Rezensionen

Der große Sommer
Roman

Autor: Ewald Arenz

Erschienen 2021 bei DuMont Buchverlag
ISBN 978-3-8321-8153-6
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Ein wunderbarer Roman mit einem ganz besonderen poetischen Zauber - 3 Sterne

„Der große Sommer“ von Ewald Arenz ist 2021 im DuMont Buchverlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 320 Seiten.

Frieder hat gerade Schwierigkeiten in der Schule und anstatt den Sommer mit seiner Leichtigkeit und Unbeschwertheit zu genießen und in den Urlaub zu fahren, muss er nun büffeln und zwar beim strengen Großvater.
Und dennoch ist es auch Sommer. Und es gibt auch noch Beate und Alma und Johann. Und das Leben mit wichtigen Gefühlen.

Ewald Arenz gelingt es in seinem Roman den Leser durch seinen feinfühligen und ruhigen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Mir hat es sehr gut gefallen, die Selbstzweifel, Gedanken, Gefühle, das Heranwachsen von Frieder so hautnah zu erleben und dies ist wirklich das ganz große Verdienst des Autors. Er nimmt den Leser direkt mit in die Geschichte, schreibt so fein, genau, poetisch und versinkt niemals nie im Kitsch.
Was für ein unfassbares Sprachgefühl! Ich bewundere dies sehr und spreche eine absolute Leseempfehlung aus.

Fazit: Ein wunderschöner, feinfühliger und sehr lesenswerter Roman.
Es war für mich ein Erlebnis, dieses Buch zu lesen und in die Welt von Frieder einzutauchen.
So schön!
von BarbaraM - 2022-05-24 08:03:00

Kein Titel - 5 Sterne

Da hält das Cover echt was es verspricht. Genauso schön wie von außen ist dieses Buch von innen!
Ferienzeit ist, aber Nachprüfungen stehen an. Also fällt der Familienurlaub flach und der griesgrämige, bissl gefürchtete, jedenfalls sehr respektierte Großvater soll die Nachhilfe übernehmen.
Aus diesem Gerüst baut Ewald Arenz eine so wunderschöne Geschichte, die dieses Buch zu einem unserer Sommer-Wohlfühl-Favoriten macht.
Einfühlsam und humorvoll erzählt dieses Buch von der ersten Liebe, doofen Jungsabenteuern, von Freundschaft, großen Gefühlen … SOOOOO SCHÖN!

von Stephan Lauf - 2021-06-26 09:52:00

Kein Titel - 4 Sterne

Nach seinem letzten höchst erfolgreichem Roman „Alte Sorten“ überzeugt Ewald Arenz wiederum
mit einer emotionalen und klugen Geschichte:
Der sechzehnjährige Frieder ist dazu verdonnert, in den Sommerferien bei seinen Großeltern für die Nachprüfungen zu lernen. In Rückblicken schildert der erwachsene Ich-Erzähler, wie er diesen Sommer Anfang der 80er Jahre erlebte. Beate tritt in sein Leben: mit ihr, seiner Schwester und seinem besten Freund verbringt er die wenige freie Zeit. Frieder verliebt sich, nähert sich seinem Großvater an, erfährt etwas über die eigene Familiengeschichte. Es ist ein großer Sommer mit großen Gefühlen, die Ewald Arenz in diesem Coming-of-Age Roman heraufbeschwört. Ein Buch für alle, die sich gerne an ihren eigenen großen Sommer erinnern; die Zeit, in der alles möglich zu sein
schien.
von Janna Münster - 2021-05-05 12:32:00

Das Leben der Jugend zwischen zwei Buchdeckeln - 4 Sterne

Nach „Alte Sorten“ (den Roman kenne ich nicht, wurde aber dezent gefeiert) kommt nun der neue Roman des Autors Ewald Arenz in die Buchhandlungen: „Der große Sommer“. Der Titel mutet etwas fade an, aber der Roman ist es nicht! Ja, ein großer Sommer für den Protagonisten Frieder. Eingebettet ist die Coming-of-Age-Geschichte des Jungen in seine vermasselte Prüfung. Er schafft zum zweiten Mal seinen Schulabschluss nicht und hat nur noch eine letzte Chance: Nachprüfung! Will heißen: Lernen über den Sommer und nicht mit der Familie in den Sommerurlaub fahren. Wo parkt man den Jungen, genau, beim Großvater, dem er zunächst nicht ganz so positiv gegenübersteht.
Nun, da sind die beiden: Großvater und Enkel. Aber nicht nur die. Es gibt auch noch andere Personen, die wichtig sind für diese Geschichte sind: Alma, seine Schwester, Johann, sein bester Kumpel und die zunächst unbekannte Beate. Beate, wie ihr euch denken könnte, wird die Liebe, die es zu erobern gilt und damit ist nicht zu viel gespoilert.
Denn was den Roman ausmacht ist das Erleben des Sommers, die Beziehungen Frieders, die sich definieren. Einige neu, wie die zu Beate, andere verändert wie die zum Großvater.
Der Roman nimmt von Abschnitt zu Abschnitt Fahrt auf. Erst holpern wir im zweiten Gang einen Feldweg entlang und zum Schluss brettern wir mit allen mit den Figuren im 5ten Gang über die Autobahn. Natürlich bei offenen Fenstern. So empfand ich die veränderte Lage im Roman bis zum Schluss.
Ewald Arenz erzählt feinfüllig und intensiv von den Momenten, die uns in der Jugend prägen und – let’s face it – in diesem Roman erkennen wir „Alten“ uns doch auch immer mal wieder selbst. Was natürlich auch den Reiz ausmacht einer solchen Geschichte, als Leser:innen schwelgt man dabei schnell mal in Erinnerungen. Natürlich eher im ersten Teil der Geschichte… Diese so bekannte Zerrissenheit wie der Autor es auf Seite 109 anmerkt: „Wie konnte man gleichzeitig ein kleines Kind sein, das von der Großmutter ein Brot gemacht bekam, und ein Junge, der gerade unglücklich verliebt war, und ein anderer Junge, der über russische Gulags las und fand, dass es nie wieder einen Krieg geben durfte, und außerdem jemand, der gerade erfahren hatte, dass es in seiner Kindheit ein Vierteljahr gegeben hatte, von dem er nichts mehr wusste?“
Ein liebevoller Großvater macht das Leben leichter und auch wenn einige Szenen etwas heimelig anmuten und der Schluss ein wenig über das Ziel hinausschießt – in der Summe ein unterhaltsamer Roman, der lesenswert in diesem Frühling uns in die Hitze hinüberbegleitet.
von nil_liest - 2021-04-01 11:06:00

