Bernardine EvaristoManifesto. Warum ich niemals aufgebe

Hardcover

Tropen (2022)

256 Seiten; 26 mm x 148 mm

ISBN 978-3-608-50015-8

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Manifesto. Warum ich niemals aufgebe

Besprechung
»'Manifesto' ist eine Meditation über Identität und Dichotomien, vor allem aber ein Rückblick auf die Unwägbarkeiten, die ihre [Evaristos] Lebenslinien durchziehen. [...] Bloß erzählt sie nicht nur die eine Geschichte ihres Lebens, sondern viele Geschichten und Anekdoten, die sich als erzählerische Assemblage zu einem Bild verdichten.« Kira Kramer, FAZ, 19. April 2022 Kira Kramer FAZ 20220419

Kurztext / Annotation

Über 80.000 verkaufte Exemplare von Mädchen, Frau etc. (27 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste) und jetzt: Das neue Manifest der Bestsellerautorin!



Frau. Schwarz. Lesbisch. Prekär. Schriftstellerin. Vierzig Jahre lang waren das die Stigmata, mit denen Bernardine Evaristo konfrontiert wurde. Doch von Anfang an hat sie dagegen angekämpft, dagegen angeschrieben, sich eingesetzt. Für einen Raum der Vielfalt und Toleranz für alle. In Manifesto erinnert und erzählt sie erstmals ihre einzigartige Geschichte, die Höhen und die Tiefen ihres Lebens, von der Kindheit im armen Süden Londons in den 1960er-Jahren bis hin zum Durchbruch mit dem Gewinn des Booker Prizes, als erste Schwarze Frau - ein Manifest dafür, niemals aufzugeben.



Langtext

Frau. Schwarz. Lesbisch. Prekär. Schriftstellerin. Vierzig Jahre lang waren das die Stigmata, mit denen Bernardine Evaristo konfrontiert wurde. Doch von Anfang an hat sie dagegen angekämpft, dagegen angeschrieben, sich eingesetzt. Für einen Raum der Vielfalt und Toleranz für alle. In Manifesto erinnert und erzählt sie erstmals ihre einzigartige Geschichte, die Höhen und die Tiefen ihres Lebens, von der Kindheit im armen Süden Londons in den 1960er-Jahren bis hin zum Durchbruch mit dem Gewinn des Booker Prizes, als erste Schwarze Frau - ein Manifest dafür, niemals aufzugeben.
1959 als Tochter einer englischen Mutter und eines nigerianischen Vaters geboren, aufgewachsen im armen Süden Londons, war Bernardine Evaristo dazu bestimmt, als Mensch zweiter Klasse gesehen zu werden. Rassismus wurde erst 1965 zur Straftat erklärt und bis zur gesetzlichen Gleichbehandlung der Frau dauerte es noch einmal zehn Jahre. Doch sie lernte schon von klein auf, dass es sich nicht lohnt, ihre Herkunft zu verstecken. Dass sie vielmehr gerade deswegen ihr Leben leben, sich ausprobieren muss. Und so erzählt sie von ihren Lieben, ihrer Familie, aber auch ihrem Ringen mit der Kunst und ihrer Suche nach einer eigenen Sprache für ihre Erfahrungen. Vom Ausprobieren queerer Beziehungen, dem Leben im künstlerisch-explosiven London der 1980er- und 1990er-Jahre und auch der Beharrlichkeit, die sie sich als Mensch, als Frau und als Autorin aneignen musste, um ihre Ziele zu erreichen und schließlich 2019 als erste Schwarze Frau den Booker-Preis zu gewinnen und den internationalen Durchbruch zu schaffen.
Das intime, inspirierende und kompromisslose Zeugnis eines faszinierenden Lebens. Ein augenöffnendes Buch und mitreißendes Leseerlebnis.



Bernardine Evaristo, geboren 1959, wuchs als viertes von acht Kindern in London auf. Sie ist Professorin für Kreatives Schreiben an der Brunel University London und stellvertretende Vorsitzende der Royal Society of Literature.Sie gewann als erste Schwarze Schriftstellerin den Booker-Preis für ihren Roman Mädchen, Frau etc. (2021), der auch in Deutschland ein großer Bestseller war. Zuletzt erschien Manifesto. Warum ich niemals aufgebe (2022).

