft sehr kurz und werden aneinandergereiht. Gedanken werden oft nur in Einwortsätzen formuliert. Das beeinträchtigt meinen Lesefluss total und hat mich zeitweise auch genervt. Vor allem konnte ich dadurch auch wenig Zugang zu den Protagonisten aufbauen, und kaum die Emotionen nachempfinden, da es auf mich doch ziemlich distanziert wirkt.

FAZIT
Leider für mich nicht so sehr überzeugend, weil mir doch zu viele Hintergrundinformationen fehlen und ich durch den sehr abgehackten Sprachstil kaum Lesefluss und Emotionen aufbauen konnte. Die Idee fand ich super interessant, aber bis zum Ende wird daraus noch ein zu großes Geheimnis gemacht, so dass es mich nicht so wirklich fesseln konnte. Ob ich den zweiten Band noch lesen werde, weiß ich nicht.
von TheUjulala - 2021-07-15 21:00:00

Wem's gefällt... - 1 Sterne

Immer, wenn Xenia jemanden berührt, vernimmt sie dabei ein Geräusch. Das ist von Person zu Person individuell verschieden, es kann Löwengebrüll sein, tröpfelndes Wasser, zersplitterndes Glas. Das einzige, was immer gleich bleibt, ist die Unausweichlichkeit der Wahrnehmung. Zumindest, bis Xenia versehentlich Jael berührt und - nichts hört. Absolute Stille. Jael wiederum verspürt etwas ähnllich Irritierendes bei der Berührung von Xenia, denn von ihr scheint eine ganz besondere Macht auszugehen. Eigentlich ist es Jaels Aufgabe, Menschen die Liebe zu entziehen, doch Xenia scheint zu einer seltenen Gruppe Mensch zu gehören, bei der das nicht so einfach ist...

Ich halte mich kurz, um es hinter mich zu bringen: Das war wirklich gar nicht mein Fall. Die Protagonisten sind unfassbar unsympathisch, allen voran natürlich Jael, auch wenn ich mich in Xenia ebenfalls null hineinversetzen konnte (geschweige denn in die anderen Protagonisten, die für mich irgendwie eher Nebenfiguren blieben). Jael ist der Typ Mensch, der außer Arroganz und gutem Aussehen keine wesentlichen Charaktereigenschaften und Merkmale zu besitzen scheint. Und Xenia verfällt dem natürlich sofort, was es auch nicht besser macht. Die restlichen Figuren sind ebenso flach und unsympathisch.

Zur Geschichte selbst lässt sich erstmal sagen, dass sie nicht unbedingt viel Neues enthält - das brave, unschuldige Mädchen, das von seinen wahren Fähigkeiten nichts ahnt, verknallt sich in den arrogantesten Typen den es finden kann. Obwohl er das eigentlich nicht sollte, steht er natürlich auch total auf sie, und den Rest kann man sich denken. Ich fand die Entwicklungen im Buch in jeder Hinsicht sehr vorhersehbar und habe mich deshalb schnell gelangweilt, auch weil man über weite Teile nur weiß, dass es da irgendeine geheime Hintergrundorganisation gibt, zu der man aber kaum Infos erhält, obwohl die Hälfte der Figuren ihr angehört.

Mich hat das Buch einfach gar nicht packen können, es ist alles schon tausendmal dagewesenund die Umsetzung war jetzt auch nicht so der Hammer. Von daher nur ein Stern.
von Anna625 - 2021-07-15 15:26:00

Faszinierende Idee, leider sehr verwirrend umgesetzt - 3 Sterne

Als ich Partem in der Programmvorschau des Dragonfly Verlages gesehen habe, wusste ich, dass ich das Buch lesen muss. Ich habe mir eine mitreißende, emotionale Handlung und eine düstere, geheimnisvolle und mystische Stimmung erhofft. Bekommen habe ich vor allem viele offene Fragen und ein Leseerlebnis, dass mich eher verwirrt als aufgeklärt hat.

