Garcia, Saenz Eva; Jakubeit, AliceDie Stille des Todes

Allgemeine Handelsware

S. Fischer Verlag GmbH

519g

ISBN 978-3-651-02588-2

Lieferung in 2-3 Wochen

Die Stille des Todes


Fesselnder Auftakt einer Thriller-Reihe
Dieser Thriller ist der erste einer Trilogie rund um den sympathischen Inspector Unaí López de Ayala und seiner Kollegin Inspectora Estíbaliz Ruiz de Gauna.

Kurz zum Inhalt:

Während der Renovierungsarbeiten an der Kathedrale von Vitoria wird ein ermordetes Pärchen gefunden. Doch es ist nicht nur irgendwie ermordet worden sondern, ziemlich genauso inszeniert, wie alle anderen Paare, einer Mordserie, die vor zwanzig Jahren die Stadt erschüttert hat: Mann und Frau sind nackt und halten sich gegenseitig jeweils eine Hand an die Wang.

Wie kann das sein? Der Täter von damals verbüßt nach wie vor seine Strafe in der Haftanstalt. Ist er unschuldig? Hat man damals Fehler in den Ermittlungen gemacht? Brisant ist die Sache allemal, weil Täter und damalige Ermittler Zwillingsbrüder sind.

Inspector Unaí López de Ayala, den man seit seiner Jugend „Kraken“ nennt, und seiner Kollegin Inspectora Estíbaliz Ruiz de Gauna läuft die Zeit davon. Denn der nächste Doppelmord lässt nicht lange auf sich warten ....


Meine Meinung:

Die baskische Autorin Eva García Sáenz lässt mit dieser Thriller-Trilogie ihre Leser in die tiefen Abgründe der menschlichen Seele blicken.

Ich bin ja nicht unbedingt ein Thriller-Fan, doch dieser hier hat mich gleich zu Beginn in den Bann gezogen. Neben der spannenden Handlung wird auch der Geschichte der Stadt viel Platz eingeräumt. Das gefällt mir sehr gut, denn solche Informationen erweitern den Horizont.

Die Atmosphäre in der Stadt, die bereits vor zwanzig Jahren von einer Mordserie heimgesucht worden ist, ist gut dargestellt. Die ohnehin schon zurückhaltenden Bewohner, sind misstrauischer denn je.

Die Charaktere sind bodenständig. Die wenigen, die zugezogen sind, erleben das Gefühl des „Nicht-dazu-Gehörens“ hautnah. Vitoria ist ein Kleinstadt, in der jeder jeden kennt. Das macht auch die Ermittlungen gleichzeitig leicht und schwer. Ayala kennt die Menschen und ihre Gedanken, ist er doch ein ausgezeichneter Profiler. Doch dieser Fall scheint ihn an seine Grenzen zu bringen.
Die Leser können den Ermittlern über die Schulter schauen. Interessant ist die hohe Dichte an sehr alten Menschen. Menschen wie Ayalas Großvater oder seine Großtante, die obwohl jenseits der 90 Jahre mit beiden Beinen im Leben stehen. Doch genauso auffällig sind gewalttätige Väter, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Leben ihrer Kinder haben. Das erschreckt ein wenig. Ist es die karge Landschaft oder die seit je her, in viele kriegerische Scharmützel verwickelte Bevölkerung, die hier einen besonderen Menschenschlag hervorbringt?

Der Schreibstil ist gefällig, fesselnd und angenehm lesbar. Um die vielen, für deutschsprachige Zungen mitunter schwierigen Namen auseinander zu halten, gibt es im Anhang ein Personenverzeichnis sowie ein ausführliches Glossar. Mit Hilfe des Stadtplanes von Vitoria und der Landkarte des Baskenlandes kann sie der Leser gut orientieren.