Tanja Handels, geboren 1971, lebt und arbeitet in München, wo sie englischsprachige Literatur von Zadie Smith, Toni Morrison, Nicole Flattery und vielen anderen übersetzt. Für ihre Arbeit wurde sie u.a. mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet.


Inspirierend
"Die Rebellin im Außen ist zur Vermittlerin im Innen geworden und hat begriffen, dass wir mit an dem Tisch sitzen müssen, an dem die Entscheidungen getroffen werden, und dass es letztlich sehr viel wirkungsvoller ist, die Leute in Gespräche zu verwickeln, als sie anzubrüllen (auch wenn dies mitunter sehr befriedigend sein kann)."

Bernardine Evaristo - eine BIPOC LGBTQ Frau, die im England der Sechziger Jahre als Kind einer Engländerin und eines nigerianischen Einwanderers aufwuchs. Sie erfuhr viel Rassismus und schaffte es doch, immer ihre Träume zu verfolgen. Mit sechzig gewann sie den Booker Prize und wurde international bekannt. In ihrer Autobiografie erzählt sie von ihrer Kindheit und Jugend, ihrer Familie, Rassismus Erfahrungen, Beziehungen, und wie sie schließlich zum Schreiben kam. Sie erzählt auch davon, wie lange Schreiben dauern kann. Alle ihre Bücher werden kurz vorgestellt. Sie endet schließlich mit generellen Tipps für das Leben und Schreiben und erzählt von ihrem Aktivismus.

Ich habe bisher noch kein Buch von Frau Evaristo gelesen, dies wird jedoch nicht das letzte sein. Der Schreibstil ihrer Autobiografie ist locker und humorvoll, wie auch kritisch und reflektiert. Die Themen sind gut gewählt und waren auch für mich als nicht schreibende Person überaus relevant. Ich habe gerne über diese interessante Frau gelesen und bleibe sehr inspiriert zurück. Eine tolle, starke, kluge Frau!

Kämpferische Frau
In einem Manifest werden konkrete Positionen festgehalten und veröffentlicht. Der Autor macht sich gleichsam gläsern bezüglich Identität, Erfahrungen, Weltanschauung, Überzeugung und Absichten. Genau das tut Bernardine Evaristo in ihrem Sachbuch. Wer im England der Sechzigerjahre etwas erreichen wollte, aber weder weiß noch männlich war, hatte es damals weit schwerer als heute. People of Color so wie Evaristo erlebten Rassismus allerorten, und dieser Begriff taucht gerade im ersten Kapitel in fast jedem Absatz auf. Sie legt den Finger auf viele heikle Stellen, klagt auch immer wieder an, wird aber nie larmoyant. Die Autorin schreibt mit Drive, sehr leidenschaftlich, mit Eigenkritik und Humor.
Evaristo bündelt die Themen in sieben Kapiteln. Damit führt sie dem Leser ihre Welt bis ins Detail vor: ihren Werdegang vom Kleinkind bis heute, der Einfluss verschiedener Menschen auf ihren Charakter und ihr Leben, ihr Schaffen auf der Bühne und als Autorin, das innerste Ich und ihre Ziele. Respekt vor dieser kämpferischen Frau, deren Werk vielen Menschen Mut machen kann.
Die Gestaltung des Buches selbst weist einige ungewöhnliche Einzelheiten auf. Jedes Mal, wenn ein neues Kapitel beginnt, wird dessen Nummer in den Sprachen ausgeschrieben, die darin eine Rolle spielen: Englisch, Altenglisch, Yoruba, Gälisch, Irisch, Portugiesisch und Brasilianisch. So lassen sich ganz nebenbei allfällige eigene Sprachkenntnisse auffrischen.
Am unteren Ende der Seiten wird der Name des Kapitels angeführt, zum Beispiel „Vier: Theater, Community, Performance, Politik“. In der Mitte des Werkes sind 16 Seiten mit Fotos, welche ausgiebig erläutert werden.
Eine sehr lange Danksagung, die sich über fünf Seiten erstreckt (auch das ist selten), beschließt das Buch. Ich empfehle es jedem, dessen Eigenmotivation ab und zu einen Schubs braucht. Oder dem, der sich an außergewöhnlichen Menschen ein Beispiel nehmen möchte.

