Rezensionen

Cato und die Dinge, die niemand sieht
Preisgekröntes Kinderbuch| fantastischer berührender Mix aus Abenteuer, Geheimnis und Zeitreise | Exklusiver Farbschnitt in limitierter Erstauflage | Kinderliteratur auch für Erwachsene |

Autor: Yorick Goldewijk

Erschienen 2024 bei Dragonfly
ISBN 978-3-7488-0260-0
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Ein Buch das berührt - 5 Sterne

Das Buch habe ich meinem fast neunjährigen Sohn vorgelesen und es hat uns nicht nur berührt, sondern auch zum Weinen gebracht. Ich glaube es ist noch nie vorher vorgekommen, dass ich beim Lesen eines Kinderbuches in Tränen ausgebrochen bin.

Doch ganz der Reihe nach. Das Buch habe ich für uns ausgesucht und die Begeisterung meines Sohnes hielt sich anfänglich in Grenzen. Das erste Drittel lief auch etwas schleppend und war für meinen Sohn denke ich zu unspektakulär. Ich war zwischendurch ehrlich gesagt auch noch nicht sicher ob wir es zu Ende lesen werden.

Doch dann plötzlich hatte uns das Buch in seinen Bann gezogen und wir konnten es nur sehr schwer weglegen. Die letzten beiden Drittel haben wir in nur wenigen Tagen "durchgesuchtet". Es hat uns berührt, wir haben uns über verschiedene Themen ausgetauscht, wir waren fasziniert und ja, zum Schluss haben wir beide geweint. Daher von uns eine absolute Empfehlung.
von Chris - 2024-04-21 17:10:00

Einfühlsame Geschichte - 5 Sterne

Protagonisten mit verstorbenen Eltern gibt es bei Jugendromanen zahlreiche, vor allem im Fantasy-Abenteuer Genre. Aber auch bei eher literarischen Werken kommt das Thema nicht so selten vor. Dieses Buch gehört zur letzteren Kategorie, aber mit phantastischen Elementen.

Es ist die Geschichte von Cato, zwölf Jahre alt, die den Tod ihrer Mutter bei ihrer Geburt noch nicht verschmerzt hat. Eines Tages entdeckt sie das Kino von Frau Kano und begibt sich auf eine Art Zeitreise, um ihre Mutter kennenzulernen. 

Der Schreibstil ist einfühlsam und der Leser oder die Leserin empfiehlt hautnah, was die Protagonistin erlebt. Die Altersempfehlung finde ich etwas niedrig gesetzt (ab zehn Jahren). Die Sätze sind zwar nicht so kompliziert zu verstehen, jedoch befasst sich das Buch mit einem komplexen Thema und geht ziemlich in die Tiefe. Auch wenn Kinder ab zehn Jahren die Wörter verstehen, heißt es nicht, dass sie die Nuancen oder tiefere Themen verstehen können.

von Bibibabby - 2024-04-13 18:36:00

Wundervoll - 5 Sterne

Cato ist ohne ihre Mutter aufgewachsen, nur mit ihrem Vater, der aber, obwohl er da war, immer abwesend schien. Eine Nachbarin kümmert dich um Cato und ihren Vater, aber die mag sie nicht. Als Cato eine Visitenkarte auf dem Klavier ihres Vaters findet, geht sie in das alte Kino, in dem Filme gezeigt werden, die es sonst nirgendwo gibt. "Filme die nirgendwo laufen, die du aber schon immer sehen wolltest."

Es gibt Momente im Leben, die möchte man immer wieder haben und es gibt Momente, die möchte man ungeschehen machen.
Das Cover fand ich recht unspektakulär, das Buch wird es schwer haben. Aber es ist ein so großartiges Buch, eine so wunderbare, wunderschöne Geschichte, die ich so gerne gelesen habe. Ich kann nicht so recht in Worte fassen, was mir genau gefiel, es war das Gesamtkonzept, die Gesamtheit der Story. Ein ganz besonderes Schreibstil, eine ganz besondere Protagonistin und einfach eine ganz, ganz besondere Geschichte. Mir hat es einfach nur gefallen, ich habe es so gerne gelesen.
von _ich.lese_ - 2024-04-10 21:35:00

Testleserin LINDA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (11 Jahre, Imst) - 3 Sterne

Testleserin LINDA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (11 Jahre, Imst)

In diesem Buch geht es um ein Mädchen namens Cato. Sie lebt mit ihrem Vater Harland, der immer sehr teilnahmslos ist, der Haushälterin Cornelia und ihrem Beggar So, der sich aber für ein Schwein hält, zusammen. Eines Tages trifft sie Frau Mano, die Besitzerin eines geheimnisvollen Kinos. Frau Mano erklärt ihr, dass man darin in die Vergangenheit reisen kann. Wird Cato es mit Hilfe des Kinos schaffen, dass ihr Vater sich wieder mehr an der Welt beteiligt?

