Rezensionen

Rezensionen von Meli

Komplizierte, anstrengende Beziehungen und ein bisschen Rom-Com zum Schluss - 3 Sterne

Eigentlich ist es nur ein One-Night-Stand, doch als Melody ihr Studium beendet und in die gleiche Stadt zieht, trifft sie sich wieder mit Jeremy. Doch da Jeremy eine Freundin hat und auch anderen Ballast, halten sie doch eher Abstand. Mit der Zeit werden sie dann aber doch zu Freunden und vielleicht auch mehr.

Ich hatte bei dem Cover, Titel und der Inhaltsbeschreibung schon eine romantische Komödie erwartet und die Geschichte entsprach nicht wirklich meinen Erwartungen. Statt Humor und einer lockeren Liebesgeschichte stehen in der ersten Hälfte Dramen um Affären und endende Beziehungen im Mittelpunkt und besonders Jeremy wurde mir in dieser Zeit einfach nicht sympathisch. Ich konnte kaum nachvollziehen, was Melody an ihm findet, sogar ihre Freundschaft hatte einen seltsamen Beigeschmack.

Teile der Handlung, die schon in der Inhaltsbeschreibung erwähnt wurden, kommen erst sehr spät im Hörbuch, sodass sich Anfang und Mittelteil noch mehr in die Länge zu ziehen scheinen und als ich dann dachte, dass der unterhaltsame Teil endlich beginnt, war das Hörbuch auch schon wieder vorbei.

Was ich nachempfinden konnte, war, wie fremd sich Melody in der neuen Stadt wohnt, was noch zu dem kühlen Ton der Geschichte beiträgt. Bei der Arbeit empfängt man sie nicht gerade mit offenen Armen und auch ihre neuen Freundschaften haben sich nicht wirklich echt angefühlt. Sie hat sich am Anfang sehr über die neuen Chancen gefreut, aber bei mir blieb das Gefühl, dass sie nicht wirklich dort hin gehört, bis zum Ende bestehen.
Autor: Nisha J. Tuli

Gefährliche Herausforderungen und unerwartete Chancen - 4 Sterne

In einem Moment ist Lor noch eine streng bewachte Gefangene im schrecklichsten Gefängnis von Aurora und plötzlich befindet sie sich in einem tödlichen Wettkampf um den Platz als nächste Sonnenkönigin, auch wenn sie kaum Chancen zu haben scheint.



Für ihre Familie und all ihr Elend will Lor sich am Aurorakönig rächen und falls sie es tatsächlich schaffen sollte, die nächste Sonnenkönigin zu werden, hätte sie endlich die Möglichkeit dazu, doch ihre Aussichten sind nicht besonders vielversprechend. Die anderen Kandidatinnen haben sich schon lange darauf vorbereiten können und haben magische Vorteile, während Lor kaum versteht, was vor sich geht. Aber was ihr an Erfahrung fehlt, macht sie mit Entschlossenheit und Kampfgeist wieder wett.

Einerseits hilft es, aber andererseits macht sie sich dadurch auch Feinde: Sonnenkönig Atlas zeigt besonders viel Interesse an der Außenseiter-Kandidatin. Sie bringt frischen Wind in den Wettkampf und die verschiedenen Herausforderungen sind auch ziemlich spannend. Ich hätte gern noch mehr von der magischen Welt der High Fae gesehen und auch, wie das Leben in den verschiedenen Königreichen aussieht, weil die Einblicke während dieses wichtigen Ereignisses eher eingeschränkt waren. Ich freue mich auf neue Details in den Fortsetzungen!



Außerdem gibt es noch die Perspektive von Prinz Nadir von Aurora, sodass man mehr darüber erfährt, wie Aurora den ganzen Wettkampf wahrnimmt und wie sie außerdem damit umgehen, dass eine ihrer Gefangenen spurlos verschwunden ist. Nadirs Beziehung zu seinem Vater ist eher kompliziert und die Kapitel aus seiner Sicht haben mir sehr gut gefallen.
Autor: Evelyn Skye

Prinzessinnen, die gegen Drachen kämpfen - 4 Sterne

Elodie hat schon ein komisches Gefühl, als der Prinz des wohlhabenden Königreichs Aurea um ihre Hand anhält, aber ihr eigenes Königreich ist ziemlich verzweifelt und daher hat sie eigentlich kaum eine andere Wahl. Dort angekommen muss sie feststellen, dass ihre neue Familie schon ziemlich genaue Pläne für ihre Zukunft hat - eine Zukunft, die nur sehr kurz ausfallen soll.