Coole Powerfrau
Die 1959 geborene Autorin wurde als erste PoC-Frau 2019, gemeinsam mit Margaret Atwood, mit dem Booker Prize ausgezeichnet. Mit „Girl, Women, Other“ wurde sie über Nacht berühmt. Zuvor hatte sie bereits mehrere Bücher veröffentlicht, die mal mehr mal weniger erfolgreich waren.

In ihrer Biografie beschreibt sie ihren Lebensweg und blättert im Kopf bis in ihre Kindheit zurück. Damals war Rassismus in Schule, bei den Nachbarn und selbst in der eigenen weißen Familie mütterlicherseits alltäglich und unhinterfragt. Erste Gedichte schrieb sie bereits als Kind und Jugendliche, über das Jugendtheater kam sie in die Schauspielschule. Trotz unterschiedlicher Engagements im Theater schrieb sie weiterhin Lyrik und versuchte sich in Prosa.

Beharrlichkeit, an den Erfolg glauben, positiv und optimistisch sein, waren für sie die wichtigsten Eigenschaften, um ein kreatives Leben als Künstlerin auch in schwierigen Phasen ihres Lebens fortzuführen – ein nine-to-five-Bürojob wär für sie unvorstellbar.

Sie gibt Einblicke in ihre Herkunft mit einem nigerianischen, streng-dominanten Vater und einer britischen, aufgeschlossenen Mutter sowie ihr Aufwachsen mit sieben Geschwistern. Sie erzählt von ihren wechselnden, fluiden lesbischen und heterosexuellen Beziehungen, die sie geprägt und beeinflusst haben. Berichtet von ihren x-maligen Umzügen in London, der Bedeutung dieser Stadt für sie. Sie berichtet auch über Quellen, die ihr Inspiration für die künstlerische Laufbahn waren, wie zB schon ganz früh Bücher oder andere Frauen. Sie zeigt, dass sie als Woman of colour immer wieder mit Rassismus und Sexismus konfrontiert war, als Kind Außenseiterin war, sich davon jedoch nicht einschüchtern oder verunsichern ließ, sondern dies mit Kleidungsstil und Frisur noch mehr unterstrich, ja geradezu zelebrierte.

Die Biografie überzeugt sprachlich und inhaltlich, schafft einen Einblick in ihren Werdegang, der so straight und powervoll trotz sämtlicher Widerstände war. Eine faszinierende Frau, zum Lesen absolut zu empfehlen.

Eine starke, positive Frau
von Julia
Bernardine Evaristo wächst in den 60ern als Tochter einer englischen Mutter und eines nigerianischen Vaters im Süden Londons auf. Von klein auf wurde sie als Mensch der unteren Schicht gesehen und behandelt. Nicht nur ihre Hautfarbe, sondern auch ihr Geschlecht und ihre sexuelle Orientierung machten es ihr nicht leicht. Dennoch kämpfte sie von Anfang an, verwirklichte ihren Traum vom Theater und dem Schreiben und unterstützt heute vielzählige Projekte zur Förderung benachteiligter Menschen. Ihren Lebensweg hält sie in ihrem Buch Manifesto fest.

Das Buch ist unterteilt in sieben Abschnitte, die sich jeweils mit verschiedenen Dingen aus Bernardines Leben befassen (z.B. ihre Herkunftsgeschichte, ihre Wohnsituationen oder ihre Beziehungen). Dabei ist der Schreibstil angenehm zu lesen und fesselt an das Buch.

Leider haben mir nicht alle Abschnitte gleichermaßen gefallen und ich hätte über manche Bereiche gerne mehr gelesen, andere wiederum kürzer gefasst bevorzugt. Dennoch bekommt man ein gutes Gefühl über das Leben der Autorin und auch über die ein oder anderen Hindernisse, die sie in ihrem Leben gemeistert hat.