Aber von Anfang. Stefanie Neebs Idee eines Geheimordens, der die Liebe aus Menschen saugt, fand ich zunächst ziemlich genial. Der junge Jael gehört dem Orden, welcher sich Partem nennt, an. Berechnend und eiskalt ist er bereit für seine Mission sogar Menschenleben zu opfern...bis er auf Xenia trifft. Xenia weckt Gefühle in Jael, die zu spüren er eigentlich gar nicht in der Lage ist. Und außerdem birgt auch Xenia ein Geheimnis oder besser gesagt verfügt sie über eine besondere Gabe, die für das Partem eine Bedrohung darstellt. Eine ziemlich geniale Grundidee wie ich finde, mit großem Potenzial zu Spannung und Nervenkitzel. Die Idee der Gefühlsdiebe, der verschiedenen Ebenen der Liebe, sei es die Liebe zu seinen Hobbys, freundschaftliche Liebe oder romantische Liebe und die verschiedenen Stufen, welche die Mitglieder des Partems erreichen können, ist wirklich faszinierend. Doch leider bin ich mit der Umsetzung nicht so wirklich zurecht gekommen. Das fängt schon damit an, dass das Buch aus 4! verschiedenen Perspektiven geschrieben wurde. Mir war das eindeutig zu viel und es hat mich auch auf gewisse Weise überfordert, da ich zu keinem der Protagonisten einen Draht finden konnte. Mir hätte ein Wechsel zwischen Jael und Xenia eindeutig gereicht. Chrystal, Jaels Mitbewohnerin und ebenfalls Teil des Partem, und Felix, Xenias bester Freund, sind zwar tolle und beeindruckende Charaktere, hätten meiner Meinung nach aber keine eigenen Kapitel gebraucht. Dazu kommt, dass sich manche Szenen wiederholt haben, nur eben aus einer anderen Perspektive geschildert. Dadurch sind nochmals vermeidbare Längen entstanden. Manchmal ist weniger einfach mehr.

Genau umgekehrt verhält es sich allerdings mit dem Informationsfluss. Mich hat selten ein Buch so lange so ratlos zurück gelassen. Die Autorin stellt uns vor Tatsachen ohne diese groß zu erklären und auch das Partem, sein Sinn und Zweck, hat sich mir bis zum Schluss nicht so wirklich erschlossen. Ich weiß zwar, dass noch eine Fortsetzung erscheinen wird, ein paar Antworten hätte uns Stefanie Neeb aber trotzdem jetzt schon mal liefern können.

So hat sich das Buch für mich vorallem in den ersten zwei Dritteln sehr gezogen und mir Kopfzerbrechen bereitet. Geglänzt hat hier vorallem der Romantasy-Anteil. Es wird geflirtet, die wunderbaren Augen der Protagonisten bewundert und viel geschmachtet. Erst gegen Ende hat die Geschichte so richtig Fahrt aufgenommen und mein Interesse etwas mehr geweckt. Vorallem auch, weil sich endlich einige Ereignisse aufgeklärt haben und der Knoten in meinem Kopf zumindest teilweise entwirrt wurde.

Wie ich eingangs geschrieben habe, habe ich zwischendurch - vorallem um die Längen zu überbrücken - immer wieder zum Hörbuch gegriffen. Trotz der sehr bemühten und tollen Sprecherin Carolin Sophie Göbel waren auch hier die 4 Perspektiven sehr verwirrend. Ich hätte es tatsächlich besser gefunden, wenn mehrere Sprecher das Buch eingelesen hätten. So wusste ich leider oft nicht, aus welcher Sicht ich eigentlich gerade höre. Was mir wiederum sehr gut gefallen hat, war die musikalische Untermalung am Anfang und zu Ende hin. Die Musik von Wolfgang Runkel mit den choralen Gesängen hat dem Hörbuch den mystischen Touch verliehen, den ich an der Handlung so sehr vermisst habe.