Da das Buch (und damit auch das Hörbuch) auf dem Drehbuch zum gleichnamigen Film basiert, habe ich auch den Film im Anschluss gesehen und möchte beide Geschichten vergleichen. Obwohl das Hörbuch eine gekürzte Ausgabe ist, hat es in jeder Hinsicht mehr Tiefe als der Film und bei den meisten Unterschieden zwischen Film und Hörbuch hat mir das Hörbuch besser gefallen. Elodie und ihre Familie, Aureas Königsfamilie und die früheren Prinzessinnen haben hier alle bessere Hintergrundgeschichten und Charakterentwicklungen bekommen und auch einige Logikfehler aus dem Film scheinen ausgebessert. Ich fand jedenfalls, dass die Autorin wirklich viel aus dem vermutlich eher mittelmäßigen Drehbuch herausholen konnte.

Elodie ist clever und hinterfragt schon das große Glück, dass sie zu haben scheinen, aber sie ist auch verantwortungsbewusst und sorgt sich um ihr Volk und ihre Familie, daher widersetzt sie sich ihrem Schicksal kaum. Nach einigen Briefen mit ihrem zukünftigen Ehemann ist sie auch schon gespannt, was für ein Leben sie in Aurea erwartet. Sie lässt sich nicht leicht einschüchtern, packt auch bei schwierigen Aufgaben mit an und man kann fühlen, wie wichtig ihr ihre Familie ist.

Die Erklärungen zu Aureas Geschichte konnten mich nicht ganz überzeugen, aber im Vergleich zum Film werden die Zusammenhänge zwischen Königreich, Wohlstand und dem Drachen, der alles für einen Preis beschützt, viel logischer erklärt.

Fazit
Das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen und einige Entwicklungen fand ich schon ziemlich vorhersehbar, aber insgesamt hat mir das Hörbuch mit der cleveren Protagonistin, die nie aufgibt, und einer Geschichte über das Leid vieler Prinzessinnen ganz gut gefallen.
Autor: Dana Swift

Magisches Finale! - 4 Sterne

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Adraa wird für den Vulkanausbruch verantwortlich gemacht und es gibt viele Indizien, die ihre Schuld zu beweisen scheinen. Zum Glück hat sie ihre Familie, Freude und Jatin, die an sie glauben und ihr zur Seite stehen, denn es gibt noch größere Bedrohungen für Belwar und Naupure, denen sie sich stellen müssen.

Etwas seltsam fand ich schon, dass die Manipulationen, die Adraa erst in diese Lage gebracht haben und die sie und Jatin am Ende des ersten Bandes entdeckt haben, hier erstmal eher in den Hintergrund rücken. Die Konsequenzen der schrecklichen Anschuldigung sind aber schon schlimm genug: Adraa wird allgemein gehasst und es werden Stimmen laut, die das Ende der Herrschaft ihrer Familie fordern. Dabei liebt Adraa ihr Land und sorgt sich um ihr Volk. Sie ist bestürzt, dass auch das von ihr geschaffene Firelight nicht mehr genutzt wird, gibt als Rote Frau aber ihr Bestes, um den Menschen irgendwie zu helfen.

Auch Jatin tut alles, was in seiner Macht steht, um seiner Geliebten zu helfen und ich fand ihren Zusammenhalt wirklich süß, weil die beiden schon immer auf einer Wellenlänge waren und wirklich ein süßes, unterhaltsames Paar sind. Als ihre Probleme sie wieder voneinander trennen, hören sie nicht auf, füreinander zu kämpfen.

In diesem Buch wird nicht mehr viel Magie erklärt, es geht schon weniger um die verschiedenen Farben und die dazugehörigen Götter, dafür gibt es aber neue Entwicklungen und Herausforderungen. Adraa muss ins Gefängnis und trotz ihrer Kampferfahrungen fühlt sie sich fast ein wenig hilflos, als ihr der Zugang zu ihrer Magie abgeschnitten wird. Dabei ist es gerade in diesem Gefängnis wichtig, dass sie sich verteidigen kann. Jatin versucht währenddessen, sie zu befreien, ihre Unschuld irgendwie zu beweisen und gleichzeitig kümmert er sich um die Pflichten der Roten Frau.

