Rezensionen

Cosima und der Diamantenraub
Das erste warmherzige, humorvolle und spannende Abenteuer eines außergewöhnlichen neuen Erzähltalents | Ab 10 Jahren

Autor: Laura Noakes

Erschienen 2024 bei Dragonfly
ISBN 978-3-7488-0254-9
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Testleserin HANNAH, Tyrolia-Filiale Innsbruck (11 Jahre, Götzis) - 5 Sterne

Testleserin HANNAH, Tyrolia-Filiale Innsbruck (11 Jahre, Götzis)

In diesem Buch geht es um Cosima und ihre drei Freundinnen, die eine Beeinträchtigung haben und in einem Heim mit anderen Mädchen leben.
Ein hinterlistiger Erfinder namens Lord Fancis Fitzroy hat ein Elixier erfunden, das er an den Mädchen testen möchte und deswegen will er sie dem Heim abkaufen.
Die „beklagenswerten“ Mädchen möchten auf keinen Fall verkauft werden und planen einen Einbruch bei der Empire-Ausstellung, wo sie die wertvollsten Prachtstücke stehlen wollen. Ob es ihnen mit Hilfe des Zauberers Miles und der geheimnisvollen Aggie gelingen wird?

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es von der ersten bis zur letzten Seite spannend geschrieben ist. Die Mädchen sind trotz ihrer Beeinträchtigung sehr selbstbewusst.
Das Buch spielt im Jahr 1899, das fand ich sehr interessant.
von Tyrolias Welten - 2024-04-24 16:30:00

Ein etwas anderes Kinderbuch - 4 Sterne

Cosima lebt schon ihr ganzes Leben im Heim. Gegen die Tristesse des Alltags begeht Cosima kleine Diebstähle von Kuchen. Dann wird Lord Francis Fitzroy auf die Mädchen aufmerksam und will sie der Heimleitung abkaufen um mit ihnen ihre Ausstellungen zu bereichern.

Ich fand die Bezeichnung "Heim für beklagenswerte Mädchen" richtig schlimm, war vielleicht 1899 normal, Kinder mit Beeinträchtigungen so zu nennen. Ich finde es furchtbar.
Die Geschichte ist für mich auch schwierig zu bewerten, ich fand sie anders, nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Mir gefiel, dass die Kinder mit Beeinträchtigungen ein Buch bekommen haben und fand auch Cosima sehr interessant, denn Cosima hat ganz andere Pläne als der Lord.
Die Übersetzung ist manchmal etwas zu "fortschrittlich" für den Zeiteaum, in dem Die Geschichte spielt. Geldern dürfte damals noch keine Rolle gespielt haben. Aber das nur am Rande.
Alles in allem war es eine außergewöhnliche Geschichte mit außergewöhnlichen Chatakteren, die mich doch ganz gut unterhalten hat.
von _ich.lese_ - 2024-03-03 19:32:00

Cosima und der Diamantenraub - 5 Sterne

Testleserin LINDA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (11 Jahre, Imst)

In diesem Buch geht es um zwanzig Mädchen, die sich im “Heim für beklagenswerte Mädchen” befinden. Vier davon decken einen großen Diamantenraub auf und lernen dabei die angebliche Ingenieurin Aggie und den Straßenjungen und begnadeten Zauberer Miles kennen. Außerdem will Lord Fitzroy alle Mädchen adoptieren, um an ihnen ein Elixier zu testen. Nebenbei muss Cosima auch noch unbedingt ihren Vater finden… und zwar nur mit einem Taschentuch.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es immer spannend ist. Super finde ich auch, dass sich die Mädchen gegen die Heimleiter durchgesetzt haben. Ich finde, dass das Buch eher für Mädchen geeignet ist.”

von Tyrolia Testleser:in - 2024-03-01 13:48:56

Super Idee, schlechte Ausführung - 3 Sterne

Die Idee von „Cosima und der Diamantenraub“ fand ich wirklich toll. Endlich mal starke unkonventionelle Heldinnen, die sich von ihrer Behinderung bzw. von einer chronischen Beeinträchtigung nicht ausbremsen lassen, sondern aktiv gegen ihr Schicksal vorgehen und sogar noch Raubzüge begehen. Nun, die Idee ist ja wirklich gut, die Ausführung ist jedoch leider äußerst unglaubwürdig.

