Colombani, LaetitiaDas Haus der Frauen

Allgemeine Handelsware

S. Fischer Verlag GmbH

381g

ISBN 978-3-10-390003-3

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Das Haus der Frauen


Pseudophilosophisch
Gleich vorweg - wer Coelho mag, wird dieses Buch lieben. Für mich ist es zu plakativ, zu vorhersehbar. Alles was ich über Personen, die am Rande der Gesellschaft leben weiß, kommt hier vor.
Die Geschichte von Blanche Peyron, der Gründerin des ersten Frauenhauses in Paris ist zwar interessant, aber für meinen Geschmack zu oberflächlich beschrieben. Gerne hätte ich mehr über diese außergewöhnliche Frau erfahren.

Starke Frauen
von Ecinev
Solene ist eine erfolgreiche Anwältin. Aufopferungsvoll hat sie jede freie Minute ihrer Freizeit genutzt um für ihre Mandanten das beste herauszuholen. Als sich ein Mandant nach einem verlorenen Fall vor ihren Augen das Leben nimmt, bricht sie zusammen. Diagnose Burn out. Nur mühsam kommt sie wieder auf die Beine kann aber nicht mehr in der Kanzlei arbeiten.

Ihr Therapeut schlägt eine ehrenamtliche Tätigkeit vor. Anfangs kann sie sich damit auch nicht recht anfreunden findet dann aber eine Stelle als Schreiberin in einem Haus für Frauen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten engagiert sie sich immer mehr und lernt die dort lebenden Frauen und ihre persönlichen Schicksale kennen.

In einem anderen Erzählstrang wird der Aufbau des Hauses vor fast 100 Jahren erzählt. Von einer starken Frau die ihr Leben ganz der Heilsarmee gewidmet hat und gemeinsam mit ihrem Mann das Haus aufgebaut hat.

Diese Erzählung hat mich voll in ihren Bann gezogen. Der Schreibstil ist anfangs etwas befremdlich, er kommt ohne wörtliche Rede aus und wirk merkwürdig distanziert. Trotzdem fiebert man mit. Einmal in der Gegenwart wie es Solene gelingt das Vertrauen der Frauen zu gewinnen und in der Vergangenheit ob es Blance Peyron gelingt in einer von Männern dominierten Zeit ihr Vorhaben durchzusetzen.

Ein Plädoyer für mehr Solidarität
Bewertet mit 4.5 Sternen

- das Haus der Frauen versteht sich als Ort, an dem man willkommen geheißen, nicht abgewiesen wird S. 124

Zum Buch:

Soléne war eine erfolgreiche Staranwältin in Paris als ein Mandant von ihr nimmt sich nach einem verlorenen Prozeß das Leben, Soléne fällt in ein tiefes Loch aus Depression und Leid. Ihr Therapeut empfiehlt ihr ein Ehrenamt um langsam wieder am Leben teilzunehmen. So wird Soléne offizielle Schreiberin im Haus der Frauen, ein Haus in dem Frauen jeden Alters jeder Herkunft und jeder Nationalität in der Not Zuflucht findet.
Sie soll den Frauen helfen Briefe an Behörden zu verfassen, aber auch private Briefe und andere Schreiben.
Das Schicksal der Frauen lässt Soléne nicht los und auch die Frau, Blanche Peyrob, die das Haus vor fast hundert Jahren gegründet hat, lässt viele Fragen offen, denen Soléne nachgeht.

Meine Meinung:

Ich las schon das erste Buch der Autorin sehr gerne, sie legt so viel Gefühl in ihre Geschichten, es ist ein Genuss sie zu lesen.
Der Schreibstil ist zwar anders, die Sätze kommen mir manchmal ein wenig abgehackt vor, aber dennoch konnte mich die Geschichte von der ersten Seite an sehr berühren.
Was die Frauen, die in dem Haus wohnen, in ihrem Leben schon alles hinnehmen mussten m, ist sehr bewegend und ergreifend, ich hätte nicht nur einmal Tränen in den Augen. So einfühlsam beschreibt die Autorin das Leben im Haus, aber auch das Leben von Soléne.
Die Geschichte wird in der heutigen Zeit in Paris erzählt, aber immer wieder geht es zurück ins Jahr 1925/1926 als die Gründerin des Hauses gelebt hat und erzählt die Entstehungsgeschichte des Haussrs und die Geschichte von Blanche, eine bewundernswerte, starke Frau.

Ich denke, die Geschichte, die bestimmt auf Tatsachen beruht, wird mich noch lange beschäftigen. Ich hatte großes Mitgefühl für die Frauen und habe das Buch gerne gelesen.
Eine sehr bewegende Geschcihte die absolut empfehlenswert ist.

Helfen um des Helfens willen
von Meli
Nach einem Burn-out braucht Solène erstmal eine Pause von ihrem Job als Anwältin und landet als Schreiberin in einem Frauenhaus. Eigentlich nichts für sie, aber die Frauen und ihre furchtbaren Erlebnisse berühren sie dann doch mehr als erwartet und Solène möchte trotz aller Unterschiede von ihnen akzeptiert werden. Sie beginnt mehr und mehr zu sehen, wie wichtig diese Arbeit ist und dass sie es für diese Frauen tun sollte und nicht, um sich selbst besser zu fühlen.

Auch die Geschichte der entschlossenen, leidenschaftlichen Gründerin des sogenannten Palasts hat mir gefallen, es war eine Geschichte über einen Kampf gegen Vorurteile und Einsatz für Menschen in Not. Ihr wurden aber nur wenige Kapitel gewidmet und ich hätte mir da etwas mehr Details gewünscht, so wie es sie bei Solène gab.

An einigen Stellen hatte ich auch das Gefühl, man würde einfach traurige Schicksale aufreihen und sie konnten mich schon berühren, aber so kurz angeschnitten konnten sie mich nicht immer überzeugen. Sie zeigen aber, auf wie viele unterschiedliche Arten das Leben zuschlagen kann, sodass man nicht mehr weiter weiß und auf die Barmherzigkeit Anderer und die Hilfe des Staats angewiesen ist. Und leider gibt es viel mehr Hilfsbedürftige als verfügbare Ressourcen.

Fazit
"Das Haus der Frauen" erzählt eine Geschichte von Frauen, die ihre Bestimmung darin finden, Menschen zu helfen, die ganz unten angekommen sind. Ein berührender Roman, der auch Augen öffnet.

Heldinnen in unterschiedlichen Zeiten
von barbara.liest
Das Haus der Frauen erzählt die Geschichte von unterschiedlichen Pariser Frauen in unterschiedlichen Positionen.

Im Vordergrund stehen die alleinstehende Anwältin Solene, die nach einem Burn-Out auf Rat ihres Psychologen eine ehrenamtliche Tätigkeit als Schreiberin im "Palast der Frauen" annimmt sowie Blanche Peyron, Mitglied der Heilsarmee und Mutter von 6 Kindern, die das Haus der Frauen 1920 eröffnet hat.
Die Autorin geht dann auch noch auf verschiedene Schicksale der Bewohnerinnen ein, sowohl in den Anfängen des Palasts der Frauen als auch in der Gegenwart.

Das Buch ist leicht zu lesen, man kann den Geschichten sehr gut folgen auch wenn abwechselnd von Solene und Blanche berichtet wird.
Es ist mein erstes Buch der Autorin und mir hat es wirklich gut gefallen.

