Ezekiel BooneDie Brut - Sie sind da

Taschenbuch

Fischer TB (2017)

399 Seiten

ISBN 978-3-596-03553-3

Besorgungstitel, lieferbar voraussichtlich innerhalb von 14 Tagen

Die Brut - Sie sind da

Langtext
Etwas lebt. Und es vermehrt sich rasend schnell. Am Amazonas stirbt eine Wandergruppe. Kurz zuvor war ein merkwürdiges Summgeräusch zu hören. In Indien schnellen die Seismographen in die Höhe, doch es folgt kein Erdbeben. In China wird eine Atombombe gezündet. Angeblich versehentlich. In Minneapolis stürzt ein Flugzeug vom Himmel. Im Wrack findet Agent Mike Rich eine verbrannte Leiche aus der etwas Schwarzes kriecht. Biologin Melanie Guyer erhält in Washington eine FedEx-Sendung. Ein mysteriöser Fund von den Nazca-Linien. - Publishers Weekly: "Infernales Chaos, böse Kreaturen... E. Boone verwebt glaubhafte Dialoge und Charaktere in eine atemberaubende Geschichte von Schicksal und Heldentum... ein süchtig machender literarischer Angriff."


»Sie sind allein darauf angelegt, zu fressen.«
von Tarika
In Peru stirbt eine Wandergruppe. Kurz zuvor wurden schwarze Insekten gesichtet.
Wissenschaftler in Kanpur, Indien, werden von einem Erdbeben überrascht. Die Werte der Seismographen schnellen in die Höhe.
In Minneapolis soll Detective Mike Rich den bisher ungeklärten Absturz eines Flugzeuges untersuchen. Im Wrack findet er eine Spinne.
Biologin Melanie Gruyer erhält in Washington eine FedEx-Sendung. Inhalt: Spinneneier, die bei den Nazca-Linien gefunden wurden.
Und in China wird eine Atombombe gezündet. Angeblich versehentlich.
Etwas sorgt für Unruhe auf der Welt. Und es vermehrt sich exponentiell. (Klappentext)

Den Schreibstil von Ezekiel Boone fand ich sehr angenehm und auch flüssig zu lesen, der teilweise etwas flapsig wirkte und nicht überragend. Aber gerade in seiner Einfachheit war er eben sehr bestechlich, wodurch man im Prinzip schnell lesen konnte. Das Grundthema und die Idee dahinter fand ich zudem sehr interessant und das war letztendlich auch der Punkt, der mich beim Lesen vorangebracht hat.
Was mir allerdings nicht gefallen hat, waren die vielen mit Namen auftretenden Personen und die vielen Handlungsstränge und -orte. Dadurch verliert man durchaus schnell man den Überblick und ich musste öfters erst mal wieder überlegen, wer das eigentlich schon wieder war und welche Geschichte ich mit diesem Namen zu verbinden hatte. Andere namentlich auftauchende Figuren wurden gar nur einmal genannt, wodurch man auch nie wusste, ob der jetzt wichtig genug ist, dass man sich den Namen merken soll oder nicht.
So sind meiner Meinung nach auch einige unnötige Längen entstanden und man hat Details erfahren, die man nicht so ganz zu verwenden versteht. Einige Kürzungen hätten der Geschichte sicher gutgetan, vor allem dann, wenn man unnötige Szenen entfernt hätte, die man auch in ein paar Sätzen hätte schildern können statt dem Ganzen gleich ein ganzes Kapitel zu widmen.
Wer übrigens panische Angst vor Spinnen hat oder auch zart besaitet ist, für den ist ?Die Brut ? Sie sind da? definitiv nicht geeignet. Denn ohne zu viel zu verraten: es wird eine große Menge an Spinnen auftreten und es wird Szenen geben, die ziemlich eklig und gruselig sind.
Das Ende hat mich allerdings etwas frustriert, da für eine recht (zwischenzeitliche) Lösung des Konflikts fehlte. Dieser wird nämlich nur kurz pausiert und auf den nächsten Teil der Trilogie verschoben.

?Die Brut ? Sie sind da? hat vor allem durch den angenehmen Schreibstil und der spannenden Idee der Geschichte punkten können. Deutlich Abzug gab es aufgrund der zu vielen Figuren, Handlungsstränge und -orte. Dadurch gab es unnötige Längen und unnötige Details, die beim Lesen nur störten.

Die Brut
von
Eigene Inhaltsangabe:

Der reiche Henderson unternimmt eine Expedition im Amazonas. Doch seine Wandergruppe wird von einer schwarzen Masse überflutet. Ihm gelingt die Flucht zu seinem Privatjet. Doch dieser stürzt ab! Als Agent Mike Rich das Wrack untersucht krabbelt etwas Schwarzes aus der verkohlten Leiche von Hernderson. Zur gleichen Zeit erhält die Spinnenforscherin Melanie Guyer einen kalzifizierten Kokon von den Nazca-Linien. In Indien spielen die Seismographen verrückt und in China wird eine Atombombe gezündet. Steht die Welt kurz vor einer Katastrophe?



Schreibstil:

Der Schreibstil von Ezekiel Boone lässt sich angenehm und flüssig lesen. Leider beginnt das Buch schon mit mehreren Handlungssträngen was ich sehr verwirrend fand. Auch während des gesamten Buches kamen immer wieder neue Protagonisten und Handlungsstränge hinzu. Das empfand ich als sehr anstrengend. Im Laufe der Zeit kam ich immer besser zurecht, aber manchmal ist weniger mehr! Durch die vielen verschiedenen Handlungen, kamen auch die Protagonisten zu kurz. Es fehlte an einer gewissen Tiefe, so dass ich zu keinem einen richtigen Bezug aufbauen konnte und ich leider nicht richtig mitfiebern konnte. Die Kapitel sind immer mit dem Ort des Geschehens gekennzeichnet. Das war auch von Nöten um nicht komplett durcheinander zu kommen. Ansonsten haben die Kapitel eine angenehme Leselänge.



Allgemeine Meinung:

Die Geschichte an sich hat Potenzial, allerdings kam bei mir kaum bis gar keine Spannung auf. Der ständige Szenen- bzw. Ortswechsel erschwerte es wirklich in das Geschehen einzutauchen. Durch die vielen Protagonisten kam es auch oft zu Verwechslungen und ich konnte keine richtige Beziehung aufbauen. Eine Invasion von Spinnen entspricht meiner Meinung eher einem anderem Genre wie Thriller. Bis überhaupt was passiert ist, hat es sehr lange gedauert. Hätte ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen, hätte ich es wahrscheinlich bei Seite 150 abgebrochen. Im Nachhinein bin ich froh es nicht gemacht zu haben, denn es wird zum Ende hin dann wesentlich besser. Leider endet das Buch mehr oder weniger "mittendrin", da es eine Fortsetzung geben wird. Die Brut kann man lesen, muss man aber nicht. Manche Szenen sind etwas eklig, aber im Rahmen.



3 von 5 Sternen

Spannende Geschichte aber zu viele Charaktere
Meine Meinung:

Dieses Buch war in Bezug auf seinen Ekelfaktor definitiv eine Herausforderung für mich. Ich finde, dass der Autor an vielen Stellen ganz schön übertreibt.

Die Handlung ist aber stets spannend. Ich fand es interessant mehr über das ?Problem? zu erfahren und habe im Kopf auch immer Szenarien durchdacht.

Was ich nicht so gut fand war, dass es zu viele Charaktere gibt. Ich bin streckenweise gar nicht mehr durchgestiegen wie die ganzen Charaktere zusammenpassen und was wem wo genau passiert ist. Es waren auf jeden Fall weit über 10 Sichtweisen. Das ist einfach zu viel. Ich hätte es mir gewünscht, dass sich der Autor auf weniger Charaktere konzentriert und diese dann auch wenigstens gescheit ausarbeitet. So blieb einfach ein unfertiges und wenig tiefgehendes Gerüst übrig. Es hat einfach nicht meinen Geschmack getroffen.

Der Schreibstil hat mir gefallen. Man kam schnell durch die Geschichte und sie ließ sich flott lesen.