Rückblick an die Jugend - 5 Sterne



Der Schriftsteller Ewald Arenz hat eine hervorragende Erzählkunst. Schon sein Roman Alte Sorten konnte mich begeistern.

In seinem neuen Roman „Der große Sommer“ führt er uns an eine Erinnerung.
Der Protagonist Friedrich erinnert sich auf der Suche nach einem Grab auf dem Friedhof an seine Zeit als er 16 Jahre alt war.
Seine Versetzung ist gefährdet. Für seine Nachprüfung, darf er nicht mit auf den Familienurlaub. Er soll von seinem Großvater Nachhilfe bekommen.

Der Autor erzählt einfühlsam, manchmal witzig, aber auch mal nachdenklich von Friedrich Freundschaft mit Johannes, dem guten Verhältnis mit seiner Schwester und über die erste Liebe.
Er lässt uns die Empfindungen und Ängste miterleben. Ich sah den Jungen, wie er sich manchmal blamierte, wenn er doch so cool sein wollte.
Ewald Arenz versteht es glänzend, eine gute Atmosphäre zu vermitteln.
Der Roman ist empfehlenswert.
von begine - 2021-03-26 16:11:00

Ein Sommer, der alles verändert - 5 Sterne

Frieders Sommer sieht wenig vielversprechend aus. Während seine ganze kinderreiche Familie zum Campingurlaub fährt, muss er zu Hause bleiben, um für die Nachprüfungen zu lernen, Mathe und Latein. Und das noch dazu bei seinem strengen, unnahbaren Großvater, der gar nicht sein richtiger Großvater ist. Das sieht wirklich nicht gut aus. Einziger Lichtblick, seine Schwester und beste Freundin Alma bleibt auch in der Stadt, weil sie ein Praktikum macht. Und auch der beste Freund Johann würde die meiste Zeit da sein.
Doch dann war plötzlich alles ganz anders, er war gar nicht den ganzen Tag eingesperrt, sondern hatte die Nachmittage frei, sein Großvater besorgte ihm einen Ferialjob und er begegnete Beate und mit ihr zum ersten Mal der Liebe. Doch es ist auch ein Sommer der Verluste und schwerer Entscheidungen, ein Sommer der Jugend und einer des Erwachsenwerdens.
Es ist gar nicht so einfach, einen Roman zu beurteilen, in dem so viele Themen angesprochen werden, die einem vertraut sind, wenn man sich der Geschichte und den Protagonisten*innen so nahe fühlt, weil einem so vieles bekannt ist. Das beginnt mit der Farbe „Flaschengrün“, die meine Lieblingsfarbe ist und die immer wieder vorkommt und vom Verlag sehr schön auch im Vorsatzpapier und im Lesebändchen zitiert wird, das sind die Sommer im Freibad mit den Mutproben am Sprungturm, das ist die erste Liebe in einem dieser Sommer, das ist aber auch der frühe Verlust von einem geliebten Menschen, auch in einem Sommer, und der Ausnahmezustand danach, auch die Faszination für Friedhöfe teile ich, der Umgang mit Sterbenden ist mir vertraut und auch wie schwer es zu entscheiden ist, was zu tun ist, wenn jemand im nächsten Umfeld eine psychische Krise hat. Das alles kommt vor und ruft Erinnerungen wach.
Der Autor geht mit all diesen Themen sehr differenziert und feinfühlig um, ich fand sie ganz wunderbar in die Geschichte eingewoben. Und mochte, wie er diesen Sommer erzählt.
Ein Highlight ist natürlich auch die hochwertige Aufmachung des Romans. Es gibt keinen Schutzumschlag, dafür ist der Einband reliefartig gestaltet, man kann die Seifenblasen fühlen und der Titel ist geprägt. Das farbige Vorsatzpapier und das dazu passende Lesebändchen runden das Ganze ab. Sehr schön, sehr hochwertig, ein Buch zum Streicheln.
Mich hat der Roman sehr berührt, ich fand ihn schön zu lesen und er hat viele Erinnerungen wach gerufen. Eine schöne Neuerscheinung in diesem Jahr!
von Petris - 2021-03-26 10:18:00