Rezensionen

Rezensionen von CanYouSeeMe

Autor: Ireti Amojo; Melina Borcak; Yassamin-Sophia Boussaoud; Miriam Davoudvandi; Anne Dittmann; Karin Hartmann; Asha Hedayati; Mandy Mangler; Rebecca Maskos; Saboura Naqshband; Nicole Seifert

Spannender Input - 4 Sterne

Unlearn Patriarchy 2 wurde von Emilia Roig, Alexandra Zykunov und Silvie Horch herausgegeben und beinhaltet insgesamt dreizehn Essays verschiedener Autor*innen zu verschiedenen Schwerpunktthemen, u.a. Körper, Erziehung, Mental Health, Medizin und Literatur.
Je nach Schwerpunkt konnte mich ein Essay mehr oder weniger persönlich ansprechen, allen gemein ist jedoch, dass wichtige Aspekte diskutiert und aufgezeigt werden. Somit konnte ich als Leserin aus allen Essays einige Aspekte und Denkanstöße mitnehmen. Je nach schreibender Person ist der Schreibstil und die gewählte Sprache mal leichter und flüssiger, mal etwas umständlicher zu lesen, insgesamt sind jedoch alle Essays durch ihre Kürze und Übersichtlichkeit gut lesbar. Die Kürze bedeutet auch, dass nicht immer in die Tiefe gegangen werden konnte, was in dieser Veröffentlichungsform auch nicht erwartet werden sollte. Umso schöner ist das Literaturverzeichnis, durch das ich mich in einigen Themengebieten durchgearbeitet habe, um mehr Hintergründe zu verstehen.
Einige Essays machen wütend, betroffen oder konsterniert - keines jedoch mutlos. Deutlich wurde, dass jede schreibende Person Expert*in für das jeweilige Thema ist, so wurde sehr viel Wissen vermittelt und Glaubwürdigkeit erreicht. Das gefällt mir an diesem Buch besonders gut.
Ich finde dieses Buch liefert einen wichtigen Aspekt um patriachale Strukturen im Alltag zu benennen und sich bewusst zu machen, eine Änderung dieser bestehenden Missstände braucht Mut und Entschlossenheit und wird vermutlich viel Zeit benötigen...
Autor: Mareike Fallwickl

Liegen - 5 Sterne

"Und alle so still" ist ein Roman der Autorin Mareike Fallwickl, welcher als großer feministischer Gesellschaftsroman beworben wird. Das erhöht die Ansprüche an das Buch deutlich. Die Autorin hat bereits mehrere Bücher, darunter auch Bestseller geschrieben, dieses Buch ist jedoch das erste, das ich von ihr lese.

Die Thematik dieses Buches ist scheinbar leicht zu beschreiben, dann jedoch so weitschweifig, ausladend und vieles umgreifend, dass eine kurze Zusammenfassung nicht adäquat scheint. Fallwickl schreibt in einer unbestreitbar feministischen Perspektive, teils utopisch anmutend bezüglich der Solidarität unter weiblich gelesenen Personen. Es werden viele verschiedene Themen aufgegriffen, Feminismus wird systemisch betrachtet und macht somit sehr viele einzelne Themen auf - darunter leidet die Tiefe in den einzelnen Bereichen, wie z.B. sexualisierte Gewalt, Ausbeutung marginalisierter Gruppen, geschlechtergebundene Care-Arbeit, und so vieles mehr.

Der Schreibstil der Autorin war mich mich zu Beginn etwas holprig, innerhalb der ersten Kapitel bin ich jedoch gut in die Story hineingekommen. Die Handlung wird aus den Perspektiven drei verschiedener Personen erzählt: Elin, Nuri und Ruth. Dazu kommen personifizierte Einschübe einer Pistole, einer Gebärmutter und der medialen Berichterstattung. Dieses Stilmittel hat mich positiv überrascht und konnte interessante Perspektiven zum Gesamteindruck ergänzen.

