Rezensionen

Andreas Besold

Andreas Besold ist der Geschäftseigentümer. Seine Spezialgebiete sind die Themen Kunst, Geschichte und Biographien.
Autor: Horst Bredekamp

Kein Titel - 5 Sterne

Reduziert auf das Wesentliche wird hier das Werk von Michelangelo im historischen Kontekt präzise in allen seinen Facetten besprochen. Ein überzeugender Überblick über das gesamte Schaffen des wohl bedeutendsten Künstlers der Kunstgeschichte.
Autor: David Edmonds

Kein Titel - 5 Sterne

Eine kompetente, gut lesbare Einführung in die wegweisende Entwicklung der Philosophie des frühen 20. Jahrhunderts in Wien.
Autor: Hervé Le Tellier

Kein Titel - 5 Sterne

Im März 2021 fliegt eine Boeing 787 auf dem Weg von Paris nach New York durch ein heftiges Gewitter. Die Turbulenzen sind gewaltig, das Flugzeug ist beschädigt, doch die Landung glückt. Im Juni landet eine Boeing mit derselben Flugnummer und denselben Passagieren ein zweites Mal. Soweit die Science-Fiktion. Im Flieger sitzen der Architekt André und seine Geliebte Lucie, der Auftragskiller Blake, der nigerianische Afro-Pop-Sänger Slimboy, der französische Schriftsteller Victor Miesel, eine amerikanische Schauspielerin. Sie gibt es nun tatsächlich doppelt − sie sind mit sich selbst konfrontiert, in der Anomalie einer verrückt gewordenen Welt. Der Autor spielt nun die verschiedesten Konstellationen durch, in denen sich die verdoppelten Personen befinden. Der Mörder entledigt sich seines Doppelgängers, der Pop-Sänger erklärt sein Double zum Zwillingsbruder, der im Sterben liegende Pilot, wird den Kindern als wieder genesen präsentiert ...Sensationell!
Autor: Anselm Oelze

Kein Titel - 5 Sterne

Ein literarisches Denkmal für die Außenseiter des Lebens. Die fiktive Geschichte des Entdeckers der Theorie der Evolution: Albert Russel Wallace.
Ein Brief zusammen mit einem ein Aufsatz über den Ursprung der Arten verlässt im Frühjär eine kleine Insel in den Molukken. Sein Ziel ist Südengland. Kaum ein Jahr später sorgt die Schrift für Aufsehen und wird bekannt als Theorie der Evolution. Doch nicht der Verfasser des Briefes, der Artensammler Alfred Russel Wallace, erntet den Ruhm dafür, sondern sein Empfänger, der Naturforscher Charles Darwin. Einhundertfünfzig Jahre später stößt der Museumsnachtwächter Albrecht Bromberg auf das Schicksal des vergessenen Wallace. Er fasst einen Plan, der endlich denjenigen ins Licht rücken soll, der bisher im Dunkeln war, und erkennt: Geschichte wird nicht gemacht, sondern geschrieben.
Autor: Martin Walker

Kein Titel - 5 Sterne

Der Witwer Driant setzt seinen ganzen Besitz auf ein lebenslanges Wohnrecht in einer schicken Seniorenresidenz. Dabei nimmt er aber nicht den in Saint-Denis ansässigen Notar, der seit jeher die Familie Driant als Mandanten betreut, sondern einen Anwalt aus Périgeux in Anspruch. Kurz darauf ist er tot. Seine Kinder, Gaston und Claudette, bitten Bruno um Hilfe. Dieser geht der Spur nach und entdeckt, dass der Notar mit einer undurchsichtigen Versicherungsgesellschaft zusammen arbeitet. Noch ahnt er nichts von den Verstrickungen und Machenschaften eines russischen Oligarchen. Politische Aspekte sind seit jeher ein Teil von Walkers Romanen. Diesmal geht es um die Vorfälle in der Ukraine mit den brutal niedergeschlagenen Aufstand auf dem Majdan und reiche Russen, die sich auf Zypern oder Malta einen europäischen Pass besorgen, um europäische Staatsbürger zu werden. Neben den Ermittlungen bleibt natürlich genügend Zeit, seinen Hund Balzac auszuführen, gemeinsam auszureiten, und das wöchentliche Kochevent für seine Freunde zu organisieren.
Autor: Stefan Klein