Ich habe das Buch nicht so spannend gefunden, da bei der Zeitreise fast immer das selbe passiert. Viele andere Sachen im Buch fand ich jedoch sehr spannend und manchmal auch lustig. Super gefiel mir Catos Selbstbewusstsein, da sie wegen ihrer verrückten Kleidung überhaupt keine Freunde hat. Gut war auch, dass sich Frau Mano um Cato gekümmert hat, als diese wegen Cornelia von zuhause weg lief. Trotzdem fand ich dieses Buch nicht ganz so spannend.
von Tyrolias Welten - 2024-04-10 18:25:00

Verdienter Preisträger - 5 Sterne

Die etwa 12jährige Cato muss das Meiste mit sich selbst ausmachen – ihr Vater ist mehr und mehr in sich gekehrt und Freunde finden fällt ihr schwer. Da trifft sie eines Tages auf die geheimnisvolle Frau Kano, die etwas schier Unglaubliches anbietet, nämlich individuelle Zeitreisen. Ob sie hier vielleicht sogar ihre verstorbene Mutter treffen kann, die sie nie kennengelernt hat?
Dieses Kinderbuch von Yorick Goldewijk wurde nicht ohne Grund als Kinderbuch des Jahres mit dem Goldenen Griffel ausgezeichnet. Neben einer wunderschönen äußeren Gestaltung, die die Geschichte im Ganzen super einfängt, wird hier eine wirklich originelle Idee meisterhaft erzählt. Die einfach zu lesende, aber fast poetische Sprache vermittelt sie außerdem perfekt.
Cato, aber auch eigentlich jede andere Figur des Buchs, ist einzigartig und ich fand es wunderschön, an ihrer Seite das Geheimnis um Frau Kano zu lüften. Gefallen hat mir insbesondere, wie die Geschichten der Personen clever ineinander verschachtelt sind, aber auch das Ende fand ich richtig gelungen.
Alles in allem ist es ein wirklich besonderes Buch, das mir definitiv im Gedächtnis bleiben wird und das ich praktisch allen ab 10 Jahren absolut empfehlen kann.
von SalMar - 2024-03-31 21:56:00

Fantasievoll - 4 Sterne

"Cato und die Dinge, die niemand sieht" ist ein bemerkenswerter Jugendroman, der durch die Mischung aus Melancholie und Fantasie sehr besonders ist. Die Geschichte dreht sich um Cato, ein Mädchen, das in einem Haushalt voller Traurigkeit und Verlust aufwächst. Mit ihrem depressiven Vater als einziger Begleitung ist sie auf der Suche nach Antworten, insbesondere bezüglich ihrer Mutter, die sie nie kennengelernt hat.

Die Handlung nimmt Fahrt auf, als Cato eine geheimnisvolle Visitenkarte findet, die sie zu Frau Kano und ihrem unkonventionellen Kino führt. Dort entdeckt sie die Möglichkeit, durch besondere Filme eine Verbindung zu ihrer Mutter herzustellen. Die Idee von "Filmen, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest" fesselt nicht nur Cato, sondern auch die Leser:innen, und eröffnet eine Welt voller Magie und Hoffnung. Die Beschreibungen sind einfühlsam und poetisch, es gibt jedoch auch immer wieder sehr spannende Passagen.

Obwohl der Roman insgesamt einfallsreich ist, kommt das Ende sehr plötzlich und wirkt etwas zu leicht gelöst im Vergleich zu der emotionalen Tiefe, die zuvor aufgebaut wurde. Dennoch: Wer sich auf eine melancholische, aber gleichzeitig faszinierende Geschichte einlassen möchte, wird von diesem Roman sicherlich nicht enttäuscht sein.
von Lu - 2024-03-19 21:13:00