Auch wenn dieses Buch keine formvollendete Abhandlung über Missstände und Ungerechtigkeiten ist, mitunter den roten Faden aus den Augen verliert und nicht immer klar ist, welche Message im Endeffekt neben // so wie es ist kann es nicht bleiben // übrig bleiben soll - ich habe dieses Buch sehr gern gelesen und konnte es nicht aus den Händen legen! Daher gebe ich trotz kleiner Mängel volle Punktzahl für ein mitreißendes und bewegendes Buch!
Autor: Gabriella Santos de Lima

That Girl - 3 Sterne

"That Girl" von Autorin Gabriella Santos de Lima hatte meine Neugier mit dem interessanten Klappentext, der ein brandaktuelles Thema für viele junge Frauen aufgreift. Protagonistin ist Influencerin Tess, aus deren Sicht die Handlung geschildert wird. Tess war mir von Beginn an sympathisch, wenn auch ein wenig zu naiv und eindimensional geschildert. Dennoch habe ich sie gern durch das Buch begleitet.
Der Schreibstil des Buches war für mein Empfinden überraschend einfach und teils schon etwas zu platt. Dennoch hat er sich sehr angenehm und flüssig lesen lassen. Die Charaktere in diesem Buch neigen jedoch von Zeit zu Zeit dazu ausufernde Monologe zu führen, was teils etwas zu viel des Guten für mich war.
Die Story an sich wurde durch regelmäßige Postings und Chats, sowie Auszügen aus den Romanen der 'Protagonistin aufgelockert, was für mich in diesem Kontext ein gelungenes Stilmittel darstellte.
Die Story insgesamt hat mir gut gefallen, sie hat viele Themen aufgegriffen, u.a. Fatshaming, Body-Positivity und natürlich überwiegend der Druck, der auf scheinbar perfekten Influencer:innen lastet, die einem bestimmten Genre zugeordnet werden. Das ist natürlich alles nicht neu, bringt jedoch dennoch eine interessante Perspektive, die für meinen Geschmack allerdings nicht ihr volles Potenzial entfalten konnte. Ich glaube, dass noch viel möglich gewesen wäre mit dieser spezifischen Thematik im Setting dieses Buches. So bleibt die Geschichte etwas fad und ähnlich blass wie die Farben des Buchcovers. Jedoch finde ich das Buch insgesamt gelungen, auch wenn etwas Luft nach oben bleibt. Ich fand den Inhalt angenehm zu verfolgen, trotz der leicht oberflächlichen Abhandlung viele relevante Aspekte eingearbeitet, die zum Nachenken angeregt haben. So sehr wird das Buch vermutlich nicht in mir nachhallen können.
Autor: Kathleen Glasgow

You'd be home now - 5 Sterne

"You'd be Home Now" von Autorin Kathleen Glasgow ist ein Buch, von dem ich nicht erwartet habe, dass es mich so sehr catcht. Ich habe es innerhalb eines Tages durchgelesen, konnte es einfach nicht aus der Hand legen und wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht!
Dies ist das erste Buch der Autorin, das ich gelesen habe. Der Schreibstil, in Übersetzung durch Maren Illinger, hat mir sehr gut gefallen. Er lies sich schnell ung zügig lesen, ohne dabei zu anspruchslos und platt zu sein. Die Sprache hat auch gut zum Setting und zur Zielgruppe des Buches gepasst.
Protagonistin Emory ist mir sofort ans Herz gewachsen, als Leserin konnte ich mich gut in sie hineinfühlen. Die Beziehung zu ihrem Bruder ist meiner Meinung nach gut und authentisch dargestellt. Es gefällt mir, dass dieses Buch ein durchaus schwerwiegendes Thema, Drogensucht, auf diese einfühlsame und ehrliche Art und Weise aufgreift. Dabei gelingt es der Autorin jedoch nicht zu pathetisch zu sein und vor allem die Situation der Angehörigen gelungen herauszuarbeiten. Es hat mich gefreut, das vor allem gesellschaftskritische und keine individuell anklagenden Aspekte diesem Buch zu grunde liegen.
Insgesamft habe ich dieses Buch sehr gern gelesen, es hat auch nach dem Lesen noch einen Widerhall und wird mich vermutlich auch noch weiter beschäftigen. Eine absolute Leseempfehlung!
Autor: Maxim Leo

