Rezensionen

Uhudler-Verschwörung
Ein Stinatz Krimi

Autor: Stipsits, Thomas

Erschienen 2020 bei Überreuter Betz, Annette, Verlag Ges. mbH
ISBN 978-3-8000-9003-7
Rezension verfassen

Der 2. Fall für den "Columbo" aus Stinatz - 5 Sterne

4,5 Sterne

Kurz zum Inhalt:
Gruppeninspektor Sifkovits vom LKA Eisenstadt kommt zufällig nach einem Uhudler-Einkauf mit seiner Mutter in seinem Heimatdorf Stinatz am Weinkeller des Uhudler-Bauern Stipsits vorbei, der an einem tragischen Unfall durch Gärgas gestorben sein soll.
Für Sifkovits ist sofort klar: irgendwas stimmt hier nicht. Und obwohl er eigentlich einen Hühner-Dieb ermitteln soll, lässt ihm dies keine Ruhe und er ermittelt gegen den Willen seines Vorgesetzten im Uhudler-Fall...


Meine Meinung:
Die Schreibweise von Thomas Stipsits ist wie im ersten Teil "Kopftuchmafia" sehr humorvoll, eher einfach und dadurch schnell zu lesen. (Ja, und auch, weil das Buch nur 176 Seiten hat ;) Viele österreichische bzw. burgenländische Ausdrücke verstärken den Lokalkolorit des Stinatz-Krimis.
Gruppeninspektor Sifkovits erinnert mehr denn je an den berühmten Inspector Columbo, nicht nur von der Kleidung her ("der schaut ja aus wie ein Obdachloser"), sondern auch wegen seines wiederholenden Zurückkommens, da ihm noch weitere Fragen eingefallen sind. Und auch Sifkovits' Frau wird immer nur am Rande erwähnt und hatte (bisher) noch keinen Auftritt.

Der Fall selbst ist so regional wie nur was: einer der beiden bekannten Uhudler-Winzer im Ort ist angeblich durch Gärgas in seinem Keller gestorben. Doch Sifkovits fällt - wie Columbo - jede kleinste Kleinigkeit und Unregelmäßigkeit auf und seine Nachforschungen führen ihn in die Vergangenheit der 80er Jahre und sogar bis nach Rumänien.
Durch viel Ermittlungsarbeit und Recherche bei der Kopftuchmafia, die aus seiner Mutter Baba, der Hilda Resetarits, der Resl Grandits und auch dem Greißler Maikits besteht, kann er die Puzzleteile nach und nach zu einer Lösung legen.
Und diese ist - wie auch im echten Leben - durch große Emotionen geprägt und durchaus nachvollziehbar.
Nebenbei lernt man auch ein bisschen etwas über die Geschichte und Herstellung des Uhudlers.
Achja, den Fall des Hühnerdiebs kann er - oder eher seine Mutter Baba - auch noch so beiläufig lösen ;)
Am Ende des Buches gibt es noch ein Rezept für "Berlusconi", ein überbackenes Schwarzbrot, das die Stinatzer mit voller Hingabe verspeisen.


Fazit:
Ein humorvoller Regionalkrimi mit viel Lokalkolorit und einem eigenwilligen, aber liebenswerten Ermittler. Hätte für mich gerne etwas länger sein können ;)

von Petra Sch. - 2021-03-05 22:43:00

„Teil zwei für Inspektor Sifkovits“ - 5 Sterne

Ein Uhudler Bauer wird tot in seinem Weinkeller gefunden. Als der Ermittler Sifkovits zufällig am Tatort vorbeikommt, fallen ihm gleich ein paar Unstimmigkeiten auf. Die Tat war definitiv kein Unfall. Schnell ist klar, hier muss er auf eigene Faust ermitteln, auch wenn er eigentlich nicht darf.
Zusammen mit der Ortsbekannten „Kopftuchmafia“, die ihm schon im ersten Fall geholfen haben, erfährt er so manch wichtiges Detail für diesen Fall. Die geselligen Damen, die bestens mit dem neuesten Klatsch und Tratsch vertraut sind, sind mir die liebsten in diesem Krimi. Da hat jede ihre Rolle und alle gesamt sind sehr sympathisch. Der Krimi ist wirklich sehr unterhaltsam und spannend. Alle Provinzkrimifans kommen hier voll auf ihre Kosten. Interessant finde ich auch, dass die Ehefrau von dem Ermittler nie da ist. Es wird immer ein bisschen ein Geheimnis um sie gemacht. Auf den Täter wäre ich nicht gekommen, ich hatte jemanden anderen vermutet. Auch hier führt der Autor die Leser an der Nase herum, toll. Die Kapitel flutschen nur so dahin und ich war sehr schnell fertig mit dem Buch…leider… war ich schon ein bisserl traurig... Jetzt heißt es wieder warten, bis ein neuer Fall kommt.
von Lesebegeisterte - 2021-02-02 15:29:00