Insgesamt ist es eher ein mittelmäßiges Buch für mich. Da es eine Reihe ist, hängt auch noch vieles in der Schwebe und wurde nicht aufgeklärt. Das finde ich recht schade, denn ich bin mir noch nicht sicher, ob ich wirklich die Fortsetzung lesen möchte.

Die Menschheit wird heimgesucht, diesmal in Form von Spinnen
von
Seltsame Vorfälle auf der ganzen Welt passieren und noch weiß niemand genau was gerade passiert. Schwarze Schatten, die sich bewegen und komische Geräusche machen, ein Spinnenkokon, der bei Grabungen bei den Nazca-Linien gefunden wurde, ein Milliardär, der in seinem Flugzeug abstürzt und aus dessen Leiche eine Spinne hervorkrabbelt, komische seismologische Daten in Indien und das ist erst der Anfang, denn plötzlich kommt es zu einer Atombombenexplosion in China, die neue Fragen aufwirft.

Dieses Buch unterscheidet sich alleine schon dadurch von anderen, dass man zu Beginn durch die wechselnden Perspektiven und Orte ohne viel Vorlauf in das Geschehen hineingeworfen wird und anfänglich gar nicht weiß wie man das alles einordnen soll, da auch zwischen den Handlungssträngen noch nicht wirklich ein gemeinsamer Bezug hergestellt wird. Manche der Personen erleben wir nur um sie gleich darauf sterben zu sehen, andere tauchen später wieder auf und sterben dann dennoch. Es gibt natürlich einen Punkt an dem man sich dann als Leser schon wünschen würde, dass jetzt endlich mehr Handlungsfäden zusammenlaufen würden und die Hauptcharaktere fixiert werden, damit auch inhaltlich etwas weitergeht, was der Autor nach einiger Zeit selbstverständlich tut, selbst wenn zwischendurch immer noch scheinbar total unnötig kurze Sequenzen vorkommen. Dennoch ist es spannend, weil man erst gegen Ende des Buches dann wohl die wirklich wichtigen Charaktere zusammen hat die wohl auch in der Fortsetzung noch von Bedeutung sein werden. Dies hat der Autor sehr gut gemacht, indem er am Ende in einem Epilog alle diese Charaktere kurz zeigt und wo sie am Ende des 1. Bandes stehen, während es in punkto Spinnenepidemie noch viele offene Fragen gibt und man nur den ersten Schub überstanden zu haben scheint.

Man bekommt hier im weiteren Verlauf der Geschichte mit den verschiedensten Personengruppen in Berührung (Politiker, Wissenschaftler, Militär, Polizei, Suvivalisten, Zivilisten,?) und es ist durchaus interessant zu sehen wie diese auf die Gefahr reagieren und die Situation wahrnehmen. Besonders die politische Ebene ist gut umgesetzt, während einem dennoch einige Entscheidungen zu denken geben oder auf Unverständnis stoßen, bekommt man eine Ahnung davon wie es in Wirklichkeit wohl ablaufen könnte.
Die Charaktere werden schnell und einfach eingeführt, wobei hier neben ihren fachlichen Qualitäten vor allem ihre Liebesangelegenheiten viel Raum bekommen, die einen zwar jetzt nicht so wichtig erscheinen, aber was wäre ein Roman ohne ein paar private Beziehungskisten und in der Realität ist es ja oftmals nicht anders. Und obwohl hier die Frauen alle als sehr gutaussehend geschildert werden, sind sie dennoch starke und intelligente Charaktere, die hier neben den Männern ordentlich mitmischen und sogar das Sagen haben. Großteils jedoch geht es hier darum wie die Spinne, plötzlich aus dem Nichts auftauchen, sie sich ihren Weg frei fressen, sich vermehren und für ordentliches Chaos auf der Welt sorgen.
Etliches erscheint einem zwar etwas schwer vorstellbar und in so einigen Punkten bleibt die Neugierde noch unbefriedigt, dennoch ist es spannend seine eigenen Theorien zu spinnen und selbst Teil dieser Menschen zu werden, die versuchen dahinter zu kommen was hier vor sich geht. Man kann nur hoffen, dass am Ende alles logisch und stimmig aufgelöst wird. Wer schon, so wie ich, bei kleinsten Spinnen die Krise bekommt, der wird auch hier oftmals von Ekel und Gänsehaut überrannt werden und schon selbst die ein oder andere Phantomspinne sehen, weshalb es dann wohl auch noch intensiver ist als für jemanden der mit Spinnen keine Probleme hat.

Fazit: Viele grausige Stellen und besonders für Leute mit guter Vorstellungskraft und Arachnophobiker ein Buch, das einem unter die Haut geht. Da es als Trilogie angelegt ist, bleiben natürlich am Ende viele Fragen noch offen, andere wurden teilweise schon etwas geklärt. Ich persönlich fiebere dem 2. Band entgegen, da ich unbedingt Antworten haben will. Wer Filme wie Arachnophobia, Angriff der Killerbienen usw. mag, der wird auch dieses Buch verschlingen, selbst wenn (noch) nicht alles stimmig erscheint und es durchaus noch Luft nach oben gibt was die Handlung und Figuren anbelangt, die hier zugunsten der Spinnen und vielen Szenenwechsel doch etwas in den Hintergrund gerückt wurden. Alles in allem aber ein gelungener Start dieser Reihe, der einen enorm gespannt zurücklässt was da wohl noch auf die Menschheit zukommen mag.

Angriff der Killerspinnen
von Lagoona


Im Prinzip geht es in "Die Brut" um ein Weltuntergangsspektakel, welches man sich in seinen kühnsten Träumen wohl lieber nicht vorstellen möchte. Spinnenschwärme, die überall auf der Welt flutartig auftauchen und quasi alles umbringen, was ihnen über den Weg läuft und das auf eine so widerliche Art und Weise,
das es mich jetzt noch am ganzen Körper krabbelt. Es gibt viele einzelne Handlungsstränge, die dem Leser ein komplettes Bild verschaffen sollen, wie es an den verschiedenen Orten auf der Welt
aussieht. Somit kann es leicht passieren, dass man ein wenig den Überblick verliert, da man sich wirklich mit fast jedem
neuen Abschnitt wieder auf neue Charaktäre und Orte einstellen muss.

Mein Fazit:

Ich habe mich schwer getan und kam nicht wirklich gut voran. Zwei Protagonisten waren mir auf Anhieb zwar sympathisch,
aber durch die vielen Perspektivwechsel, kamen sie für mich leider ein wenig zu kurz. Das ganze Weltuntergangsspektakel war mir das am Ende ehrlich gesagt auch ein bisschen zu viel des Guten.
Nun bin ich aber auch eh kein Fan von solchen Theorien oder Filmen und ein großer Spinnenfreund bin auch nicht.
Interessant waren für mich dennoch die biologischen Erklärungen über diese ganz besondere Art von Spinnen und ihrem Verhalten.

Fans von "Angriff der Killerbienen" oder "Arachnophobia" kommen hier sicher auf ihre Kosten, mich konnte "Die Brut" nicht so recht überzeugen.

Es wird übrigens noch zwei Fortsetzungsbände von "Die Brut" geben. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich sie eher nicht lesen werde.

Von mir gibt es 3 Sternchen für die Todesspinnen

Schaurig-kurzweilige Unterhaltung!
von
Inhaltsangabe: Am Amazonas stirbt eine Wandergruppe. In Indien schnellen die Seismographen in die Höhe, doch es folgt kein Erdbeben. In China wird eine Atombombe gezündet. In Minneapolis stürzt ein Flugzeug vom Himmel. Im Wrack findet Agent Mike Rich eine verbrannte Leiche, aus der etwas Schwarzes kriecht. Biologin Melanie Guyer erhält in Washington eine FedEx-Sendung, ein mysteriöser Fund von den Nazca-Linien. Etwas lebt. Und es vermehrt sich rasend schnell.

Meine Meinung: Ja, Spinnen sind nicht meine liebsten Tiere. Und desto größer sie sind, desto eher ergreife ich bei dem Anblick die Flucht. Und doch wollte ich das Buch mit den Spinnenweben auf dem Cover und dem vielversprechenden Klappentext unbedingt lesen. Man quält sich ja gerne selbst. :o)

Der Roman ist irgendwo zwischen Thriller, Horror und Dystopie angesiedelt. Man muss sich darauf gefasst machen, dass es an einigen Stellen eklig wird. Also echt jetzt. Richtig eklig. Soviel vorweg.