Fazit
Die Magie der Farben hat mir gut gefallen und sowohl Jatins als auch Adraas Abenteuer fand ich wirklich spannend, aber ich hätte die beiden auch gern noch mehr zusammen gesehen. Insgesamt eine schöne Dilogie über Familie, Erwartungen und Liebe und dazu gab es noch magische Gefahren, die die Geschichte abgerundet haben.
Autor: Andrea Stewart

Spannendes, magisches und emotionales Finale! - 4 Sterne

Enthält Spoiler zu den Vorgängern!

Kaiser Lin muss schwierige Entscheidungen treffen, denn das wertvolle Geistgestein ist als Treibstoff noch sehr gefragt, doch der Abbau in den Minen sorgt für den Untergang ganzer Inseln. So wird ihr nicht nur Druck von den Gouverneuren der einzelnen Inseln gemacht, sie muss sich außerdem noch den Ioph Carn sowie den Splitterlosen entgegenstellen, die das Volk bedrohen, das Lin beschützen möchte.

Im finalen Band der Trilogie werden die letzten Geheimnisse um Alanga, Knochensplittermagie und Geistgestein gelüftet. Ich fand es schon ein wenig repetitiv, dass der Handel von Geistgestein und Karonüssen immer noch so ein großes Problem ist, bei dem man kaum Fortschritte macht. Ich konnte wirklich nicht fassen, dass auch nach einigen Jahren gar keine Lösung in Sicht ist und wie uneinsichtig die Menschen sind, wenn die Konsequenzen vom Geistgesteinabbau doch bekannt sind und direkt tausende Leben beenden können. Aber ich schätze, es ist auch eine Allegorie für die aktuelle Umweltverschmutzung und Ressourcenverteilung.

Lin gibt sich wirklich viel Mühe, es allen recht zu machen, aber es gibt zu viele Parteien, die hauptsächlich ihre eigenen Interessen verfolgen. Dione, die Alanga und die Splitterlosen wollen Lins Herrschaft beenden, doch was haben sie danach vor? Wenn Lin überzeugt wäre, dass sie den Menschen wirklich helfen wollen, dann würde sie ihnen zuhören, aber so hat sie keine andere Wahl, als zurückzuschlagen. Jede ihrer Taten muss sie in diesem Krieg weiterbringen, da spielen ihre eigenen Wünsche kaum eine Rolle. Dabei betrauert sie immer noch den Verlust von Jovis, da sie nicht weiß, dass dieser noch lebt, jedoch Kaphras Befehlen nicht entkommen kann und dazu gezwungen wird, schreckliche Dinge zu tun, die gegen sein hilfsbereites Wesen gehen. Ranami ist eine ehemalige Rebellin, die inzwischen aber viel mehr darüber weiß, wie schwierig es ist, Menschen anzuführen und für ihr Wohl zu sorgen. Und nun muss sie noch mal beweisen, dass sie ihre Familie und alles, was sie aufgebaut haben, beschützen kann, während Phalue noch unterwegs ist, um Lin zu unterstützen.

Fazit
Trotz bereits bekannter Punkte fand ich das magische Abenteuer wieder sehr spannend und auch die verschiedenen Enthüllungen fand ich sehr gelungen. Es waren aber besonders die Charaktere und ihre Entwicklungen über die ganze Trilogie, die mich an die Seiten gefesselt haben und die Bücher für mich zu einer erfolgreichen Reihe machen konnten.
Autor: Olivie Blake

Anstrengende Charaktere und dazu passender Schreibstil - 2 Sterne

Aldo hat oft Schwierigkeiten, seine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen und auch seine geringen Erfolge als Dozent zeigen, dass Kommunikation ihm nicht liegt. Obwohl er in seinem Gebiet ziemlich genial ist, denkt er auf eine andere Art und Weise. Bei Künstlerin Regan hingegen ist die Gefühlswelt sehr chaotisch und kompliziert, auch ihre Gedanken scheinen daher wild zusammengewürfelt zu sein. Während es den beiden daher schwer fällt, Beziehungen mit anderen Menschen zu pflegen, verstehen sie einander auf eine besondere Art und Weise und fühlen sich zueinander hingezogen. Am Anfang fand ich ihre Gespräche auch ganz süß, weil man spürt, wie viel ihnen diese Verbindung bedeutet, auch wenn sie noch nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen.