Fazit

Partem - Wie die Liebe so kalt aus der Feder von Stefanie Neeb hat mich leider mit vielen Fragezeichen im Kopf und ziemlich ratlos zurück gelassen. Die eigentlich geniale Grundidee wurde meines Erachtens nicht wirklich gut umgesetzt. Zu viele Perspektivenwechsel, zu viel Geschmachte und zu wenig Erklärung zu den Gefühlsdieben und dem Partem haben mir das Leseerlebnis nicht gerade versüßt. Weil ich die Idee aber prinzipiell faszinierend finde und ich hoffe, dass die Fortsetzung einiges aufklären wird, vergebe ich gerade noch so 3 gut gemeinte Herzchen.

von April1985 - 2021-06-23 20:00:00

Xenia oder das Partem? - 3 Sterne

Das schlichte, aber dennoch wunderschöne Cover hat mich sofort auf die Geschichte neugierig gemacht. Und die hat mich nicht enttäuscht!
Als Xenia Jael zufällig in der Bahn begegnet, weiß sie noch nicht, was das für Konsequenzen haben wird. Denn Xenia kann Geräusche hören, sobald sie Menschen berührt. Doch bei Jael trifft sie auf vollkommene Stille…
Jaels Auftrag ist es, die Gefühle von anderen Menschen zu stehlen. Dabei bleibt er kalt – bis er auf Xenia trifft. Sie lässt sein Herz seit langem wieder höher schlagen. Doch irgendwas ist besonders an ihr. Bald schon steht er vor der Wahl: Xenia? Oder das Partem?
Sooo eine tolle Geschichte! Besonders toll hat mir gefallen, dass die Geschichte aus verschiedenen Sichten erzählt wird und man auch über Nebencharaktere viel erfährt – die ganze Geschichte ist richtig lebendig!
Xenia ist mein absoluter Lieblingscharakter, weil sie einfach vom ersten Lesemoment an authentisch war. Mit ihr habe ich mitgefühlt, mitgelitten und viele neue Erfahrungen gemacht, Geheimnisse aufgedeckt und Probleme gelöst. Gerne hätte ich auch eine Freundin wie Xenia, da sie sehr humorvoll beschrieben wurde, in ernsten Situationen aber zu dir hält!
Jael ist eher ein harter Typ, was man aber nachvollziehen kann, wenn man seine Geschichte kennt. Zum Glück wurde auch aus seiner Sicht erzählt, denn so erfährt man mehr über die seriöse Organisation des Partem.
Felix, Xenias bester Freund bekommt auch eine nicht ganz unbedeutende Rolle. Er lockert die Geschichte auf und bleibt positiv, obwohl er mit so einigen Problemen zu kämpfen hat.
„Partem. Wie die Liebe so kalt!“, ist ein super geschriebener, spannender Teenie-Roman von Stefanie Neeb, der trotz des schlichten Covers eine mega Geschichte bereit hält! Spannung kam auf keinen Fall zu kurz und durch die Erzählung aus verschiedenen Sichten wird das ganze Buch erst richtig lebendig! Für so ein tolles Buch gebe ich 5/5 verdienten Sternchen.
von Laumaba - 2021-06-15 17:22:00

guter Auftakt; interessante, aber auch gruselige Fähigkeiten; macht neugierig auf mehr - 4 Sterne

Wer sich einem anderen Menschen öffnet und anvertraut, der macht sich verletzlich. Wer jemandem sein Herz schenkt, kann bitter enttäuscht werden. Aber man kann auch unglaublich viel Positives dabei erleben. Nur nicht unbedingt wenn man auf Jael und seine Mitstreiter trifft. Denn sie sind nicht die, die Wärme, Geborgenheit und Liebe verbreiten, sondern dafür zuständig Gefühle von anderen Menschen zu stehlen und für ihre eigenen Ziele zu benutzen. Jael arbeitet verbissen daran, seine Mission zu erfüllen, die ihn innerlich so quält und beschäftigt. Als er auf Xenia trifft, könnte sie die Lösung sein und das letzte Quäntchen, das er noch benötigt. Doch er hat nicht damit gerechnet, dass sein Herz bei ihrer Anwesenheit aus dem Takt gerät und sie damit alles gefährden könnte, nicht nur weil sie anders ist, als alle anderen…
Xenia hat sich ihr Leben lang von Berührungen fern gehalten so gut es ging. Sobald sie Menschen berührt, hört sie Geräusche, die sie auf Dauer belasten und ihre Konzentration nehmen. Nur Jael scheint anders zu sein, bei ihm zieht Stille in ihr ein und zum ersten Mal spürt sie die Last der Geräusche nicht auf ihrer Seele. Dabei ahnt Xenia jedoch nicht, wer Jael wirklich ist und wie gefährlich er ihr werden könnte. Denn auch wenn er etwas tief in ihr berührt, halten sie die Nähe des anderen kaum aus und Jael ist nicht der einzige, der Interesse an ihrem Herzen hat…