Solidarität
von Castilleja
Die erfolgreiche Anwältin Solène erleidet einen Zusammenbruch und auf Empfehlung ihres Psychotherapeutin geht sie bald regelmäßig zum "Haus der Frauen", um dort ehrenamtlich zu arbeiten und dabei jede Menge Briefe zu schreiben, die ganz unterschiedlich sind, sowohl hinsichtlich des Inhalts als auch der Adressaten und Absenderinnen. Denn dieses Haus ist ein Zufluchtsort und Solène erhält hier durch ihre Hilfe so viel zurück. Gegründet wurde das Haus von Blanche Peyron und es existiert nun seit um die hundert Jahre. Solène recherchiert und so liest der Leser/die Leserin neben der Geschichte in der Gegenwart auch die von Blanche Peyron in der Vergangenheit. Ein sehr schöner Schreibstil, der Freude beim Lesen empfinden lässt, eine Geschichte, die viel Solidarität und Akzeptanz beinhaltet, aber auch ganz unterschiedliche Frauen und ihre Geschichte vorstellt. Voller Hoffnung, aber auch Traurigkeit.

wer anderen hilft, dem wird geholfen
von bibuschka
Im Zentrum des Romans „ Das Haus der Frauen“ von Laetitia Colombani steht das Pariser Frauenhaus, das das Bindeglied zwischen den zwei Handlungssträngen des Romans darstellt. Die Protagonistin der Gegenwart ist Solène, die inmitten einer psychischen Krise realisiert, dass sie es nicht geschafft hat, sich von den Wunschvorstellungen ihrer Eltern zu lösen. Auf Anraten ihres Therapeuten geht sie einer allgemeinnütziger Arbeit nach, die sie im Frauenhaus findet. Dort trifft sie auf ergreifende Einzelschicksale und die ganze Bandbreite an zwischenmenschlicher Interaktion.

Im Mittelpunkt der zweiten Erzählebene, die 1925 in Paris verortet ist, steht Blanche, eine historisch reale Person. Sie hat im Rahmen ihrer Profession bei der Heilsarmee ein leerstehendes Hotel gekauft und renoviert, das das erste Frauenhaus wurde.

Mein Fazit:

Meine Einstellung zu dem Roman ist ambivalent. So zeugt der flüssige Schreibstil und die das Fokussierte des Erzählten meines Erachtens von Schreibtalent. Auch hat das Buch mich emotional berührt und gut unterhalten.

Nicht so gelungen finde ich die Ausarbeitung der beiden Protagonistinnen. So bedient Solène meiner Meinung nach zu viele Klischees: Karrierefrau zerbricht, weil sie unreflektiert die Erwartungshaltung ihrer Eltern übernimmt. Für mich ist dieser infantile Blick einer intelligenten Frau mit beruflichem Erfolg nicht stimmig und zeugt von zu wenig Eigenverantwortung.

Auch Blanche wirft als Romanfigur Fragen bei mir auf. Ich finde sie stereotyp, sie zeigt keine persönlichen Eigenschaften neben dem, was man auch bei Wikipedia über sie erfahren kann, so als hätte sich die Autorin nicht getraut, ihr ein menschliches Gesicht zu geben.

Alles in allem ein lesenswerter und kurzweiliger Roman.

Aufrüttelnd, aber nicht so anspruchsvoll wie gedacht
von anushka
Paris heute: Durch ein tragisches Ereignis wird die Anwältin Soléne aus der Bahn geworfen. Um wieder einen Sinn im Leben zu finden, erklärt sie sich widerwillig bereit, Schreiberin in einem Frauenhaus zu werden. Zwischen zahlreichen Selbstzweifeln lernt Soléne die dort lebenden Frauen und ihre teilweise schrecklichen Geschichten immer besser kennen und merkt, dass ihre Tätigkeit viel mehr ist, als Briefe schreiben für Frauen, die das selbst nicht können.

Paris, 1925: Ebenfalls nach einem Sinn für ihr Leben sucht die junge Blanche Peyron. Sie schließt sich der Heilsarmee an und setzt sich für die Obdachlosen und Armen ein, die gerade durch den ersten Weltkrieg und Wirtschaftsprobleme entstanden sind. Nicht wenige davon sind Frauen. Nach vielen und kraftraubenden Anstrengungen gelingt es ihr, einen Zufluchtsort für Frauen zu gründen,der auch fast 100 Jahre später noch bestehen soll.

"Das Haus der Frauen" ist nach "Der Zopf" das zweite Buch der Französin Laetitia Colombani und wurde in Frankreich groß gefeiert. Auch in Deutschland kletterte es schnell die Bestsellerliste hoch. Ich habe das erste Buch noch nicht gelesen, aber sehr viele positive Stimmen dazu wahrgenommen. Mit diesen Vorschusslorbeeren bin ich mit großen Erwartungen an das Buch herangegangen. Auch, weil mir die optische Gestaltung außerordentlich gut gefällt und das Thema so ein relevantes ist. Ich war dann doch ein wenig enttäuscht, weil ich ein tiefgründigeres, und vielleicht auch anspruchsvolleres, Buch erwartet hatte. Andererseits kann ich mir auch vorstellen, dass das Buch auf diese Art mehr Leute erreicht. Gerade die verschiedenen Geschichten der Frauen sind berührend und aufrüttelnd. Sie machen deutlich, aus was für verschiedenen Gründen Frauen letztlich so einen Zufluchtsort aufsuchen, was sie hinter sich gelassen haben und wie weit außen am Rand der Gesellschaft die Frauen stehen, die es besonders schlimm erwischt hat. Tatsächlich habe ich mich nach dem Lesen dabei ertappt, mich zu fragen, was die eine oder andere Bettlerin in der U-Bahn oder vor dem Kaufhaus schon erlebt und durchgemacht hat. Dennoch habe ich auch hieran Kritik, denn viele der Schicksale stehen beispielhaft und dadurch mitunter etwas schablonen- und klischeehaft für verschiedene Arten von Schicksalen. Hier wurde meiner Meinung nach Potential verschenkt. Soléne wirkte hier eher wie das verbindende Element, konnte mich aber nicht für sich gewinnen. Auch die eigentliche Geschichte des Frauenhauses stand eher im Hintergrund und Blanche wirkte in diesem Buch eher wie schmückendes Beiwerk. Auch über sie hätte ich gern noch mehr erfahren.
Insgesamt hätte man aus dem Stoff mehr herausholen können. Der Stil war für mich nicht so poetisch, wie ich es gern gehabt hätte, las sich aber flüssig und die Handlung konnte mich für viele Figuren und vor allem ihre Schicksale einnehmen. Es ist also durchaus eine lohnende Lektüre, wenn auch mit Abstrichen.

Das Haus der Frauen
von Petris
Solène hatte gedacht, das perfekte Leben zu führen. Mitten in Paris, als schicke, sehr erfolgreiche Anwältin, mit einem smarten Partner, der ebenfalls Anwalt war und sich auf die Karriere konzentrierte. Man war sich einig, keine Kinder zu wollen. Doch dann bekommt dieses Leben plötzlich Risse, der Mann verlässt sie, sie macht weiter wie bisher, bis eine Tragödie sie völlig aus der Bahn wirft. Burnout, Depressionen,…

An diesem Punkt lernen wir Solène kennen, die größte Krise ist überstanden, langsam für sie noch kaum wahrnehmbar, geht es aufwärts. Ihr Therapeut empfiehlt ihr, sich für den Anfang, solange sie nicht arbeiten kann, ein Ehrenamt zu suchen. Mit wenig Begeisterung greift sie diesen Vorschlag auf, schnell bereit, wieder aufzuhören. Sie findet einen Platz als Schreiberin in einem Frauenhaus der Heilsarmee, dem Palast der Frauen.