unfreiwillig jung - 4 Sterne

"Wir werden jung sein" ist der zweite Roman, den ich von Autor Maxim Leo gelesen habe. Nachdem ich "Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße" vor allem auch wegen des humorvollen Schreibstils, dem interessanten Protagonisten und moralischen Überlegungen sehr gelungen fand, hatte ich ähnliche Ansprüche an dieses Buch - und sie wurden nicht enttäuscht.

Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen, passt sich den Eigenheiten der verschiedenen Protagonist:innen jedoch nur mäßig an. Dennoch war der Lesefluss ungestört.
Die Handlung des Buches wird größtenteils aus fünf verschiedenen Perspektiven geschildert: vier Patient:innen, die unwissentlich durch eine Medikamentenebenwirkung verjüngt wurden, und der zugehörige Arzt. Einige wenige Male wird auch die Perspektive eines Mitglieds des Ethik-Beirates geschildert. Diese unterschiedlichen Perspektiven haben das Lesen sehr kurzweilig und abwechslungsreich gemacht, was mir gut gefallen hat.
Andererseits waren dadurch für jede Perspektive nur beschränkt Möglichkeiten für tiefergehende Ausführungen, so dass einige Handlungsstränge für mein Empfinden zu oberflächlich oder rasant dargestellt wurden. Ich hätte mich über mehr Zeit mit den vier Personen und damit auch mit mehr Auseinandersetzung mit den individuellen Folgen der unfreiwilligen Verjüngung gefreut. Das ist für mich der größte Kritikpunkt an diesem Buch.
Der Autor spricht sehr viele interessante Verwicklungen, sowie ethische Übrlegungen an, die dem geschilderten Szenario folgen könnten. Dies waren auch für mich spannende Gedankenspiele über Werte und Normen der Gesellschaft.

Besondere Erwähnung muss natürlich auch das liebevoll gestaltete und gut zu Buch und Titel passende Cover finden. Der Gesamteindruck ist sehr harmonisch.
Autor: Howard, Scott Alexander; Burger, Anke Caroline

20 Jahre - 5 Sterne

"Das andere Tal" ist der Debüt-Roman von Autor Scott Alexander Howard - und ein gelungener noch dazu. Das Setting finde ich extrem spannend: Ein Dorf, dessen Nachbardörfer um 20 Jahre zeitversetzt leben. Das ergibt eine spannende Welt mit interessanten Gedankenspielen. Die von Howard geschaffene Welt ist düster und bedrückend - die Dörfer umgeben streng gesicherte Zäune, Fluchtversuche enden mit dem Tod, die Gendarmerie patroulliert stetig.
Die Handlung hat mir vor allem im ersten Teil sehr gut gefallen. Ich bin schnell in die Geschichte reingekommen und konnte mich gut mit Protagonistin Odile Ozanne zurechtfinden. Im zweiten Teil sind beinahe 20 Jahre vergangen - ein Zeitsprung, den ich auf den ersten Seiten noch nicht mitbekommen habe und ein wenig verwirrt durch den Inhalt geholpert bin. Dann hat es jedoch *klick gemacht. Die Handlung des zweiten Teils ist für mein Empfinden etwas träger und ein klitzekleines bisschen langatmiger.
Sprache und Schreibstil haben mir jedoch zu jedem Zeitpunkt zugesagt und ich wollte nur zu gern wissen, wie es mit Ozanne weiter geht und wie sich ihr leben entwickeln wird. Dabei werden lebensbeeinflussende Fragen behandelt, Howard lässt immer wieder philosophische Gesanken einfließen, womit die gesamte Story an Tiefgang gewinnt.
Insgesamt hat mich "Das andere Tal" trotz kleiner Schwächen auf voller Linie überzeugen können - absolute Leseempfehlung!