Kein Titel - 5 Sterne

Wir kennen alle die Schilderungen der Heureka-Momente, in denen wichtige Erfindungen entstanden sind, so etwa Archimedes in der Badewanne oder Newton mit dem Apfel. Innovation und Fortschritt verdanken wir aber nicht den Einfällen einsamer Genies – sie entwickeln sich im geistigen Austausch. Denn Kreativität, Phantasie und Innovation sind keine individuellen Talente, sondern entstehen zwischen den Menschen. Stefan Klein erzählt in seiner kurzen Geschichte des menschlichen Geistes von den Innovationen der Steinzeit, wie Höhlenmalereien oder die Erfindung der Schrift bis hin zu den Leistungen der Computer von morgen und zeigt anschaulich und unterhaltsam, wie der Geist immer wieder neu die Welt verändert hat. Er markiert auch die wesentlichen Entwicklungsschritte, die die Basis dafür bilden, wie etwa die Erfindung der Sprache, die Möglichkeit erlerntes Wissen neu zu kombinieren oder unnötiges Wissen auszublenden.
Packend erzählt der renommierte Wissenschaftsautor von der Macht der Gemeinschaft, der Zukunft des Denkens und den unbegrenzten Möglichkeiten unserer Kreativität.
Autor: Michael Dangl

Kein Titel - 5 Sterne

Dostojewski besucht mit 40 zum ersten Mal Venedig und erfüllt sich damit einen Kindheitstraum. In einer persönlichen Krise erreichen ihn Schönheit und Lebendigkeit Venedigs aber nicht. Planlos umherirrend widerfährt ihm eine phantastische Begegnung: Der weltberühmte Komponist Gioachino Rossini lädt den im Westen noch unbekannten, zufällig vorbeischlendernden Autor zu einem Abendessen ein: Der barocke Genussmensch verzaubert den grüblerischen, schwermütigen Asketen an diesem Abend und in den drei folgenden Tagen mit Lebensfreude. Trotz ihrer charakterlichen Gegensätze, Rossini komponiert praktisch im Vorbeigehen, Dostojewskij müht sich beim Schreiben ab, erleben wir die Annäherung zweier hochsensibler Künstlerseelen: In den Gesprächen sind immer wieder Ideen und Anklänge an Werke Dostojewskis herauszulesen. Man möchte sofort seine gesamten Werke lesen und dazu die Musik von Rossini hören.
Autor: Tobias Roth

Kein Titel - 5 Sterne

Die italienische Renaissance steht am Beginn des modernen Europa. Im Folioband »Welt der Renaissance« gelingt es Tobias Roth, anhand wichtiger Quellentexte der bedeutendsten Autoren ein großflächiges Epochenbild zu entwerfen, das die Fülle, Vitalität, Widersprüchlichkeit und Innovationskraft dieser Zeit zeigt: faszinierende Jahrhunderte des freien Denkens und des Aufbruchs, in denen Kunst und Kultur blühen und gedeihen wie nie zuvor und nie wieder danach.