Die Handlung wird langsam aufgebaut, hier braucht man teilweise ein bisschen Geduld. Aus vielen verschiedenen Perspektiven auf der ganzen Welt verstreut bekommt man nach und nach Einblick in den Beginn der herannahenden Katastrophe. Darauf muss man sich einlassen. Man wird einige Charaktere nur kurz kennenlernen, bevor sie die Geschichte schon wieder verlassen. Andere tauchen erst viele Seiten später wieder auf. Der Schwerpunkt der Geschichte liegt nicht auf den Charakteren und deren Tiefgründigkeit. Trotz der vielen Stränge gelingt es dem Autor gut, die Handlung im weiteren Verlauf zusammenzuführen.

Die Stimmung des Buches konnte mich definitiv packen und bescherte mir gute kurzweilige Unterhaltung. Auch wenn man merkt, dass es der erste Teil einer Trilogie ist und das Erzähltempo manchmal unter dem Erzählstil mit den vielen verschiedenen Perspektiven leidet. Davon wird die Geschichte dann aber hoffentlich beim zweiten Teil profitieren, den ich sicher auch lesen werde. Zu neugierig bin ich, wie es der Menschheit und den schaurigen Biestern ergehen wird. :o)

Unterhaltsamer Pageturner
von
- Band #1 von 3 der ?Die Brut?-Reihe -

* Die Rezension enthält leichte Spoiler! *

~ Ein unterhaltsamer Pageturner, der schon in Richtung Horror geht und der mit einem flüssigen Schreibstil, einer interessanten Idee und einer unheilvollen Atmosphäre punkten kann. Einen Pluspunkt erhält der Autor für seine fortschrittliche Darstellung von Frauen und Minderheiten. Leider hat Ezekiel Boone zu viele Perspektiven gewählt, wodurch wichtige Personen zu kurz kommen. Dafür gibt es einen Stern Abzug. ~

Inhalt

Auf der Welt geschehen seltsame Dinge: In Peru stirbt eine Wandergruppe. In China wird versehentlich eine Atombombe abgeworfen. Die Wissenschaftlerin Melanie Gruyer erhält eine seltsame Sendung. Ein Flugzeug stürzt in Minnesota ab, aus der verkohlten Leiche kriecht etwas Lebendiges. Und all diese Dinge sind nur der Anfang von etwas Größerem, einer weltweiten Katastrophe?

Informationen

Erzählstil: auktoriale bis figurale Erzählsituation, Präteritum;
Perspektive: aus vielen verschiedenen Perspektiven (weiblich und männlich)
Kapitellänge: normal bis sehr kurz (1-14 Seiten)

Meine Meinung

Einstieg

Dieses Buch klang einfach zu gut um wahr zu sein. Der Klappentext erinnerte mich stark an ?Dark Inside? von Jeyn Roberts. Und wer mich auch nur ein bisschen kennt, weiß, dass dieses Buch zu einem meiner absoluten Favoriten gehört und ich es eigentlich ständig allen Horror- und Thrillerbegeisterten ans Herz lege. (Das ist übrigens ein Wink mit dem Zaunpfahl.) Der Einstieg verlief schon einmal angenehm. Sofort fand ich in die Geschichte und auch die Spannung ließ nicht lange auf sich warten.

Schreibstil

Der Schreibstil von Ezekiel Boone ist sehr flüssig und absolut angenehm zu lesen. Literaturpreise wird der Autor damit zwar nicht gewinnen, allerdings funktioniert sein Schreibstil fantastisch, wenn es darum geht, Spannung zu erzeugen und das Kopfkino anzuwerfen. Tatsächlich sieht man alles sofort vor sich, manche beschriebenen Szenen werden bildgewaltig und fast schon filmisch geschildert.

Personen

Am Beginn war ich noch ganz angetan von den verschiedenen Perspektiven, Handlungssträngen und Schauplätzen, bekommt man dadurch doch einen guten Überblick über die Geschehnisse in aller Welt. Je weiter das Buch jedoch fortschritt, umso mehr Schauplätze und Perspektiven schienen es zu werden. Langsam kam ich mit den Nebenpersonen durcheinander, verwechselte sie oder konnte sie nicht mehr richtig einordnen. Dies wurde leider zunehmend schlimmer, so dass viele wichtige Personen viel zu kurz kamen. Hier hätte der Verlag eingreifen müssen, zumal viele Vorkommnisse in andere Handlungsstränge integriert hätten werden können. Auch wenn es mir nicht den Lesespaß verdorben hat, ärgere ich mich doch über das verschwendete Potential.

Dazu kommt, dass der Autor auch jeder noch so unbedeutenden Person eine ziemlich detaillierte Hintergrundgeschichte verpasst ? um zu vermeiden, dass es zu oberflächlichen Figurenbeschreibungen kommt. Das macht durchaus Sinn, doch auch hier ist der Autor manches Mal übers Ziel hinausgeschossen.

Bei den Hauptfiguren hat es mir jedoch gefallen, dass diese relativ gut ausgearbeitet und leicht auseinanderzuhalten waren. Bei dieser Menge an Figuren eine Leistung! Manche der Figuren sind unsympathisch, selbstverliebt oder überheblich, doch hier bin ich mir sicher, dass für jede/n jemand dabei ist, mit dem er/sie mitfiebern kann.

Pluspunkt

Einen Pluspunkt gibt es dafür, dass der Autor bewusst Frauen in Machtpositionen beschreibt (es gibt eine erfolgreiche Wissenschaftlerin, eine Soldatin in leitender Position und sogar eine weibliche Präsidentin), und so veralteten Rollenklischees entgegenwirkt. Auch Sexismus wird hier offen angesprochen und Minderheiten (zum Beispiel Schwule) werden hier großteils von Klischees verschont, was ich einfach nur großartig finde. Ezekiel Boone ist eindeutig ein moderner Autor.

Etwas gestört hat mich dennoch, dass fast alle Frauen ausnahmslos als sehr hübsch beschrieben wurden. Hier hätte ich mir mehr Diversität gewünscht. Irgendwie hatte ich nämlich das Gefühl, dass der Autor trotz aller löblichen Bemühungen bei seinen Protagonistinnen den Fokus doch zu sehr auf das schöne Äußere legt.

Idee und Themen

Die Grundidee ist spannend und konnte mich überzeugen. Das Buch schneidet verschiedene Themen an, geht bei vielem jedoch nicht in die Tiefe, weil die verschiedenen Personen einfach zu wenig Platz bekommen, um sich eingehend mit ihren Problemen zu beschäftigen. Das wird hoffentlich im zweiten Band noch etwas besser.

Die Versuchstiere im Labor und die Selbstverständlickeit, mit der sie getötet werden, haben mir fast das Herz gebrochen. Wir müssen dafür kämpfen, dass Tierversuche endlich abgeschafft werden, heutzutage gibt es genügend Alternativen. Wir müssen aufhören, es als selbstverständlich anzusehen, dass jedes Jahr Millionen von Versuchstieren in Laboren bei sinnlosen Tierversuchen ihr Leben lassen müssen. Im Internet finden sich alle notwendigen Informationen für alle am Thema Interessierten.

Spannung

Die Beschreibungen sind zu Beginn mysteriös, erst nach und nach wird das Ausmaß der Katastrophe deutlich. Der Autor versteht es, Cliffhanger gekonnt einzusetzen und hetzt so die LeserInnen durch das Buch. Ständig will man wissen, wie es weitergeht, die Spannung ist (bis auf einen kurzen Einbruch) relativ konstant vorhanden. Für starke Spinnenphobiker ist das Buch übrigens nicht geeignet und auch alle anderen können mit der einen oder anderen Gänsehaut rechnen. Beim Beschreiben von ekelhaften/schlimmen Dingen geht es mitunter nämlich sehr ins Detail und die unheilvolle Atmosphäre, die das Buch durchdringt, tut ihr Übriges.

Humor

Das Buch kann sehr selten kleine Spuren von subtilem Humor enthalten. Sehr selten.