Nach dem spannenden Prolog, in dem deutlich wird, dass der Weg, der da vor den Figuren liegt, ziemlich gefährlich und blutig werden könnte, war ich sehr neugierig, wohin die Geschichte uns führen wird und was sich hinter den Charakteren verbirgt, von denen man zunächst natürlich nur wenig weiß. Während des Buches begleitet man vier Protagonisten, deren Erlebnisse jeweils aus der Erzählerperspektive geschildert werden. Stück für Stück setzt sich so das Gesamtbild zusammen und man erhält Einblicke in die Leben der einzelnen Figuren, die alle miteinander vernetzt sind. Doch auch wenn man im Verlauf so einiges erfährt, bleiben am Ende auch noch zahlreiche Fragen offen und ich bin mir nicht bei jedem sicher, was er oder sie wohl im Schilde führt. Besonders Jael und Chrystal sind für mich nur schwer zu durchschauen. Beide haben eine ereignisreiche, teils düstere Vergangenheit, von der man zum Teil auch etwas erfährt, beide verbergen jedoch auch Dinge und sind bereit für ihre Ziele so manche Grenze zu überschreiten und Methoden zu nutzen, die gegen jede Moral sind. Xenia und ihrem besten Freund Felix gestalten sich für mich etwas klarer, werden durch ihren Kontakt zu den anderen beiden jedoch auch in gewisser Weise zum Spielball und in die Machenschaften verwickelt. Mit all den anderen Figuren auf jeden Fall eine abwechslungsreiche und interessante Personenmischung, mit der es nicht so schnell langweilig wird, vor allem weil einige von ihnen durchaus bereit sind, für ihren eigenen Vorteil zu arbeiten, ohne Rücksicht auf die anderen.

Xenia ist 16 und Schülerin. Die junge Protagonistin war mir recht schnell sympathisch, auch wenn sie ab und an etwas naiv und unbedacht reagiert. In Anbetracht ihres Alters und ihrer Unwissenheit empfand ich das jedoch als passend und authentisch. Sobald sie einen anderen Menschen berührt, hört sie Geräusche- ein Umstand, der für sie sehr belastend ist und dazu führt, dass sie Berührungen jeder Art meidet, so gut es geht. Dass dahinter jedoch noch viel mehr steckt, ahnt sie zunächst nicht. Den Strang um sie und ihre Fähigkeit fand ich sehr interessant und hoffe darauf, dass man dahingehend auch im zweiten Buch dann noch mehr erfahren wird. Ihre Entwicklung wurde größtenteils nachvollziehbar dargestellt und auch die Anziehung, die sie zu Jael empfindet, wurde gut rausgearbeitet. Obwohl die beiden einander gefährlich werden können, knistert es ziemlich heftig. Ich mochte aber auch allgemein die Dynamik die in den Dialogen der beiden zu finden war. Sie schenken sich nichts, greifen sich verbal auch mal an, bringen sich auf die Palme und lesen dabei so viel mehr in dem anderen – manchmal sofort, manchmal erst etwas später.
Jael ist 19 und gemeinsam mit Akrom, Geno, Rafi und Chrystal neu in der Stadt. Die ungewöhnliche WG sorgt schnell für Wirbel, nicht nur weil sie alle fünf unverschämt gut aussehen. Wenn ihre Mitmenschen ahnen würden, wie skrupellos und gefährlich die Gruppe tatsächlich ist, würden sie sich wohl von ihnen fern halten. Denn Jael ist in der Lage anderen Menschen ihre Liebe zu unterschiedlichen Dingen zu nehmen, eine ziemlich gruselige Vorstellung, die natürlich Konsequenzen hat. Auch wenn diese Gabe sehr düster und irgendwie erschreckend ist, fand ich es auch spannend mehr darüber zu erfahren, wie das funktioniert und wieso sie es zu machen scheinen. Dabei werden zwar einige, aber längst noch nicht alle Geheimnisse aufdeckt.
Chrystal und Felix bilden die anderen beiden Perspektiven, so dass man auch von ihnen, ihrem Leben und ihren Gedanken mehr erfährt. Felix ist eine gute Seele, loyal und treu denen gegenüber, die ihm wichtig sind. Er schützt Xenia in verschiedenen Situationen und sorgt sich um seine beste Freundin. Chrystal hingegen scheint zwar auch loyal zu sein, doch wem gegenüber ist nicht immer so klar zu definieren. Auf jeden Fall ist sie eine Kampfmaschine mit einigen Geheimnissen, was es ziemlich spannend macht mit ihr unterwegs zu sein. Durch sie erhält man den einen oder anderen Einblick, der Zusammenhänge und Hintergründe offenbart aber auch Zweifel kommen lässt.