Was sich in dieser Schatzkammer finden lässt, bringt einen wahrlich zum Staunen: Von den grandiosen Liebesgedichten Petrarcas bis zu erotischer Lyrik von Kardinälen und Staatsoberhäuptern, von Spekulationen über den Seeweg nach Osten zu Thesen über die Würde des Menschen und Überlegungen zur Gleichwertigkeit von Mann und Frau. Auch alltägliche Betrachtungen über das Alltagsleben eines Kaufmanns, die Heiratspläne einer Mutter, ein Festmahl zur Inauguration eines Papstes oder die Verbrennung Savonarolas sind im Band enthalten. In der Sammlung vertreten sind Fabeln Leonardo da Vincis, obszöne Briefe Machiavellis, eine Satire Ariosts, die ersten Ideen zum Denkmalschutz von Baldassarre Castiglione und Raffael. Dichterinnen wie Veronica Gambara und Vittoria Colonna haben ihren Auftritt genauso wie der Lyriker Benedetto Varchi oder Autoren wie Pietro Aretino, bei denen Schreiben zur Waffe wird.

Kein Titel - 5 Sterne

Jörg Lauster ruft in seiner großen Darstellung die Glanzpunkte christlicher Kultur in Erinnerung und öffnet die Augen für die religiöse Dimension der abendländischen Kunst, Musik, Architektur und Literatur. Die als Untertitel angefügte Bezeichnung Eine Kulturgeschichte des Christentums ist insofern nicht ganz korrekt, weil hier hauptsächlich das Christentum in seiner europäischen Ausprägung gemeint ist. Von einer kleinen Bewegung bis zur Staatsreligion, die Etablierung des Papstes in Kombination mit dem Aufstieg der Karolinger, das Ausrotten nicht anerkannter Gegenbewegungen der prunkvollen Staatskirche wie etwa die Katharer (die energisch von der aufstrebenden französichen Monarchie betrieben wurde …) auch die unangenehmen Themen werden umfangreich beschrieben.

Das Christentum hat seit der Antike nicht nur die Künste, sondern auch das Zusammenleben, Wirtschaften und Herrschen vor allem in Europa zutiefst geprägt und so die Welt immer mehr «verzaubert», bis jeder Winkel der Kultur - und auch noch der Krieg - christianisiert war. Mit der Aufklärung setzte eine schrittweise Entzauberung ein, aber gerade mittels Kunst, Musik, Architektur und Literatur, die auch das Gefühl ansprechen, hat sich das Christentum seit der Romantik verwandelt und prägt die Kultur auch noch nach Nietzsches berühmtem Satz vom Tod Gottes.
Autor: Valerie Hansen

Kein Titel - 5 Sterne

Globalisierung als modernes Phänomen?
Valerie Hansen erzählt uns das Gegenteil: Das arabische Meer, der indische Ozean und der gesamte Südostasiatische Raum lebten schon vor 1000 Jahren vom intensiven Austauch von Handelsgütern. Abenteurer, Händler und Forschungsreisende waren die Helden der ersten Globalisierung um das Jahr 1000: Wikinger suchten in ihren Drachenboten neue Siedlungsgebiete im fernen Westen, während Karawanenführer durch die Wüsten des Orients zogen und Handelskapitäne entlang der Küsten Asiens und Afrikas segelten. Sie brachten Schätze fremder Völker in Metropolen wie Kairo, Bagdad und Guangzhou, wo eine zahlungskräftige Kundschaft den Zauber der Exotik ersehnte. Es war dies die Zeit, als zum ersten Mal in der Weltgeschichte ein Gegenstand oder eine Botschaft um die ganze Welt reisen konnte.
Waren und Menschen, Ideen und Mikroben - alles beginnt zu zirkulieren. Könige wie der fromme Muslim Mansa Musa ziehen mit unvorstellbaren Mengen an Gold von Mali nach Mekka, in Skandinavien werden Münzen mit arabischen Waagen gewogen, Sklaven werden über drei Erdteile hinweg verkauft, und Fürsten wie Wladimir von Kiew suchen sich aus dem Angebot der Weltreligionen jene aus, die ihnen für ihr Reich am passendsten scheint.
Valerie Hansen entwirft in ihrem grandiosen Buch das Panorama der Welt um das Jahr 1000 und erhellt eine Epoche, in der die Menschheitsgeschichte zur Globalgeschichte wird.