Dort begegnen ihr Schicksale, von denen sie zwar wusste, dass es sie gibt, aber die ihr noch nie begegnet waren bisher. Der Anfang ist zäh, sie will alles hinschmeißen, aber langsam, langsam geht es nicht nur aus der Krankheit, sondern auch hinein ins Herz der Frauen im Palast der Frauen.

Parallel dazu wird die Geschichte von Blanche Peyron, einer glühenden Offizierin der Heilsarmee, die sich mit all ihrer Kraft, mit allem was sie hat, für die Armen einsetzt. Erst beschimpft und verschmäht wird, dann in Frankreich immer mehr Anerkennung erhält und mit ihrer Unbeirrbarkeit und gemeinsam mit ihrem Mann Albin sehr viel für die Armen erreicht. Dabei ist ihr an der Rettung der Frauen und Kinder besonders gelegen.

Berührend, sehr einfühlsam, aber auch ohne den Alltag im Frauenhaus zu beschönigen, erzählt Colombani diese Geschichte. Die Frauen sind vor Gewalt geflohen, kämpfen mit ihrer Sucht, haben wenig Liebe erfahren und bemühen sich alle um ein besseres Leben. Solène muss mit ihrer Krankheit zurechtkommen, auch ihre Genesung wird sehr realistisch erzählt, sie ist am Anfang unsicher, noch unstabil.

Am Ende kamen mir, ob dieser vielen traurigen Frauenschicksale mehrmals die Tränen, gleichzeitig steckt dieser Roman so voller Hoffnung und Liebe. Er ruft uns auch auf, nicht die Augen vor Armut und Leid zu verschließen.

Schöner Roman, wunderbar geschrieben, sehr berührend, das perfekte Buch für diese Zeit!

Es lebe die Humanität!
von nil_liest
Ihr Debüt ‚Der Zopf‘ hat mich stark beeindruckt und war eines dieser Bücher, für die ich jede Minute Freizeit hergab, hauptsache ich konnte weiterlesen! Laetitia Colombani kann bestechend gut erzählen. Das beweist sie in ihrem zweiten Roman genauso wie sie es mit dem ersten schon tat. Laetitia Colombani liegen Frauenschicksale am Herzen, das verbindet beide Bücher. Im ersten ging es um eine Verkettung von Schicksalen starker Frauen. Im ‚Das Haus der Frauen‘ setzt sie ein Zeichen der Solidarität, die heutzutage immer mehr untergeht. Humanität, ein respektvoller Umgang miteinander, auch wenn man zu den Ärmsten gehört. Eine Botschaft die unsere Gegenwart bitter nötig hat. Erzählt wird zum einen die Geschichte einer Anwältin in der Gegenwart, die nach einem Burnout wieder Lebenskraft schöpfen will und eine Anstellung als Öffentliche Schreiberin im Haus der Frauen. Eine andere Art der Herausforderung. Kontrastiert wird dagegen das Leben einer willensstarken Frau aus gutem Hause, die ihr Leben den Armen widmete in den Anfängen der Heilsarmee. Und wo bzw. wie es zusammenführt, nehme ich nicht vorweg.
‚Das Haus der Frauen‘ hat mich persönlich nicht so gefesselt wie das erste Buch. Es ist gut, aber nicht so bestechend gut wie der erste Roman und leicht kitschig, aber das auch nur ganz dezent.

Berührt und regt zum Nachdenken an
von KimVi
Die erfolgreiche Anwältin Solène lebt in Paris. Als einer ihrer Mandanten, nach einem harten Urteil, mit dem Solène und er nicht gerechnet hatten, eine folgenschwere Entscheidung trifft, erleidet Solène einen Zusammenbruch. Sie zieht sich nicht nur vollkommen zurück, sondern stellt ihr ganzes Leben in Frage. Dann besinnt sie sich auf ihr Talent, mit Worten umzugehen und beschließt, es ehrenamtlich als Schreiberin in einem Frauenhaus einzusetzen. Dort trifft sie auf unterschiedliche Schicksale. Sie hilft den Frauen, Briefe zu schreiben und lernt sie dadurch besser kennen. Solènes Sicht auf sich selbst und die Schicksale um sie herum, beginnt sich zu wandeln. Dabei setzt sie sich auch mit der Geschichte des Frauenhauses auseinander, das vor 100 Jahren, allen Widerständen zum Trotz, von Blanche Peyron und ihrem Mann Albin gegründet wurde....

Genau wie in ihrem Debütroman "Der Zopf", versteht es die Autorin Laetitia Colombani wieder hervorragend, unterschiedliche Schicksale eindringlich miteinander zu verknüpfen. In "Das Haus der Frauen" steht im aktuellen Handlungsstrang die erfolgreiche Anwältin Solène im Zentrum der Ereignisse. Sie wirkt sehr authentisch, wobei ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehbar vermittelt werden. Die unterschiedlichen Schicksale, die ihr im Frauenhaus begegnen, gehen nicht nur ihr nahe, denn wie werden so lebendig geschildert, dass man alles vor Augen hat, ganz in die Handlung eintauchen und die Gefühle nachvollziehen kann. Natürlich herrscht an dem Zufluchtsort der vielen Frauen nicht nur Sonnenschein. Es kommt auch immer wieder zu Konflikten. Doch es gibt auch kleine Erfolge, an denen man sich gemeinsam mit Solène erfreuen kann.

In einem weiteren Handlungsstrang wird man in die Vergangenheit geführt und lernt dort Blanche Peyron und ihren unermüdlichen Einsatz für die Armen kennen. Man erfährt mehr von ihr und ihrem Wirken. Dabei beobachtet man, wie es dazu kam, dass der Schutzort für die Frauen überhaupt entstehen konnte. Beide Erzählstränge sind durchgehend interessant. Laetitia Colombanis Schreibstil wirkt einfach, aber wunderbar zu lesen und überrascht stellenweise durch beinahe poetische Zeilen. Man kann sich dadurch nicht nur ganz auf die Handlung einlassen, sondern überdies jede Zeile genießen. Dabei wird man oft eindringlich zum Nachdenken angeregt. Denn es gelingt ihr hervorragend, historische Fakten aus dem Leben und Wirken von Blanche Peyron, mit der fiktiven Geschichte der Anwältin Solène zu verknüpfen.

Ein eindringlich geschilderter Roman, der berührt und zum Nachdenken anregt.

von April1985
Eine Geschichte über Mut, Zusammenhalt und Solidarität

"Das Haus der Frauen" der französischen Autorin Laetitia Colombani hat mich zutiefst berührt und wird mich sicher noch länger nicht loslassen. Es ist die Geschichte von zwei Frauen die trotz Schicksalsschlägen das Leben anderer über ihr eigenes stellen. Es ist die Geschichte der Begründerin des "Palais de la Femme".

Zitat aus dem Buch:
"Wir müssen an unsere Arbeit und unsere Methoden glauben, daran glauben, dass etwas passieren wird" William Booth, Paris, 1926.

