Rezensionen

Vom Kochen und Leben auf dem Land
Homefarming-Kochbuch mit über 100 leckeren, saisonalen und naturnahen Rezepten und Geschichten über das Landleben

Autor: Julius Roberts

Erschienen 2023 bei Dorling Kindersley;Dorling Kindersley Verlag
ISBN 978-3-8310-4796-3
Rezension verfassen

Konnte mich persönlich leider nicht überzeugen - 2 Sterne

Bei „Kochen und Leben auf dem Land“ denke ich sofort an Gemüsebeete und saisonale Rezepte. Auch der Trailer zu dem Buch hat mich sehr verlockt und ich hatte mich schon auf tollte Rezepte gefreut. Leider hat mich das Buch persönlich dann aber nicht überzeugen können.


Dazu muss man sagen, dass ich überwiegend vegetarisch lebe, jedoch durchaus in der Lage bin auch fleischhaltige Rezepte, sofern möglich, vegetarisch abzuwandeln und auch mit Wildfleisch koche und so das ein oder andere Rezept einfach ein wenig abändere. Jedoch hat dieses Kochbuch sehr viele Gerichte, die Fleisch oder Fisch enthalten. An und für sich wäre das auch kein Problem, würde der Autor nicht selbst von sich sagen, dass er überwiegend vegetarisch lebt und auch davon überzeugt ist, dass man Menschen nicht dazu zwingen kann, weniger Fleisch zu essen, es ihnen aber leichter machen kann. Das finde ich eine super Einstellung und da hoffe ich dann darauf, dass er richtig leckere vegetarische Gerichte vorstellt, damit man eben merkt, wie gut eine vegetarische Küche sein kann.


Auch die Aussage, man könnte das Fleisch einfach weglassen, klingt in der Theorie klasse. In der Praxis kann ich bei einem geschmorten Fleischgerichte nicht einfach die Hauptkomponente weglassen und am Ende bleibt mir dann die fade Beilage…


Die Rezepte selbst fand ich nicht außergewöhnlich, manches war für mich auch nur eine nette Inspiration, aber etwas richtig Neues konnte ich für mich selbst nicht entdecken.


Was mir definitiv fehlte, war die Zubereitungszeit. Man konnte die Rezepte teilweise sehr schwer einschätzen und es wäre auch super direkt zu sehen, wie viel Ruhezeiten bei manchen Gerichten dabei sind und ich mir dafür nicht erst das komplette Rezept durchlesen muss.


Das Buch ist unterteilt in die verschiedenen Jahreszeiten und ich finde im Sommer merkt man dann auch endlich mal das Leben auf dem Land, denn hier gibt es tatsächlich viele Rezepte mit Gemüse.


Mich konnte das Kochbuch leider nicht überzeugen und wer nicht gerade Fan von Fisch und Fleisch ist, der sollte vielleicht lieber zu einem anderen Buch greifen. Nicht falsch verstehen, die Gerichte sind durchaus lecker, es ist eine einfach Küche. Aber mit Leben auf dem Land hat es leider für mich wenig zu tun, wenn ich nicht gerade direkt am Meer lebe und dort schnell mal frischen Fisch bekomme. Ich glaube aber, dass es für viele trotzdem interessante Rezepte sind und vor allem Fleisch- und Fischliebhaber hier einige Rezepte für die ‚leichte‘ Küche finden werden.