Ein feinsinniges und berührendes Kinderbuch - 5 Sterne


Meiner Erinnerung nach habe ich noch nie, wirklich noch nie ein Kinderbuch in Händen gehabt, das so besonders ist. Besonders im Sinn von lustig, traurig, magisch, nüchtern, poetisch, fantasievoll, warmherzig, entlarvend, stärkend, tiefgründig und noch vieles mehr. Vor allen Dingen aber bewegend, berührend, ergreifend. Eine Lektüre, die man so schnell nicht mehr vergisst. Einfach großartig.
Cato ist ein Mädchen, das die Fähigkeit besitzt, im Leben Nischen zu finden jenseits von Verlust, jenseits von Mobbing, jenseits alles Schweren und Freudlosen um sie herum. Sie ist ein Mädchen mit Narben auf dem Herzen, das nicht erwachsen werden will. Cato kann „daneben gucken“, das heißt, sie schaut auf all das, was anderen nicht auffällt, auf das Unscheinbare, nicht auf das Vordergründige, Aufmerksamkeit-Erregende. Und dieses Unbeachtete fotografiert sie. Als sie eines Tages eine Visitenkarte auf dem Klavier ihres Vaters findet, wird Cato neugierig. Denn die Karte kündigt an, dass in einem seit Jahren geschlossenen Kino „Filme, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest“ zu sehen sein werden. Cato begegnet in dieser Kino-Ruine der sehr seltsamen Frau Kano, die ihr spezielle Zeitreisen anbietet. Die Verlockung für Cato ist sehr groß, denn vielleicht könnte sie tatsächlich auf diese Weise Ihrer verstorbenen Mutter begegnen? Doch gefährlich sind diese Zeitreisen durchaus…
Der Autor ist Musiker. So erklärt sich vielleicht seine Sensibilität für die feinen, kleinen und leisen Dinge im Leben, die er so meisterhaft beschreiben und ins Licht rücken kann. Obwohl es um viel Schweres geht, ist das Buch an keiner Stelle larmoyant oder bedrückend, allenfalls mitunter etwas melancholisch. Die Grundstimmung jedoch, die neugierig-empathisch und positiv ist, überwiegt. Die magischen Momente der Geschichte bringen zudem Spannung ins Geschehen. Man folgt der Geschichte und der Protagonistin, die einerseits scheu, einsam und traurig ist, andererseits aber kreativ, mutig und zupackend, sehr erwartungsvoll und gespannt. Kinder werden dieses Buch anders lesen als Erwachsene, aber für alle gilt, was Cato lernt: Das ganze Leben lang neugierig, schlau und manchmal auch starrköpfig zu bleiben.
Fazit: Ein wunderbar tiefgründiges und feinsinniges Buch nicht nur für Kinder.
von heinoko - 2024-03-02 10:03:00

Herzergreifendes Plädoyer für das Leben - 5 Sterne

Ich habe selten ein Buch gelesen, dass mich emotional so gepackt hat wie dieses. Es hat mich zum Lachen gebracht, aber auch zum Weinen. Es steckt so viel Herz und Fantasie darin, dass ich ab dem ersten Absatz völlig in seinen Bann gezogen wurde. Yorick Goldewijks Buch „Cato und die Dinge, die niemand sieht“ hat absolut zurecht den Goldenen Griffel für das Kinderbuch des Jahres verdient. Auch wenn die Geschichte für Kinder ab 10 Jahren gedacht ist, werden auch Erwachsene von der tiefgründigen Geschichte fasziniert sein.

Catos Mutter starb bei ihrer Geburt. Seitdem lebt sie in einer dysfunktionalen Beziehung mit ihrem Vater, der eigentlich nie wirklich geistig präsent an ihrem Leben teilnahm. Weil sie ein wenig anders als andere ist, hat Cato auch keine Freunde. Eines Tages entdeckt sie ein seltsames, heruntergekommenes Kino mit „Filmen, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest“. Die Eigentümerin Frau Kano ist nicht weniger merkwürdig. Auf der Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit begibt sich Cato schließlich auf eine Reise durch die Zeit.

Der Autor schreibt anspruchsvoll, clever und wortgewandt. Obwohl der Geschichte eine gewisse Melancholie anhaftet, da es die Themen Verlust, Trauer sowie deren Bewältigung behandelt, macht doch Catos Denkweise sehr viel Spaß. Sie betrachtet die kleinen Dinge, die sonst niemand sieht, und zeigt uns, dass man mit Mut und Empathie die Chance hat, etwas in seinem Leben zu verändern; dass es niemals zu spät ist, um sich zu verabschieden oder neu anzufangen. Zudem sind einige Dialoge so herrlich skurril, dass man einfach lachen muss.