Die Handlung spielt in zwei Zeitebenen. Im Paris von heute kämpft die renommierte Anwältin Solène mit den Folgen einer Depression. Ihr Psychiater rät ihr sich für ein soziales Projekt zu engagieren. Bei der Suche nach einer geeigneten Tätigkeit lernt sie Léonard kennen, welcher ihr eine Stelle als Schreiberin im "Haus der Frauen" vermittelt. Angekommen im Gesellschaftsraum des Frauenhauses, wo ihr zukünftiger Arbeitsplatz sein soll, soll sie für die Bewohnerinnen Briefe und Anträge schreiben, wie zum Beispiel einen Beschwerdebrief an einen Supermarkt, der einer jungen Mutter € 2,-- zuviel berechnet hat. "Lächerlich" denkt sich Solène zunächst, doch je mehr Zeit sie im Frauenhaus verbringt, umso mehr findet ein Umdenken bei ihr statt und sie beginnt sich immer mehr für die Frauen zu engagieren. Durch ihre Engagement verdient sie sich auch nach und nach das Vertrauen der Bewohnerinnen, denen das Leben übel mitgespielt hat.

Etwas früher in der Zeit, nämlich im Jahr 1925 kämpft die mutige Blanche Peyron, die zusammen mit ihrem Ehemann in der Heilsarmee dient, für die Armen und Notleidenden im Land. Das Ziel der beiden ist es obdachlosen Frauen Unterstützung zu bieten und ein neues Heim zu geben. Die Grundsteine für die Begründung des "Palais de la Femme" werden gelegt.

Mich haben beide Handlungsstränge sehr berührt. Vorallem die vielen Einzelschicksale haben mir wieder gezeigt und verdeutlicht, dass im Leben nichts selbstverständlich ist. Kleine Gesten sind oft mehr wert als alles Geld der Welt.

Zitat aus dem Buch:
"Karriere ist etwas Herrliches, aber man kann sich nicht in einer kalten Nacht an ihr wärmen".

Solidarität, Mitgefühl und Zusammenhalt - das sind die Dinge, die jemanden reich machen. Dinge, die wichtig sind in einer Welt, in der wir die Augen vor der Not am liebsten verschließen würden. Blanche ist als Vorbild voraus gegangen. Trotz schwerer Krankheit und unter widrigsten Umständen hat sie bis zum Schluss für ihren "Palast" gekämpft. Solène setzt mutig den Weg von Blanche fort. Und nicht nur das. Sie beginnt zu recherchieren und schreibt Blanche's Geschichte nieder.

Zitat aus dem Buch:
"Ein langes Studium an der Juristischen Fakultät, zwei Staatsexamina, viele Jahre Praxis in der Kanzlei, ein Burn-out und eine Therapie haben sie hierhin geführt."

Fazit:
Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen. Ich konnte und wollte es nicht weglegen. Auch die eine und andere Träne ist geflossen. Man merkt einfach, dass Laetitia Colombani mit viel Herzblut recherchiert hat. Auch der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend. Das Buch liest sich sehr flüssig und leicht, trotz der teilweise sehr traurigen Passagen.

Weil es so gut passt und ausdrückt wie es mir nach dem Lesen geht, schließe ich mein Fazit mit einem letzten Zitat:

"Es ist manchmal schwierig, die Tür des Palastes hinter sich zuzuziehen. Man nimmt immer etwas mit nach Hause".

einen Beitrag leisten
von yellowdog
Laetitia Colombanis erster Roman Der Zopf hatte mich so überzeugt, dass ich sehr auf ihr zweites Buch gespannt war und Das Haus der Frauen ist ebenfalls gelungen.
Die Autorin erzählt von 2 Frauen. Ca. 1925 von Blanche, die sich dafür einsetzte, dass das erste Frauenhaus in Paris gegründet wurde und die bei der Heilsarmee wirkte.
Der zweite Handlungsstrang ist heute in Paris in diesem Frauenhaus, genannt der Palast,angesiedelt. Hier übernimmt eine ehemalige Rechtsanwältin eine Ehrentätigkeit. Einmal die Woche hilft sie den Frauen beim Verfassen von Briefen. Bei dieser Sprechstunde lernt Solene (und mit ihr die Leser) die Frauen allmählich gut kennen und jede von ihnen hat ihre ganz eigene Geschichte. Oft sind es bewegende Schicksale. Frauen, die vor Gewalt geflüchtet sind, obdachlose, wütende oder hilflose.
Die Frauen, Cvetana, Cynthia, Binta, Renee, Lily und andere, wird man nicht so schnell vergessen.

Absolut begeistert
von Lealein1906
„Das Haus der Frauen“ ist ein wirklich wunderbarer Roman, der mich von der ersten Seite an gefesselt und nicht mehr losgelassen hat. Dafür kann es nur fünf Sterne geben und ich muss unbedingt auch noch das erste Buch von Laetitia Colombani lesen.
Solene ist eigentlich eine erfolgreiche Anwältin, aber nach einem schrecklichen Erlebnis hat sie einen Zusammenbruch und stellt nun auf einmal ihr ganzes Leben in Frage. Da wird sie dazu aufgemuntert sich sozial zu engagieren und landet schließlich als Schreiberin in einem Frauenhaus in Paris. Anfänglich kann sie damit gar nicht umgehen, aber dann geben die Schicksale der Frauen ihr nach und nach eine ungeahnte Kraft. Außerdem gibt es noch einen zweiten Erzählstrang, in dem über das Leben von der Begründerin des Frauenhauses, Blanche Peyron, berichtet wird.
Beide Geschichten sind absolut klasse. Ich fand es sowohl toll, Solenes Entwicklung mitzuverfolgen, als auch in den historischen Rückblick auf das Leben von Blanche abzutauchen. Beide Stränge werden sehr persönlich und mitreißend erzählt, man hat immer das Gefühl, direkt mit dabei zu sein. Der Schreibstil ist sowieso fantastisch. Locker und leicht, aber doch auch tiefgehend und ernst, etwas verkünstelt, aber super zu lesen. Das ist wirklich etwas Besonderes.
Die Charaktere sind wunderbar gestaltet, mit Ecken und Kanten und viele Fehlern, absolut menschlich. Besonders die Frauen im Haus sind natürlich ganz eigen. Nach und nach lernt man von vielen die Geschichte kennen und lernt sie so zu verstehen, wie sie sind. Auch Solene muss das erkennen.
Ich bin absolut begeistert von dem Buch und kann es nur herzlich weiterempfehlen. Von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur grandios.

Ein Haus als Zuflucht für Frauen
von spozal89
Soléne ist Staranwältin in Paris. Als sich ein Mandant nach verlorenem Prozess vor ihren Augen in den Tod stürzt, bricht sie zusammen. Halt findet sie im Haus der Frauen, in dem Frauen in Not Zuflucht finden. Sie wird zur Briefschreiberin. Mit jedem Brief, den sie im Auftrag der Bewohnerinnen schreibt, wächst nicht nur ihr Mitgefühl für die verschiedenen Schicksale, sondern auch ihr Interesse an der heldenhaften Blanche Peyron, die 1926 allen Widerständen zum Trotz den "Palais de la Femme" in Paris begründete.


Von Laetitia Colombani habe ich bereits "Der Zopf" gelesen, der mich damals auch schon positiv überrascht hat. Daher war ich auf "Das Haus der Frauen" sehr gespannt. Ich glaube das mir dieses Buch hier sogar noch einen Ticken besser gefallen hat, als ihr Debüt.