Den Schreibstil von Stefanie Neeb empfand ich als angenehm und stimmungsvoll. Zu Beginn war es nicht ganz leicht die verschiedenen Perspektiven und die Personen zu sortieren, weil man durch die teilweise recht kurzen Kapitel nur wenig Einblicke erhält, dann schon zum nächsten geht und einfach erst mal gar nicht weiß, wie das alles zusammenhängt, wohin uns das Ganze führt und wer welche Absichten verfolgt. Das hat sich im Verlauf des Buches jedoch gebessert, die Perspektiven wurden enger miteinander verflochten und auch von den Figuren weiß man dann mehr. Die Informationen, die man bekommt, waren gut in den Verlauf der Geschehnisse eingeflochten und selbst wenn mal etwas mehr erklärt wurde, empfand ich es nie als langatmig. Es bleibt allerdings auch noch viel offen, vor allem was die übergeordneten Ziele betrifft und wem man vertrauen kann. Es scheint da eine große Diskrepanz zwischen dem Offensichtlichen/Offenbarten und dem Eigentlichen zu geben, was es auf jeden Fall spannend macht, manchmal aber auch für mehr Fragen, als Gewissheit sorgt.
Besonders interessant fand ich die Gaben und Fähigkeiten der Charaktere, auch wenn die teilweise echt ziemlich gruselig sind. Das macht es aber auch spannend ihren Weg zu verfolgen. Ich mochte aber auch die Dynamik zwischen den unterschiedlichen Figuren gern. Dabei schwingen manchmal viel mehr Informationen mit, als sie vermutlich bewusst offenlegen wollten und man bekommt intensivere Einblicke zu den Wesenszügen und Gefühlen. Innerhalb der Geschichte haben die unterschiedlichsten Gefühle eine Rolle gespielt, nicht nur weil die Charaktere in der Lage sind, diese zu manipulieren oder zu nehmen, sondern auch weil sie untereinander so einiges auslösen.
Am Ende des ersten Bandes bin ich nun neugierig, wie es weitergehen wird, wer sich im weiteren Verlauf auf welche Seite stellen wird, wer seine eigenen Ziele vergessen wird oder wer verbissen dafür weiterkämpft, koste es, was es wolle.
Fazit

Ein facettenreicher und interessanter Auftakt, der aber auch noch viel offen lässt. Manchmal war es etwas kompliziert, so richtig durchzusehen, wer da mit wem hinter welchem Rücken woran arbeitet und was eigentlich das übergeordnete Ziel ist. Das liegt auch daran, dass im Auftakt noch nicht alles offenbart wird. An der einen oder anderen Stelle hätte ich gern schon mehr gewusst, da hoffe ich in der Fortsetzung auf deutlich mehr Informationen. Die Charaktere sind nicht alle gut zu durchschauen, ich fand sie aber interessant und es ist spannend ihren Weg und ihre Entwicklungen zu verfolgen, die eng miteinander verknüpft sind. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergehen wird und welche Gefühlsebene im zweiten Band in den Fokus rücken wird.
von Dana - 2021-06-07 12:39:00