Sehr interessant und lecker sind die süßen Rezepte, ein reines Backbuch von Julius würde ich direkt bestellen!
von Julia - 2024-05-06 20:49:00

Vom Kochen & Leben auf dem Land - 5 Sterne

Wenn zur Zeit nach dem Buch „von dem Autor, der so ähnlich wie Julia Roberts heißt“ gefragt wird, ist ganz klar, was gesucht wird: „Vom Kochen & Leben auf dem Land“ von Julius Roberts. Der junge Brite ist mit der US-Schauspielerin aber weder verwandt noch verschwägert.
Julius Roberts ist ein sogenannter „first-generation-farmer“, der in seinem ersten Buch jede Menge Rezepte mit wunderbaren Essays über sein Leben auf dem Land, im Südwesten Englands (Dorset) nahe der Küste, vereint.
Wenn man das liest, ist man eigentlich sofort versucht, seine Siebensachen zu packen, um ihm einen Besuch abzustatten. Dass das Buch so wunderbar bebildert ist – natürlich mit appetitanregenden Fotos der ganzen Gerichte, aber vor allem mit herrlichen und heimeligen Bildern vom Cottage (innen und außen) und der schönen Landschaft – trägt dazu natürlich seinen Teil bei!
Für mich waren aber die Worte von Nigel Slater, bekanntermaßen einer meiner Lieblingsköche, ausschlaggebend, „Vom Kochen & Leben auf dem Land“ zu einem meiner Lieblings-Kochbücher zu küren.
Slater sagt: „Ein herzerwärmendes Buch. Die Rezepte sind absolut großartig.“ Und einer seiner Empfehlungen vertraue ich zu 100%.
Also: Kaufen! Kochen! Freuen!
von Maxie Bantleon - 2024-04-18 12:29:53

Herrliche britische Landhaus-Küche mit internationalen Einflüssen - 5 Sterne

Britisches Landleben wird schmackhaft vorgestellt

Von einem Koch der auszog, um das britische Landleben zu entdecken… so könnte man dieses Buch und das Leben des Autors Julius Roberts beschreiben.
Denn schnell merkte er, dass die Bedingungen der Küche eines Londoner Restaurants ihm nicht zusagten und er so sein weiteres Leben mit diesem Dauerstress nicht verbringen wollte.
Also fasste der Autor den Entschluss aufs Land zu ziehen, kaufte ein einsames Cottage mit verwildertem Land und begann sich selbst zu versorgen. Nach und nach kamen mehr Obst- und Gemüsesorten hinzu und ebenso Tiere. Da er dennoch gutes Essen und das Kochen liebte, wurde auch das nicht vernachlässigt. Er begann mit Rezepten zu experimentieren und diese zu sammeln.
Auf dem Land lernte er so, wie glücklich man leben kann und fühlte sich wohl. Auch wenn es immer wieder Rückschläge gab und es für ihn zum Beispiel immer eine schwierige Zeit ist, wenn der Schlachter zu seinen Tieren kommt, so bereute er seine Entscheidung nicht.

In diesem Kochbuch berichtet er viel von seinem Leben auf dem Hof und vermittelt auf inspirierende Weise, wie schön dieses vermeintlich karge Landleben sein kann.
Zu allen vier Jahreszeiten gibt es Erzählungen und Rezepte, sodass das Buch passend saisonal verwendet werden kann.
Sehr viele Fotos von seiner Farm, seinen Tieren, wie zum Beispiel den Wollschweinen oder Ziegen oder von den entsprechenden Rezepten machen Appetit und sind inspirierend.
Die Rezepte sind sowohl britischer, als auch mediterraner oder internationaler Küche zuzuordnen. Zu jeder Jahreszeit gibt es leckere und saisonale Vorspeisen und kleine Gerichte, Hauptgerichte und Nachtische. Das Buch ist sehr umfangreich, sodass man eine gewisse Zeit benötigt, bis man alle Gerichte ausprobiert hat.
Empfehlen kann ich auf alle Fälle die Galette mit Kartoffel-Käse- oder Ratatouille-Füllung, die Pasta diavola, die Haferkekse, die Fischburger, der gestürzte Birnen-Walnuss-Kuchen und die gefüllten Zucchini-Blüten.
Zu jedem Rezept schreibt der Autor eine Erklärung oder Anekdote, die sehr lesenswert ist. Die Anleitung zu den Rezepten ist in einem Fließtext geschrieben, was ein klein wenig unübersichtlich ist und man deshalb die komplette Anleitung zuerst einmal durchlesen sollte. Hat man dies jedoch getan, so wird einem der Ablauf rasch klar und alles lässt sich gut nachmachen.
Besonders gefällt mir auch die Einteilung nach den vier Jahreszeiten und die stark saisonale Zuordnung der Rezepte.
Die Leidenschaft des Autors für gute Zutaten und für das Kochen ist spürbar und seine Lebensfreude ist auf dem Cover ersichtlich.