Das größte Problem hatte ich mit dem Schreibstil, der für mich einfach anstrengend zu lesen war. Regan und Aldo sind beide auf ihre Art speziell und der Schreibstil spiegelt das wieder. Viele sprachliche Bilder, knappe Sätze, die mit einer Dringlichkeit formuliert sind, zeigen Verwirrung, Obsessionen und Ängste der Charaktere. Obwohl ich es eigentlich nicht schlecht finde, dass der Schreibstil zu den Protagonisten und ihren komplexen Gedanken passt, hat es meinen Lesefluss sehr gestört und mich einfach frustriert. Wie gesagt, nicht grundsätzlich schlecht, aber einfach nichts für mich.

Dazu wurden mir die Protagonisten auch einfach nicht sympathisch. Sie haben schon ihre Probleme und die verschiedenen Herausforderungen des Alltags sind für sie nicht leicht zu bewältigen, doch ihre Verbindung zueinander bringt auch ihre positive, fröhlichere Seite zum Vorschein. Trotzdem fand ich sie auch anstrengend. Die Handlung dreht sich im Kreis, weil die Charaktere an ihren Verhaltensmustern festhalten, und der Schreibstil macht es schwer, sich in die Situationen hineinzuversetzen.
Autor: Rebekka Weiler

Trauer, Treue und neue Gefühle - 4 Sterne

Hendrik soll ein radikaler Aktivist gewesen sein, der in eine Massentierfarm eingebrochen ist, dort den Wachmann angegriffen hat und daraufhin gestorben ist. Freya kann diese Geschichte nicht mit ihrem liebevollen Freund unter einen Hut bringen und besonders die negative öffentliche Meinung über ihn kann sie kaum ertragen. Hendriks Bruder Emil versteht sie und als Freya mehr über Hendriks heimliche Taten herausfindet, ist es Emil, auf dessen Unterstützung sie sich verlassen kann.

Emil hätte Freya damals auf der Party selbst angesprochen, doch sein Drillingsbruder kam ihm zuvor. Jetzt ist der Tod von Hendrik schon Monate her und als Freya ihn braucht, ist Emil für sie da. Ihre gemeinsame Trauer und ihre Liebe für Hendrik bringt sie einander näher, sie spenden einander Trost und haben das Gefühl, wirklich verstanden zu werden.

Denn mit ihren Familien ist es komplizierter. Freyas Eltern glauben daran, dass Hendrik selbst schuld an seinem Tod ist und Freya endlich nach vorne blicken soll. Emil ist genauso allein mit seiner Trauer: Sein Vater distanziert sich als Bürgermeisterkandidat von den Taten seines verstorbenen Sohnes, seine Mutter ist kaum ansprechbar und seine Schwester Lene hat sich aus dem Staub gemacht und ist kaum zu erreichen. Beide Protagonisten haben zwar noch andere Freunde, aber diese können nicht auf die gleiche Art begreifen, wie es ist, Hendrik zu vermissen.

Zwischen Trauer und Trost kommen Freya und Emil sich näher, aber durch die Umstände ist es natürlich schon etwas komplizierter zwischen ihnen. Die Entwicklung ihrer Gefühle und die Veränderung ihrer Beziehung war für mich insgesamt natürlich und nachvollziehbar und ich konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Außerdem ist die Handlung spannend durch die Frage, was wirklich in der Nacht geschah, in der Hendrik gestorben ist.

Fazit
Insgesamt fand ich die Protagonisten sehr sympathisch und ihre Liebesgeschichte, ihre Trauerbewältigung sowie ihre Familienprobleme konnten mich berühren, dazu ein bisschen Spannung um die Geschichte abzurunden.
Autor: Rebecca F. Kuang

Spannend, politisch, kompliziert - ziemlich perfekt! - 5 Sterne

Die erfolgreiche Autorin Athena Liu stirbt vor Junes Augen und niemand außer June kennt Athenas bisher unveröffentlichtes Manuskript über chinesische Arbeiter während des Ersten Weltkriegs. Es ist viel zu gut, um nicht veröffentlicht zu werden und es zu überarbeiten fällt June viel leichter, als eine ganz neue Geschichte zu schreiben – und Junes eigene Bücher waren sowieso nie besonders beliebt. Aber da sie das Manuskript überarbeitet hat, ist es nun Junes Werk, und nicht mehr Athenas, oder?