Alles in allem bildet das Buch eine starke Frau ab, die auch bei Rückschlägen weitergekämpft hat und ihren eigenen Weg in dieser Welt gefunden hat, der nur vor positiver Energie strotzt. Oder wie Bernardine selbst sagen würde: „Vor den Miesmachern müssen wir uns schützen“. Durchaus eine interessante Biografie, die nicht nur die Schwierigkeiten einiger Personengruppen aufzeigen, sondern auch die Privilegien anderer Gruppen aufzeigen.


Manifesto
von CanYouSeeMe
Ich bin durch das Buch "Mädchen, Frau etc." und die darum entstandene mediale Aufmerksamkeit auf die Autorin Bernardine Evaristo aufmerksam geworden. Dass sie bereits seit den 90er Jahren Bücher veröffentlicht war mir nicht bewusst - wie so einiges aus ihrem Leben, dass sie in "Manifesto. Warum ich niemals aufgebe" beschreibt.
In insgesamt zehn Kapiteln erzählt sie ihre Geschichte unter verschiedenen Aspekten. Die Aufteilung in die unterschiedlichen thematischen Schwerpunkte gefiel mir gut und ist für eine biografische Darstellung wohl auch nicht sehr üblich. Dadurch kam es zwar immer wieder zu Zeitsprüngen, daran habe ich mich jedoch schnell gewöhnt. Der Schreibstil von Bernardine Evaristo gefiel mir gut, er hat sich flüssig gelesen und war eingängig, hedoch nicht flach, sondern vielmehr humorvoll. Eine angenehme Mischung.
Das Resümee ihres bisherigen Lebensweges und auch die Auseinandersetzung mit ihrer Herkunft fand ich sehr interessant, zu Teilen bewegend, zu Teilen spannend, zu Teilen aber auch für meine Lebenswirklichkeit befremdlich.
Bernardine Evaristo ist sicherlich eine starke Persönlichkeit, die viel erlebt und mindestens ebenso viel bewegt hat. Abschnittsweise haben sich ihre Ausführungen jedoch eher wie ein Ratgeber gelesen, was für mich nicht so gut ins Gesamtbild passte.

Beeindruckend
von brauneye29
Zum Inhalt:
Die Autorin hat es gleich mit mehreren Vorurteilen zu tun. Sie ist eine Frau, schwarz und dann auch noch lesbisch und das bekommt sie mehr als einmal zu spüren. Doch sie kämpft für ihre Rechte und dieses Buch ist eins der Resultate davon. Und auch dass sie einen den Booker-Preis gewonnen hat, ist sicher ein Ergebnis ihres Kampfes.
Meine Meinung:
Das Buch ist beeindruckend. Es zeigt den bisherigen Lebensweg einer wirklich starken Frau. Manch einer hätte sicher weniger Mut bewiesen wie sie es im Grunde seit frühester Kindheit tun musste. Bemerkenswert wie sie ihren Weg gradlinig beschritten hat und das trotz aller Widerstände. Ich fand das Buch inspirierend und wirklich mut-machend und ich denke, dass werden viele so empfinden. Das Buch für dass sie den Preis erhalten hat, hat mir allerdings nicht so wirklich gefallen. Dieses Buch hier fand ich aber richtig gut.
Fazit:
Beeindruckend