Keine der Charaktere bemüht sich um Perfektion. Sie haben alle Ecken und Kanten. Der Vater ist so in sein eigenes Leid versunken, dass er seine Tochter vergisst. Cornelia mischt sich permanent in das Leben der beiden ein und die geheimnisvolle Frau Kano wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Und auch das unperfekte Kaninchen Beggar So schließt man schnell in sein Herz.

Natürlich sind Zeitreisen immer paradox, aber das Buch spielt durchaus mit diesem Gedanken und lässt ihn so stehen. Nicht alles muss restlos geklärt werden. Das Ende ist stimmig und berührend. Der Autor geht sehr behutsam mit den Gefühlen um und schildert sehr eindringlich, wie unterschiedlich Menschen mit ihrer Trauer umgehen. Er gibt Zuversicht und den Mut, sein Leben anzupacken und bewusst zu erleben.

Ich war erst von den Themen Verlust und Trauer ein wenig abgeschreckt, aber der Autor nimmt einen so sicher und voller Mitgefühl an die Hand, dass man nicht anders kann, als sich darauf einzulassen. Die fantasievolle Geschichte von Cato und ihrer Familie nimmt einen gefangen und hallt noch eine lange Zeit nach. Toll!
von drachenzahn - 2024-03-01 21:40:00

Geheimnisvoll, bewegend und fantastisch - 5 Sterne

Cato ist ohne ihre Mutter aufgewachsen. Ihr Vater ist zwar physisch anwesend, aber stets gedanklich in anderen Welten. Cato vermisst sie beide und kann die Nachbarin Cornelia, die sich um sie und ihren Vater kümmert und ständig im Haus aufhält, nicht ausstehen. Als sie eine Visitenkarte bei ihrem Vater findet, folgt sie der stillen Einladung zu dem alten Kino, indem Filme laufen, die sonst nirgends laufen. Dort trifft sie Frau Kano, die Cato bietet, im Kino auszuhelfen und schlechten Kaffe zu kochen, wenn Besucher kommen. Alles ist eigenartig, geheimnisvoll und faszinierend. Und dann ist Cato noch sicher, dass sie verfolgt wird.

Cato ist selbstbewusst und macht, was ihr gefällt, auch wenn andere das komisch finden. In der Schule ist sie gut, aber sie hat keine Freunde. Sie bemerkt Dinge, die vielen nicht auffallen und sitzt am liebsten auf der Wiese-die-es-nicht-gab, fotografiert und ist neugierig auf die Welt um sie herum. Es gibt verhältnismäßig wenig Dialoge. Cato, ihre Gedanken, Beobachtungen und Gefühle stehen im Zentrum des Geschehens. Mit ihr deckt man allmählich die eigenartigen Rätsel auf: Was hat es mit der geheimnisvollen Frau Kato auf sich, die kommt und geht? Oder mit den Besuchern des Kinos, die durch die Zeit zu reisen scheinen?

Mit einfacher Sprache erzählt Yorick Goldwijk vom Zauber der Erinnerungen an besondere Momente. Ein zeitloses Thema und ein Buch, dass auch für Ältere interessant ist. Es ist sowohl leicht als auch anspruchsvoll, schön und tiefsinnig. Durch die ungelösten Fragen ist man bestrebt, weiterzulesen. Es ist eine Geschichte über Melancholie, Trauer, Angst und Mut, mit sehr bewegenden Momenten und sehr viel Liebe, Trost und Wahrheit. Große Empfehlung.
von La Calavera Catrina - 2024-02-28 14:37:00

Yorick Goldewijk: Cato und die Dinge, die niemand sieht - 3 Sterne

Cato lebt alleine mit ihrem Vater der in Erinnerungen verloren lebt und sich nicht um seine Tochter oder seine Umwelt kümmert. Ihre Nachbarin kocht und räumt auf und versucht Struktur in die zerbrochene Familie zu bringen. Doch Cato läuft davon und findet Zuflucht bei der seltsamen Frau Kano und ihrem Kino, das Filme zeigt, die nirgends laufen, die man aber schon immer sehen wollte.
Eine Geschichte über Vergangenheit, Zukunft und wie sich die Gegenwart durch eigene Entscheidungen beeinflussen lässt. Überraschend, witzig und philosophisch.
Für Kinder ab 10 Jahren.
von hasto - 2024-02-26 11:22:00