Ich finde es sehr faszinierend, dass Rebecca F. Kuang bisher drei inhaltlich sehr unterschiedliche Projekte veröffentlicht hat, es aber jedes Mal geschafft hat, verschiedene Aspekte des Rassismus zu beleuchten und dabei auf eine spannende Art zu verpacken. Hier ist besonders kulturelle Aneignung ein Thema und ich fand es sehr interessant, Junes Gedanken und Rechtfertigungen zu den verschiedenen Vorwürfen zu sehen. Insgesamt gab es schon ein paar Punkte, bei denen ich auch mal fand, dass sie nicht unrecht hatte, aber gleichzeitig weiß man ja, dass ihre politische Meinung sich nur an ihrem persönlichen Vorteil orientiert, daher hat alles einen unangenehmen Beigeschmack. Natürlich ist sie in ihren eigenen Augen auch keine Rassistin, aber …

In einer Hinsicht war das Buch etwas anders als erwartet, denn June hat nicht wirklich viel getan, damit die Öffentlichkeit denkt, sie sei Chinesin. Zwar haben sie sich für ihren Künstlernamen entschieden, der wie ein asiatischer Nachname klingt, aber eigentlich ihr zweiter Vorname ist, aber darüber hinaus tut sie eigentlich nicht, um ihre Identität zu verschleiern. Wer sich nicht wirklich informiert, kann aber trotzdem annehmen, dass sie einen bestimmten ethnischen Hintergrund hat, was dann zu vielen komplizierten Situationen führt.

Interessant fand ich auch die Darstellung von Athena, auf deren Werk sich June nun ihre Karriere aufbaut. Natürlich rechtfertigt sich June innerlich für ihre Taten; sie sieht es nicht als Diebstahl, sondern redet sich schon ein, dass es zum größten Teil ihre Leistung ist. Trotzdem gehört es auch dazu, Athenas Fehler aufzuzeigen. Obwohl Athena hier das Opfer ist, vermitteln Junes Gedanken schon, dass Athena das auch verdient hätte, daher überzeugt June sich selbst, dass das alles irgendwie gerecht wäre, aber es ist und bleibt Diebstahl geistigen Eigentums.

Mir hat auch gefallen, wie gut moderne Themen eingearbeitet wurden, wie die Möglichkeit von Sensitivity Readern, um problematische Darstellungen anderer Kulturen zu vermeiden, und auch besonders, welche Rolle Social Media für Autoren spielt und wie wichtig es (für June) ist, dort Gesprächsthema zu bleiben.

Zum Ende hin war ich mir nicht ganz sicher, wo die Geschichte hinführen soll und war auch erst skeptisch, aber da war es dann wieder der Schreibstil, der mich überzeugen konnte, und dazu kamen noch ein paar letzte clevere Wendungen, die das Buch perfekt abgeschlossen haben.

Fazit
Insgesamt ist das Buch spannend durch Junes Geheimnis und durch die unberechenbaren Reaktionen der Öffentlichkeit, emotional mit jeder Menge Verleugnung und auch voller aktueller politischer Themen.
Autor: Dominik Gaida

Ein Student, die Geheimnisse seiner Mutter und verbotene Beziehungen - 3 Sterne

Nate und Lucas verbringen eine leidenschaftliche Nacht, die abrupt endet, als Nates Großvater dazwischen geht. Ihm ist wichtig, dass sein Enkel sich seinem Studium widmet und seine Noten verbessert, dabei soll Nate sich ganz sicher nicht von irgendwelchen männlichen Liebhabern ablenken lassen. Nate ist die Brynmor University aber ziemlich egal, bis er auf die Spuren seiner Mutter stößt, die bei seiner Geburt starb; anscheinend hat sie vor ihrem Tod noch einiges erlebt.

Lucas freut sich über seinen neuen Job an einer renommierten Universität, doch alles wird komplizierter, als ihm ausgerechnet sein One Night Stand Nate über den Weg läuft. Zuerst glauben sie noch, dass sie ihre Gefühle unterdrücken können, doch da sie sich kaum aus dem Weg gehen können, fällt es ihnen gar nicht so leicht. Als es darauf ankommt, ist Lucas auch für Nate da und unterstützt ihn bei seinen Recherchen.