Fazit:

Ein fesselnder Thriller, der Lust auf die Folgebände macht. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

grenzgenial
Einfach lesen, wirken lassen - ein Tipp den nächsten Thriller von Eva Garcia Saenz geich mitnehmen, Suchtgefahr !

Hier endet deine Jagd, hier beginnt die meine
von Ele
Die Stille des Todes, Thriller von Eva Garcia Saenz, 576 Seiten erschienen bei Fischer Scherz.
Inspektor Ayala genannt Kraken ermittelt mit seiner Kollegin Inspectora Gauna in ihrem ersten gemeinsamen Fall.
In einer alten Kathedrale in Vitoria im Baskenland wurden die Leichen eines jungen Paares gefunden, die Auffinde-Situation erinnert an eine Mordserie die Zwanzig Jahre zuvor die Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Auch damals gab es Morde an Paaren die in gleicher Weise arrangiert waren. Für die damaligen Verbrechen sitzt seit zwanzig Jahren Tasio de Ortiz der berühmte Historiker im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses. Sein erster Hafturlaub steht unmittelbar bevor. Weitere Morde folgen und Tasio bietet dem Kraken seine Hilfe bei der Überführung des Mörders an. Wurde er damals zu Unrecht verurteilt? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Der Plot teilt sich in 25 spannende Kapitel, welche mit großen Kapitelzahlen und einem Tweed, des inhaftierten Tasios an den Kraken, überschrieben sind. Der Schreibstil der Autorin ist atmosphärisch dicht und unglaublich rasant. Ich war von diesem Debüt regelrecht überwältigt. Dass Saez aus Vitoria stammt, merkt man sofort an der Beschreibung des Settings, man kann sich die geschriebenen Szenen mühelos vorstellen und ist sich stets bewusst, dass die Handlung im Baskenland zuträgt. Dies war mein erster Thriller der in Spanien spielt und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den ungewöhnlichen Namen von Charakteren und Orten, die glücklicherweise im Anhang extra aufgeführt sind, hat man sich auch daran gewöhnt. Besonders das Personenregister fand ich dabei hilfreich. Die Karten in den Umschlagklappen habe ich ebenfalls des Öfteren zu Rate gezogen. Namen und Ausdrücke in Spanisch bzw. Baskisch sind kursiv gedruckt. Leider konnte ich nicht alle kursiven Wörter im Glossar finden.
Die Geschichte lebendig zu erzählen ist der Autorin sehr gut gelungen, da sie als Schreibstil die Ich-Form aus der Sicht des Protagonisten gewählt hat. Außerdem handelt die Geschichte in zwei Zeitebenen. Wobei mich anfangs der Erzählstrang aus der Vergangenheit noch mehr fesseln konnte. Das Land prägt den Charakter, der handelnden Figuren. Alba, German, die Zwillinge und auch der Großvater des Kraken erscheinen für mich, als ob sie alte Bekannte wären. Alle Personenen authentisch und nachvollziehbar handeln zu lassen hat Eva Garcia Saez in ihrem Debütthriller zur Perfektion gebracht. Die Spannung war durchgehend hoch und zum Ende nervenzerreißend, bis kurz vor dem Schluss konnte ich den wahren Täter noch nicht ausmachen und war von der Auflösung überrascht. Temporeich und zügig liest sich das Buch und nebenbei erfährt der Leser noch einiges über die Historie und Bräuche der Gegend. Meine Lieblingsfigur der Geschichte war der betagte aber rüstige Großvater des Kommissars, eine wahrhaft beeindruckende Figur, die hoffentlich in den Fortsetzungen noch oft mit dabei ist. Die Kollegin Esti dagegen hätte ich mir gerne etwas mehr ausgearbeitet gewünscht. Das Ende gestaltet sich so, dass es eine befriedigende Auflösung gibt, der Leser aber gerne wissen will was in den weiteren Bänden passiert. Da die Serie in Spanien schon mit drei Bänden erschienen ist, wird es bis zum Erscheinen nicht allzu lange dauern. Darauf bin ich wirklich schon gespannt. Die Leseprobe der Fortsetzung im Anschluss an das Buch habe ich gelesen und es geht unmittelbar mit einem neuen Fall weiter. Der vorliegende Band soll verfilmt werden. Das kann ich mir gut vorstellen, denn bei der Lektüre lief die Handlung sowieso schon wie ein Film in meinem Kopf ab. Ein Thriller den ich nur empfehlen kann und 5 Sterne verdient hat.