Ingesamt bietet dieses Kochbuch eine umfangreiche und spannende Rezeptsammlung, mit sehr vielen neuen Kochinspirationen und leckeren Gerichten, sowie spannende Erzählungen zum Landleben des Autors.
von Gänseblümchen - 2024-04-06 18:13:00

Rezepte und tiefe Einblicke - 3 Sterne

3,5 / 5

In seinem Buch "Vom Kochen und Leben auf dem Land" gibt Julius Roberts uns tiefe Einblicke in sein Leben auf dem Land. Er erzählt Geschichten aus seinem Leben und teilt seine liebsten Rezepte zusammen mit Erinnerungen. Es ist also kein klassisches Kochbuch sondern eher ein Lese-Koch-Buch.

Schon in der Einleitung des Buches ist zu bemerken, wie sehr Julius Roberts das Landleben genießt. Zwar romantisiert er das Landleben etwas, aber darüber lässt sich hinwegsehen. Die Bilder sorgen für eine Untermalung des Geschriebenen und zusammen ergibt sich ein harmonischer Gesamteindruck. Dieser wird durch die Einteilung der Rezepte, in die vier Jahreszeiten, unterstrichen.

Durch die Einteilung wird es erleichtert saisonal zu kochen, was sonst nicht immer einfach ist. Nicht immer einfach ist es auch, den Rezepten im Buch zu folgen. Durch den Fließtext und den kleinen Anekdoten von Julius, die immer mal wieder in den Text einfließen, kann man schon mal aus dem Konzept kommen. Zudem empfinde ich es als störend, dass man bei manchen Rezepten umblättern muss, und sie keine Doppelseite bekommen haben. Besonders wenn die Zutatenliste aufgeteilt wird, kann es passieren, dass man einen Teil übersieht. Dies ist in diesem Buch aber zum Glück nicht oft so. Dafür sind die Bilder der Rezepte von hoher Qualität und geben - wenn es denn welche gibt - einen guten Eindruck vom Ergebnis und machen umso mehr Lust gleich mit dem Kochen zu beginnen.

Ebenfalls schön sind die Grundrezepte in diesem Buch. Durch sie, wird man zum Ausprobieren verleitet und sie sind eine schöne Ergänzung zu den anderen Rezepten. Was hier aber schade ist ist, dass sie hinten im Buch versteckt sind und man beim durchblättern nicht direkt darauf stößt.

Gesagt sollte auch sein, dass man in diesem Buch keine klassischen englischen Rezepte vorfindet, denn hier geht es wirklich nur um die Lieblingsrezepte von Julius. Diese beinhalten oft Sardellen oder Spargel und auf Fisch und Fleisch wird auch eher selten verzichtet. Trotzdem werden wir ermutigt, die Rezepte nach unserem Geschmack zu verändern und Zutaten dazuzugeben oder wegzulassen. Der Spaß am Kochen bleibt also definitiv erhalten!

