Rezensionen

Zimmer 55
Ein einsames Sanatorium. Eine tödliche Falle.

Autor: Helena Kubicek-Boye

Erschienen 2024 bei SAGA Egmont
ISBN 978-3-9875004-0-4
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Gute Story, schwaches Ende - 4 Sterne

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich der Plot sehr neugierig gemacht hatte. Ich lese sehr gerne Bücher, die in Skandinavien spielen, umso mehr habe ich mich auf das Buch gefreut. Es geht gut los und erzählt so, dass man schnell in die Geschichte hineingezogen wird. Die junge Psychologin Anna ist eine sympathische Hauptfigur, mit der man gerne „unterwegs“ ist. Sie bekommt die Stelle in der bekannten Klinik mitten in den dunklen Wäldern. Man freut sich mit ihr, weiß aber schon, dass das nicht einfach werden wird.

Und so kommt es dann auch. Auch wenn man es durch die Kurzbeschreibung schon wusste, wird es interessant und spannend. Man weiß – wie auch Anna – nicht, wem man trauen kann oder eben auch nicht. Was hat es mit den anonymen Botschaften auf sich und wo ist eigentlich Zimmer 55? Was verbirgt sich hinter dieser Zahl und wer will das Geheimnis warum so verzweifelt schützen?

Anna gerät in einen gefährlichen Sog und in eine Abwärtsspirale. Das mitzuerleben ist sehr spannend und unterhaltsam und am Ende freut man sich auf die Fortsetzung um die Klinik und Anna, die schon bald herauskommen soll.

Auch wenn mich das Ende leider nicht so ganz überzeugt hat, fand ich das Buch ziemlich gut. Die Auflösung um Zimmer 55 ist nicht so wichtig und das hat mich dann auch überrascht, da das Buch ja diesen Titel hat. Vielleicht habe ich dem aber auch einfach zuviel Bedeutung beigemessen. Insgesamt eine runde Geschichte, die ich gerne gelesen habe.
von Streiflicht - 2024-04-04 20:56:00

Spannender Thriller mit Schwächen - 3 Sterne

Der Saga Egmont Verlag hat "Zimmer 55", den ersten Band einer neuen Thrillerreihe der schwedischen Autorin Helena Kubicek Boye um die Psychologin Anna Varga, der im skandinavischen Raum bereits 2018 erschienen ist, veröffentlicht.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Psychologin Anna, die eine Stelle in der berühmten rechtspsychiatrischen Klinik in Säter annimmt. Ihre alte Freundin Lina, die dort eine Facharztausbildung absolviert, hat sie dazu überredet. Anna freut sich auf die neue Herausforderung, da sie sich gerade von ihrem Freund Mathias getrennt hat und Stockholm endlich hinter sich lassen kann. Ihre Freude an der neuen Tätigkeit wird getrübt, als sie in ihrem Büro einen Hinweis auf einem Spiegel entdeckt, der auf Zimmer 55 der Klinik hinweist. Wo befindet sich dieses Zimmer, das es offiziell gar nicht gibt? Anna erhält auch anonyme Briefe, die ihr Rätsel aufgeben, und erfährt, dass ihre Vorgängerin Mona spurlos verschwunden ist. Als sie mit eigenen Nachforschungen beginnt, wird ihr geraten, sich aus der Sache herauszuhalten. Bald schon wird ein Patient von Lina tot aufgefunden ...

Der Thriller liest sich sehr flüssig, der Sprachstil ist angenehm. Die Geschichte ist in vielen kurzen Kapiteln aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und in weiten Teilen spannend. Es gibt einige Verdächtige, und die Autorin führt den Leser geschickt auf falsche Fährten. Ich mag Thriller, bei denen ich lange im Dunkeln tappe. Leider hatte ich bereits nach etwa zwei Dritteln des Buches eine gewisse Vermutung, daher war die Auflösung für mich nicht überraschend. Ich habe es sehr bedauert, dass die berührende Geschichte dahinter relativ kurz abgehandelt wurde. Hier hätte ich gern mehr gelesen.

Die Charaktere sind gut beschrieben, allerdings fand ich die Geschichte stellenweise unglaubwürdig. Auch manche Verhaltensweisen der Figuren habe ich als unrealistisch empfunden. Gut gefallen hat mir, dass das Buch ohne blutiges Gemetzel und Gewaltszenen auskommt.
von Bücherfreundin - 2024-02-05 21:54:00