Die Influencerin - 3 Sterne

"Die Influencerin - Ich folge dir. Ich verfolge dich. Ich zerstöre dich." von Rebecca Russ ist in der Hörbuchfassung von Jasmin Shaudeen gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimmen der Sprecherin kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt.
Die Handlung wird aus zwei Perspektiven geschildert und beim Hören war mir leider nicht immer sofort klar, wann es einen Wechsel der Perspektive gegeben hat. Das hat das Hören für mich etwas erschwert.
Die Handlung hat mir grundlegen gut gefallen, der Aufbau und auch die Perspektivenwechsel haben eine gute Spannung erzeugt, die ich gebannt verfolgt hab. Protagonistin Sarah war mir zwar nie sympathisch, ich habe sie jedoch gut kennenlernen können durch die Ich-Perspektive. Alle weiteren Personen sind jedoch sehr undeutlich und flach dargestellt - jedoch ausreichend für den Plot.
Zum Ende hin hat sich die Geschichte für mich aber ein wenig zu unauthentisch und die Verstrickungen und Entwicklungen nicht mehr zum Gesamtgefüge passig angefühlt. Mir war es zu viel des Guten - die Story wäre auch ohne gut ausgekommen finde ich. Das fand ich sehr schade, denn für mich haben die Entwicklungen im letzten Drittel das bis dahin sehr gelungene Buch ein wenig runter gezogen.
Insgesamt fand ich diesen Thriller durchaus solide, jedoch zum Ende hin unnötig überladen und mit einigen Schwächen in der Charakterdarstellung.

Blutschwur - 3 Sterne

The Queen Will Rise von Marie Niehoff ist in der Hörbuchfassung von Dagmar Bittner und Sven Macht gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecherin und des Sprechers kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit waren diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Die Handlung wird aus zwei Perspektiven geschildert und bei der Unterscheidung dieser haben die beiden Sprecher:innen sehr geholfen. So hat jede Perspektive einen eigenen Charakter bekommen. Das gefällt mir immer gut.
"The Queen will rise" ist der zweite Band der Reihe um Protagonistin Florence. Nachdem der erste Band mich nur bedingt überzeugen, aber durch einen gekonnten Cliffhanger zum Weiterlesen motivieren konnte, habe ich mich also an den zweiten Band gewagt. Wie bereits erwähnt haben die beiden Sprecher:innen das Buch sehr gut vertont, Schreibstil und Sprache der Autorin sind jedoch auch sehr angenehm und passend zu Genre und Zielgruppe des Buches.
Die Handlung ist für mich in diesem Buch eindeutig das größte Manko. Für mich waren beinahe alle Drehungen und Wendungen vorhersehbar, so dass ich nur wenig Spannung beim Lesen hatte. Dennoch hab ich die Story um die Beziehung von Flo und Ben gern verfolgt. Auch hier hätte ich mir mehr Tiefe und weniger abrupte und teils wenig nachvollziehbare Handlungen gewünscht.
Ich hatte das Gefühl, dass sich große Teile der Handlung sehr hingezogen haben, zum Ende hin wurde es dann wieder ein wenig zu dicht und gedrängt. Insgesamt hätte ich mir deutlich mehr Informationen zur Welt an sich, zum roten Regen, den Hintergründen zur Feindschaft zwischen Menschen und Vampiren, ... gewünscht. Hier war ganz viel Potential, das leider nur mäßig genutzt wurde.
Die Gestaltung der Charaktere hingegen hat mir gut gefallen. Auch wenn ich es erstaunlich finde, dass ein gar nicht so junger Vampir so viel Wankelmut inne haben kann. Dennoch habe ich alle Charaktere in mein Herz geschlossen. Auch die Nebencharaktere haben eine ausreichende Tiefe um nicht zu platt zu wirken.
Ich hätte mich sehr gefreut, wenn dem Ende ein paar Seiten mehr gewidmet worden wären, denn so wirkte alles sehr gehetzt und unausgereift.
Insgesamt ist "the Queen will rise" ein solides, jedoch etwas unausgereiftes Buch. Ich bin gespannt, was wir in Zukunft von der Autorin lesen dürfen.