Eine bemerkenswerte Frau
von gaby2707
Mich hat das Cover auf die sehr sympathisch scheinende Autorin, die 2019 für ihren Roman „Girl, Woman, Other“ mit dem Booker Prize, dem wichtigste britische Literaturpreis, ausgezeichnet wurde, aufmerksam gemacht.
Zwischen Einleitung und Schlussbemerkung nimmt mich Bernardine Evaristo in ihrem Buch „Manifesto – Warum ich niemals aufgebe“ mit in ihr Leben, geprägt von Höhen und Tiefen. Ab 1954, als ihre englische Mutter ihren nigerianischen Vater im Zentrum von London kennenlernte, darf ich sie nun begleiten. Es ist schon eine Herausforderung, ihr Leben mit 7 Geschwistern, ihrer arbeitsamen Mutter und ihrem cholerischen Vater, die sie jedoch meistert.
In sieben sehr abwechslungsreichen und interessanten Kapiteln geht es um ihre Herkunft, Kindheit, ihre Familie und deren Ursprünge. Sie erzählt von den Häusern, Wohnungen, Zimmern und ihrem Zuhause. Ich lerne Frauen und Männer kennen, die kamen und gingen. Ich begleite sie durch die Zeit an der Schauspielschule und am Theater. Es geht um ihre Hautfarbe, ihre Herkunft, Rassismus und um offene Diskriminierung. Trotz all dieser Demütigungen spürt man auf fast jeder Seite die Stärke, den Kampfgeist und das stetig wachsende Selbstbewusstsein der jungen Frau, die nicht gewillt ist, sich unterkriegen zu lassen.
Ein tolles Buch über eine interessante Frau, in dem trotz aller Düsternis auch eine gewisse Leichtigkeit und ein Schuss Humor nicht fehlen.
Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter.

Keine einfachen Wege
von Goejos
Bernardine Evaristo erzählt von ihrer Jugend als „Farbige“. Ihre Mutter, Engländerin, ihr Vater aus Nigeria. Für die damalige Zeit ein Unding. Sie lernt sehr bald die Nachteile einer Mischehe in England kennen. Aber ihren Eltern war das egal. Sie brachten Bernardine und ihre sieben Geschwister durch, sie engagierten sich auch gewerkschaftlich für die Unterdrückten. Mit Achtzehn zog sie mit ihrem Freund in ein eigenes Zimmer, erkannte aber bald, dass sie mehr auf Frauen stand. Sie spielte Theater und hielt ich mit Arbeitslosenunterstützung über Wasser und wechselte oft die Wohnung. Dann konzentrierte sie sich aufs Schreiben. Sie machte sich selbstständig und hielt sich mehr recht als schlecht über Wasser. Sie war sich aber ihrer sexuellen Neigung nicht sicher und schwankte zwischen Männern u8nd Frauen. Eine ältere Geliebte war fast der Untergang für sie. Bernardine gab aber nie auf. Sie hatte ein Ziel vor Augen, welches sieunermüdlich verfolgte. Selbst zu schreiben, Theater zu spielen und für die „Farbigen“ zu kämpfen. Das ist ihr schlussendlich auch gelungen. Sie hat ihre Anerkennung gefunden, Preise gewonnen und vielen farbigen Autorinnen und Autoren geholfen. Ein interessantes Buch, nicht so leicht zu lesen, aber doch aufschlussreich. Zeigt es doch, was man mit einem eisernen Willen durchsetzen kann, wenn man ein Ziel vor Augen hat und dieses unbedingt erreichen will. Und das Alles in einem nicht einfachen Umfeld. Von dem Mut und dem Beharrungsvermögen dieser Frau kann man nur mit Hochachtung sprechen. Einzigartiger Lebensweg.

Deutliche und gut gewählte Worte
von Tara
Mit ihrem Buch „Manifesto - Warum ich niemals aufgebe“ gibt die britische Autorin Bernardine Evaristo unglaubliche Einblicke in ihr Leben.

Auch wenn die Autorin hier in sieben Kapiteln, die man auch unabhängig voneinander lesen könnte, von ihren ganz persönlichen Erfahrungen und aus ihrem Leben erzählt, ist es ein Appell an alle, niemals aufzugeben.

Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen, es ist fast so als man jemanden zuhört, der aus seinem Leben erzählt. Dabei spricht die Autorin wichtige und ernste Themen - wie Rassen - und Klassenzugehörigkeit, Feminismus, Sexualität, Alter und viele weitere - an. Obwohl sie über sich spricht, stellt sie sich nicht in den Mittelpunkt, sondern berichtet einfach. Das Buch ist keine Abrechnung, sondern eher eine Analyse der Ereignisse, die in der Gesellschaft stattfinden und sich ändern müssen.

Mir hat diese ungewöhnliche Biografie sehr gut gefallen und man merkt, dass die Autorin Professorin für Kreatives Schreiben ist. Sie versteht es Situationen, die einen beim Lesen regelrecht fassungslos machen so darzustellen, dass man entsetzt aber nicht verschreckt ist und gerne weiterliest.