Die Autorin schafft es erneut, aus wenigen Worten, einen absolut emotionalen und tiefgründigen Roman zu erschaffen. Der Schreibstil ist eigenwillig, aber man kommt nach wenigen Seiten gut hinein. Die Schicksale der Frauen lassen einen nicht kalt und hin und wieder standen mir die Tränen in den Augen, so gefangen war ich von der Erzählung. So unterschiedlich die Frauen im Haus sind, so unterschiedlich sind auch ihre Schicksale. Das Schlimme an der ganzen Geschichte und wieso es einen so mit nimmt, ist wohl definitiv, dass es die harte Realität ist, die in dem Roman behandelt wird. Ich finde es schön das die Autorin auf solche Probleme aufmerksam macht und somit auch an mehr Solidarität im Leben appeliert. Das Buch regt unglaublich zum Nachdenken an. Schön fand ich auch die Kapitel zwischen drin, die in der Vergangenheit handelt. Zu Beginn frägt man sich, was die beiden Erzählstränge wohl miteinander zu tun haben, kommt dann aber recht bald darauf. Blanche Peyron kannte ich vorher noch nicht, aber Hut ab, vor dem was die Dame geleistet hat.


"Das Haus der Frauen" kann ich jedem mit gutem Gewissen empfehlen. Man sollte aber beachten, dass es sich hier nicht um einen seichten Roman handelt, sondern um ein sehr ergreifendes Thema. Ein Buch das man nicht mal so schnell nebenher liest, sondern das die volle Konzentration benötigt um seine Wirkung zu entfalten.

Hilfe für Frauen
von begine

Die Autorin Laetitia Colombani hatte schon mit ihrem Roman Der Zopf große Erfolge. Nach der Lektüre dieses Romans hatte ich jetzt große Erwartungen an dem neuen Roman „Das Haus der Frauen“, und ich wurde nicht enttäuscht.

In Paris steht der Palast, das ist ein Haus, in dem Frauen Zuflucht nehmen können. Die Anwältin Solene fängt nach einer Lebenskrise als Schreiberin dort an, um den Frauen zu helfen. Nach einem holperigen Anfang, geht sie in ihrer Aufgabe auf.

Abwechselnd werden Selenes Erlebnisse, und über Blanche Peyron, die dieses Haus gründete, erzählt. Sie ist eine besonders engagierte Frau, die sich nicht schont.
Als junges Mädchen tritt sie der Hilfsarmee bei. Es ist beeindruckend sie bei ihrer Aufgabe zu begleiten.

Laetitia Colombani gelingt es großartig die beiden Frauen mit Charakter und Charme zu versehen. Dieser Roman ist auf jeden Fall lesenswert und ich freue mich auf weitere Romane dieser Autorin.



aktuelle Thematik
von Nele33
Das Haus der Frauen von Laetitia Colombani behandelt wie auch der Vorgänger Roman die Geschichte zweier starker Frauen.

Die anerkannte Anwältin Solène erleidet nach dem Selbstmord eines Mandanten einen Zusammenbruch und landet in der Psychiatrie. Nach ihrer Entlassung ist sie psychisch immer noch sehr angeschlagen und hat keinen Boden mehr unter den Füßen, ohne Tabletten kann sie ihren Alltag nicht mehr bewerkstelligen. Ihr Therapeut rät ihr eine ehrenamtliche Tätigkeit auszuüben um wieder Struktur in ihren Tag zu bekommen.

Dieses Ehrenamt bringt sie als "Schreiberin" in den Palast der Frauen. Die Autorin hat in einer zweiten Erzählebene das Leben von Blanche Peyron (1867 – 1933) eine historische Person eingewoben, die ihr Leben der Heilsarmee gewidmet hat. Mir war diese Frau nicht bekannt, durch dieses Buch wird sie verdient einiges an Popularität gewinnen. Gerne hätte ich mehr von dieser starken Frau gelesen.

Solène trifft anfangs auf zurückhaltende Frauen, Frauen die eins vereint: alle sind sie vor irgend etwas geflüchtet, vor Missbrauch, Beschneidung und Gewalt. Nach und nach öffnet sich Solène den Frauen und umgekehrt.

Die Autorin hat ein auch heute hoch aktuelles Thema beschrieben, welches mit Sicherheit eine große Leserschaft erreichen wird. Mir persönlich war zu wenig Tiefgang in dem Buch. Die Beschreibung einer tiefen Depression war mir zu verherrlichend, da eher die weitverbreitete Meinung: " Man muss nur was machen, dann wird das schon" dargestellt wird. Schade, damit ist Potential zur Aufklärung verschenkt worden.

Alles in allem ein Buch welches sich schnell weglesen lässt und von mir eine Leseempfehlung erhält.



Unbedingt lesenswert!
von PMelittaM
Anwältin Solène muss miterleben, wie ein Mandant in den Tod springt, und bricht zusammen – Burnout. Nur mühsam kann sie sich wieder ins Leben kämpfen. Als ein öffentlicher Schreiber gesucht wird, greift sie zu und wird in den Palast der Frauen geschickt.

1925/26: Blanche Peyron ist vor Jahren in die Heilsarmee eingetreten. Sie will helfen. Vor allem Frauen haben es schwer, gerade im dieser Zeit, Blanche setzt sich für sie ein und leistet Großartiges, um ihnen einen Zufluchtsort zu schaffen.

Ganz schnell war ich neugierig, ob es Blanche und damit auch den Palais de la Femme wirklich gab/gibt – und tatsächlich, die Autorin hat sich hier einer historischen Persönlichkeit angenommen, die wahrscheinlich wenige kennen, die aber durch den Roman sicher deutlich bekannter werden wird. Der Palais wird auch heute noch so genutzt, wie von Blanche vorgesehen. Für mich macht es diesen Roman noch beeindruckender und emotionaler als er so schon ist.

Solène tut sich zunächst schwer, denn die Frauen im Palais (der deutsche Titel hätte das ruhig übernehmen können!) sind nicht einfach, alle haben ein, oft schlimmes, Schicksal hinter sich. Einige davon erzählt dieser Roman, kurz aber eindringlich. Mit diesem Teil der Bevölkerung hatte die Anwältin bisher nicht zu tun, doch je mehr sie die Frauen, die im Palais wohnen, kennen lernt, desto vertrauter werden sie ihr, desto mehr Gedanken macht sie sich auch über andere, denen es ähnlich geht, wie die junge Obdachlose, die ihr täglich begegnet. Am Ende bedeutet ihr Engagement im Palast der Frauen ein Stück Heilung für sie, und auch den Frauen kann sie einiges geben.

Der Roman berührt emotional, macht nachdenklich und bietet ein gutes Stück Gesellschaftskritik, in erster Linie an Frankreich, aber man kann das durchaus auch auf andere Länder übertragen, zumal viele der Frauen aus anderen Ländern stammen, wie etwa Binta, die ihre afrikanische Heimat verlassen hat, um ihre Tochter vor der Beschneidung zu retten. Der Roman rüttelt auf, spricht unsere Empathie an und plädiert für mehr Mitgefühl und Solidarität untereinander.

Alleine schon wegen seiner Thematik und die Erinnerung an eine großartige Frau ist der Roman empfehlenswert und sollte von vielen gelesen werden. Von mir gibt es volle Punktzahl und natürlich eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

Frauenschicksale
von Harakiri
„Glücklich sind die mit Rissen im Leben, denn sie lassen das Licht herein“
Mit diesem schönen Satz beginne ich meine Rezension und könnte derer noch viele schöne Zitate aus dem Buch anbringen. Colomba schreibt stark! Mitreißend. Und ihre Charaktere haben einiges erlebt.

