Rezensionen

Die Dreitagemordgesellschaft
Agatha Christies Haushälterin ermittelt. Kriminalroman

Autor: Colleen Cambridge

Erschienen 2022 bei Bastei Lübbe
ISBN 978-3-7857-2819-2
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Herrlich - 5 Sterne

Schon als Kind war ich begeistert von englischen Romanen, die mir die einerseits schillernde und zugleich bodenständige Welt britischer Landhäuser und ihrer Bewohner nahe brachten. Seither bin ich immer auf der Suche nach entsprechenden Büchern, um wieder einmal in diesen typisch trockenen Humor einzutauchen zu dürfen, den ich so sehr liebte. Die Dreitagemordgesellschaft versprach genau so ein Buch zu sein und ich hatte großes Glück, denn ich wurde nicht enttäuscht. Die wunderbar altmodisch klingende Sprache machte es mir leicht, in das Buch zu finden und mich schnell in die Protagonisten zu verlieben. Die kauzigen und teils skurillen Charaktere hat die Schriftstellerin sehr authentisch gezeichnet, so dass sie alle vor meinen Augen lebendig wurden und ich mich wie ein kleines Mäuschen fühlte, das heimlich die Szenen beobachtet. Den bereits erwähnten Humor findet man auch in diesem Roman und er macht den Krimi für mich erst komplett. Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz und das Legen falscher Fährten ist ein sehr guter Schachzug, den die Autorin beherrscht und der den Leser bei der Stange hält. In bester Miss Marple Manier wird hier ermittelt und der Leser wird immer nur häppchenweise mit den nötigsten Infos versorgt, so dass es bis zum Ende spannend bleibt. Ich hatte zwar einige Verdachtsmomente, die jedoch alle ins Leere führten und die Auflösung am Ende hat mich dann noch einmal überrascht. Wer, wie ich, englische Landhauskrimis liebt, wird mit Colleen Cambridges Buch die reinste Freude haben. Ich jedenfalls hatte großen Spaß mit ihrem Roman und bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band, der hoffentlich bald erscheint.
von Sabine M - 2023-09-10 20:32:00

Eine würdige Nachfolgerin für Agatha Christie - 5 Sterne

Phyllida Bright führt den Haushalt von Agatha Christie und ihrem Ehemann. Sie ist tough, lässt sich die Butter nicht vom Brot nehmen und kennt Agatha C. von früher, weshalb eine Vertrautheit zwischen den beiden besteht, die weit über das Verhältnis Chefin und Bedienstete hinausgeht.

Während einer Gesellschaft geschieht ein Mord - und auch noch ganz klassisch in der Bibliothek.
Während andere Angestellte vor Schreck erstarrt wären, ist Phyllida der Meinung, dass man doch "...wenn schon ein Mord im eigenen Haus passiert, man auch seinen Spaß daran haben sollte".

Und den hat sie - und wir auch!

Ganz im klassischen Stil, der Meisterin Christie sehr ähnlich, ist dieser englische Landhauskrimi geschrieben.
Der Star ist die Haushälterin, nicht etwa Agatha Christie, die hier nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Bei der Aufklärung des Falles tappt man ganz schön im Dunkeln - genau wie es sein soll.

Ich mag das Buch sehr! Ich bin ein großer Agatha Christie Fan und kam hier voll auf meine Kosten.
Neben dem spannenden Fall lebt das Buch von seinen Charakteren, allen voran natürlich die gewitzte Haushälterin. Aber auch die weitere Figuren sind einfach herrlich beschrieben. Highlights sind auch der spießige Butler und der grummelige Chauffeur.

Eine wunderbare Mischung aus Spannung, Witz und Beschaulichkeit. Mit interessanten Einblicken auch in das harte Leben der Bediensteten bei feinen Herrschaften.
Für alle Fans von Agatha Christie und Cosy Crimes eine dicke Weiterempfehlung!
von Marie aus E. - 2022-12-17 13:48:00

Spannender und charmanter Reihenauftakt - 5 Sterne

„Die Dreitagemordgesellschaft“ ist der erste Band einer neuen Krimiserie mit der Protagonistin und Amateurermittlerin Phyllida Bright von der Autorin Colleen Cambridge. 

Phyllida Bright lebt als Haushälterin von Agatha Christie und deren Mann Max Mallowan auf dem Anwesen Mallowan Hall. Phyllida hat eine Menge zu tun, da Agatha und Max einige Freunde eingeladen haben, die mit ihrer Dienerschaft angereist sind. Am Tag nach deren Ankunft findet Phyllida eine Leiche in der Bibliothek. Diese gehört weder zu den Gästen noch handelt es sich um den Journalisten als der sich der Mann tags zuvor in das Haus eingeschlichen hat. Constable Greensticks und Inspector Cork beginnen zu ermitteln, aber Phyllida – deren großes Vorbild ist Hercule Poirot – kann das besser und beginnt ebenfalls damit Nachforschungen anzustellen. 

Der Schreibstil von Colleen Cambridge liest sich toll. Sie trifft genau die richtige Mischung aus Spannung und Humor. Ihre Charaktere sind jeder für sich einzigartig und sie werden detailliert beschreiben. Schnell hatte ich ein gutes Bild der Haushälterin vor Augen. Neben ihr gibt es zahlreiche weitere Angestellte. So ist da beispielsweise noch Mr. Dobble - der Butler - der einen guten Gegenpol zu der Haushältern darstellt. Phyllidia ist neugierig, clever, unangepasst mutig und steht ihrem Vorbild, wenn es um eine gute Beobachtungsgabe geht, in nichts nach. Mr. Dobbble ist dagegen ganz „Old School“, ein Butler wie man ihn sich vorstellt. Natürlich findet Phyllidias Verhalten nicht sein Wohlwollen. 

Die Atmosphäre auf Mallowan Hall kam direkt bei mir an. Jeder im Anwesen hat seine Aufgabe und auch die Räumlichkeiten konnte ich mir gut vorstellen. 

Ich habe Phyllidias Ermittlungsarbeiten sehr gerne verfolgt. Auch an ihren Dialogen mit dem Chauffeur Bradford hatte ich großen Spaß. 

Der Fall wurde schlüssig gelöst und Phyllidia hat abschließend eine wirklich geniale Abschlussrede gehalten, die den gesamten Roman nochmals gelungen abgerundet hat.

Ich freue mich schon jetzt auf ihren nächsten Fall.
von Tara - 2022-12-03 21:31:00