Wie auch im ersten Buch steht ein Mysterium im Mittelpunkt, das mindestens einer der Protagonisten ergründen will, und die Handlung entwickelt sich darum herum. Nate und Lucas verbringen viel Zeit damit, weitere Hinweise zu sammeln, und außerdem gibt es eine weitere Perspektive, die jede Menge Einblicke gewährt. Dadurch war es für mich schon deutlich weniger spannend, dabei hätte die Geschichte mit den interessanten Protagonisten schon noch mehr Potenzial gehabt.

Aber außerhalb des Geheimnisses erleben sie nicht sehr viel, auch nicht miteinander. Es geht außerdem noch um ihre Familienprobleme: Nates Familie macht ihm sehr viel Druck und hat viele Erwartungen, während Lucas seiner Mutter ziemlich egal ist, es sei denn, sie braucht Geld, was eigentlich immer der Fall ist. Außerdem muss Nate trotz der Anziehung zwischen ihm und Lucas auch seine heimlichen Gefühle für seinen aktuellen Schwarm erstmal hinter sich lassen.

Fazit
Insgesamt fand ich die Protagonisten durch ihre Probleme, ihre Wünsche und ihre Gefühle füreinander sympathisch, aber das Geheimnis an der Brynmor University fand ich eher mittelmäßig und kaum spannend.
Autor: Carissa Broadbent

Die brutale Herrschaft der Vampire und ein magisches Turnier - 4 Sterne

Oraya wurde vom mächtigen Vampirkönig adoptiert und lebt als Mensch unter Vampiren. Um ihre menschliche Schwäche und Verletzlichkeit hinter sich zu lassen, nimmt sie an einem magischen Turnier teil, denn die Göttin Nyaxia gewährt dem Gewinner einen Wunsch.

Oraya wurde gut im Kampf ausgebildet und schafft es, manche Menschen vor den blutdürstigen Vampiren zu retten, aber letztendlich hat sie Angst, dass sie jederzeit selbst zur Beute werden könnte. Einerseits hasst sie die Natur der Vampire, andererseits wünscht sie sich selbst die dazugehörige Kraft, um ihrem Adoptivvater gerecht zu werden und um besser mit den anderen gefährlichen Vampiren zurechtzukommen. Sie ist einfach in einer sehr ungewöhnlichen Situation und hat nicht besonders viele Möglichkeiten im Leben, es ist schon eher eine Notwendigkeit, Vampir zu werden, und nicht wirklich ihr Wunsch.

Das magische Turnier, das Kejari, symbolisiert das Leben der Göttin Nyaxia und besteht aus verschiedenen Stufen mit unberechenbaren Aufgaben, die ich schon spannend fand. Obwohl Oraya gelernt hat, niemandem zu vertrauen, braucht sie Verbündete bei den verschiedenen Herausforderungen: Raihn ist natürlich irgendwie anders als die anderen Vampire. Er sieht in Oraya mehr als nur ein Opfer und scheint auch ihre Fähigkeiten als Kämpferin zu respektieren, außerdem legt er sich mit anderen Vampiren an, die er auch zum größten Teil verachtet.

Man erfährt nach und nach mehr über die magische Welt und ihre Mythologie, meistens wird während der Prüfungen des Kejari erklärt, inwiefern das Leben der Göttin repräsentiert wird, dadurch wirken die Informationen meistens natürlich, wenn Oyara die Zusammenhänge erfasst. Abgesehen davon lernt man zusammen mit Oraya, die trotz ihrer vielen Zeit bei den Vampiren noch nicht alles weiß oder manchmal auch ihre Augen vor der schrecklichen Realität verschlossen hat.

Die Stimme von Vanida Karun hat sehr gut zu Oraya gepasst und die erfahrene Sprecherin hat wieder dabei geholfen, noch tiefer in die Geschichte einzutauchen. Bei Hörbüchern fällt es mir oft schwer, mir die Namen der Charaktere und Orte zu merken, aber da die Charaktere bestimmte Rollen haben, konnte man sich alle gut merken; die fantastischen Ortsnamen blieben bei mir aber leider nicht hängen, aber ich hatte auch nicht das Gefühl, dass sie besonders relevant ist. Insgesamt kann man der Geschichte jedenfalls sehr gut folgen.