Rezensionen

Rezensionen von Gabriele Reinhold

Autor: Heinz Zak

Großes Kino - 5 Sterne

Woran denken Sie, wenn Sie an Tirol denken? Klar, war nicht schwer zu erraten, vor allem an die Berge. Möglicherweise hat auch Heinz Zak dazu beigetragen. Mit seinen alpinen Klettereien, seinen Vorträgen, seinen Fotos, vor allem aber mit seinen grandiosen Bildbänden. Begonnen hat es mit seinen fotografisch festgehaltenen Eindrücken und Ausblicken vom "Karwendel", dann folgte das "Stubai", nunmehr liegt der gewaltige Band "Tirol" vor. Sein Meisterwerk?

So Sie dieses Buch schon kennen, haben Sie ein Lieblingsfoto? Gibt es ein Bild, das für Sie schlichtweg herausragend ist? Eigentlich schwer vorstellbar, einfach weil es viel zu viele großartige Fotos gibt: Aus der Schobergruppe, den Lechtalern, vom Wilden Kaiser. Oder jenes fantastische Bild, aufgenommen am Gipfel der Wildspitze, welches die Tofanen, den Antelao in den Dolomiten zeigt. Dann, gleich ein paar Seiten weiter, der Zak'sche Blick zum, der wunderbare Ausschnitt vom (noch) beeindruckenden Sexegertenferner. Die Lärchen am Mullwitzkopf, die Watze im Kaunergrat, der Blick von der Nockspitze ins Inntal . . . Machen Sie sich doch einfach selbst ein Bild.
Autor: Heidi Troi

Schmunzelkrimi - 3 Sterne


Fortsetzung des Heimatkrimis, beinahe etwas märchenhaft - z.B. die Reiterin, welche "wie ein Huhn daherflattert und deren Haar in der Sonne glitzert wie ein blonder Wasserfall" oder dieser Beau, dessen "blendend weisse Zähne, viel zu viele für einen einzigen Mund" zu sein scheinen.
Garniert mit etlichen Südtiroler Spezialitäten, aber "Möhren" in der Gemüsesuppe ? Hoila, wos isch den epper des ?
Gelungene, entspannende Unterhaltungslektüre, für eine weitere Fortsetzung wäre vielleicht ein Ortswechsel angebracht.
Autor: Heidi Troi

Heimatkrimi - 3 Sterne


Sympathisch, autentisch-südtirolerisch, unterhaltsam.
Ein richtiger Schmunzelkrimi.
Autor: Friedl Volgger

SEHR ANSTRENGEND - 4 Sterne

Leseempfehlung, insbesondere für Nachkommen seinerzeitiger Optanten.
Autor: Lois Hechenblaikner

GUT ANDERTHALB KILO - 1 Sterne

wiegt dieses Werk, welches man höchstens einmal kopfschüttelnd und angewidert durchblättert. Schade um's Geld ! Man kann der Meinung von Alois Schöpf nur beipflichten, dass dieses an Geschmacklosigkeit nicht zu überbietende "Kunstwerk" des Alpbacher Fotokünstlers Hechenblaikner, welcher vom Handelsblatt sogar als "fotografischer Thomas Bernhard" - der würde sich im Grab umdrehen - bezeichnet wurde, und dem für die immerhin vier Seiten Text verantwortlichen Literaturkritiker Stefan Gmünder, nicht nur aus ethischen Gründen, "geradezu um die Ohren gehauen" gehört.
Ich würde das gerne übernehmen, aber mangels persönlicher Anwesenheit derselben und einer für mich zu komplizierten Rückgabe an die Buchhandlung, landet es dort wo es hin gehört: Auf dem Misthaufen ! Den beiden, trefflich als "auflagenmaximierende Autoren" Bezeichneten, wird das egal sein.