Spannung pur!
von Sabine M
Ein grausamer Mörder geht um in Vitoria, dieser beschaulichen Stadt im Baskenland. Er tötet immer zwei. Zwei, die das gleiche Alter haben. Zwei, die sich nicht kennen. Er drapiert sie an öffentlichen Orten. Wie ein Liebespaar. Inspector Ayala, der Kraken, sieht sofort Parallelen zu einem alten Fall. Aber der Täter ist seit zwanzig Jahren inhaftiert. Gibt es einen Trittbrettfahrer? Oder sitzt der Falsche im Gefängnis?

Mich hat schon die XXL-Leseprobe des Manuskripts im letzten Jahr begeistert und ich habe mich sehr gefreut, dass ich ein Leseexemplar ergattern durfte. Ich wurde nicht enttäuscht.

Der Inspector darf seine Geschichte selbst erzählen, was dafür sorgt, dass man als Leser immer sehr nahe am Fall ist. Zusammen mit einer Kollegin und guten Freundin geht er auf die Suche nach dem Täter. Mit vielen Rückblicken, die teilweise sehr weit in die Vergangenheit vorstossen und einer sehr direkten und detailreichen Art zu Schreiben schafft Eva Garcia Saenz eine Atmosphäre, die an Spannung kaum zu überbieten ist. Ständig folgt man den neuen Fährten, um dann doch wieder zu erkennen, dass man auf einem Irrweg unterwegs ist. Bis ganz am Ende weiß man nicht, wo dieser Weg hinführt und man ist mehr als einmal starr vor Schreck.

Nebenbei erfährt man noch sehr viel über die Region und die Menschen, die im Baskenland leben. Auch die verwendeten, spanischen Redewendungen und die genaue Beschreibung der alten Bauwerke katapultieren den Leser direkt in die alavesische Hochebene. Das gibt dem Buch noch einmal ein ganz besonderes Flair. Das sehr ansprechende Cover setzt dem Ganzen noch die Krone auf und macht das Paket komplett.

Für mich ein sehr gelungenes Debüt, das neugierig macht, wie es mit Inspector Ayala weiter geht. Denn es wird schwer, diesen Roman noch zu toppen.