Cosima lebt als Nummer 1 schon von klein auf im Heim für beklagenswerte Mädchen. Zugern wüsste sie, wo sie herkommt. Das Heim wird von den Geschwistern Frau und Herr Makel geleitet, die wenig Interesse oder Mitgefühl für ihre Schützlinge übrighaben. Sie schikanieren die Mädchen, lassen sie teilweise hungern und treiben sie zum Arbeiten an. Doch die beiden stellen eine weitaus geringere Gefahr dar als Lord Fitzroy, der die Kinder der Heimleitung für dubiöse Zwecke abkaufen möchte. Ihre einzige Rettung sehen die Mädchen darin, das Diadem und andere Juwelen aus seiner Ausstellung zu rauben.

Die Mädchen sind wirklich allesamt sympathisch und sehr unterschiedlich. Man kann sich schnell mit identifizieren und mit ihnen mitfiebern. Ich denke, ihre Behinderungen werden weitestgehend realistisch dargestellt und sie werden von der Autorin ernstgenommen. Sie sind mehr als ihre Beeinträchtigung und sie definieren sich nicht darüber. Aber ich finde, sie haben eine durchaus glaubwürdigere Geschichte verdient.

Die Kinder kommen praktisch ihr ganzes Leben nicht aus dem Heim heraus, haben aber keine Probleme nach nur einem kurzen Aufenthalt auf der Ausstellung genau zu wissen, wie man an die Schätze gelangt und unbemerkt stiehlt. Und natürlich können sie absolut identische Kopien von den Juwelen aus Seilresten und etwas Farbe herstellen, nachdem sie besagte Edelsteine nur in einer Zeitung und einmal kurz in Echt gesehen haben.

Etwas seltsam finde ich auch die Beziehung der Mädchen zu ihren Eltern. Angeblich lieben sie sie, aber warum schiebt man dann sein Kind überhaupt dorthin ab und unternimmt nichts, wenn es doch offensichtliche Missstände in diesem Heim gibt. So ganz nachvollziehen kann ich auch nicht, wie die Mädchen ihre teilweise sehr umfassende Bildung erworben haben. Die Makels werden sie sicher nicht geschult haben. Streckenweise ist die Geschichte zudem etwas langatmig und kommt kaum voran. Zumal einige Wendungen sehr voraussichtlich sind.

Insgesamt bietet das Buch tatsächlich wundervolle Charaktere, die aber meiner Meinung nach eine bessere und vor allem glaubwürdigere Geschichte verdient hätten. Schade! Alles in allem vergebe ich dem Buch 3,5 Sterne.
von drachenzahn - 2024-02-22 21:53:00

Heldin mit Handicap - 4 Sterne

Wir schreiben das Jahr 1899. Cosima lebt schon ihr ganzes Leben im Heim für beklagenswerte Mädchen in London, zusammen mit ihren drei Freundinnen Pearl, Mary und Diya. Ihren langweiligen Alltag versuchen sie sich immer wieder bunter zu gestalten, u.a. indem sie die tollen Torten, die nicht für die Heimkinder vorgesehen sind, aus der Küche zu stehlen. Auf einem dieser Raubzüge geraten die Vier dabei in ein viel größeres Abenteuer, das einige Gefahren birgt. Denn der Entdecker von Raubgütern Lord Francis Fitzroy, möchte die Mädchen den gemeinen Heimleitern abkaufen und hat scheinbar auch keine guten Pläne mit ihnen.
Alles hängt davon ab, ob sie den Lord abhalten können.