Hunting Souls - 5 Sterne

"Hunting Souls - Unsere verräterischen Seelen. Bis dass der Tod uns endlich scheidet?" von Tina Köpke ist in der Hörbuchfassung von Rebecca Veil und Louis Friedemann Thiele gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimmen der Sprecherin und des Sprechers kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit waren diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Ich finde es immer toll, wenn einzelne Charaktere von verschiedenen Sprecher:innen gesprochen werden, denn so bekommen sie noch einmal mehr Tiefe und Persönlichkeit. Außerdem hilft es enorm die einzelnen Perspektiven und Charaktere voneinander zu unterscheiden.
Dieses Buch ist der erste Band eines Enemies-to-lovers-Zweiteilers und macht Dank des offenen Endes wirlich neugierig auf das abschließende Buch. Das Setting dieses Buches gefällt mir hervorragend, ich lese gern rund um übernatürliche Wesen und so konnte ich mich schnell in die Welt von Protagonistin Katrina einfinden. Die Handlung hat mir gut gefallen, auch wenn mir einige Wendungen zu vorhersehbar waren - anderes hingegen hat mich überrascht. Der Spannungsbogen war gut aufgebaut und ich möchte nun wirklich nicht mehr all zu lang auf den zweiten Teil warten müssen.
Sprache und Schreibstil waren angenehm zu hören. Ich hätte mich gefreut, wenn noch mehr Informationen zur übernatürlichen Welt vorhanden gewesen wären, vielleicht kommt dies im folgenden Buch...
Insgesamt hat mich dieses Buch positiv überrascht und ich hoffe der zweite Teil kann mithalten.
Autor: Dani Shapiro

Leuchtfeuer - 4 Sterne

Zugegebenermaßen hat mir das Cover von "Leuchtfeuer" gar nicht gefallen - ich finde das Blumenmotiv äußerst nichtssagend und es scheint auf den ersten Blick nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun zu haben. Dennoch hat mich der Klappentext ausreichend neugierig auf den Inhalt des Buches gemacht.
Dani Shapiro erzählt die Story in verschiedenen Zeitebenen aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Zeitebenen folgen nicht linear aufeinander, sondern springen ohne erkennbares System hin und her. Wechsel der Zeitebene und Perspektive sind sehr gut gekennzeichnet und somit nachvollziehbar. Schreibstil und Sprache haben mir sehr gut gefallen, sind flüssig und leicht zu lesen.
Auch wenn es in "Leuchtfeuer" um Auswirkungen von unausgesprochenen und verdrängten Geheimnissen geht, ist die Freundschaft zwischen Ben Wilf und Waldo Shenkman mein unumstrittenes Highlight dieses Buches. Die Handlung selbst ist aus verschiedenen Perspektiven geschildert, spielt in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Autorin Dani Shapiro schafft es in einer unaufdringlichen, stillen und dennoch eindringlichen Art und Weise die Geschichte zweier Familien zu erzählen, dabei zugleich große Sinnfragen und die kleinen Momente zu beleuchten. All das in einem sehr amerikanischen Vortort-Setting. Hier und da sind mir jedoch einige Handlungsstränge zu sprunghaft, wenig erklärliche Lücken zwischen Zeitebenen oder eine etwas oberflächliche Abhandlung.
Insgesamt konnte mich das Buch jedoch völlig in den Bann ziehen, ich habe es gern gelesen, hatte dabei einige Charaktere mehr ins Herz geschlossen als andere und war schlussendlich wirklich traurig, dass das Buch zu Ende war.