Starker erster Fall
von Amena25


Vitoria im Baskenland ist der Schauplatz dieses spannenden Krimis. Während der Feierlichkeiten zum Dia del Blusa werden in der Kathedrale zwei Leichen gefunden: ein Mann und eine Frau, völlig nackt und die Hände wie in einer zärtlichen Geste auf die Wange des anderen gelegt. Inspector Unai López de Ayala, Profilingexperte bei der Kriminalpolizei in Vitoria, erinnert sich sofort an eine Serie von gleichartigen Verbrechen, die vor 20 Jahren die Stadt erschütterten. Damals waren vier Doppelmorde begangen worden, zwei Neugeborene, zwei Fünfjährige, zwei Zehn- und zwei Fünfzehnjährige waren in genau derselben Stellung tot aufgefunden worden. Der Täter, auf den alle Indizien hinwiesen, war ausgerechnet Tasio Ortiz de Zárate, der berühmteste und beliebteste Archäologe des Landes. Überführt und festgenommen wurde er von seinem Zwillingsbruder Inspector Ignacio Ortiz de Zárate! Tasio sitzt seit nunmehr zwanzig Jahren für diese Verbrechen im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses, hatte aber immer seine Unschuld beteuert. Ist der erneute Doppelmord, dieses Mal an zwei Zwanzigjährigen, von einem Nachahmungstäter verübt worden. Oder hat Tasio aus dem Gefängnis heraus den Mord in Auftrag gegeben?
Für Inspector Ayala und seine Kollegin Esti beginnt ein nervenaufreibender Fall, der beide auch privat an ihre Grenzen bringt.
Der Krimi beginnt mit einem ungewöhnlichen Prolog: Ayala erzählt in der Ich-Form, wie er mit einer Kugel im Kopf auf das Geschehen zurückblickt. Doch dies nimmt keineswegs zu viel vorweg. Die Ermittlungen führen Inspector Ayala und seine Kollegin immer wieder auf neue Spuren. Tasio bietet aus dem Gefängnis heraus Ayala sogar seine Mithilfe an, doch weiß der Inspector nicht, ob er ihm trauen kann. Genauso wird man als Leser immer wieder auf neue Verdächtige und falsche Spuren gelockt, was die Spannung stetig hochhält.
Eingeschoben sind Kapitel, die ein Geschehen aus den 70er Jahren um Doctor Urbina und seine verbotene Leidenschaft für eine Patientin erzählen. Erst nach und nach setzen sich die Mosaiksteinchen dieser Vorgeschichte zu einem schlüssigen Zusammenhang mit der eigentlichen Handlung zusammen.
Verwirrend sind zu Beginn die vielen baskischen Begriffe und die zahlreichen und sehr langen Namen, Abhilfe schaffen hier aber ein Personenregister und ein Glossar am Ende des Buches. Teils merkwürdig, teils etwas hölzern empfinde ich manche Dialoge. Überraschend, allerdings auch etwas überladen ist die Auflösung am Ende. Hier hätten etwas weniger Verwicklungen gereicht. Gut gefallen hat mir die Beschreibung der historischen Bauwerke der Stadt Vitoria, der Atmosphäre, besonders während der Feierlichkeiten, aber auch die Schilderung des Lebens auf dem Lande, was der Krimihandlung eine charakteristische, unverwechselbare Note gibt.
,,Die Stille des Todes“ ist der starke erste Fall für Inspector Ayala, zwei weitere Bände erscheinen bald.

Mysteriöse Serienmorde im Baskenland
von Christina P.
Der Fund von zwei Toten weckt böse Erinnerungen in Inspector Unai López de Ayala. Die Opfer, Mann und Frau, liegen nackt in einer liebevollen Umarmung inmiten einer Kirche im spanischen Vitoria. Bereits vor 20 Jahren arrangierte ein Serienmörder seine Opfer auf genau dieselbe Art. Doch für diese Taten sitzt der Archäologe Tasio de Ortiz seit bereits 20 Jahren im Gefängnis und erwartet erst in Kürze seinen ersten Freigang. Ist ein Nachahmungstäter am Werk? Zieht Tasio aus dem Gefängnis heraus die Fäden? Oder war damals vielleicht jemand anderes der Täter, wie der Verurteilte seit 20 Jahren behauptet? Etwa sein Zwillingsbruder? Während die Ermittler noch im Dunkeln tappen, wird die Mordserie nach altem Schema fortgeführt…
Mit „Die Stille des Todes“ startet die Trilogie um den spanischen Ermittler Ayala, genannt „Kraken“. Bereits den Beginn fand ich schon sehr interessant: Inspector Ayala hat eine Kugel im Kopf und erzählt anschließend rückblickend, wie es dazu kam. Normalerweise bin ich bei Romanen aus der Ich-Perspektive skeptisch, oftmals sind mir diese zu subjektiv oder enthalten viele langweilige Gedankengänge. Durch den taktischen Kniff, alles rückblickend zu erzählen, kann der Inspector allerdings Unwichtiges auslassen und verschont den Leser mit irrelevanten Gedankenkarussells.
Inhaltlich ist der Fall recht anspruchsvoll, Inspector Ayala und seine Kollegin Inspectora Estíbaliz Ruiz de Gauna ermitteln in viele Richtungen, tragen nach und nach Fakten zusammen – aber der entscheidende Hinweis offenbart sich erst ziemlich spät. Zudem bietet der damalige Verurteilte seine Hilfe bei der Suche nach dem Täter an. Da weiß man auch nicht, ob es ein Trick ist, seine Weste reinzuwaschen, oder ob im Gegenzug jemand ihm oder seinem Zwillingsbruder die Morde unterschieben will. Zusätzliche Rückblicke in die 1970er Jahre erzählen ergänzend von der Vergangenheit der Mutter der Zwillinge, welche sich nach und nach in das Gesamtbild einfügt und Hinweise auf den wahren Täter der Mordserie liefert.
Die Spannung des Thrillers hält bis zum Ende an und geht über den Punkt des Kopfschusses auf den Inspector hinaus. Der Lokalkolorit ist wunderbar in die Handlung eingewoben mit diversen historischen Bauten, Volksfesten und Spezialitäten, ebenso das Private der Ermittler, was jedoch nur einen angenehm geringen Anteil im Vergleich zu den Ermittlungen ausmacht.
Mir hat dieser doch recht komplex aufgebaute Thriller sehr gut gefallen, die Folgebände werden hoffentlich ebenso spannend.