Cosima und der Diamantenraub ist der Auftakt einer außergewöhnlichen Reihe von Laura Noakes, denn Cosima und Freundinnen sind ganz besondere Mädchen. Alle vier Mädchen haben ein körperliches Handicap, weswegen sie nicht bei ihrer Familie leben. Die Protagonistin Cosima kämpft mit Hypermobilität, die sie an manchen Tagen an den Rollstuhl fesselt, an anderen jedoch kann sie mit oder ohne Stützhilfen gehen. Ich finde es super, dass die Kinder chronischen Erkrankungen haben, denn sie bieten Kindern mit einem ähnlichen Background eine Identifikationsmöglichkeit und spenden dadurch Trost und Mut. Denn Cosima zeigt, dass das Leben dennoch lebenswert ist, das jeder Freunde im Leben findet und dass ein Handicap nichts über den Menschen aussagt!

Zu Beginn war das Bild auf die Mädchen und das Heim zwar negativer, weswegen ich mich dem Einstieg ein paar Probleme hatte und etwas gebraucht habe, um in die Geschichte reinzufinden. Dann zeigt sich jedoch eine positive Wendung und die Unterhaltung setzte ein.
von Anndlich - 2024-02-11 16:25:00

Starke, besondere Protagonistinnen - 5 Sterne

Cosima lebt aufgrund ihrer Behinderung mit anderen Mädchen, die ebenfalls gesundheitlich beeinträchtigt sind, im „Heim für beklagenswerte Mädchen“, denn in London 1899 herrscht die Auffassung, dass es eine Schande ist, einen behinderten Menschen in der Familie zu haben. Deshalb werden die Mädchen rund um Cosima in einem Heim weggesperrt, das mit grausamer Härte vom Geschwisterpaar Makel geführt wird, die den Kindern das Leben schwer machen, wo es nur geht. Diese jedoch rächen sich mit allerlei Unfug und Streichen an der Heimleitung und können so ihre individuellen Begabungen verfolgen und einsetzen. Als eines Tages jedoch der Entdecker Lord Francis Fitzroy auftaucht, der alle Mädchen adoptieren will, schrillen bei Cosima und ihren Freundinnen die Alarmglocken. Irgendetwas geht da nicht mit rechten Dingen zu und auch die freundliche Aggie verhält sich mehr als seltsam. Zudem möchte Cosima unbedingt mehr über ihre Herkunft erfahren, denn plötzlich ist sie ganz nah dran an ihrer Familiengeschichte.

Das Cover ist ein echter Hingucker, denn durch viele kleine Details kann man schon hier ein wenig in die Geschichte eintauchen und die Atmosphäre spüren. Mir gefallen die schwarz-weiß-Illustrationen im Inneren des Buches sehr, da Flavia Sorrentino einen tollen Zeichenstil hat und ihre Bilder die Geschichte auflockern und unterstützen.

Autorin Laura Noakes vermittelt dem Leser ein authentisches Bild des viktorianischen London, das von Armut, Ungerechtigkeit und dem harten Überlebenskampf geprägt war. Besonders gelungen ist die Beschreibung der düsteren Atmosphäre im Kinderheim, die dem Leser ein beklemmendes Gefühl und Mitleid mit den Mädchen gibt.

Die Charaktere im Buch sind liebevoll ausgearbeitet und wirken lebendig durch ihre Einzigartigkeit, ihre besonderen Begabungen und ihren Mut. Allesamt werden die Mädchen unterschätzt, doch sie sind klug, erfinderisch und lassen sich von ihren Krankheiten und den harten Bedingungen im Kinderheim nicht unterkriegen. Im Mittelpunkt des Buches steht Cosima. Sie ist eine gewitzte und starke Protagonistin, die trotz ihrer Behinderung niemals aufgibt. Ihre Geschichte ist berührend und lässt den Leser mitfiebern. Trotz vieler düsterer Beschreibungen des schweren Lebens im Heim besitzt die Story aber auch eine große Portion Humor und Hoffnung.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen und sie versteht es, die Spannung konstant aufrecht zu erhalten. Dazu trägt auch bei, dass es immer wieder neue Wendungen und Aspekte gibt, die einer Schnitzeljagd gleichen, wenn Cosima das Geheimnis ihrer Herkunft, die wahre Identität der freundlichen Aggie und gleichzeitig die echten Beweggründe von Lord Francis Fitzroy aufdecken möchte.