Ende

Auch wenn der Autor einen guten Zeitpunkt wählt, um den Band zu beenden, so ist das Ende doch mehr als unbefriedigend. Viele Fragen bleiben offen, vieles wird am Ende nur noch sehr kurz angeschnitten. Was der Autor uns sagen will, ist klar: Kauft den nächsten Band! Ob ich das tun werde, ich weiß noch nicht. Den zweiten Band werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.

Mein Fazit

Ein unterhaltsamer Pageturner, der schon in Richtung Horror geht und der mit einem flüssigen Schreibstil, einer interessanten Idee und einer unheilvollen Atmosphäre punkten kann. Einen Pluspunkt erhält der Autor für seine fortschrittliche Darstellung von Frauen und Minderheiten. Leider hat Ezekiel Boone zu viele Perspektiven gewählt, wodurch wichtige Personen zu kurz kommen. Dafür gibt es einen Stern Abzug.

Meine Empfehlung: Für Thriller- und Horrorfans. Spinnenphobiker sollten mit Vorsicht an dieses Buch herangehen.

Bewertung:

Idee: 5 Sterne
Ausführung: 4 Sterne
Schreibstil: 4 Sterne
Personen: 4 Sterne
Spannung: 4 Sterne
Grusel/Ekelfaktor: mittel bis hoch, für Spinnenphobiker sehr hoch!

Insgesamt:

????

Dieses Buch erhält von mir vier Lilien! Den zweiten Band werde ich im Auge behalten.

Horror mit 8 Beinen
von
Bereits das Cover verbirgt nicht, welche Spezies in diesem Thriller ausgebrütet wird. Dass diese geschlüpften Tierchen sicherlich keinen Platz im Streichelzoo bekommen, verrät schon der Covertext und die düstere Gestaltung des Taschenbuchs.

Der Leser wird Zeuge, wie weltweit das Chaos ausbricht. Was ganz klein beginnt, steigert sich in rasantem Tempo zum globalen Problem, dem sich auch ranghöchste Politiker nicht entziehen können.

?Die Brut ? sie sind da? ist ein hochspannender Thriller, der gekonnt mit Schock-, und Weltuntergangsszenarien spielt und die drohende Gefahr super rüberbringt.

Der Leser hüpft von Schauplatz zu Schauplatz und er muss mit jeder Menge Storylines klarkommen. Ohne Probleme kann man die einzelnen Personen dem jeweiligen Ereignis zuordnen, da sie markant charakterisiert wurden (Madame Präsident Stabschef hört auf den kindischen Namen Manny, nur um ein Beispiel zu nennen). Jedoch verliefen einige Schicksale einfach so im Sande oder wurden in wenigen Sätzen abhackt, was mir gegen Ende des Buches immer bitterer aufstieß. Ebenso vermisste ich den späteren Bezug der Ereignisse zu den realen historischen Orten, die anfangs so vielversprechende geheimnisvolle Informationen versprachen.

Ich bin mir sicher, dass der Autor im zweiten Teil die Kurve kriegt die noch fehlenden Verknüpfungen herstellt und die Geschichten der Protagonisten zu Ende erzählt. Aber braucht es dazu ein weiteres Buch? Band 1 endet unrund, einfach so mitten im Geschehen. Band 2 muss die vielen verschiedenen Storylines wieder aufgreifen und langatmig erklären. Und können die kleinen Krabbeltierchen die Spannung noch steigern?

Ich gebe eine Leseempfehlung. ?Wir Menschen sind am A?.? wird im Buch treffend zitiert. Dieser Satz trifft zu 100% ins Schwarze. Wer den ersten Blick hinter diese Hiobsbotschaft werfen möchte, sollte bei ?Die Brut? zugreifen und sich einige spannende und dramatische Lesestunden gönnen.

Spinnenflut
von
Das Buch "Die Brut/ Sie sind da" ist Band 1 einer Buchtrilogie. Es wurde von Ezekiel Boone geschrieben, ist 400 Seiten lang und beim Fischerverlag erschienen.

Das Softcover hat einen flexiblen Umschlag, der nicht anfällig für Leserillen ist, was mir sehr gut gefällt. Auch finde ich die rote Farbumrandung und das Cover sehr gelungen und auffällig.

Ezekiels Roman führt uns fast um die ganze Welt. Der Ursprung des Schreckens beginnt bei den Nazcalinien in Peru und breitet sich dann rasant aus. In China wird sogar eine Atombombe gezündet und woanders kommt es zu einem Flugzeugabsturz. Menschen verschwinden. Doch wie hängt alles miteinander zusammen?

Das Buch kann ich mir sehr gut als amerikanischen Action- und Katastrophenfilm vorstellen. Genau so hat es der Autor verfasst. Es entführt uns zu vielen verschiedenen Orten auf der Welt und zu vielen Menschen. Alles hängt irgendwie miteinander zusammen. Teilweise wurden mir die Protagonisten zu viel. Man bekommt bei der Vielzahl der Menschen und Orte schon mal Schwierigkeiten beim Lesen. Ansonsten ist das Buch aber durchaus von Anfang bis Ende sehr spannend aufgebaut, man kann voll in das Buch eintauchen, den Schrecken im eigenen Geist nachvollziehen und auch nachempfinden. Teilweise sind sogar schockierende, eklige Szenen dabei, wo gerade Menschen mit Phobien ihren Spaß dran haben. Mir haben gerade diese Szenen am besten gefallen. Das gab dem Buch nochmal richtigen Schwung. Ich würde das Buch nicht als Thriller einkategorieren, sondern ich finde der Autor verbindet in seinem Werk gekonnt Horror und Dystopie. Ich freue mich schon sehr auf die Folgebände.

Fazit: Zu viele Protagonisten, aber dennoch absolut spannend und mitreißend. Hier verbindet sich Horror gekonnt mit Dystopie. Ich geb 4,5 Sterne und somit eine Leseempfehlung!

Es sind keine gewöhnlichen Spinnen, sie kommen summend & sie kommen schnell!
von
Ich bin ja wirklich einiges aus Buch und Film gewohnt, aber alles hat seine Grenzen! Meine ist bei Spinnen und Augen erreicht ? wenn dies auch noch in Kombination wie in diesem Buch auftritt, sind meine einzigen Notizen ?Irgh, bäh, Ekel!?!

Auch wenn erst auf Seite 116 die Tiere klar als Spinnen bezeichnet werden, so nehme ich bedingt durch das Cover keine Spannung vorab heraus.
Für wahrhafte Phobiker ist solch eine Warnung natürlich hilfreich und nicht jeder möchte ein Buch (Thriller) über diese Tierart lesen. Der Spannungsbogen, die Neugierde ? für mich persönlich ? wäre noch etwas höher gewesen, wenn nicht von Beginn klar gewesen wäre, worum es in der hier beschriebenen Szenerie genau geht.

Bereits durch den Prolog wird man mitten in die anbahnende Katastrophe katapultiert. Der Autor versteht sich darin dem Leser Bilder zu projizieren und spielt mit der Urangst. Er bedient sich dabei zweierlei Wege ? mal schildert er die Situationen sehr detailliert, andere wiederum überlässt er der Phantasie.

?[?] die Ferdern des Vogels sahen nicht aus wie sie sollten. Sie schienen zu wimmeln, als ob da ?
Der Vogel fiel vom Himmel.?

Die ersten hundert Seiten umschreiben verschiedenen Szenen die im kleinen auf die im Buch bezeichnete ?schwarze Flut? hinweisen, um sich im Verlauf zu einer existenziellen Gefahr zu steigern.
Seismographen schnellen in die Höhe, ohne das ein Erdbeben folgt. In Amerika ist eine Hitzewelle zu spüren und am Hindukusch fallen die Temperaturen. Das der Autor verschiedene Länder und Kontinente an den Abgrund führt, gefällt mir weitaus besser, als wenn er sich nur auf ein Land beschränkt hätte. Es wirkt realer und ich huschte durch die Seiten, um zu erfahren wie sich die einzelnen Situationen entwickeln.