Sehr guter Auftakt für den KRAKEN
von gaby2707
2016 - Vitoria im Baskenland: Bei den Renovierungsarbeiten an der Kathedrale finden die Arbeiter zwei junge nackte Menschen auf dem Boden der Krypta liegend vor. So, wie sie arrangiert wurden, lässt die Zurschaustellung sofort an eine Mordserie von vor 20 Jahren denken. Aber der damals verurteilte angesehene Archäologe Tasio Ortiz de Zarate sitzt in Zaballa im Hochsicherheitstrakt und wartet nach 20 Jahren auf seinen baldigen Hafturlaub.
Inspector, Profilingexperte und Fallanalytiker Unai Lὁpez de Ayala genannt KRAKEN und seine Kollegin und beste Freundin Inspectora Estibaliz „Esti“ Gauna, spezialisiert auf die Analyse der Opfer, gehen beide gerne Wege neben der Legalität bzw. neben dem Gesetz. Sie suchen nach dem neuen Täter bzw. versuchen neue Morde zu verhindern. Kein leichtes Unterfangen.
In einem weiteren Handlungsstrang aus dem Jahr 1069 lerne ich Blanca Díaz de Antoñana und den Gynäkologen Álvaro Urbina kennen.


Durch die verschiedenen Handlungsstränge, bei denen ich erst zum Schluss dahinter komme, wie sie alle zusammen hängen, steigt die Spannung hoch und bleibt auch oben.
Nachdem ich mich an die spanischen Namen und Orte gewöhnt hatte, ging es mit dem Lesen leicht und flüssig vorwärts. Die intensive Beschäftigung mit dem Seelen- und Gefühlsleben von Unai lässt die Seiten nur so durch meine Finger gleiten. In der Mitte hat die Geschichte zwar ein paar Längen, was aber der Geschichte insgesamt nicht geschadet hat.
Eva Garcia Sáenz stellt mir auch die anderen Personen sehr menschlich und nahbar vor. Ich hatte schnell ein intensives Verhältnis mit einigen von ihnen. Dass ich die Inspectoren auch privat etwas näher kennenlerne gefällt mir sehr gut. Wobei Unais 94jähriger Opa sofort mein Herz erobert hat.

Ich erfahre so ganz nebenbei einiges über die Jahrhunderte alte Stadtgeschichte, über Bräuche und Feste in der Region. Immer wieder eingefügt spanische Worte oder Satzteile, sorgen bei dem Thriller noch mehr für das lokale Flair.

