Rezensionen

Autor: Meier, Simone

Verschiedene Milieustudien aus dem 19. und 20. Jahrhundert, die auch ein wenig Witz enthalten. «Der Sarg und ich setzten uns in den Zug nach Paris, nicht nebeneinander natürlich», zaubert dem Leser ein verschmitztes Lächeln ins Gesicht. Für mich dennoch zu wenig Tiefgang vor allem in den emotionalen Passagen, auch wenn das Krankheitsbild der Syphilis einen breiten Raum einnimmt.

Autor: Gaea Schoeters

Ein Hochgenuss nicht nur für Jäger. Ein Roman über Afrika, der dem Europäer einen Spiegel vorhält. Der Jagdtourist wird herrlich dargestellt und vorgeführt. Die Darstellung der Gesellschaftsstrukturen, ihrer Machtspielchen, ihrer Korruptionsmöglichkeiten packen den Leser und lassen ihn bis zur letzten Zeile nicht los. Spannend und unterhaltend.

Autor:

Eine ungewöhnliche Familiengeschichte, die mich abgeholt hat. Mit sprachlicher Eleganz umschifft Anna Neata Problemzonen, die fast jeden treffen. Sehr spannend zu lesen - nicht nur ein Familienroman.

Autor: Philipp Oehmke

Fabelhaft gutes Buch! Thomas Manns Buddenbrooks auf modern. Fein skizzierte Charaktere und eine elegante Sprache verhelfen der spannend erzählten Familiengeschichte zu purer Lesensfreude.

Autor: Nicola Upson

Harmloser Versuch, einen Kriminalroman der Zwanzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts nachzuahmen. Die gewöhnungsbedürftige Sprache ("...grüblerisch wirkende Festung; ...die unbeschmutzte Vollkommenheit; ...falls jemand auf der Burg gestorben ist, werden alle mit anpacken") dürfte der Übersetzung geschuldet sein. Die für einen echten Kriminalroman fehlende Spannung bewirkt, dass man versucht ist, das Buch bald aus der Hand zu legen.

Autor: Annika Reich

Im Rahmen einer Familiengeschichte , in der die Männer absichtlich fehlen, werden die Beziehungen von Frauen untereinander beleuchtet. Annika Reich schafft es mit zum Teil sehr witzigen Personenbeschreibungen, die Bedeutung von Beziehungen der Frauen in einer Familie zu unterstreichen. Das prachtvolle Anwesen bettet die Figuren in ein Wohlfühlambiente, das auch durch die Wasserleichen gleich zu Beginn, nicht gestört wird.
Eine entspannende Geschichte mit interessanten Gesichtspukten ein wenig verwirrend erzählt.

Autor: Anthony Mccarten

Einfach einmal verschwinden - ein Traum wird Wirklilchkeit!? Anthony Mc Carten schafft es in seinem Roman, aus dem Englischen von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié sehr gut übersetzt, so viel Spannung aufzubauen, dass man nicht aufhören will, zu lesen.
Zehn Personen nehmen an einem Test der Firma "Fusion" teil, der sie im Falle des Erfolgs um drei Millionen Dollar reicher macht. Wenn es gelingt, 30 Tage unauffindbar zu bleiben, erhält man die Prämie. Wenn es keinem der Teilnehmer gelingt "unsichtbar" zu bleiben, so winkt dem Initiator des Wettbewerbs ein millionenschwerer Auftrag des Geheimdienstes, um künftigTerroristen oder sonstige gefährliche Personen rechtzeitig ausfindig zu machen. Kaitlyn Day, "Musterbeispiel eines einfältigen Menschen, der immer noch glaubt, alles, was er auf dieser Welt tut, sei seine Privatsache" schlägt sich am besten durch.
Unabhängig von der sehr spannenden Geschichte bleibt man als Leserin ein bisschen verunsichert zurück, ob es sich nicht doch um einen Tatsachenbericht handelt.
"Die Maßnahmen ebnen den Weg in eine dunkle Zukunft"(Meredith Whittaker)

Autor: Birnbacher, Birgit

Eine Frau kommt zurück ins Elternhaus , um sich von ihrer Krankheit zu erholen. Alles was sie vorfindet ist sehr vertraut und doch manchmal fremd. Man versinkt in den Sätzen als ob man selbst nach Hause gekommen wäre. Sehr detailreich und einfühlsam ländliches Familienidyll beschrieben, das der Leser gleich erkennt. Der Text hat mich mitgenommen - und zufrieden zurückgelassen.

Autor: Kordic, Martin

Jimmy, ein kroatischen Deutscher aus der Herzogowina, durchlebt in diesem Roman eine Liebesbeziehung zu einer älteren Frau, einem Vorgesetzten und zu seinen kroatischen Wurzeln. Unterhaltsam und spannend erzählt der Autor den Werdegang des Sohnes einer Gastarbeiterfamilie in Ludwigshafen. Er spart nicht an Kritik an der deutschen wie auch kroatischen Gesellschaft, wobei er eine intensive Liebesbeziehung vom jungen Mann zur älteren Frau als Bindemittel verwendet.
Eine schöne Liebesgeschichte und die kompakteste und schnörkelloseste Darstellung der Welt von Gastarbeitern bzw. deren Nachkommen in Deutschland. Absolut lesenswert, auch wenn ein bitterer Nachgeschmack bleibt.

Autor: David Mitchell

Dieser Roman von David Mitchell entführt den Leser in die Welt einer Rockband, die in den Sechzigerjahren ihre Erfolge feiert. Die Stimmung der Sechzigerjahre wird gekonnt eingefangen und für jeden, der sie erlebt hat, ist es jedenfalls ein Vergnügen, das Buch zu lesen. Die fiktive Band heißt Utopia Avenue und besteht aus der Folksängerin Elf Holloway, dem Bassisten Dean Moss, dem Jazzdrummer Griff Griffin und dem Gitarristen Jasper de Zoet. Alle Figuren sind so gut dargestellt, dass man sie sofot googelt.
Eine Zeitreise voller Sex, Drugs and Rock´n´Roll.