Der Spannungbogen wurde aber auch immer mal wieder ausgebremst ? eine Vielzahl an Charakteren, welche bei mir mit Namensverwechslung einher ging. Und auch nicht jeder der aufgeführten Protagonisten war für mich greifbar oder gar relevant für die Geschichte. Ich habe bereits von anderen LeserInnen gehört, das ihnen die Charaktere zu oberflächlich waren. Dem kann ich nicht widersprechen, es fällt jedoch bei mir nicht in die Bewertung mit hinein. Wenn das Setting stimmt und der Kernpunkt auf die Entwicklung dessen liegt, müssen die Charaktere nicht psychologisch ausgearbeitet werden. Und darin überzeugt Ezekiel Boone ? die bildhaften Beschreibungen der ?schwarzen Flut? und der Darstellung verschiedener Orte. Fernab der immer wiederkehrenden Charaktere beschreibt der Autor verschiedene Orte/Länder in denen die Protagonisten nur mit dem passendem Personalpronomen bezeichnet werden, um zu verdeutlichen das es um die Szene selbst geht, das die Spinnen sich auf der gesamten Welt fortbewegen. Dies gefiel mir besonders gut, da sich ein erschreckendes Gesamtbild abzeichnet.

Auch wenn der Fokus auf der Entwicklung und dem Ausmaß liegt, so gibt es auch prägnante, wenn auch nicht tiefgründige, Charaktere die mir sehr sympathisch waren. Besonders bei der Protagonisten Melanie Guyer ist es dem Autor gelungen Humor, Wissenschaft und Spannung miteinander zu verbinden. Da sie Biologin ist, sind es ihre Passagen, welche leicht verständlich den wissenschaftlichen Aspekt erläutern. Man erfährt viel über das Verhalten von spinnen und wie untypisch diese Art sich verhält. Sie zeigen eine Form des Miteinanders, die zuvor noch nie bei diesen Tieren zu beobachten war. Gespickt wird die Geschichte mit wahren Schilderungen wie bspw. die Nazca-Linien.

Ich habe nun schon öfters gelesen, das dieses Buch wie ein Hollywood-Streifen in Buchform zu lesen ist. So ganz will ich dem nicht widersprechen, denn besonders zum Ende hin überschlägt sich das Auftauchen der Achtbeiner ? wie sie kommen und in welcher Geschwindigkeit.
Und auch wenn ich nicht gerne actionbeladene Szenen lese, so ist es hier sehr passend. Auch die Spannung hält der Autor konsequent, indem er immer wieder kleinen Cliffhanger an bestimmten Kapitelendungen einbaut. Gerade zu Beginn reizt es ungemein weiter zu lesen, wenn noch nicht greifbar ist, wohin sich diese Geafhr entwickelt.

?Aber er irrte sich. Ganz hinten in der Dunkelheit regte sich leise etwas in der Asche.?

Wer diesen Band liest, muss den Folgeband lesen, um die ganze Geschichte zu erfahren. Das Buch ist keine in sich abgeschlossene Geschichte, sondern endet am Höhepunkt. Auch ein dritter Band scheint (!) in Planung zu sein.

Gelungener Auftakt der Trilogie
von
Überall auf der Erde taucht etwas auf, das sich rasend schnell vermehrt. Im Gebiet des Amazonas hört eine Wandergruppe ein Summgeräusch. Und schon im nächsten Moment sterben sie. Die Seismographen in Indien schlagen Alarm, aber ein Erdbeben ist es nicht. Angeblich ganz versehentlich zündet China eine Atombombe im eigenen Land. Als in Minneapolis ein Flugzeug abstürzt, findet Agent Mike Rich im Wrack nicht nur verkohlte Leichen. Aus einer kriecht etwas Schwarzes. Und die Biologin Melanie Guyer erhält in Washington eine mysteriöse FedEx-Sendung. Der Inhalt stammt von den Nasca-Linien?

Ein wirklich gelungener Auftakt der Trilogie. Ein absoluter Pageturner. Dieses Buch legt man nicht einfach zur Seite. Ezekiel Boone schafft es mit seinem Schreibstil den Leser zu fesseln. Kein langes Drumherum reden, sondern direkt und hart ist der Schreibstil. Dabei benutzt er auch immer wieder Kraftausdrücke. Aber gerade das macht die Figuren so real und glaubwürdig. Im Laufe des Buches lernt man sehr viele Figuren kennen, aber am Ende, denke ich zumindest, haben wir unsere Hauptfiguren gefunden. Alle Figuren haben Persönlichkeit und sind allesamt gut ausgearbeitet. Manche deutlich mehr als andere, aber das entspricht auch dem Stellenwert der Figuren innerhalb der Story.

Die einzelnen Kapitel sind zwar allesamt recht unterschiedlich von ihrer Länge, aber dennoch relativ kurz, was ich sehr angenehm finde. Vor allem bei einem Pageturner wie diesem. Zumal diese kurzen Kapitel zusätzlich die Spannung erhöhen, da sie oftmals mit einem Cliffhanger enden. Durch diese kurzen Kapitel findet zusätzlich auch ein ständiger Szenenwechsel statt. Dadurch wird die Handlung immer wieder von anderen Sichtweisen geprägt.

Auch wenn dieses Buch einen durchaus immer wieder an Frank Schätzing?s ?Der Schwarm? erinnert, ist es doch völlig anders. Bei Schätzing hatte man das Gefühl, dass alles deutlich fundierter ist, was den Wissenschaftlichen Hintergrund betrifft. Hier hätte Ezekiel Boone gerne noch etwas mehr über Spinnen ausführen können. Die Ansätze sind da, aber leider nicht so ausführlich wie es dem Buch durchaus gut getan hätte. Letztendlich spielt er hier mit der bei vielen Menschen mehr oder weniger stark ausgeprägten Furcht vor Spinnen.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Ich hoffe, dass auch in den beiden folgenden Bänden die Spannung gehalten werden kann. Ein sehr guter Thriller, bei dem man starke Nerven benötigt, denn so manch eine Szene ist schon recht gruselig. Gänsehaut und mulmiges Gefühl in der Magengegend sind hier garantiert. Für mich gehört dieser Thriller zu den Highlights des Jahres. Fiebere jetzt dem zweiten Band entgegen. Und dass, obwohl ich schon vor dem Buch Spinnen nicht wirklich mochte.

Großartige Unterhaltung
von buchina
Der Roman beginnt gleich an einem exotischen Schauplatz in die Regenwald Dschungel Südamerikas. Eine geführte Wandergruppe wird von einer schwarzen flüssig scheinenden Masse überrascht und verschlungen, es gibt nur einen Überlebenden. Schnell wechselt der Schauplatz. Und schnell geht in diesem Roman alles. Es gibt Handlungsstränge über die ganze Welt verteilt mit einer Vielzahl von Protagonisten. Trotz dieser großen Anzahl, kam ich gut zurecht und verwechselte kaum jemanden. Ein paar Charaktere schälen sich langsam heraus. Aber auch für diejenigen, die nur eine kurze Lebensdauer haben, im wahrsten Sinne des Wortes, werden in ihrem Alltag beschrieben und vorgestellt. So dass ich oft über ihren plötzlichen Tod überrascht war.
Durch die verschiedenen Protagonisten werden unterschiedliche Aspekte dieses Horrors dargestellt, wissenschaftliche Aspekt, das Militär, die Regierung, aber auch die privaten Probleme. Alles nicht sehr ausschweifend oder tiefgründig, das tut der Spannung aber keinen Abbruch. Einige Leser*innen kritisieren vielleicht die oberflächige Charakterdarstellung. Ich fand es aber passend, denn der Autor lässt immer wieder alltägliche, scheinbar unwichtige Szenen einbetten, die aber die Charaktere sehr gut in ihrem Umfeld zeigen und dadurch einiges über ihr Wesen aussagen. Außerdem muss man bedenken, dass die Geschichte als Trilogie angedacht ist, es also auch noch Luft nach oben geben muss und nicht alles in diesem ersten Teil abgehandelt werden sollte. Was ich persönlich sehr gut fand, ist das Frauen im Buch fast alle in starken Machtpositionen vorgestellt werden als Präsidentin, Wissenschaftlerin, aber auch beim Militär. Ohne sie würde die Geschichte nicht laufen, sie keine Staffage.
Der Autor beschreibt direkt und ohne Umschweife. Dennoch konnte ich mir alles sehr gut vorstellen, gerade die ekligen Momente liefen wie ein Film vor mir ab. Insgesamt hatte das ganze Buch etwas von einem amerikanischen Blockbuster: schnell, spannend und vor allem unterhaltsam. Es ist kein tiefgründiger Wissenschaftsthriller, aber ich konnte ihn kaum aus der Hand legen und freue mich schon sehr auf den Folgeband. Empfehlenswert für alle die einfach mal einen unterhaltsamen Thriller lesen wollen und vielleicht nicht unter Spinnenphobie leiden.