Eine tolle, packende Geschichte, die durch Spannung und interessante Charaktere überzeugen kann. Themen wie Handycap/Behinderung, Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und Mut werden sensibel behandelt und machen das Buch zu einem spannenden Lesevergnügen ab etwa 10 Jahren.
von Dragon - 2024-02-09 10:52:00

Starke Mädchen - 4 Sterne

In "Cosima und der Diamantenraub" geht es um eine ungewöhnliche Raubüberfall-Geschichte. 

Die Handlung findet in 1899 statt, in einem Kinderheim, wo Kinder mit Behinderungen verlagert werden, weil die Gesellschaft sie nicht akzeptieren kann. 

Die Hauptfigur Cosima ist zwölf Jahre alt und hat ihr ganzes Leben in dem Heim verbracht. Dort müssen die Kinder hart arbeiten, um Geld für das Heim (sprich, für die Leute, die das Heim verwalten) zu verdienen. Zusammen mit ihren Freunden Diya, Mary und Pearl hecken sie in ihrer Freizeit Pläne aus, um z.B. Kuchen aus der Küche zu stibitzen. Bis sie eines Tages an Lord Fitzroy verkauft werden, um ihm zu helfen, einen Raubüberfall durchzuführen.

Im Buch wird das Thema Behinderung natürlich groß geschrieben. Die Kinder haben Gesundeitsprobleme oder sind neurodivergent, doch es wird nicht über Akzeptanz moralisiert. Stattdessen werden die jeweiligen Stärken der Kinder betont und auch, dass sie nicht verstehen, warum sie nicht in die "normale" Gesellschaft gehören.

Das Buch lässt sich gut lesen und ist spannend. Ich mag, dass es Themen bespricht, die nicht so oft in Büchern vorkommen, und dass die Handlung auch im einem ungewöhnlichen Setting stattfindet (1899, in einem Kinderheim).
von bobo123 - 2024-02-08 23:58:00

Cosima und ihre Freundinnen - 4 Sterne

Cosima lebt in einem Heim für behinderte Mädchen, sie hat Probleme anscheinend ein Skelettschwäche. Sie lebt mit anderen Mädchen zusammen alle haben eine Behinderung, Diya sitzt durch Kinderlähmung im Rollstuhl, Pearl ist Autistin, Mary ist ähnlich. Dazu gibt es Kinder die taubstumm sind oder ähnlich eingeschränkt. Gleichzeitig sind sie vor allem Besonders. Sie haben Fähigkeiten die ihre Behinderung kompensieren oder als gering erscheinen lassen. Sie sind Künstlerinnen, können logisch denken, aber vor allem sind sie respektvoll miteinander im Umgang. Sie sehen die Fähigkeiten nicht die Schwächen. Aber damit sind sie allein in einer Gesellschaft in der man perfekt sein muss. Es ist das Jahr 1899, das Wissen um Krankheiten und Behinderungen ist gering, daher wurden die Kinder aus ihren Familien geholt und in ein Heim gesperrt. Eigentlich sollte es ihnen dort den Umständen entsprechend gut gehen, aber das Gegenteil ist der Fall, die Heimleiter sind grausam und böse. Also beschließen die Mädchen ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Das Buch ist von der ersten Zeile an spannend. Wie die Kinder behandelt werden ist grausam aber die Sprache und die beschriebenen Streiche die sie der Heimleitung spielen ,relativieren sie. Vor allem der Erfindergeist von Diya ist sehr plastisch beschrieben. Immer neue Ideen verhindern das man mit dem Lesen aufhört. Auch für Kinder ist der spannende, leichte Erzählstil gut zu lesen. Am Ende geht die Geschichte so gut aus wie erwartet. Aber das schmälert nicht das Leseerlebnis. Vor allem weil der Schluss die Vermutung nahe legt das es weitere Geschichten um Cosima und ihre Freundinnen geben wird.
von Petra - 2024-01-27 22:20:00