Die Anwältin Solène will nach einem Burn-Out nicht mehr in ihr altes Leben zurück. Ihr Psychologe empfiehlt ihr gemeinnützige Arbeit und diese findet sie in einem Frauenhaus. Zuerst tut sie sich schwer, muss selbst über ihren Schatten springen, um Kontakt unter den Bewohnerinnen zu finden, aber schnell findet sie sich zurecht und lebt über den Geschichten der Frauen regelrecht auf. Jede hat ihr Paket zu tragen, jede hat einiges mitgemacht im Leben und diese Geschichten machen das Buch so lesenswert. Sei es Viviane, Lily, Salma oder Binta – was sie erlebt haben lässt Solène nicht mehr los.
In einem zweiten Strang erfährt man mehr über die Gründerin des Frauenhauses. Wie sie unermüdlich gekämpft hat, um ihren Traum zu realisieren. Das fand ich sehr bewegend.
Colombas Roman regt zum Nachdenken an. „Gebt, denn irgendwann seid ihr nicht mehr da“. Und da ist es egal, was man gibt: Geld, Zeit oder Liebe – alles ist wichtig.
Fazit: ich habe mich in dem Roman sehr wohlgefühlt, von Anfang bis Ende.

Seelentranfusion
von Petra
Klappentext
In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwältin Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt. Im »Haus der Frauen« schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe - an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten - und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf? Solène beschließt, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben.
Meinung
Seelentranfusion, dieses Wort beschreibt dieses Buch perfekt. Ich habe das Buch nicht gelesen, sondern aufgenommen, ich konnte die Gedanken, die Gefühle der Bewohnerinnen und auch der Schreiberin hören, sehen,nach-empfinden.
Die einzelnen Schicksale gingen unter die Haut, die Überlegungen der Anwältin zum Thema Armut, Fluchtgründe und andere Themen die Frauen ins Frauenhaus zwingen, sind Gedanken die sich jeder machen muss.
Die Autorin lässt nichts aus sie zwingt ihre Protagonistin zur Selbstkritik die sich auch auf den Leser überträgt. Ich gebe Geld damit es den Menschen besser geht, aber in direkten Kontakt bin ich bisher nicht getreten.
Obwohl es nachvollziehbar ist, das Geld nicht reicht, sondern Zuhören eines der wichtigsten Elemente des menschlichen Miteinander ist.
Ich weiß jetzt schon, dass dieses Buch ein Jahreshighlight für mich ist.



Blanche und Soléne
von Miro76
Paris, heute

Soléne, erfolgreiche Anwältin in einer renommierten Kanzlei stürzt nach dem Selbstmord eines Klienten in eine tiefe Depression. Sie erkennt, dass sie ihr Leben und ihre Träume der Arbeit geopfert hat und empfindet eine riesige Leere in ihrem Leben. Dem Rat eines Psychiater, sich ehrenamtlich zu betätigen, folgend stolpert sie über eine Anzeige. Es wird ein öffentlicher Schreiber gesucht. Sie erinnert sich, dass sie eigentlich mal Schriftstellerin hatte werden wollen. Vielleicht kommen die Worte zurück, wenn sie diese Arbeit annimmt.

Paris, 1925

Blanche Peyron und ihr Mann Albin sind engagierte Streiter in der Heilsarmee. Sie versuchen ihr Bestes im Kampf gegen die Armut, doch alles scheint ein Tropfen auf den heißen Stein. Fast zufällig entdeckt Blanche ein riesengroßes Gebäude, dass zum Verkauf steht. Ihr Traum, ein Haus für hilfsbedürftige Frauen zu schaffen, könnte Realität werden. Mit unermüdlichen Engagement schafft sie es, die enorme Kaufsumme und ebenso das Geld für die Renovierungsarbeiten aufzutreiben. Der Palast der Frau wird Realität und hat Bestand.

Blanche und Soléne sind ganz unterschiedliche Charaktere. Ihre Leben berühren sich durch die Zeit und Blanches Ideale leben im Palast und in Soléne weiter. Die Autorin erzählt uns die Geschichte dieser zwei Frauen in wechselnden Etappen und beide Erzählstränge sind interessant und berührend. Es ist schön zu sehen, was alles möglich ist. Beide schaffen einen riesigen Kraftakt, denn auch der Weg aus der Depression hin zu echter Empathie ist kein leichter.

Die Geschichten der einzelnen Schicksale, die zwischendurch eingeflochten werden sind ebenfalls berührend und könnten jederzeit so wahr sein.

Ich habe das Buch mit Spannung und Interesse nahezu verschlungen. Es liest sich, wie schon der Zopf, recht einfach und ist doch stark im Ausdruck.

Eine klare Leseempfehlung vor allem an Frauen!

Bewegend und hoffnungsfroh
von Lilli33
Inhalt:
Gegenwart. Die Pariser Anwältin Solène kämpft mit einem Burn-out. Auf Anraten ihres Psychiaters engagiert sie sich ehrenamtlich. Ihr Job ist es, einmal in der Woche im „Haus der Frauen“ eine Sprechstunde abzuhalten und den dort lebenden Frauen beim Ausfüllen von Formularen oder Verfassen von Briefen behilflich zu sein. Dabei hilft sie nicht nur den anderen Frauen, sondern diese helfen auch ihr, ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.

1925. Blanche Peyron ist mit Leib und Seele Offizierin bei der Heilsarmee. Sie hat ihr ganzes Leben dem Helfen verschrieben. In diesem Jahr kämpft sie darum, aus einem riesigen leerstehenden Haus in Paris ein Frauenhaus zu machen.

Meine Meinung:
Das erste Werk der Autorin, „Der Zopf“, habe ich leider nicht gelesen, aber viel Gutes darüber gehört. Als sich mir nun die Gelegenheit bot, „Das Haus der Frauen“ zu lesen, musste ich einfach zuschlagen. Und ich habe es nicht bereut. Es ist auf jeden Fall ein gutes Buch, das es wert ist, gelesen zu werden. Allerdings konnte Laetitia Colombani mich nicht hundertprozentig überzeugen.

Gelungen fand ich die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, die sich auf gewisse Weise mit demselben Thema beschäftigen, nur eben zu anderen Zeiten. Was sich seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts verändert hat in unserer Gesellschaft, ist schon enorm. Trotzdem sind immer wieder hauptsächlich Frauen die Leidtragenden und Unterdrückten.

Colombani erzählt von ganz verschiedenen Frauen, die eine Zuflucht im Haus der Frauen gefunden haben. Ob es nun Flüchtlinge aus Guinea, ehemalige Obdachlose oder von ihren Ehemännern misshandelte Frauen sind, sie alle brauchen einen sicheren Ort, an dem sie zur Ruhe kommen und ihr weiteres Leben in Angriff nehmen können. Dies ist nun der Punkt, der mir nicht so recht behagte: Es ist von so vielen Frauenschicksalen die Rede auf so wenig Seiten. Für mich blieb das Erzählte deshalb leider etwas zu oberflächlich. Nicht einmal den beiden Protagonistinnen Solène und Blanche fühlte ich mich richtig nahe, obwohl sich die Handlung hauptsächlich um sie dreht.