Wer Angst vor Spinnen hat, sollte dieses Buch meiden..
von Michaela
Klappentext:

Nervenzerrende Spannung ? Sie werden das Atmen vergessen!

Am Amazonas stirbt eine Wandergruppe. Kurz zuvor war ein merkwürdiges Summgeräusch zu hören.

In Indien schnellen die Seismographen in die Höhe, doch es folgt kein Erdbeben.

In China wird eine Atombombe gezündet. Angeblich versehentlich.

In Minneapolis stürzt ein Flugzeug vom Himmel. Im Wrack findet Agent Mike Rich eine verbrannte Leiche aus der etwas Schwarzes kriecht.
In Washington erhält Biologin Melanie Guyer in eine mysteriöse FedEx-Sendung.

Etwas lebt. Und es vermehrt sich rasend schnell

Das Cover:
Das Cover war der Grund warum ich dieses Buch wollte. Denn die Seiten sind Blutrot und der Rest ist in schwarz-weiss gehalten. Außerdem hat der innere Buchdeckel eine Weltkarte versteckt die die Ereignisse auf der ganzen Welt markiert.

Der Schreibstil:
Sehr flüssig und locker geschrieben, sehr anschaulich geschrieben. Manchmal gibt es Situationen die einem schmunzeln lassen - aber es sind auch Szenen dabei die einem den Appetit vergehen lassen!

Charakter:
Die Hauptcharakter schließt man sofort ins Herz und man möchte immer wieder wissen wie es mit ihnen weitergeht. Die Beschreibung geht sehr in die Tiefe und man versteht jede Sichtweise der einzelnen Verstrickungen. Leider sind es auch etwas zu viele Charakter und viele Szenenwechsel.

Die Story:
Zuerst einmal es geht um Spinnen die plötzlich auf der ganzen Welt auftauchen und die Menschen fressen oder aus ihnen herauskommen. Biologin und Spinnenexpertin Melanie und Agent Rich werden so in eine ausweglose Situation hineinkatapultiert aus der sie kaum wieder rausfinden können.

Meinung:
Ein sehr aufwühlendes Buch, das mich aus meiner 'Ich habe keine Angst vor Spinnen-Welt' rausholt. Manche Szenen sind etwas übertrieben aber perfekt für eine Verfilmung gemacht. Schade, dass dieses Buch mehrer Teile hat. Das Ende hat daher einen Cliffhänger und da leider noch nicht die weiteren Teile erschienen sind, muss man warten. Jedoch ein gut gelungenes Buch!

Die Spinnen sind los - schöner Thriller
von
Inhalt/Klappentext:
Etwas lebt. Und es vermehrt sich rasend schnell. Am Amazonas stirbt eine Wandergruppe. Kurz zuvor war ein merkwürdiges Summgeräusch zu hören. In Indien schnellen die Seismographen in die Höhe, doch es folgt kein Erdbeben. In China wird eine Atombombe gezündet. Angeblich versehentlich. In Minneapolis stürzt ein Flugzeug vom Himmel. Im Wrack findet Agent Mike Rich eine verbrannte Leiche aus der etwas Schwarzes kriecht. Biologin Melanie Guyer erhält in Washington eine FedEx-Sendung. Ein mysteriöser Fund von den Nazca-Linien. Nervenzerrende Spannung ? Sie werden das Atmen vergessen!

Meine Meinung:
Schöner leicht thrilliger Roman. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig. Er lässt sich dennoch sehr gut lesen. Die verschiedenen Stränge machen das Buch einerseits interessant aber auch für den Leser wird es schwieriger der Story zu verfolgen. Die verschiedenen Protagonisten sind sehr interessant. Leider sind alle irgendwie farblos. Mir fehlt das Tiefgründige und ich kann aus der Vielzahl der Charaktere nicht die Hauptprotas herausfiltern. Die Beschreibung des Umfeldes fand ich sehr detailiert. Zum Glück wurden die Spinnen nicht sehr deutlich beschrieben. Der Verlauf der Geschichte ist sehr spannend und der Schluss ist sehr actionreich und lässt den Leser ziemlich unbefriedigt zurück.

Mein Fazit:
Ich habe mir mehr von diesem Thriller erwartet. Er konnte mir leider kein Gänsehautfeeling machen. Ich bin dennoch gespannt wie die Geschichte nach diesem fiesen Cliffhänger weitergeht.

Seicht zu Beginn, spannend am Schluss. Leider ein offenes Ende.
von LadyIceTea

Etwas lebt. Und es vermehrt sich rasend schnell.
Am Amazonas stirbt eine Wandergruppe. Kurz zuvor war ein merkwürdiges Summgeräusch zu hören.
In Indien schnellen die Seismographen in die Höhe, doch es folgt kein Erdbeben.
In China wird eine Atombombe gezündet. Angeblich versehentlich.
In Minneapolis stürzt ein Flugzeug vom Himmel. Im Wrack findet Agent Mike Rich eine verbrannte Leiche aus der etwas Schwarzes kriecht.
Biologin Melanie Guyer erhält in Washington eine FedEx-Sendung. Ein mysteriöser Fund von den Nazca-Linien.

Als ich den Klappentext gelesen habe, wurde ich sehr an ?Der Schwarm? von Schätzing erinnert. Zum Glück ist dieses Buch ganz anders, denn es wäre bei weitem nicht an Schätzing herangekommen.
Das Buch beginnt ziemlich mitten in der Handlung. Die Plage ist schon unterwegs und sie beginnt die Menschheit zu überrennen.
Leider waren die Anfangskapitel, die die Geschichte aufbauen sollten eher zu ruhig und mit zu wenig Tiefgang. Wir lernen einige Figuren kennen und bekommen schon eine Ahnung, wo die Plage auftaucht aber das war es auch schon. Wirklich viel erfahren wir über die Personen nicht und Spannung gibt es auch noch nicht.
Doch wenn dann die ersten Kapitel über die Plage auftauchen wird es zunehmend spannender. Es gab dann doch stellen, an denen ich mit Herzrasen weitergelesen habe. Leider wurden diese dann wieder von seichteren Stellen abgelöst.
Mir hat es gefallen, die Plage aus der Sicht verschiedenster Gruppen zu erleben. War mir nicht gefällt, ist das offene Ende. Der Leser wird gezwungen, die Folgebände zu kaufen, wenn er seine Fragen beantwortet haben will. Dieser Umstand ist leider heutzutage schon fast Normalität. Mir gefällt es trotzdem nicht.
Deswegen und aufgrund der seichten Passagen gibt es nur drei Sterne. Mal sehen wie Teil zwei wird.

Pageturner
von
Ezekiel Boones Thriller "Die Brut" fängt spannend an. Er führt uns in den Dschungel Perus, nach Indien, China, Schottland und die USA. Zu Schauplätzen, an denen sich Merkwürdiges ereignet. Seismologische Ausschläge die sich nicht erklären lassen, das Verschwinden einer Trekkinggruppe, in China wird eine Atombombe gezündet, ein Flugzeugabsturz unter mysteriösen Umständen... wie hängen all diese Ereignisse zusammen?

"Die Brut - sie sind da" ist der erste Teil der spannenden Trilogie, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Die Story ist klasse geschrieben, der Autor schreibt direkt, hart, benutzt Kraftausdrücke und kommt zur Sache, ohne unnötiges Geplänkel. Man ist gleich mittendrin in der Geschichte und die Szenen wechseln von einem zum nächsten Schauplatz. Aufgebaut wie diverse US Action-/Katastrophenfilme mit schnellen Wechseln, schnellen Schnitten, wo viele unterschiedliche Stränge beleuchtet werden. Diese schnellen Wechsel erzeugen eine ganz eigene Dynamik, man ist versucht immer mehr zu lesen, zumal viele Kapitel mit einem Cliffhanger enden. Bei mir lief die Handlung wie ein Film ab, so dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit ausgelesen hatte.