Die einzelnen Kapitel sind mit Orts- und Datumsangaben überschrieben, wodurch ich einen noch besseren Überblick über das Geschehen habe und alles besser gedanklich einsortieren kann.

Neben der ausführlichen Danksagung werden mir im Anschluss an den Thriller viele der hier agierenden Personen vorgestellt. Im Glossar erfahre ich Ausführlicheres von Orten und Namen, denen ich in der Geschichte begegnet bin. Überhaupt hat es mir gut gefallen, dass ich viele Informationen rund um das Baskenland bekomme. Einem Landstrich, mit dem ich mich bisher nur sehr wenig bzw. gar nicht beschäftigt habe. Hier aber bekomme ich richtig Lust, diese Gegend auf meine Reiseliste zu setzen. In allem lese ich auch die Liebe der Autorin zu ihrem Land.

Ich habe einen packenden Thriller gelesen, der mich mit einem etwas ungewöhnlichen Prolog und interessanten Personen sofort gefesselt hat. Dass ich dabei noch einiges über das Baskenland erfahren habe, ist ein interessanter Nebeneffekt.
Ein Buch, dem ich meine Leseempfehlung gebe!

Spannendes Katz- und Mausspiel
von KimVi
In der Kathedrale von Vitoria wird ein ermordetes Paar aufgefunden. Es ist genauso drapiert, wie die Opfer der Mordserie, die die Stadt vor zwanzig Jahren in Atem hielt. Der damalige Täter wurde gefasst und sitzt noch immer im Gefängnis. Nun steht allerdings sein erster Hafturlaub an. Ist damals überhaupt der wirkliche Mörder verurteilt worden oder ist der Mann unschuldig? Inspector Ayala ermittelt und gerät dabei selbst in große Gefahr....

"Die Stille des Todes" ist der Auftakt einer Reihe, in der Inspector Unai López de Ayala ermittelt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei der Hauptteil in der Ich-Form, aus der Sicht des Inspectors, geschildert wird. Es gibt allerdings auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, die zunächst nicht mit dem aktuellen Geschehen in Verbindung gebracht werden können, sich aber im weiteren Verlauf ins Gesamtbild einflechten.

Es gelingt der Autorin hervorragend, sofort das Interesse an der Handlung zu wecken. Denn der Prolog, in dem Inspector Ayala den Leser ins Geschehen einführt, endet bereits mit einem Paukenschlag. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Denn der Inspector plaudert locker aus dem Nähkästchen. Er versteht es nicht nur Spannung aufzubauen, sondern auch Humor einfließen zu lassen, der dafür sorgt, dass man das Gefühl hat, ihm direkt gegenüber zu sitzen und seinem Bericht zu lauschen. Man stellt schnell fest, dass Ayala geradezu besessen davon ist, die Identität des Täters zu lüften und die Mordserie zu stoppen. Deshalb verfolgt man ein Katz- und Mausspiel, das durchgehende Spannung garantiert und in einem grandiosen Finale gipfelt.

Die Beschreibungen des Baskenlandes sind dabei so gelungen, dass man sich der Handlungsorte stets bewusst ist. Die besondere Atmosphäre schwebt regelrecht zwischen den Zeilen, sodass man das Gefühl hat, selbst durch die Gassen zu streifen und dabei die beschriebenen Orte aufzusuchen. Die Charaktere wirken außerdem sehr lebendig. Man kann sich deshalb mühelos auf die spannende Jagd nach dem Täter einlassen. Doch hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint, denn es kommt zu einigen Überraschungen.

Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten und bei diesem Exemplar habe ich mich ausgesprochen gut unterhalten. Denn durch die intensiven Beschreibungen der Handlungsorte und Charaktere, konnte ich mich ganz auf die Handlung einlassen und die spannende Jagd nach dem Täter genießen.
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