Wie schon erwähnt, ist das Buch gut, aber es hätte noch besser sein können, wenn die Autorin mehr in die Tiefe gegangen wäre, detaillierter und ausgeschmückt erzählt hätte, die Sprache weniger nüchtern wäre und mehr Emotionen hervorrufen würde. Der Schreibstil hat mir nicht ganz zugesagt. Er wirkt recht einfach und schnörkellos. Die Sätze sind oft sehr kurz, eine Zeile lang oder auch nur eine halbe. Aber das ist meine subjektive Empfindung und sollte niemanden davon abhalten, dieses Buch zu lesen. ;-)


Der Palast der Frauen
von Ele
Haus der Frauen, Roman von Laetitia Colombani, 256 Seiten, erschienen im S. Fischer – Verlag.
Ein weiterer reizvoller Frauenroman von Laetitia Colombani.
Nach einem Burnout stellt die erfolgreiche Anwältin Solene, ihr gesamtes Leben infrage. Ihr Arzt rät ihr, sich ehrenamtlich zu engagieren. Deshalb schreibt sie im „Haus der Frauen“, ein Haus welches allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet, im Auftrag der Frauen Briefe. Indem sie Anderen hilft, findet sie wieder Sinn in ihrem Leben. Eine Geschichte über den „Palais de la Femme“ in Paris und seine Begründerin Blanche Peyron.
Dies ist das zweite Buch, nach „Der Zopf“, welches ich von L. Colombani gelesen habe, auch diesmal hat mich die Autorin, mit ihrer Art zu schreiben, und mit der Geschichte die sie erzählt, nicht enttäuscht. Im flüssigen, auktorialen Stil verfasst, bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Der Plot ist in zwei Erzählsträngen aufgeteilt, zum, einen in der Gegenwart die uns die Geschichte von Solene berichtet, zum anderen, im Paris der Zwanziger Jahre in diesem Teil ist die Lebensgeschichte der Begründerin des Palais de la Femme, Blanche Peyron, ansprechend und zu Herzen gehend geschildert. Wichtige Phrasen, Zitate von George Sand, La Rochefoucauld und vom Dalai Lama, die in diesem Buch zu meiner Begeisterung zuhauf eingefügt sind, erscheinen mit Angabe des Verfassers in kursiver Schrift. Z.B. auf Seite 24 ein Zitat von Marilyn Monroe: „ Karriere ist etwas Herrliches, aber man kann sich nicht in einer kalten Nacht an ihr wärmen.“ Oder auf Seite 154 L.Colombani „Woran es einem in der Kindheit mangelt, daran wird es einem ewig mangeln. Es ist nun einmal so: Wer am Tisch des Vaters nicht ausreichend isst, wird niemals satt werden.“ Dieses Buch ist ein wahrer Schatz an Lebensweisheiten und Aphorismen. Zu Beginn des Buches Gedanken von William Booth und Sylvain Tesson. Zu Herzen gehend auch am Anfang und Ende des Buches, das Gebet einer Schwester der Ordensgemeinschaft „Töchter vom heiligen Kreuz“.
Die Schicksale der Bewohnerinnen des Palasts haben mich immer wieder zu Tränen gerührt, sie alle sind mir lieb geworden. Die bewegende Geschichte der Blanche Peyron hat mich zu weiteren Nachforschungen über diese starke Frau, animiert. Meine Lieblingsfigur, neben der Protagonistin die eine beachtliche charakterliche Weiterentwicklung durchgemacht hat, die Afrikanerin Binta/Tata die ihre kleine Tochter Sumeya vor der Verstümmelung bewahren wollte und dadurch ihren kleinen Sohn in Afrika zurücklassen musste. Ich bin durch die Lektüre bestens unterhalten worden, ein erneut tolles Buch der Autorin. Da mir „Der Zopf“ schon so gut gefallen hat, habe ich nicht gedacht, dass noch eine Steigerung möglich ist. Doch dieses Buch ist einfach faszinierend. Gerne hätte ich noch mehr Geschichten aus dem Haus der Frauen erfahren. Eine absolute Leseempfehlung für die Fans von Laetitia Colombani, für die Leser die gerne Bücher voller Empathie genießen. Von mir natürlich die Bestnote 5 Sterne.


Der Palast der Frauen
von Ele
Haus der Frauen, Roman von Laetitia Colombani, 256 Seiten, erschienen im S. Fischer – Verlag.
Ein weiterer reizvoller Frauenroman von Laetitia Colombani.
Nach einem Burnout stellt die erfolgreiche Anwältin Solene, ihr gesamtes Leben infrage. Ihr Arzt rät ihr, sich ehrenamtlich zu engagieren. Deshalb schreibt sie im „Haus der Frauen“, ein Haus welches allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet, im Auftrag der Frauen Briefe. Indem sie Anderen hilft, findet sie wieder Sinn in ihrem Leben. Eine Geschichte über den „Palais de la Femme“ in Paris und seine Begründerin Blanche Peyron.
Dies ist das zweite Buch, nach „Der Zopf“, welches ich von L. Colombani gelesen habe, auch diesmal hat mich die Autorin, mit ihrer Art zu schreiben, und mit der Geschichte die sie erzählt, nicht enttäuscht. Im flüssigen, auktorialen Stil verfasst, bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Der Plot ist in zwei Erzählsträngen aufgeteilt, zum, einen in der Gegenwart die uns die Geschichte von Solene berichtet, zum anderen, im Paris der Zwanziger Jahre in diesem Teil ist die Lebensgeschichte der Begründerin des Palais de la Femme, Blanche Peyron, ansprechend und zu Herzen gehend geschildert. Wichtige Phrasen, Zitate von George Sand, La Rochefoucauld und vom Dalai Lama, die in diesem Buch zu meiner Begeisterung zuhauf eingefügt sind, erscheinen mit Angabe des Verfassers in kursiver Schrift. Z.B. auf Seite 24 ein Zitat von Marilyn Monroe: „ Karriere ist etwas Herrliches, aber man kann sich nicht in einer kalten Nacht an ihr wärmen.“ Oder auf Seite 154 L.Colombani „Woran es einem in der Kindheit mangelt, daran wird es einem ewig mangeln. Es ist nun einmal so: Wer am Tisch des Vaters nicht ausreichend isst, wird niemals satt werden.“ Dieses Buch ist ein wahrer Schatz an Lebensweisheiten und Aphorismen. Zu Beginn des Buches Gedanken von William Booth und Sylvain Tesson. Zu Herzen gehend auch am Anfang und Ende des Buches, das Gebet einer Schwester der Ordensgemeinschaft „Töchter vom heiligen Kreuz“.
Die Schicksale der Bewohnerinnen des Palasts haben mich immer wieder zu Tränen gerührt, sie alle sind mir lieb geworden. Die bewegende Geschichte der Blanche Peyron hat mich zu weiteren Nachforschungen über diese starke Frau, animiert. Meine Lieblingsfigur, neben der Protagonistin die eine beachtliche charakterliche Weiterentwicklung durchgemacht hat, die Afrikanerin Binta/Tata die ihre kleine Tochter Sumeya vor der Verstümmelung bewahren wollte und dadurch ihren kleinen Sohn in Afrika zurücklassen musste. Ich bin durch die Lektüre bestens unterhalten worden, ein erneut tolles Buch der Autorin. Da mir „Der Zopf“ schon so gut gefallen hat, habe ich nicht gedacht, dass noch eine Steigerung möglich ist. Doch dieses Buch ist einfach faszinierend. Gerne hätte ich noch mehr Geschichten aus dem Haus der Frauen erfahren. Eine absolute Leseempfehlung für die Fans von Laetitia Colombani, für die Leser die gerne Bücher voller Empathie genießen. Von mir natürlich die Bestnote 5 Sterne.