Wir begegnen vielen unterschiedlichen Protagonisten, die mal mehr, mal weniger detailliert gezeichnet sind. Daran lässt sich schon ablesen, wer für die weitere Handlung wichtig ist und wer nur eine kleine Statistenrolle hat. Ich fand den Strang über die Biologin Melanie am interessantesten, er wird im Lauf der Geschichte mit dem von Agent Mike Rich und der Präsidentin der USA verknüpft. Zwischendurch gibt es kleine Episoden, die die Geschichte realistisch machen, man erfährt wie einzelne Menschen die Situation empfinden.

Gute Nerven sollte man bei diesem Thriller auf jeden Fall haben, es gibt einige gruselige Szenen, bei den sich mir die Haare gesträubt haben. Der Plot ist spannend, für die USA realistisch dargestellt. In Europa würde es vermutlich anders laufen. Da ich Movies wie "The day after", "Independence Day" etc. klasse finde, bin ich von diesem Thriller absolut begeistert und warte schon ganz gespannt auf die Fortsetzung.

Ein zu lang geratener Prolog
von
Dieses Buch ist als Thriller bezeichnet, hat jedoch deutliche Elemente des benachbarten Horror-Genres. Wer mit Spinnen nicht gut kann oder relativ detaillierte Beschreibungen von blutigen Szenen nicht mag, ist hier definitiv falsch.

Ebenfalls falsch ist hier allerdings auch jeder, der eine stringent erzählte Geschichte mit klassischem Spannungsbogen sucht. Schon nach wenigen Kapiteln, die alle recht kurz gehalten, teilweise nicht einmal eine Seite lang sind, wird deutlich, dass wir es mit einer großen Gruppe von vorläufig unabhängig voneinander agierenden (oder besser: reagierenden) Figuren zu tun haben. Manche sind relativ offensichtlich nur als Bauernopfer da, um dem Leser anschaulich das Grauen der Bedrohung vor Augen zu führen, während andere sich schnell als Protagonisten herauskristallisieren und wieder andere in ihrer Bedeutung noch unklar bleiben. Für mich war es kein Problem, den vielen verschiedenen Handlungssträngen zu folgen, doch mit ein bisschen weniger Aufmerksamkeit kann man da schon mal ins Schwimmen geraten. Gerade auch die Anzahl an ?Bauernopfer-Kapiteln? ist eventuell zu hoch, da sie meistens wenig Neues (und soweit bisher ersichtlich: wenig Bedeutendes) beisteuern.

Die Personen, die uns länger begleiten, haben alle eines gemeinsam: Sie sind sehr menschlich und sie denken sehr gerne über sich, ihr Aussehen, ihr Sexleben und das Sexleben ihrer Mitmenschen nach. Mir gefällt es, wenn Figuren in Büchern tatsächlich viel nachdenken und wir als Leser das mitbekommen. Das gibt sowohl den Charakteren als auch der Geschichte Tiefe und kann zu spannenden Momenten führen. Charakterentwicklung ist nicht umsonst meine favorisierte Triebfeder für den Plot. Hier jedoch folgt aus der Charakteranalyse nichts. Rein gar nichts. Weder entwickeln sich Beziehungen, noch hat jemand Sex, noch handelt irgendein Charakter aus einer beziehungstechnischen Motivation heraus. Gewiss, manche Personen lernen sich nur aufgrund anderer, existierender Beziehungen kennen, aber nie wird das, was so viel Platz in der Erzählung einnimmt, tatsächlich zur Triebfeder irgendeiner Handlung. Entsprechend fragwürdig ist es, warum den inneren Monologen und dem Sexleben der Charaktere so viel Spielraum beigemessen wird.

Gerade die erste Hälfte des Buches ist zudem dominiert von Zurschaustellung des Horrors, was leider relativ schnell eintönig und repetitiv wirkt. Besonders interessant: Obwohl viele verschiedenen Regionen der Welt präsentiert werden, haben wir doch einen sehr deutlichen Amerika-Fokus, was für mich ein weiteres zentrales Problem des Buches ist: Wir betrachten die Welt nur als Amerika. Ja, die bisher wichtigsten Personen sind alle Amerikaner ? zum Beispiel die Präsidentin der USA. Ja, natürlich interessieren sich amerikanische Medien nicht für China oder Indien. Das könnte man in den Teilen, die in Amerika spielen, tatsächlich so darstellen und es könnte eine schöne unterschwellige Gesellschaftskritik sein. Stattdessen jedoch reiht sich der Autor mit dem Buch selbst direkt ein: Wir sind in China und Peru und Indien nur Zuschauer, reine Zuschauer. Während wir von Amerika erfahren, was in Medien, Bevölkerung und Regierung vor sich geht, sehen wir in allen anderen Ländern, die betroffen sind, nur von außen was das Grauen anrichtet. Warum kann man nicht zumindest einen Einblick geben, wie die Entscheidung für die Atombombe abgelaufen ist? Wieso kann man nicht zumindest als Ausschnitt zeigen, wie indische Medien reagieren? Und wo ist eigentlich Europa, abgesehen von Schottland? Muss ein Thriller, der eine globale Bedrohung zum Thema hat, denn nur auf Amerika fokussiert sein, bloß weil der Autor amerikanisch ist und das erste Zielpublikum auch? Kann man nicht in unserem heutigen Zeitalter zumindest versuchen, international zu denken? Aber wer weiß, vielleicht überraschen mich die Folgebände ja in der Hinsicht. Vom alten amerikanischen Patriotismus, wie wir ihn bei Independence Day hatten, habe ich jedenfalls genug.

Kommen wir zu der Frage, ob dieses Buch spannend ist. Ich würde sagen: Es ist interessant. Gerade die zweite Hälfte des Buches wir zunehmend interessanter und so hat auch mein Lesetempo zugenommen. Allerdings habe ich mich nie gegruselt oder fand es wirklich spannend. Bei ?Die Saat? von Guillermo Del Toro, welches ganz ähnlich funktioniert mit verschiedenen Protagonisten, Bauernopfer und einer zunächst unbekannten Bedrohung, da habe ich mich teilweise so sehr gegruselt, dass ich nachts Angst vor dem Einschlafen hatte. Es ist also durchaus möglich, mit dem geschriebenen Wort Horror zu erzeugen. Doch entweder, in der Übersetzung ist etwas verloren gegangen ? muss man eigentlich ?obstacle? wirklich mit ?Obstakel? übersetzen? ? oder der Autor ist einfach nicht im selben Maße fähig zu bildgewaltiger Sprache. Schade, denn er nimmt sich viel Zeit, das Grauen und die blutigen Szenen zu beschreiben, doch mehr als ein mildes ?Oha? hat es bei mir nie ausgelöst ? und ich ängstige und ekele mich schnell! Dennoch: Es war interessant, die Figuren haben authentische Dialoge geführt und die Handlung hat sich weitestgehend logisch entwickelt.



Fazit

Der Thriller ?Die Brut ? Sie sind da? von Ezekiel Boone ist interessant, aber nicht spannend oder gruselig. Obwohl die zweite Hälfte des Buches stärker wurde, konnte die Geschichte mich nie fesseln, da die Handlung kaum voran ging und man nie den Eindruck hatte, die extrem selbst-reflektierten Charaktere würden tatsächlich agieren. Das gesamt Buch liest sich wie ein raffinierter Prolog ? und da es der Auftakt zu einer Trilogie sein soll, muss man es wohl als solchen betrachten, um das Buch mögen zu können. Ein guter Ersatz für Kaffee war es jedenfalls nicht, da es mich nicht so fesseln konnte, dass ich nachts wach geblieben wäre.

Ein Buch wie ein B-Movie
von
Das subtile und dennoch gruselige Cover verrät bereits, um welche Bedrohung es gehen wird in diesem apokalyptischen Actionthriller ? richtig, die niedlichen achtbeinigen Tierchen, die viele Leute schon in der Realität zum Kreischen bringen. Wer Herzrasen bekommt, wenn er eine Spinne nur von weitem sieht, der wird sich wahrscheinlich nach wenigen Kapiteln dabei ertappen, dass er ständig alle Schlupfwinkel und dunklen Ecken seines Hauses kontrolliert.