KLARTRAUM - 2 Sterne

Wachtraum, Tagtraum wird man spätestens nach dem ersten Drittel dieses, na ja - abgesehen vom Einband nicht besonders traumhaften Romans - googeln. Leider droht immer wieder große Gefahr, mitten in einem Kapitel einzuschlafen. Nach gut der Hälfte habe ich es nicht mehr ausgehalten und den erlösenden Schluss vorweg genommen, um dann beruhigt in einen traumlosen Schlaf zu versinken.
Kommt zum Bücherhaufen - für WAMS.
Autor: Karsten Dusse

DIE MÖRDERISCHE FORTSETZUNG - 4 Sterne

unter Anwendung von Lehrsätzen der Achtsamkeitsphilosophie, diesmal in Verbindung mit der These eines jedem Menschen innewohnenden "inneren Kindes", ist wieder absolut ungewöhnlich, interessant, spannend bis zuletzt, sehr angenehm und, mit einer einzigen Ausnahme, sehr sympathisch zu lesen:
Die durchaus verzichtbare, zweideutig-eindeutige, parallele "Phantasiegeschichte des inneren Kindes", gegen Ende des Romans, in welcher der Autor nicht enden wollend erzählt, wie er, unter anderem, seine bis zur Besinnungslosigkeit geschüttelte, prall mit Flüssigkeit gefüllte Dose entlud, was ihm durchaus gegönnt gewesen sei, sollte wohl besonders lustig sein. Wem es nicht gefällt, der könnte die drei Seiten ohne weiteres entfernen, der Handlung des Romans würde es nicht schaden. Liebhaber dieses Genres wären bei Houellebecq weit besser aufgehoben.
Es reicht nun auch, denn alle für eine Tötung in Frage kommenden, zwielichtigen Gestalten wurden achtsam ermordet und der Anwalt möge sich wieder seinem Hauptberuf widmen.

DER WOLF - 5 Sterne

und die Erfahrungen des Wolfsforschers Luke, der in Kanada im Rudel mit den Wölfen lebte, sind ein wesentlicher Bestandteil dieses spannenden Romans. Da sich die "großen Beutegreifer" in unserem Alpenraum immer mehr ausbreiten, ist sehr interessant einiges über die betreffende Tierpsychologie zu erfahren, vielleicht hilfreich für ein besseres Verständnis der durch die wachsende Wolfspopulation verursachten, immer größer werdenden Probleme.
Autor: Dale Carnegie

ARBEIT HILFT - 4 Sterne

gegen die grössten Probleme der Menschheit, nämlich die "Gewohnheit sich Sorgen zu machen", gegen Depressionen, gegen schlechte Gedanken, gegen Trübsinn, gegen Dummheiten, gegen Schlaflosigkeit, eigentlich gegen alle im Laufe des Lebens vorkommenden psychischen Unzulänglichkeiten, aber auch gegen durch Sorgen verursachte Krankheiten wie Schnupfen, Rheumatismus, Zuckerkrankheit und hohem Blutdruck, behauptet Dale Carnegie.
Sich "durch Beschäftigung betäuben" rät der Autor in seinem, irgendwie lustig zu lesenden, weltberühmten Klassiker der Lebensberatungsliteratur aus dem Jahr 1948, welcher eigentlich zahlreiche, auch noch heute gültige Lebensregeln enthält, jedoch mit einem auf die heutige Zeit ausgerichteten update aktualisiert und ein wenig "entstaubt" werden sollte.

Autor: Anja S. Beyer

Venedig zieht immer, - 4 Sterne

nicht nur bei Donna Leon.
Nett zu lesende, gelungene Kombination von Vergangenheit mit Gegenwart, so dass man sich in jedem Zeitabschnitt sofort zurecht findet, was nicht alle Schriftsteller so gut wie diese Autorin beherrschen. Nur die immer wieder gewaltsam verwendeten italienischen Worte stören; der Leser weiss schon, dass Vendig in Italien liegt, sich die Handlung in Italien abspielt, und man dort italienisch spricht. Eine Fremdsprache in einem deutschen Text passend und gefühlvoll einzubauen ist eine große Kunst, genannt "die feine Klinge", die nur wenige Autoren beherrschen, Anja diesbezüglich leider nicht:
Dass man z. B. den Markusplatz im Text unbedingt "Piazza San Marco" nennen muss oder die Rialtobrücke auch noch mit d i e Ponte di Rialto bezeichnet - wenn schon, dann wenigstens d e r (il) Ponte di rialto, verursacht bei empfindlichen Lesern zumindest Augenschmerzen.