Hat mich sehr gut unterhalten - 5 Sterne

Der Uhudler-Weinbauer Alois Stipsitis, nicht, soweit bekannt, mit dem Autor verwandt oder verschwägert, wird tot in seinem Weinkeller gefunden. Obwohl sowohl die örtliche Polizei als auch der Totenbeschauer von einem gewöhnlichen Gärgasunfall ausgehen, kann es der, nach einem Einkaufsbummel mit Mutter Baba, zufällig vorbeikommende Gruppeninspektor Sifkovits vom LKA Eisenstadt nicht lassen, und wittert einen Mordfall.

Sehr zum Missfallen seines Chefs, der lieber den Hühnerdieb gefangen sehen will, der in Stinatz sein Unwesen treibt, beginnt der eigenbrötlerische Sifkovits Fragen zu stellen. Dabei kommen einige Geheimnisse ans Tageslicht, die man lieber vergessen wollte. Und welche Rolle spielen das rumänischen Erntehelfer-Paar und die falsche Postleitzahl auf einer Übertragungsurkunde?

Meine Meinung:

Die Fortsetzung der Krimi-Reihe rund um den spleenigen Chefinspektor Sifkovits ist Autor, Schauspieler und Kabarettisten Thomas Stipsits gut gelungen. Neben dem Chefinspektor, der eine unverkennbare Ähnlichkeit mit Inspector Columbo ausweist, spielen der Uhudler und die Kopftuchmafia eine prominente Rolle.
Der Uhudler, auch bekannt als „Heckenklescher“ oder „Rabiatperle“ ist jener Wein, der aus Direkträgersorten wie „Isabella“ gekeltert wird. Jahrelang war dieser Wein verboten, weil man ihm, aufgrund eines höheren Anteils an Methanol bei der Gärung, nachsagte, die Leute wenn nicht schon blind, dann rabiat werden zu lassen. Allerdings findet der Uhudler nicht nur in den (gesetzliche) beschränkten Anbaugebieten der Region Südburgenland, seine Liebhaber.

Nach und nach erschließen sich dem Chefinspektor die streng gehüteten Geheimnisse rund um den Alois. An der Aufdeckung des Mordes hat die Koptuchmafia, die in Stinatz sowohl Social Media als auch die „Kronen Zeitung“ ersetzt, natürlich auch ihren Anteil. Und so ganz nebenbei, geht dem Käsepappeltee-trinkenden Chefinspektor auch der Hühnerdieb ins Netz.

Wer schon einmal im Südburgendland bzw. in Stinatz war, wird wissen, dass der Autor nicht übertreibt, wenn er seine Charaktere auftreten lässt.

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung, die mich bestens unterhalten hat und dafür 5 Sterne erhält.
von Bellis-Perennis - 2020-11-28 20:17:00

Kein Titel - 5 Sterne

Inspektor "Schiffi" Sifkovits ermittelt wieder ! Die vielen Einsatzfahrzeuge vor dem Weinkeller des Uhudler-Bauern Alois Stipsits beenden den Ausflug von Inspektor Sifkovits und seiner Mutter Baba. Die Ermittlernase von Schiffi wittert sofort ein Verbrechen, obwohl oberflächlich alles auf einen Gärgasunfall hindeutet. Aber für den Inspektor steht von Anfang an fest, Stipsits ist gewaltsam ins Jenseits befördert worden. Schiffi sollte eigentlich in einer Hühnerdiebstahl-Sache ermitteln, aber die löst er nebenbei, mit links... Nach literweise Käsepappeltee und tatkräftiger Unterstützung der Kopftuchmafia bringt Sifkovits einige Dinge aus der Vergangenheit des Uhudler-Bauern ans Licht und nach einem Kurzbesuch in Rumänien ist für den "burgenländischen Columbo" alles klar...
Ein Stinatz-Krimi mit viel Lokalkolorit und originellen Figuren bis in die "Nebenrollen" - Empfehlung !
von Michaela Maczejka - 2020-11-24 15:51:00