Der Klappentext lässt es schon erwarten: "Die Brut" liest sich wie ein typischer Katastrophenfilm à la "Arachnophobia" in Buchform. Zunächst flog ich geradezu durch die kurzen, rasanten Kapitel und die vielen Schauplätze auf der ganzen Welt, und der Schreibstil sprach mich ebenfalls sehr an; er peitscht die Handlung knapp und schnörkellos voran, und besonders die Dialoge lesen sich stimmig.

Zu Beginn ist der Horror noch eher zurückhaltend, aber das ändert sich schnell ? allerdings ließ auch meine Begeisterung bald nach.

Das Buch liest sich so, als wäre es mit dem Drehbuch für eine Hollywood-Verfilmung im Hinterkopf geschrieben worden: relativ wenig Handlung wird durch Action und Schockmomente auf 400 Seiten gestreckt, und dabei bleibt in meinen Augen jeder Anspruch und jede intelligente Thrillerspannung auf der Strecke. Von einem Thriller ? auch einem Horrorthriller des Subgenres 'Tierhorror'! ? erwarte ich mir jedoch deutlich mehr Tiefgang als von einem B-Movie-Blockbuster. Und das Potential für 'mehr' wäre im Grunde gegeben, denn die Charaktere sind vielfältig und decken eine Vielzahl von Themen und Blickwinkeln ab, von Wissenschaft über Politik bis Mythologie. Es wäre zum Beispiel sehr spannend gewesen, zu verfolgen, wie verfeindete Staaten zusammenarbeiten müssen, um der Bedrohung Herr zu werden!

Tatsächlich flachte die Spannung für mich etwa ab der Hälfte sehr stark ab, weil sich das immer gleiche Schema immer wieder wiederholt: die Handlung springt in einen anderen Teil der Welt, die Menschen dort ahnen nichts von der Bedrohung, das achtbeinige Unheil bricht über sie herein, Massenpanik und Leute, die unerklärlicherweise trotz allem noch daran denken, schnell ein Video zu drehen und hochzuladen, bevor sie gefressen werden. (Wobei ich zugeben muss, dass Letzteres wahrscheinlich realistisch ist...)

Erschwerend dazu kam für mich noch, dass ich mit den Charakteren nicht so richtig warm wurde. Das liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass es wirklich unglaublich viele sind! Die Szenen sind kurz, das Buch springt ständig von Schauplatz zu Schauplatz, und an jedem davon gibt es mehrere und immer wieder neue Charaktere. Zwar bemüht sich der Autor, jedem davon Leben einzuhauchen, indem er dem Leser Hintergrundinformationen an die Hand gibt, aber diese wirken oft seltsam wahllos ? interessiert mich zum Beispiel wirklich, nach welchem Baseball-Helden einer der Charaktere seinen Hund benannt hat, obwohl das gerade überhaupt keine Rolle spielt? Auch Charaktere, die nur auftauchen, um kurz darauf als Spinnenfutter zu dienen, werden mit ausgiebigen Einblicken in ihr Leben vorgestellt, was das Buch zusätzlich streckt und die Spannung ausbremst.

Es gibt viele starke Frauencharaktere ? sogar eine Präsidentin der Vereinigten Staaten! ?, was an sich ein Pluspunkt ist, allerdings sind sie meist unglaublich attraktiv und denken viel und ausgiebig über ihr Sexleben nach, was sie dann wiederum auf Äußerlichkeiten reduziert. Ich hatte den Eindruck, dass sie gewissermaßen nur das Klischee des erfolgreichen Alphamännchens widerspiegeln: sie tätscheln Assistenten das Knie und haben Affären mit ihren gut aussehenden Untergebenen, für die sie sich menschlich gesehen nicht die Bohne reduzieren und die sie einfach wegwerfen, wenn sie sich für einen anderen Partner interessieren.

Zu guter Letzt fehlten mir halbwegs glaubhafte Erklärungen. Natürlich muss bei einem Buch dieses Genres nicht alles bis ins Detail erklärt werden, aber ich vermisste das Gefühl, dass die Geschehnisse tatsächlich möglich sein könnten. Es wird zum Beispiel mehrmals gesagt, dass die golfballgroßen Spinnen im Bruchteil einer Sekunde durch die Haut eines Menschen schlüpfen können und dabei lediglich ein Tropfen Blut zurückbleibt. Wie soll das gehen? Der Autor verrät es nicht.

Fazit:
In kurzen, rasanten Kapiteln springt die Geschichte durch Schauplätze auf der ganzen Welt ? eine globale Arachnokalypse, die nichts für Zartbesaitete oder Spinnenphobiker ist.

Leider konnte mich das Grundprinzip "Monsterspinnen fressen Menschen" nicht bis zum Ende fesseln. Die Spannung flaute für mich rasch ab, weil sich die Geschichte in meinen Augen problemlos um 200 Seiten kürzen lassen würde, ohne dass inhaltlich viel verloren ginge, und für mich hatte sie auch nicht wesentlich mehr zu bieten als ein typischer Hollywood-Tierhorror-Streifen.

Die Geschichte springt außerdem zu oft und zu schnell von Szene zu Szene, um die vielen, vielen Charaktere wirklich kennenzulernen.

"Der Zerstörer der Welten" oder: ein cooler Horror-Film in Buchform
von StefanieFreigericht
"Da war es. Ein schwarzer Faden.
Aus dem Faden wurde ein Band.
Ein Fluss.
Eine Flut." S. 242
Das Buch hat richtig Spaß gemacht - also, bitte richtig verstehen, die Sorte Spaß, bei der man sonst in einem Kino oder sonstigem Sessel vor Bildschirm oder Leinwand sitzt, Popcorn und Limo daneben hat. Irgendwann sitzt man immer starrer, die Hand mit dem Popcorn bleibt in der Luft. Daheim zieht man die Decke hoch, faltet sich zusammen.

In verschiedenen Regionen der Welt geht Seltsames vor sich. In China explodiert eine Atombombe. Versehentlich? Eine Expeditionsgruppe hat eine unheilvolle Begegnung und verlässt den Dschungel nicht vollzählig. Nahe der Nazca-Linien wird ein seltsames Objekt gefunden. Langsam, aber unaufhaltsam wird der Leser hineingezogen, steigt die Spannung. Und langsam kommt es näher, es?"Du sagst, sie sind wie kleine Maschinen, die nur eine bestimmte Tätigkeit ausüben können. Richtig?" S. 272

Das ist KEIN Buch für Leser, bei denen das Wort SPINNE nicht auftauchen darf (soviel MUSS man hier spoilern, das IST für einige ein No-Go). Ich bin jetzt kein Fan, habe aber auch keine Panik und fand das Buch daher absolut nicht eklig. Es ist irgendwie eher so geschrieben, dass man sich wie im Film fühlt - so ein Horror-Katastrophen-Weltuntergangs-Dings, Harrison Ford inmitten von Spinnen, Arachnophobia, Independence Day, Outbreak, wenn ganze Regionen abgeriegelt werden sollen und Menschen in Panik sind. Das bekommt keinen Pulitzer-Preis - aber ist sehr unterhaltsam. Da muss man dann auch nicht alles auf die Goldwaage legen - ich konnte das durchaus genießen und habe das Buch verschlungen, auch wenn einiges schon recht dick aufgetragen ist.

Soweit hat Autor Ezekiel Boone alles richtig gemacht (ein Pseudonym - wer?s wissen will: unter theglobeandmail dot com ist ein Artikel zu finden)
Was stört? Die deutsche Übersetzung hat z.B. "Obstakel" in den Text geschrieben - sinnvoller: Hindernis. Das Sprachniveau ist eher durchschnittlich, verlangt bei dem Genre auch nichts anderes - da wirken diese Patzer (nicht viele, doch einige) eher wie mit heißer Nadel gestrickt - das ist Jammern auf recht hohem Niveau, da die Fehler eher selten und "räumlich" seltsam konzentriert sind (Übersetzergruppe statt des einen genannten?). Vergesst Diskussionen über die Glaubwürdigkeit; was man sich fragen muss, ist, ob man es mag, wenn man eigentlich zwingend den nächsten Band lesen muss, der im August kommt (oder gleich das Original davon lesen sollte, das gibt es schon)?ich werde es tun, gebe aber dafür einen Stern Abzug.
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