Alles in allem ist es ein Buch, das mich in vielerlei Hinsicht überrascht hat und eine Empfehlung für alle, die das Landleben interessiert und diejenigen, die nicht nur auf das Kochen, sondern auch auf das Erleben aus sind.
von Jule - 2024-03-27 20:41:00

Bodenständige Köstlichkeiten vom Land - 5 Sterne

Julius Roberts hat genug vom stressigen Leben in der Stadt. Er liebt seinen Job als Koch in einem Londoner Restaurant zwar sehr, aber mit den Arbeitszeiten kommt er nicht klar.
Er beschließt sein Leben völlig umzukrempeln und kauft einen verlassenen, heruntergekommenen Hof im Südwesten Englands, den er wieder flott macht. Er möchte zurück zum Ursprünglichen.
Davon erzählt er voller Begeisterung und sehr bildlich in einigen Kapiteln in seinem Kochbuch. Die Leidenschaft die er für seine neue Arbeit auf seinem eigenen Hof empfindet, ist in jeder Zeile spürbar.
Aber, trotz der ganzen Schwärmerei vom Landleben, dies ist ja immer noch ein Kochbuch und das Kochen hat Julius Roberts ja nicht plötzlich verlernt, weswegen auch bald der große Rezepteteil beginnt.

Aufgeteilt sind die Rezepte nach Jahreszeiten in vier Kapitel. Wirklich sortiert sind die Gerichte innerhalb dieser Kapitel trotzdem nicht. Es herrscht ein gewisses Durcheinander, nur die süßen Sachen befinden sich immer am Ende eines Kapitels.
Bei den Gerichten handelt es sich meist um einfache, aber modern interpretierte Hausmannskost.
- Besonders das WINTERkapitel bietet Eintöpfe, Gerichte mit Linsen oder auch Pasta, Quiche und Gemüse-Lasagne, Schmorgerichte mit Schweinebauch, Rippchen oder auch Lamm, ... Hauptsache bodenständig!
- Im FRÜHLING gibt es dafür viel mehr Gemüse. Der Autor arbeitet hier gerne mit Spinat, Spargel, Zucchini und Erbsen. Verpackt ist das ganze dann auf Blätterteig, als Suppe, im Fischbrötchen, als Risotto , mit Muscheln, usw.
- Im SOMMER wird es richtig bunt mit viel frischem Gemüse, Kräutern und oft wird auch mit Obst kombiniert. Leichte Fischgerichte, Pasta, Frittata, Galette, usw. Aber auch selbstgemachte Limonade darf nicht fehlen.
- Bei den HERBSTgerichten wird wieder mehr auf Deftigkeit und Saucen gesetzt. Es gibt ein wunderbares Brathähnchen mit Estragon, Hähnchen als Ricotta-Bällchen, es gibt Lammspieße, knusprigen Schweinebauch. Nur Pilze gibt es seltsamerweise nicht. Vielleicht mag er die auch einfach nicht?

In allen vier Kapiteln gibt es auch Desserts und Tartes.
Ungefähr ein Drittel der Rezepte ist auch für Vegetarier geeignet. Es wird aber viel wert auf eine gute Qualität beim Fleisch gelegt.
Der Autor ist Engländer, da war ich echt überrascht, denn von seiner Art zu kochen und bei den Produkten, die der Autor am liebsten verwendet, bin ich erst von einem italienischen Koch ausgegangen.
Es gibt eine Vielzahl an Fotos. Nicht nur die Teller mit den Gerichten werden prima präsentiert, auch Roberts Hof, die Tiere und Gärten und überhaupt die Umgebung, werden ganz toll in Szene gesetzt.
Die Anweisungen sind nicht wie üblich in Schritt-für-Schritt-Anleitungen verfasst zum abhaken, sondern in einem laufenden Text integriert. Das ist Gewöhnungssache. Man muss den Text nur aufmerksam lesen, dann entgeht einem eigentlich nichts.
Leider wird nie die Arbeitszeit angegeben. Bei dem einen oder anderen Rezept habe ich die Zeit völlig unterschätzt und das Abendessen wurde viel später fertig, als geplant.

Mir gefällt dieses Buch sehr gut, vor allem weil die meisten Rezepte für mich völlig neu sind, aber trotzdem alltagstauglich, und die Lebensmittel nie zu exotisch.
Ich bin sehr zufrieden damit und werde es noch oft nutzen.
von nanu?! - 2024-03-23 16:34:00