Starke Frauen
von Daffodil
Solène ist erfolgreich, gut situiert und attraktiv. Beneidenswert? Nein, der Erfolg fordert einen hohen Preis, sie erleidet einen Burn-Out. Alles ist zu viel, alles nervt, jede Motivation ist dahin, Tabletten sind unerlässlich. Der Rat sich sozial zu engagieren, scheint dumm. Und dann auch noch in einem Frauenhaus? Nein!
Ein Versuch soll es sein, etwas Lohnendes entwickelt sich. Solène lernt im Palast der Frauen unterschiedlichste Schicksale kennen, alle Bewohnerinnen haben Schweres erlebt, jede Biographie ist erschütternd. Die „Strickerin“, die Serbin, eine von den Tatas, die Dame mit den Taschen, Salma, Iris; alle sind Frauen mit eigener Geschichte.
Aber: lohnt sich der Kampf um zwei Euro, um ein Autogramm der Queen, um die Liebe eines weit entfernten Kindes? Kann Solène mit ihrem Geschreibsel etwas bewirken?
Auf zweiter Ebene wird Blanche gewürdigt. Ihr Kampf um soziale Gerechtigkeit, um Anerkennung der Arbeit der Heilsarmee, von der hier wenig bekannt ist, wird emotional beschrieben. Welch eine bewunderungswürdige Frau! Selbstlos, engagiert, hartnäckig gelingt es ihr, aus einem ehemaligen Heim für alleinstehende Männer, einem prächtigen Gebäude mit 743 Zimmern, einen Palast für Frauen zu erschaffen. Zimmer mit 3x4 Metern, aber für jede Frau eines plus Gemeinschaftsräumen und Betreuung, welch eine Errungenschaft für Obdachlose, Verfolgte , Geprügelte!
Wunderschön geschrieben, faszinierend, beeindruckend hat sich Laetitia Colombani der Geschichte eines besonderen Hauses, einer Kämpferin für die Grundrechte der Unterdrückten und einiger Frauen, die symbolisch für viele von ihnen stehen, angenommen.
Sehr lesenswert, ausserdem schön gestaltet, aus dem Fischer Verlag, aus dem Französischen von C. Marquardt.

Das Haus der Frauen
von Karin Pfeiffer
Nach einer dramatischen Erfahrung muss die junge, ehrgeizige Anwältin Solène wegen eines Burnouts pausieren und sucht nach einer sinnvollen Beschäftigung.
Sie wird an ein großes Frauenhaus in Paris vermittelt und soll dort für die Insassinnen Briefe verfassen. Die Meisten sind Ausländerinnen, der Schrift und Sprache nicht mächtig.
Doch die Skepsis ist groß und Solène muss erst ihr Vertrauen gewinnen und versuchen, sich in die jeweiligen Lebensverhältnisse hineinzuversetzen.
Bald fühlt sie sich überfordert und denkt, dass diese Tätigkeit kontraproduktiv zu ihrem labilen Gemütszustand ist. Doch da bricht das Eis und sie kann kleine Erfolge im Umgang mit den Außenseiterinnen und Schiffbrüchigen erzielen.
Die Geschichte des Hauses führt zurück bis ins Jahr 1926, in dem Blanche Peyron mit dem Rückhalt ihres Mannes das baufällige Haus inmitten von Paris erwirbt, um bedürftigen Frauen ein zu Hause oder wenigstens eine Übergangswohnmöglichkeit zu schaffen, ihnen die Chance zu geben sich wieder zu fangen, um wieder auf eigenen Beinen zu stehen.
Gegen eine Menge Widerstände mit dauernden Geldsorgen erkämpft Blanche mit eisernem Willen als Offizierin der Heilsarmee ein Refugium für ein paar hundert in Not geratene Frauen unterschiedlicher Herkunft und Ethnie.

Laetitia Colombani: Das Haus der Frauen
von Andrea
Dieser Roman spielt in der Vergangenheit, als auch in der Zukunft. Solene fällt nach einem beruflichen Schlag ins Burnout. Im „Haus der Frauen“ das 1925 von Blanche Peyron für obdachlose Frauen gegründet und sehr dafür gekämpft hat, übernimmt sie Schreibarbeiten. Geschickt wir die Geschichte über beide wie ich finde starke Frauencharaktere erzählt. Das Buch hat viele traurige aber auch schöne Augenblicke. Eine Langsame Geschichte mit Spannung. Schicksale der Frauen werden gekonnt verknüpt.

von Andrea Jakoubi
Laetitia Colombani verwebt in ihrem neuen Buch die Geschichte zweier Frauen aus zwei ganz unterschiedlichen Zeiten miteinander:
Solène, erfolgreiche Anwältin, stürzt in eine schwere Krise und Leere, als sich einer ihrer Klienten das Leben nimmt. Als Beschäftigung beginnt sie ehrenamtlich in einem Wohnheim für Frauen zu arbeiten - zuerst eher widerwillig, doch dann mit immer größerem Interesse und Engagement für das Schicksal der Frauen, die hier wohnen.
1926 wurde dieses Haus in Paris als der "Palast der Frau" von Blanche Peyron ins Leben gerufen, einer mutigen Frau, die sich gegen alle Konventionen ihrer Zeit für die Rechte der Armen, ganz speziell für die Rechte von schutzbedürftigen Frauen einsetzte.
In ihrem klaren Stil erzählt uns Colombani von Peyrons unermüdlichem Kampf für Gerechtigkeit und von einer Frau, die sich heute von diesem Engagement anstecken lässt.

von Aloisia Prenninger
Wer hat "Der Zopf" gelesen?

Es gibt was Neues von Laetitia Colombani. Das Haus der Frauen, ein Frauenhaus in Paris, ist diesmal der Ort der Handlung. Ein Schicksalsschlag im Leben der erfolgreichen Anwältin. Sie engagiert sich daraufhin im Frauenhaus und schreibt Briefe für die Besucherinnen.

Verschiedene Frauenschicksale im ersten, im zweiten Erzählstrang die Entstehungsgeschichte des Hauses…

Nicht nur für „Zopf-Liebhaberinnen“ eine ehrliche Leseempfehlung.

Das Haus der Frauen
von Barbara Kumpitsch
Mit welchem Thema wird sich die engagierte Bestsellerautorin Laetitia Colombani nach "Der Zopf" wohl beschäftigen? Was wird sie "flechten" und miteinander verbinden? Da bietet sich der "Palast" in Paris - das Frauenhaus, wo alle Frauen Schutz finden, egal welcher Herkunft - perfekt an, vor allem, da die Gründerin, Blanche Peyron, so viel Mut an den Tag gelegt hat, dass ihre Kraft auch hundert Jahre später noch in den Räumen zu spüren ist. Solenes Geschichte ähnelt der von der ehrgeizigen kanadischen Karrierefrau in "Der Zopf", die sich aufgrund einer Erkrankung plötzlich neu orientieren muss. Das Schreiben von Briefen bringt Solene ins Haus der Frauen, denn Solidarität hat noch keinem geschadet (wie ihr Psychiater meint!). Dieser Roman strotz vor Solidarität und mutigen Frauen!

von Barbara Pernter
Ehemals war es ein Kloster. Aber Blanche Peyron hat aus diesem Haus einen Zufluchtsort für Frauen gemacht. Auch wenn es hunderte sind, so ist doch jedes Schicksal einzigartig. Obdachlos, misshandelt, geflüchtet, in seelischer Not: für die Frauen ist dieser Ort Zuflucht und auch Hoffnung. Und auch die erfolgreiche Anwältin Solene findet nach ihrem Zusammenbruch hier eine Aufgabe, die ihrem Leben einen ganz neuen Sinn geben wird.
„Das Haus der Frauen“ ist nicht nur eine Geschichte, es sind viele Schicksale, die mich erschüttert und berührt haben. Und doch ist es Letitia Colombani mit ihrem angenehmen Erzählstil gelungen mich mit ihrem Roman zu fesseln und mir den Glauben an das Gute in der Welt zu bewahren.
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