Für mich war dies ein spannendes Buch über eine großartige Frau, das ich gerne gelesen habe.

Kämpferisch
von begine


In ihrem Buch „Manifesto
Warum ich niemals aufgebe“ schildert die britische Schriftstellerin Bernardine Evaristo ihren Weg von den 1960er Jahren im ärmlichen Teil Londons bis zu ihrem Erfolg als Booker Preisträgerin 2019
Den bekam sie für ihren Roman Mädchen, Frau, etc, den ich gerne gelesen habe.

In diesem Buch erzählt sie ehrlich von ihrem Werdegang. Ihre Kindheit kann ich nachvollziehen. Das war bestimmt nicht einfach. Von London nahe ich mehr Aufgeklärtheit erwartet. Sie hat eine englische Mutter und einen nigerianischen Vater. Die beiden bekamen acht Kinder.

Interessant waren die Bemerkungen ihrer Lehrer, die sie jetzt fast passend interpretiert.

Manchmal konnte ich sie nicht verstehen z. B., das sie sich von ihrer Freundin so gängeln lässt und dann noch noch Prügel bekommt, das ist ei no go.

Die Erzählperspektive ist interessant. Die Autorin hat sich gut entwickelt und wird kämpferisch.
Das Buch ist lesenswert.








Magna Opera der Worte
von yellowdog
Manifesto ist ein ausgezeichnet geschriebenes Memoir von Bernadine Evaristo, die seit dem Gewinn des Booker-Awards eine bekannte Schriftstellerin ist. Sie hat das Buch zeitlich strukturiert und es beginnt natürlich mit Kindheit und Jugend. Mit einer englischen Mutter und einem Vater, der aus Nigeria stammt, erlebt sie im England der sechziger Jahre Rassismus. Diese Passagen sind beklemmend zu lesen, weil man (oder viele) das Ausmaß unterschätzen.

Man spürt auf allen Seiten, dass hier eine selbstbewusste, kluge Frau schreibt.
Sie ist auch geprägt von ihren Eltern, die aus der Working class stammen. Besonders mit ihrem cholerischen, strengen Vater setzt sie sich im ersten Abschnitt auseinander. Auch mit dem politischen Engagement ihrer Eltern.
Interessant dann auch, was die Autorin später an Themen erzählt: Beziehungen, Sexualität, Feminismus, Theater.
Dann kommt ein Abschnitt über ihrer Literatur, die Bücher die sie schon geschrieben hat und die meistens sind noch nicht in Deutsch veröffentlicht. Vieles hört sich sehr interessant an und man darf hoffen, dass es noch Übersetzungen geben wird.

von HEYNi Anna Partl
„Ich hatte gelernt, meine Außenseiterinnenrolle mit Stolz zu tragen.“ Was für ein schönes Statement! Bernardine Evaristo ist seit Kindestagen an ein wilder Freigeist und kämpft seit jeher für das, was sie will und ihr wichtig ist. Ihre Biografie, durchzogen von Themen wie Rassismus, Liebe, Freundschaft und künstlerischem Schaffen, ist wunderbar flüssig und humorvoll geschrieben – und Fotos gibt es auch. Ein starkes Buch von einer starken Frau!

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe
von Barbara Kumpitsch
Bernardine Evaristos Lebensgeschichte liest sich wie ein Roman. Als erste "black woman" hat sie den Booker Prize für "Mädchen, Frauen, etc." erhalten, und mit ihrer Literatur inspiriert sie ihre Leser, die unzähligen Möglichkeiten im Leben positiv zu nutzen. Ich bin davon überzeugt, dass sie eine der besten Geschichtenerzählerin aller Zeiten ist. Was die meisten nicht wissen: Ihre englische Mutter hat 8 Kinder großgezogen. Schon früh hat ihre Familie Rassismus hautnah miterlebt, doch Bernardine hat im Theater ihren Platz gefunden. Ihr rebellischer Charakter und ihre starke Persönlichkeit haben sie Bücher schreiben lassen, die mittlerweile die Welt erobern!
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